Mikronährstoffanalyse: Wir testen Ihre Mikronährstoffe im Blut
Darum geht es:Eine Mikronährstoffanalyse ist die Messung von Mikronährstoffkonzentrationen – sinnvollerweise im Vollblut oder Serum/Plasma. Es geht um das Erkennen möglicher Mikronährstoffmängel oder gegebenenfalls überhöhter Mikronährstoffkonzentrationen. |
Hintergrund
Mikronährstoffe sind für den Stoffwechsel essenziell und das in jedem Lebensalter. Ein Mangel an Mikronährstoffen oder ein Ungleichgewicht kann einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit und auf das Wohlbefinden haben. Um etwaige Mikronährstoffmängel auszugleichen, müssen diese zuerst einmal erkannt werden, und hier kommt die Mikronährstoffanalyse ins Spiel.
Was ist eine Mikronährstoffanalyse?
Die Analyse des Mikronährstoffstatus ist der Schlüssel zur Bestimmung des Nährstoffbedarfs. Bei der Mikronährstoffanalyse werden die Mikronährstoffe im Blut oder Serum quantitativ bestimmt.
Die allermeisten Mikronährstoffe werden in unserem hauseigenen Labor getestet. Hierfür werden professionelle Messverfahren wie Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC), Atomabsorptionsspektrometrie (AAS) oder das ELISA-Messverfahren angewendet. Wir machen dies schon seit etwa 30 Jahren und haben einen entsprechend breiten Erfahrungsschatz.
Die Bezeichnung Mikronährstoffanalyse wird in der Mikronährstoffmedizin gerne als Synonym zu Mikronährstoffdiagnostik verwendet, ist es aber streng genommen nicht. Die Mikronährstoffanalyse liefert den Messwert, der dann aber immer einer ärztlichen Bewertung bedarf. Hierbei wird der individuelle Gesundheitszustand und die Gesundheitssituation des Patienten berücksichtigt. Ziel ist es, den Stoffwechsel optimal mit Mikronährstoffen zu versorgen.
Welche Mikronährstoffe werden bestimmt?
Über eine Mikronährstoffanalyse im Blut/ Serum können nahezu alle Mikronährstoffe bestimmt werden:
- Vitamine
- Mineralstoffe
- Spurenelemente
- Aminosäuren
- Fettsäuren
- Vitaminoide
Normbereiche und Referenzwerte
Für eine Mikronährstoffanalyse sind qualifizierte Testverfahren erforderlich, außerdem müssen für die gemessenen Parameter auch relevante Norm- oder Referenzbereiche vorliegen.
So ist eine Einordnung der Messwerte möglich - entweder. als Mangel, als suboptimale Konzentration, als hochnormale Konzentration oder als Überschuss. Dies ist bei der Bestimmung von Mikronährstoffen im Blut oder Serum der Fall. Aus diesem Grund werden in der Medizin Mikronährstoffe im Blut oder Serum bestimmt.
Wenn ein Mikronährstoff im Normbereich liegt, heißt das allerdings nicht zwangsläufig, dass kein Supplementierungsbedarf vorliegt. Mikronährstoffe entfalten häufig ihre optimale biologische Wirksamkeit erst bei relativ hohen Konzentrationen.
Dazu einige Beispiele:
- Der Normbereich des Eisenspeicherproteins Ferritin ist sehr groß. Meist wird zwischen 25 und 300 µg/l angegeben. Ein Messwert von 26 µg/l würde dann im Normbereich liegen. Allerdings ist inzwischen hinreichend bekannt, dass für eine gute psychische und körperliche Befindlichkeit eine Ferritinkonzentration von 100 µg/l anzustreben ist. In zahlreichen Studien wird heute ein Ferritinwert kleiner 100 µg/l als Eisenmangel definiert.
- Vitamin D: Der ideale Wert von 25-OH-D liegt bei leicht über 60 ng/ml. Bei dieser Konzentration hat Vitamin D die maximale biologische Wirksamkeit.
- Unter therapeutischen Gesichtspunkten werden heute bei Coenzym Q10 teilweise Konzentrationen von über 2,5 µg/ml angestrebt, die deutlich über dem Normbereich liegen.
