Studien über Aminosäuren - 2025

Aminosäurenprofile als Biomarker für die Muskelgesundheit älterer Menschen

Im März 2025 veröffentlichte das Deutsche Institut für Ernährungsforschung eine Pressemitteilung unter oben genannten Titel. Tenor der Pressemitteilung ist, dass die Erstellung von Aminosäureprofilen als Instrument zur Bewertung der Gesundheit der Skelettmuskulatur bei älteren Menschen dienen kann. Die zirkulierenden Aminosäuren in der Blutbahn spielen eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der Skelettmuskelfunktion und sind an verschiedenen biologischen Prozessen beteiligt, zum Beispiel an Entzündungen und an der Insulinempfindlichkeit. Die Studie der Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung hat ergeben, dass ältere Erwachsene im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen niedrigere Werte an essenziellen Aminosäuren und verzweigtkettigen Aminosäuren aufwiesen.

Referenz:
Idw, 25.3.25: Aminosäurenprofile als Biomarker für die Muskelgesundheit älterer Menschen, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, Dr. Ina Henkel

 

Langzeitsupplementierung von Taurin

Wissenschaftler aus China haben Ende 2024 einen systematischen Übersichtsartikel und eine Metaanalyse zu den Effekten einer Langzeitsupplementierung von Taurin auf verschiedene Stoffwechselparameter bei übergewichtigen oder adipösen Erwachsenen publiziert. Eine Supplementierung von Taurin über einen längeren Zeitraum war besonders effektiv zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle und Insulinsensitivität bei Adipositas. Höhere Dosen von Taurin (3 g täglich) zeigten zudem größere Verbesserungen in der Blutzuckerkontrolle.

Referenz:
Qin Sun, Jieping Wang et al.: Effect of Long-Term Taurine Supplementation on the Lipid and Glycaemic Profile in Adults with Overweight or Obesity: A Systematic Review and Meta-Analysis; Nutrients. 2024 Dec 27;17(1):55.

 

Verzweigtkettige Aminosäuren begünstigen Verkalkung der Koronararterien

Chinesische Wissenschaftler haben 2025 publiziert, dass bei jungen Erwachsenen eine höhere Aufnahme von verzweigtkettigen Aminosäuren unabhängig mit einem erhöhten Risiko für eine Verkalkung der Koronararterien assoziiert war. An der Studie nahmen 2.381 Probanden teil (Cardia Study), die über einen Zeitraum von ca. zehn Jahren beobachtet wurden. Eine hohe Aufnahme von verzweigtkettigen Aminosäuren erhöhte das Risiko für ein Voranschreiten der Verkalkung der Koronararterien um 35 Prozent.

Referenz:
Hao QY, Weng J, Zeng TT et al.: Dietary branched-chain amino acids intake and coronary artery calcium progression: insights from the coronary artery risk development in young adults (CARDIA) study. Eur J Nutr. 2025 Mar 19;64(3):131. doi: 10.1007/s00394-025-03649-2.

 

Reduzierte Glycinspiegel als Marker für viszerale Adipositas

Forscher aus Texas publizierten 2024, dass reduzierte Glycinspiegel im Blutplasma bei älteren Erwachsenen als Marker für viszerale Adipositas anzusehen sind. Es bestand ein starker Zusammenhang zwischen niedrigen Glycinkonzentrationen im Plasma und einer erhöhten Fettmasse im Bauchinnenraum bei den Studienteilnehmern.

Referenz:
Deutz LN, Wierzchowska-McNew RA et al.: Reduced plasma glycine concentration in healthy and chronically diseased older adults: a marker of visceral adiposity? Am J Clin Nutr. 2024 Jun;119(6):1455-1464
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Günstiger Effekt von Taurin bei Osteoporose infolge erhöhter Homocystein-Konzentrationen

Wissenschaftler aus Indien haben 2024 publiziert, dass Taurin in Kombination mit Vitamin B12 eine Osteoporose infolge einer erhöhten Homocysteinkonzentration bessern kann. Die Gabe von Vitamin B12 allein hatte nicht die gleiche Effektivität wie Taurin. Bekanntlich gehört Vitamin B12 zu den Vitaminen, die für den Homocysteinabbau benötigt werden. Am besten wirkte eine Kombination aus Taurin und Vitamin B12.

Referenz:
Lambrinidis G, Vallianatou T, Tsantili-Kakoulidou A.: In vitro, in silico and integrated strategies for the estimation of plasma protein binding. Adv Drug Deliv Rev. 2015 Jun 23;86:27-45. doi: 10.1016/j.addr.2015.03.011. Epub 2015 Mar 27. PMID: 25819487

 

Aminosäuren und Osteoporose

Chinesische Wissenschaftler haben 2025 publiziert, dass höhere Aminosäuren-Spiegel im Plasma mit einem geringeren Osteoporoserisiko assoziiert waren. Bezüglich Einzelaminosäuren waren höhere Plasmakonzentrationen von Tryptophan, Cystein, Glycin und Ornithin mit einem geringeren Osteoporoserisiko verbunden.

Referenz:
Yang S, Liu T, Wang X et al.: Plasma levels of amino acids and osteoporosis: a cross-sectional study. Sci Rep. 2025 Mar 21;15(1):9811. doi: 10.1038/s41598-025-94766-9. PMID: 40119126


Aminosäuren und Morbus Parkinson

Einer Metaanalyse türkischer Forscher zufolge sind bei Morbus Parkinson die Konzentrationen von Valin, Prolin, Homocystein und Ornithin erhöht, während die Spiegel von Lysin, Serin Aspartat und Citrullin im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen signifikant vermindert sind.

Referenz:
Sevginur Akdas, Demir Yuksel et al.: Assessment of the Relationship Between Amino Acid Status and Parkinson's Disease: A Comprehensive Review and Meta-analysis; Can J Neurol Sci. 2024 Dec 9:1-17.