Migräne: Welche Mikronährstoffe sind von Bedeutung?
Darum geht esKönnen Mikronährstoffe bei Migräne hilfreich sein? Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Rolle der Mikronährstoffe bei Migräne. Weltweit hat sich hiermit die Wissenschaft beschäftigt. Anhand einiger sehr interssanter wissenschaftlicher Studien wird die Bedeutung einer guten Mikronährstoffversorgung bei Migräne dargelegt. |
Migräne allgemein
Die Migräne ist eine häufige neurologische Erkrankung, von der etwa 14 Prozent der Bevölkerung betroffen ist. Sie tritt bei Frauen etwa dreimal so häufig auf wie bei Männern. Zu den Schlüsselsymptomen der Migräne gehören pochende Kopfschmerzen, die bei moderater bis starker Schmerzintensität typischerweise einseitig auftreten. Die Kopfschmerzen werden von Übelkeit und Erbrechen und/ oder Überempfindlichkeit gegen Licht und Geräusche begleitet. Aktivität führt zu einer Verschlechterung der Symptome. Wesentlich für die Diagnose Migräne ist die Kombination der Schmerzen mit vegetativen Symptomen und der für Migränekopfschmerzen typischen Zeiteinheit von 4 bis 72 Stunden. Starke Kopfschmerzen sind also nicht automatisch mit einer Migräne gleichzusetzen und sollten auch nicht voreilig als Migräne bezeichnet werden.
Die Auslöser für Migräne sind unterschiedlich
Die Auslöser für Migräne sind unterschiedlich
Bei einem Migräneanfall besteht meist eine deutlich erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und Gerüchen. Bei etwa 20 Prozent der Patienten geht einem Migräneanfall eine Migräneaura voraus, während der insbesondere optische oder sensible Wahrnehmungsstörungen auftreten. Die Migräne ohne Aura ist mit etwa 80 bis 85 Prozent der Migräneanfälle die häufigste Form der Migräne.
Es gibt verschiedene Einflussfaktoren, sogenannte Trigger, die eine Migräneattacke begünstigen können. Dazu zählen zum Beispiel helles Licht, Zigaretten oder Zigarettenrauch, Wetterwechsel, Müdigkeit, Schlafstörungen, Gerüche und Geräusche, aber auch Reisen, Anstrengungen beim Sport und oftmals auch Ernährungsfaktoren. Glutamat als Geschmacksverstärker in vielen Nahrungsmitteln kann häufig mit Migräne in Verbindung gebracht werden. Auch Koffein, Nitrite und Nitrate, Amine (Histamin, Tyramin, Phenylethylamin), Rotwein, Schokolade etc. können einen Migräneanfall triggern. Jeder Migränepatient muss aber letztlich selber herausfinden, welche Ernährungsgewohnheiten oder andere Faktoren anfallsauslösend sind.
Pathophysiologische Veränderungen bei Migräne
Es ist noch nicht vollständig geklärt, wie ein Migräneanfall zustande kommt. Es gibt verschiedene Hypothesen zur Pathophysiologie der Erkrankung. Die sogenannte vaskuläre Hypothese beruht auf der Beobachtung, dass Blutgefäße des Kopfes während eines Migräneanfalls erweitert sind. Für die vaskuläre Hypothese spricht, dass die Wirksamkeit aller spezifischen Migränemedikamente zumindest teilweise mit einer Verengung der Blutgefäße des Kopfes einhergeht.
Die Übererregbarkeithypothese beruht darauf, dass Migränepatienten häufig eine erhöhte Erregbarkeit der Hirnrinde zeigen. Die Hypothese der neurogenen Entzündung beruht darauf, dass während eines Migräneanfalls vermehrt entzündungsfördernde Botenstoffe freigesetzt werden, die eine Ödembildung im Gehirn bewirken.
In der Pathophysiologie der Migräne spielen auch Störungen des Energiestoffwechsels eine wichtige Rolle. Bei Migränepatienten besteht wohl eine Einschränkung der Energieproduktion bei gleichzeitiger Steigerung des Energieverbrauchs. Dieses Missverhältnis begünstigt die Entstehung von Migräneanfällen. In der Prävention und Behandlung der Migräne geht es also auch darum, die Mitochondrienfunktion und den Energiestoffwechsel zu verbessern.
