Aspekte des Aminosäurenstoffwechsels
Mikronährstoffmedizin ist ja letztlich nichts anderes als angewandte Biochemie. Um die Wirkung der Mikronährstoffe zu verstehen, ist es auch wichtig, sich mit den Grundkenntnissen der Biochemie zu beschäftigen. Das gilt auch für die Aminosäuren, deshalb einige Aspekte des Aminosäurenstoffwechsels:
Sowohl Insulin wie auch Glucagon führen zu einer Verkleinerung des Aminosäurenpools im Blutplasma, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Insulin hemmt den Proteinabbau im Muskel und steigert die Aufnahme von verzweigtkettigen Aminosäuren, deren Konzentration dann im Blutplasma, im Vergleich zu den anderen Aminosäuren, überproportional sinkt. Glucagon hingegen steigert vor allem in der Leber die Aufnahme von Alanin, Serin und ähnlichen kleinen Aminosäuren und deren Umwandlung in Harnstoff und Glukose.
Glukokortikoide, wie zum Beispiel Cortisol, verstärken den Proteinabbau im Skelettmuskel und erhöhen die Konzentration der Aminosäuren im Blutplasma. Adrenalin wirkt zwar nicht so stark katabol wie die Glukokortikoide, es erhöht aber die Zufuhr glukosebildender Aminosäuren in die Leber...