Wir streben in unserer Praxis immer den Optimalwert an,
und berücksichtigen stets die aktuellen Kenntnisse der neuesten Fachliteratur.
Die Mikronährstoffanalyse wird ärztlich befundet
Was nützt dem Patienten die Mikronährstoffanalyse ohne fachliche Interpretation?
Auf Grundlage der Mikronährstoffanalyse und unter Berücksichtigung des Gesundheitszustandes des Patienten und seiner Lebenssituation erstellen wir einen fundierten Befundbericht sowie eine konkrete Therapieempfehlung.
Der Patient kann dann die Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren etc. in der richtigen Dosis einnehmen, die dem Stoffwechsel zuträglich sind. Die Mikronährstofftherapie ist somit zielgerichtet. Ein Ungleichgewicht in der Mikronährstoffversorgung wird somit vermieden. Diese Form der Mikronährstofftherapie ist wesentlich effektiver als eine sogenannte „Schrotschusstherapie“.
Übrigens ist die ungezielte Einnahme hoher Dosen einzelner Aminosäuren nicht empfehlenswert, da dies auch nachteilige gesundheitliche Effekte haben kann. Das gleiche gilt auch für fettlösliche Vitamine und andere Mikronährstoffe.
Warum ist die Mikronährstoffanalyse wertvoll für die Gesundheit?
Für die Gesunderhaltung des Menschen müssen die Mikronährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Aus diesem Grund ist die Bestimmung der Mikronährstoffe im Blut für alle Menschen sinnvoll Eine Mikronährstoffanalyse und eine entsprechende Mikronährstofftherapie ist eine der besten Maßnahmen zur Prävention von Krankheiten.
- Mikronährstoffe sind unentbehrlich für den Stoffwechsel von Knochen und Bindegewebe.
- Das Immunsystem ist zur Erfüllung seiner Aufgaben stets auf eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen angewiesen.
- Probleme mit der Mikronährstoffversorgung können auch die Funktionsfähigkeit des Gehirns beeinträchtigen und zu Hirnleistungsstörungen und zu psychischen Befindlichkeitsstörungen führen.
- Mikronährstoffe sind essenziell für eine gesunde Haut und für das Haarwachstum.
- Das Herz-Kreislauf-System ist auf eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen angewiesen.
- Zahlreiche Mikronährstoffe sind am Leberstoffwechsel beteiligt.
- Mikronährstoffe haben viele weitere Funktionen.
Gibt es überhaupt Mikronährstoffmängel?
Recht häufig wird der Standpunkt vertreten, dass bei einem reichlichen Nahrungsmittelangebot gar keine Mikronährstoffmängel auftreten könnten. Dies ist aber nicht zutreffend. Bereits die Nationale Verzehrsstudie II hat gezeigt, dass bei einigen Mikronährstoffen und Bevölkerungsgruppen teilweise eine erhebliche Unterversorgung besteht.
Verdauungsprobleme jeder Art können dazu führen, dass Mikronährstoffe in Nahrungsmitteln nur unzureichend aufgenommen werden. Entscheidend ist also letztlich, wie viele Mikronährstoffe tatsächlich dem Zellstoffwechsel zur Verfügung stehen. Es gibt Lebensphasen, die mit einem erhöhten Mikronährstoffbedarf einhergehen, zum Beispiel Wachstumsphasen, Stresssituationen, Schwangerschaft und Stillzeit.
Zu beachten ist auch, dass der Mikronährstoffhaushalt von der genetischen Prägung beeinflusst wird. Dies kann zum Beispiel für den Stoffwechsel der Folsäure eine wichtige Rolle spielen.
Die Einnahme von Medikamenten kann die Aufgabe von Mikronährstoffen erheblich vermindern. Zum Beispiel führt die Einnahme von Protonenpumpenhemmern zu Problemen in der Aufnahme von Vitamin B12, Eisen, Magnesium, Zink und Vitamin C. Medikamente zur Behandlung von Epilepsien führen oftmals zu Mikronährstoffmängeln, die eine entsprechende Supplementierung erforderlich machen.
Der Alterungsprozess führt auch dazu, dass die Aufnahme bestimmter Mikronährstoffe wie Vitamin B12 vermindert ist.