Mikronährstoffmängel können ebenfalls Migräne auslösen
Grundsätzlich ist eine optimale Versorgung mit Mikronährstoffen von zentraler Bedeutung für die Hirnfunktion. Bei allen neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen ist es also zweckmäßig, den Mikronährstoffstatus zu überprüfen und bestehende Defizite auszugleichen. Es gibt zahlreiche Studien, die Zusammenhänge zwischen der Mikronährstoffversorgung und Migräne belegen.
Aminosäuren bei Migräne
Bei Migränepatienten wurden häufig verminderte Serotoninspiegel nachgewiesen. Da eine ausreichende Tryptophanaufnahme eine wesentliche Rolle für die Serotonin-Homöostase spielt, wurde von iranischen Wissenschaftlern untersucht, inwieweit sich die Tryptophanaufnahme auf das Migränerisiko auswirkte. Die Studienpopulation bestand aus 514 Migränepatienten und 582 gesunden Kontrollpersonen. Bei Personen, die eine mittlere Tryptophanaufnahme von 0,84 bis 1,06 g/Tag hatten, war das Migränerisiko im Vergleich zu den Personen mit einer Tryptophanaufnahme unter 0,56 g pro Tag 54 bis 60 Prozent geringer.
Wissenschaftler aus Italien untersuchen in einer Studie bei Patienten mit chronischer Migräne, bei Patienten mit chronischen Spannungskopfschmerzen und bei gesunden Kontrollpersonen die Konzentrationen verschiedener Neurotransmitter. Bei den Patienten mit chronischer Migräne waren die Plasmaspiegel von Dopamin und Noradrenalin siebenmal höher als bei den Kontrollpersonen. Die Plasmaspiegel von Tyrosin waren ebenfalls stark erhöht. Die Autoren der Studie vermuten, dass ein veränderter Tyrosinstoffwechsel eine wichtige Rolle in der Pathogenese der Migräne spielt. Der hohe Tyrosinspiegel würde letztlich zu einer unkontrollierten Neurotransmitterfreisetzung führen. Die Studie wurde 2013 veröffentlicht.
Wissenschaftler aus der Türkei untersuchen bei 141 Migränepatienten verschiedene Parameter des oxidativen Stresses und des Antioxidantienstatus. Sie fanden bei den Migränepatienten im Vergleich zu Kontrollpersonen verminderte Serum-Thiolspiegel. Thiolhaltige Substanzen wie Alpha-Liponsäure und N-Acetylcystein könnten also zur Prophylaxe der Migräne zum Einsatz kommen.
Polnische Forscher fanden bei Migränepatienten mit und ohne Aura im Vergleich zu Kontrollpersonen höhere Histidinspiegel im Blutserum. Bei Patienten mit Migräne ohne Aura waren die Serumkonzentrationen von Valin und Leucin signifikant niedriger als bei den Kontrollpersonen.
2022 publizierten Forscher aus Korea eine Studie über die Glutamatkonzentrationen bei Migränepatienten. Dabei wurden sowohl Patienten mit chronischer Migräne wie auch mit episodischer Migräne untersucht. Die Glutamatspiegel waren bei den Migränepatienten signifikant höher als bei den Kontrollpersonen.
Mineralstoffe und Spurenelemente bei Migräne
Magnesium
Magnesium ist ein Mineralstoff mit zentraler Bedeutung für die Funktionsfähigkeit des Nervensystems. Magnesium ist erforderlich für die Aufrechterhaltung des elektrischen Potenzials der Nervenzellen und ist ein wichtiger Antagonist der glutamatergen NMDA-Rezeptoren. Bei Migränepatienten besteht häufig ein Magnesiummangel. US-Wissenschaftler konnten nachweisen, dass eine intravenöse Magnesiumgabe bei Migräneanfällen häufig zu einer signifikanten Verminderung der Schmerzsymptomatik führte.
