Natriumselenit als adjuvante Therapie bei Covid-19

Natriumselenit hat einige sehr günstige Effekte bei der Behandlung von Covid-19. Dies geht aus einem Fachartikel hervor, den Wissenschaftler aus Aserbaidschan in der Fachzeitung “Cell biophysics“ publiziert haben. Der Selengehalt in den Nahrungsmitteln ist von der regionalen Selenkonzentration in den Böden abhängig. Letztere wird auch durch die Umweltbedingungen beeinflusst. Verschiedene industrielle Aktivitäten und eine erhebliche Freisetzung von gasförmigen Säureanhydriden führen nach und nach zu einer Versäuerung der Böden, wodurch die Selen-Verfügbarkeit vermindert wird. Solche gasförmigen Säureanhydride sind z.B. Stickoxide, Schwefeloxide und Kohlendioxid. Die Sterblichkeit aufgrund Virusinfektionen ist in selenarmen Regionen deutlich größer als in Gegenden mit einem ausreichenden Selenstatus.
Bei HIV- und Ebolaviren wurde nachgewiesen, dass diese den Selenpool der befallenen Zellen nutzen, um daraus virale Selenoproteine herzustellen. Für die Bildung von Selenoproteinen für die Viren und die Wirtszellen werden erhebliche Selenmengen benötigt.

Natriumselenit hat mehrere günstige Effekte bei der Behandlung von Covid-19. Natriumselenit kann zum Beispiel die Penetration der Viren in gesunde Zellen verhindern. Natriumselenit verhindert auch die Aktivierung von NF-Kappa-B, wodurch die Freisetzung proentzündlicher Zytokine reduziert wird. Natriumselenit blockiert die Produktion von Thromboxan, wodurch die Gerinnungsaktivität vermindert wird.

Die Autoren des Fachartikels empfehlen also dringend, die Verwendung von Natriumselenit als adjuvante Therapie bei der Behandlung von Covid-19.

Referenz:
T. M. Huseynov, R. T. Guliyeva et al.: Sodium Selenite As Potential Adjuvant Therapy for COVID-19; CELL BIOPHYSICS, Published: 19 December 2022, Biophysics volume 67, pages775–778 (2022)

Vitamin-A-Supplementierung bei Covid-19

Von Forschern aus dem Iran wurde untersucht, inwieweit eine Vitamin-A-Supplementierung bei Covid-19-Patienten den Krankheitsverlauf verbessern kann. Neben der Standardtherapie bei der Coronainfektion erhielten 91 ambulante Patienten 25.000 IU Vitamin A oral über einen Zeitraum von zehn Tagen. Die Kontrollgruppe wurde ausschließlich mit der landesüblichen Standardtherapie behandelt. Die Supplementierung von Vitamin A führte zu einer Verbesserung einiger klinischer Parameter wie Fieber, Schmerzen, Schwäche und Fatigue. Außerdem kam es in der Vitamin-A-Gruppe zu einem größeren Abfall der Leukozyten und des CRP.

Referenz:
Mohamad Rohani 1, Hasan Mozaffar et al..Evaluation and comparison of vitamin A supplementation with standard therapies in the treatment of patients with COVID-19; Randomized Controlled Trial, East Mediterr Health J. 2022 Sep 29;28(9):673-681. doi: 10.26719/emhj.22.064.

Vitamin C und Covid-19

Wissenschaftler aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und aus Ägypten publiziert einen Fachartikel über den Zusammenhang zwischen den Plasmakonzentrationen von Vitamin C und dem Verlauf von Covid-19. Bei 67 Covid-19-Patienten wurden die Plasmakonzentrationen von Vitamin C bestimmt. Konzentrationen kleiner als 0,4 mg/dl wurden als niedrig oder defizitär eingestuft. Patienten mit ausreichenden Vitamin-C-Spiegeln (0,4 - 2 mg/dl) hatten im Vergleich zu den Patienten mit einem Vitamin-C-Mangel ein niedrigeres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Ein ausreichender Vitamin-C-Status korrelierte auch mit niedrigeren Werten von LDH, CRP und Fibrinogen.

Referenz:

Wael Hafez, Sana Osman et al.: Correlation Between Plasma Vitamin C Concentration and COVID-19 Outcomes among Patients Seen at a Major Hospital in the United Arab Emirates; Int J MCH AIDS. 2022; 11(2): e608. Published online 2022 Feb 12. doi: 10.21106/ijma.608

Vitamin D und Nierenfunktion bei Covid-19

Ein akutes Nierenversagen ist eine häufige Komplikation bei Covid-19. Die Niereneffekte von SARS-CoV-2 werden direkt über ACE2-Rezeptoren vermittelt. Das Nierenversagen bei Covid-19 kann auch infolge einer erhöhten Gerinnungsaktivität und von mikrovaskulären Thrombosen zustande kommen. Vitamin D kann die Ausschüttung von bestimmten gerinnungsfördernden Botenstoffen vermindern und dadurch zum Erhalt der Nierenfunktion beitragen. Eine Verminderung der Entzündungsaktivität reduziert auch die Aktivierung von Gerinnungsfaktoren. Die Autoren der Studie, Wissenschaftler aus Taiwan, vermuten, dass eine geeignete Vitamin-D- Supplementierung die Progression eines Nierenversagens bei Covid-19-Patienten verhindern kann. Für eine endgültige Einschätzung seien die vorhandenen Daten aber noch nicht ausreichend.

Referenz:
Tzu-Hsien Liao 1, Hsien-Chang Wu et al.: The Perspective of Vitamin D on suPAR-Related AKI in COVID-19; Int J Mol Sci. 2022 Sep 14;23(18):10725. doi: 10.3390/ijms231810725.

Vitamin D und neurologische Komplikationen bei Covid-19

Wissenschaftler aus Usbekistan publizierten im Jahr 2022, dass bei Covid-19-Patienten mit höheren Vitamin-D-Spiegeln (ca. 30 Nanogramm/Milliliter) neurologische Komplikationen seltener auftraten als bei Patienten mit niedrigen Vitamin-D- Konzentrationen (6 bis 20 Nanogramm/Milliliter). Je niedriger die Vitamin-D-Konzentration im Blut war, umso größer war die Wahrscheinlichkeit für einen höheren Schweregrad neurologischer Störungen als Folge der Coronainfektion. Neben Kopfschmerzen klagten ältere Patienten dann häufig über Gedächtnisstörungen und Zerstreutheit sowie über einen „Hirnnebel“.

Referenz:
Madjidova Yakuthon Nabievna , Abidova Muqaddas Athamovna et al.: The Role Of Vitamin D In The Prevention Of Cephalgic Complications Of Coronavirus Infection; Open Menu, JOURNAL OF PHARMACEUTICAL NEGATIVE RESULTS, VOL. 13 SPECIAL ISSUE 09 (2022)