Heuschnupfen und Mikronährstoffe - neue Studien 2025
Heuschnupfen ist die häufigste allergische Erkrankung in Deutschland. In den letzten Jahren ist eine Zunahme der luftvermittelten Allergien, also die gegen Pollen und Gräser, zu beobachten. Der Pollenflug setzt immer früher ein, so dass Heuschnupfenpatienten manchmal schon in den Wintermonaten zunehmend Beschwerden bekommen.
Mikronährstoffe spielen eine wichtige Rolle für die Funktionsfähigkeit und Regulation des Immunsystems. Nicht nur bei erhöhter Infektanfälligkeit, sondern auch bei Allergien ist eine Überprüfung der immunrelevanten Mikronährstoffe sinnvoll. Immer wieder werden in Untersuchungen auch Zusammenhänge zwischen dem Mikronährstoff-Status und der Heuschnupfensymptomatik festgestellt. Dazu einige aktuelle Studien:
Vitamin-D-Supplementierung bei Heuschnupfen-Patienten
Indische Wissenschaftler untersuchten in einer Fall-Kontrollstudie den Einfluss einer Vitamin-D-Supplementierung auf die Heuschnupfensymptomatik. Die Einnahme von Vitamin D3 verbesserte signifikant die Heuschnupfensymptome. Vitamin-D3-Injektionen erwiesen sich als besonders wirksam.
Referenz:
Stuti Shukla, Sanjeev Kumar Awasthi et al.: The Impact of Vitamin-D Supplementation on Individuals with Allergic Rhinitis; Indian J Otolaryngol Head Neck Surg 2025 Feb;77(2):715-719. doi: 10.1007/s12070-024-05227-0. Epub 2024 Nov 27.
Metaanalyse zur Wirksamkeit von Vitamin D bei allergischer Rhinitis
Japanische Wissenschaftler publizierten 2025 einen systematischen Übersichtsartikel und eine Metaanalyse zur Effektivität einer Vitamin-D-Supplementierung bei allergischer Rhinitis. In die Metaanalyse wurden fünf randomisierte kontrollierte Studien einbezogen. Die Auswertung der Daten ergab, dass eine Vitamin-D-Supplementierung Heuschnupfensymptome bessern kann.
Referenz:
Kawada K, Sato C, Ishida T et al.: Vitamin D Supplementation and Allergic Rhinitis: A Systematic Review and Meta-Analysis. Medicina (Kaunas). 2025 Feb 18;61(2):355. doi: 10.3390/medicina61020355.
Zink bei allergischen Erkrankungen
2024 publizierten Wissenschaftler der Universität Aachen einen Fachartikel zur Bedeutung eines Zinkmangels und einer Zink- Supplementierung bei allergischen Erkrankungen. Auf der Basis der aktuellen Fachliteratur gebe es einen Zusammenhang zwischen Zinkmangel und Entwicklung von Allergien. Eine Zink- Supplementierung könne das Immunsystem modulieren und allergische Symptome reduzieren.
Referenz:
Maywald M, Rink L.: Zinc Deficiency and Zinc Supplementation in Allergic Diseases; Biomolecules. 2024 Jul 19;14(7):863. doi: 10.3390/biom14070863.
Vitamin E bei schwangeren Frauen mit Heuschnupfen
In einer chinesischen Studie aus dem Jahr 2022, wurde nachgewiesen, dass schwangere Frauen mit Heuschnupfen signifikant niedrigere Vitamin-E-Spiegel aufwiesen als schwangere Frauen ohne Heuschnupfensymptomatik. Die Vitamin-E-Spiegel korrelierten negativ mit IgE, Interleukin-4 und dem Score für nasale Symptome.
Referenz:
Wu S, Wang A.: Serum level and clinical significance of vitamin E in pregnant women with allergic rhinitis. J Chin Med Assoc. 2022 May 1;85(5):597-602. doi: 10.1097/JCMA.0000000000000723.
Niedrige Kupferspiegel bei Heuschnupfen-Patienten
Türkische Wissenschaftler fanden bei Heuschnupfen-Patienten niedrigere Kupferspiegel als bei gesunden Kontrollpersonen. Auch die Konzentrationen von reduzierten und nativen Thiol-Verbindungen waren bei dem Patienten geringer als bei den Kontrollpersonen. Dies ist ein Hinweis auf vermehrten oxidativen Stress bei Heuschnupfen-Patienten.
Referenz:
Savas HB, Gunizi H.: Thiol-disulfide balance and trace element levels in patients with seasonal allergic rhinitis. Afr Health Sci. 2022 Sep;22(3):322-328. doi: 10.4314/ahs.v22i3.34.
Oxidativer Stress bei HNO-Erkrankungen
Bei zahlreichen Erkrankungen im HNO-Bereich spielt oxidativer Stress eine bedeutende Rolle, unter anderem auch bei Heuschnupfen. Antioxidative Therapien haben ein vielversprechendes Potenzial zur Verminderung der Symptome, so eine zentrale Aussage eines Fachartikels chinesischer Wissenschaftler von 2025. Allerdings müsse die Effektivität einer antioxidativen Therapie erst noch voll nachgewiesen werden.
Referenz:
Meng L, Liu S, Luo J et al.: Oxidative stress and reactive oxygen species in otorhinolaryngological diseases: insights from pathophysiology to targeted antioxidant therapies. Redox Rep. 2025 Dec;30(1):2458942.