Wissenschaftler aus Brasilien untersuchten bei Migränepatienten und gesunden Kontrollpersonen die Magnesiumkonzentrationen im Plasma und in den Erythrozyten. Sowohl die Magnesiumkonzentrationen im Plasma wie auch in den Erythrozyten waren bei den Migränepatienten signifikant niedriger als bei den Kontrollpersonen.
Calcium und Magnesium sind essenzielle Mineralstoffe und wichtig für die Nervenfunktion. Chinesische Wissenschaftler untersuchen anhand von NHANES-Daten einen möglichen Zusammenhang zwischen den Konzentrationen von Magnesium und Calcium und Migräne. Eine höhere Zufuhr von Calcium und Magnesium als Einzelsubstanz oder in Kombination war invers mit Migräne bei Frauen assoziiert. Bei den Männern verminderte eine hohe Calciumzufuhr das Auftreten von Migräne.
Eisen
Eisen ist ein wichtiges Spurenelement im Stoffwechsel des Gehirns. Es spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel der Nervenzellen, ist beteiligt an der Neurotransmission und an der Bildung der Myelinscheiden. Ein Eisenmangel ist ein sehr häufig vorkommender Mikronährstoffmangel und muss sich nicht zwangsläufig in Form einer Eisenmangelanämie zeigen. Ein normales rotes Blutbild schließt einen Eisenmangel keinesfalls aus. In mehreren Studien wurden mögliche Zusammenhänge zwischen Eisenmangelanämie und Migräne untersucht.
Türkische Wissenschaftler publizierten 2016 eine Studie, in der sie 127 Patienten mit Eisenmangelanämie auf das Vorhandensein von Kopfschmerzen oder Migräne befragten. 36,2 Prozent der Patienten erfüllten die Kriterien für eine Migräne. Die Patienten mit Eisenmangelanämie und Migräne hatten häufiger Ängstlichkeitssymptome sowie kopfschmerzassoziierte Beeinträchtigungen der Lebensqualität als Anämie-Patienten ohne Migräne. Migränepatienten mit Aura hatten niedrigere Hämoglobinspiegel, mehr depressive Symptome und mehr Migräne-assoziierte Befindlichkeitsstörungen als die anderen Patienten.
Forscher aus dem Iran untersuchten in einer Fall-Kontroll-Studie eine mögliche Assoziation zwischen Eisenmangelanämie und Migräne. Bei Frauen zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Eisenmangelanämie, Hämoglobin, Serumferritinspiegel und dem Auftreten von Migräne. Die Wissenschaftler vermuteten, dass insbesondere bei Frauen ein Zusammenhang zwischen dem Eisenspeicher und Migräne besteht. Deshalb sei davon auszugehen, dass Eisensupplemente eine effektive Behandlung oder Prophylaxe bei Migräne darstellen, die mit einer Eisenmangelanämie einhergeht.
Türkische Forscher fanden auch eine Assoziation zwischen Eisenmangelanämie und Migräne im Zusammenhang mit der Menstruation.
Bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen fünf und 15 Jahren mit Eisenmangelanämie und Migräne führte eine Therapie mit Eisensulfat zu einer deutlichen Besserung hinsichtlich der Häufigkeit, wie auch der Schwere der Kopfschmerzen. Die Autoren der iranischen Studie empfehlen Eisensulfat als sicheres und effektives Therapeutikum in der Migräneprophylaxe.
Chinesische Wissenschaftler publizierten 2021 einen Fachartikel über den Zusammenhang zwischen der Eisenaufnahme und schwere Kopfschmerzen oder Migräne. Dazu wurden die Daten von 7.880 Erwachsenen von NHANES 1999 - 2004 verwendet. Bei Frauen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren bestand ein erhöhtes Risiko für eine Eisenmangelanämie. Nach Empfehlung der Autoren der Studie sollten Frauen zwischen 20 und 50 auf eine vermehrte Eisenzufuhr achten, auch zur Vorbeugung gegen schwere Kopfschmerzen oder Migräne. Ein höherer Ferritinspiegel bei Frauen mit 50 und darüber könnte einen Schutzeffekt gegen Migräne haben.
Zink
60 Frauen mit Migräne erhielten über einen Zeitraum von zwölf Wochen 15 mg Zinkgluconat täglich oder ein entsprechendes Placebopräparat. Die Einnahme des Zinkpräparats reduzierte signifikant die Häufigkeit, die Dauer und den Schweregrad der Migräne.