Es gibt auch verschiedene Krankheitsbilder, bei denen Mikronährstoffe unter therapeutischen Gesichtspunkten eingesetzt werden können, zum Beispiel Vitamin E zur Verminderung der Entzündungsaktivität oder Vitamin D zur Begrenzung von Autoimmunreaktionen.
Ein Mikronährstoffmangel ist also keineswegs unwahrscheinlich, wie häufig in der öffentlichen Meinung dargestellt wird. Mikronährstoffmängel bestehen unter Umständen auch dann, wenn man noch keine oder nur wenig Beschwerden hat. Ein Indiz für einen Mangel bestimmter Mikronährstoffe sind u.a.: Konzentrationsstörungen, ständige Müdigkeit oder Infektanfälligkeit.
Vor Beginn einer höher dosierten Mikronährstofftherapie sollte in jedem Fall die Mikronährstoffkonzentration im Blut bekannt sein. Mikronährstoffmängel oder eine suboptimale Versorgung mit Mikronährstoffen sind ohne entsprechende Labordiagnostik kaum erkennbar. |
Für wen lohnt sich eine Mikronährstoffanalyse?
Insbesondere in besonderen Lebenslagen ist eine Überprüfung des Mikronährstoffstatus anzuraten:
• bei allen gesundheitlichen Beschwerden und Erkrankungen
• bei langandauernden Stresszuständen
• in der Schwangerschaft und Stillzeit
• bei Kindern und Heranwachsenden
• bei hohem Medikamentenkonsum
• im Alter
• bei Mangelernährung oder einseitiger Ernährung
• bei Leistungssport
Was kostet eine Mikronährstoffanalyse?
Die Kosten richten sich natürlich nach dem Umfang. Eine Mikronährstoffanalyse kann z. B. 120 Euro aber auch 1200 Euro kosten.
So gehen Sie vor, wenn Sie eine Mikronährstoffanalyse möchten:
Das Diagnostische Centrum bietet Mikronährstoffprofile an, so genannte DCMS-Profile, die sich seit vielen Jahren bewährt haben. Hierzu kann ein Termin in der Praxis vereinbart werden. Es ist aber auch möglich, die Blutabnahme nach Absprache z. B. beim Hausarzt vornehmen zu lassen. In dem Fall sollte das Blutabnahme-Set angefordert werden. Rufen Sie einfach an: +49 9394 9703-0.
Fazit
- Zur Gesunderhaltung des Menschen müssen alle Mikronährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis zueinanderstehen.
- Ein Mangel an Mikronährstoffen ist nicht sofort ersichtlich und kann sich über einen längeren Zeitraum entwickeln. Daher ist es ratsam, regelmäßig eine Mikronährstoffanalyse durchzuführen, um mögliche Defizite frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.
- Von einer Mikronährstoffanalyse des Blutes können alle Menschen profitieren, egal ob jung oder alt, gesund oder gesundheitlich angeschlagen. Es lohnt sich immer, seinen Mikronährstoffstatus zu optimieren.
- Hahn/Ströhle/Wolters: Ernährung; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 4. Auflage, 2023
- Hans Konrad Biesalski: Vitamine, Spurenelemente und Minerale;Thieme 3. Auflage, 2024
- Uwe Gröber: Arzneimittelund Mikronährstoffe;wwg Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart; 4. Auflage 2018
- Burgerstein Handbuch Nährstoffe; Trias 14. Auflage 2023
- Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel: Nährstofftherapie – Der Praxisleitfaden; Trias 2024
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Nationale Verzersstudie II: Wie sich Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland ernähren
- Giacomo Voltan, Michele Cannito et al.: Vitamin D: An Overview of Gene Regulation, Ranging from Metabolism to Genomic Effects; Genes (Basel) 023 Aug 25;14(9):1691.
- Alessandra Vincenti, Laura Bertuzzo et al.: Perspective: Practical Approach to Preventing Subclinical B12 Deficiency in Elderly Population; Nutrients. 2021 Jun 2;13(6):1913.
- Emmanuel Andrès, Noureddine Henoun Loukili et al.: Vitamin B12 (cobalamin) deficiency in elderly patients; CMAJ. 2004 Aug 3;171(3):251-9.
Aktualisiert: 1. Juli 2025