Selen
In einer iranischen Studie erhielten 72 Migränepatienten über einen Zeitraum von zwölf Wochen 200 µg Selen pro Tag oder ein entsprechendes Placebopräparat. Durch die Selen-Supplementierung wurden verschiedene Parameter des oxidativen Stresses reduziert. Außerdem war die Selenaufnahme mit einer geringeren Häufigkeit und einem geringeren Schweregrad von Kopfschmerzen assoziiert. Nach Auffassung der Autoren der Studie sind Selen-Supplemente als komplementäre Therapie bei Migränepatienten in Betracht zu ziehen, wegen der Verminderung des oxidativen Stresses und der Migränesymptomatik.
Vitamine
B-Vitamine
Vitamin B1, besonders in Form von intravenösen Injektionen, kann bei der Behandlung der Migräne vorteilhaft sein, so jedenfalls die Erkenntnisse indischer Wissenschaftler, die 2016 publiziert wurden.
Chinesische Wissenschaftler publizierten 2022 einen Fachartikel über den Einfluss der Aufnahme von Vitamin B1 und Vitamin B2 auf schwere Kopfschmerzen oder Migräne. Dazu wurden Daten von 13.439 Teilnehmern von NHANES 1999 - 2004 verwendet. Eine höhere Aufnahme von Vitamin B1 war signifikant mit einem niedrigeren Migränerisiko besonders bei Frauen assoziiert.
Es ist schon länger bekannt, dass eine Hochdosistherapie mit Vitamin B2 einen günstigen Effekt bei der Prävention und Behandlung der Migräne hat. Vitamin B2 hat eine wichtige Bedeutung im Energiestoffwechsel und kann die Mitochondrienfunktion verbessern. Wissenschaftler aus Japan haben jetzt publiziert, dass eine Niedrigdosistherapie mit Riboflavin (10 oder 40 mg pro Tag) bei Kindern mit Migräne nach drei Monaten die Häufigkeit von Migräneanfällen signifikant verminderte.
Wissenschaftler aus Griechenland publizierten einen systematischen Übersichtsartikel und eine Metaanalyse über mögliche Zusammenhänge zwischen Homocystein, Vitamin B6, Vitamin B12, Folsäure und Migräne. Bei erwachsenen Patienten mit Migräne waren die Homocysteinspiegel konsistent erhöht.
2017 veröffentlichten iranische Wissenschaftler, dass eine Supplementierung von Folsäure und Vitamin B6 einen günstigen Effekt bei der Behandlung der Migräne mit Aura hatte.
Es kam zu einer Verminderung des Schweregrades der Kopfschmerzen sowie zu einer Verminderung der Häufigkeit der Migräneanfälle.
Die Auswertung von Daten von 7.017 Teilnehmern von NHANES 1999 - 2004 ergab, dass eine höhere Aufnahme der Vitamine B6 und Folsäure mit einem niedrigeren Risiko von Migräne assoziiert war.
Vitamine C und E
Bei der Migräne bestehen ein erhöhter oxidativer Stress und eine neurogene Entzündung im Gehirn. Aus diesem Grund kann man davon ausgehen, dass Antioxidantien in der Prävention und Behandlung der Migräne von Nutzen sind. Wissenschaftler aus Australien konnten nachweisen, dass eine Kombination aus Antioxidantien (N-Acetylcystein, Vitamin E und Vitamin C) die Häufigkeit von Migräneanfällen verminderte. Es kam zu einer signifikanten Verminderung der monatlichen Migränetage sowie der Dauer der Migräneanfälle und des Verbrauchs von Kopfschmerzmedikamenten.
Die Auswertung von Daten von 13.445 Teilnehmern von NHANES 1999 - 2004 hat ergeben, dass eine erhöhte Aufnahme von Vitamin C das Risiko für schwere Kopfschmerzen und Migräne reduzierte.
Vitamin D
Vitamin D spielt eine wichtige Rolle für die Funktion des Gehirns. Vitamin-D-Rezeptoren sind im Gehirn weitverbreitet. Bei verschiedenen neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen besteht ein Zusammenhang mit einem Vitamin-D-Mangel. In den letzten Jahren wurden verschiedene Fachartikel zur Bedeutung des Vitamin-D-Status bei Migräne publiziert. Wissenschaftler aus dem Iran haben 2020 veröffentlicht, dass Vitamin D3, 2000 IU täglich, über einen Zeitraum von zwölf Wochen die Kopfschmerzsymptomatik verbesserte und die Neuroinflammation bei der episodischen Migräne verminderte.
Wissenschaftler aus Griechenland publizierten 2020 eine Metaanalyse über Vitamin-D-Serumspiegel bei Patienten mit Migräne. In die Auswertung wurden acht Studien einbezogen. Dabei zeigte sich, dass die 25(OH)-Vitamin-D-Konzentrationen bei Patienten mit Migräne niedriger waren als bei gesunden Personen. Die Autoren des Fachartikels empfehlen die Erforschung des Effekts einer Vitamin-D-Supplementierung bei Migränepatienten.
Forscher aus der Türkei untersuchen unter anderem die 25(OH)-Vitamin-D-Spiegel bei 92 Kindern mit Migräne und fanden einen ausgeprägten Zusammenhang zwischen der Migräne und Vitamin-D-Spiegeln. Nach einer sechsmonatigen Vitamin-D-Therapie wurde eine deutliche Besserung der Migränesymptomatik nachgewiesen, d. h. Verminderung der Dauer der Migräneanfälle, Verminderung der Migränefrequenz und weniger Befindlichkeitsstörungen.
Eine Metaanalyse indischer Wissenschaftler aus dem Jahr 2023 ergab, dass die 25(OH)D-Spiegel bei Migränepatienten signifikant niedriger waren als bei Personen ohne Migräne. Verminderte Vitamin-D-Spiegel waren signifikant mit Migräne assoziiert. Eine Vitamin-D Supplementierung reduzierte signifikant die Häufigkeit von Migräneanfällen, aber nicht deren Dauer und Schweregrad.
Auch bei Kindern besteht ein Zusammenhang zwischen Vitamin-D und der Häufigkeit und Dauer von Migräneanfällen.
Sonstige
Coenzym Q10
Wie bereits erwähnt, ist eine Verbesserung des zellulären Energiestoffwechsels ein wichtiger Therapieansatz in der Prävention der Migräne. Coenzym Q10 ist Bestandteil der mitochondrialen Atmungskette. Eine Q10-Supplementierung kann die Mitochondrienfunktion verbessern.
Wissenschaftler aus dem Iran konnten auch nachweisen, dass eine Supplementierung von Coenzym Q10 bei Migränepatienten die Konzentration der Entzündungsmarker TNF-alpha und CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) reduzieren konnte. Coenzym Q10 hat also auch einen wünschenswerten antientzündlichen Effekt. Eine Metaanalyse chinesischer Wissenschaftler hat ergeben, dass Coenzym Q10 hinsichtlich einer Verminderung der Migränedauer und der Migränehäufigkeit eine wirksame therapeutische Substanz ist. Auch eine Kombination aus Coenzym Q10 und L-Carnitin hatte in einer randomisierten Doppelblindstudie einen günstigen Effekt in der Migräneprophylaxe.
2021 publizierten Wissenschaftler aus Malaysia eine Metaanalyse über den Stellenwert einer Coenzym-Q10-Supplementierung für die Prävention von Migräne bei Erwachsenen. In die Metaanalyse wurden sechs Studien mit insgesamt 371 Teilnehmern einbezogen. Coenzym Q10 reduzierte bei Migränepatienten im Vergleich zu Kontrollpersonen die Häufigkeit und Dauer von Migränekopfschmerzen.
Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind wichtige Bestandteile der Nervenzellmembranen. Die Einnahme dieser Fettsäuren führt zu verminderten Konzentrationen von CRP sowie verschiedener proinflammatorischer Biomoleküle. Eine Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren ist deshalb bei verschiedenen entzündlichen neurologischen Erkrankungen sinnvoll, unter anderem auch bei Migräne.
- Wikipedia: Migräne
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Aktualisiert: 02. September 2024