Antioxidantien-Therapie bei Covid 19

Wissenschaftler des Instituts für Virologie der Charite und der Universität Heidelberg publizierten einen Fachartikel zum Thema „Freie Radikale bei Covid 19“. Das Immunsystem würde bei einer Infektion mit Coronaviren insuffizient reagieren, was zu Organschäden und Sterblichkeit beitragen würde. Eine überschießende Produktion von ROS sei ein Hauptgrund für Gewebeschäden und würde zu einer schweren Verlaufsform von Covid 19 führen. Die T-Zellen, die zur Abtötung virusinfizierter Zellen notwendig seien, würden dadurch unterdrückt. Die Bildung freier Radikale könne durch Antioxidantien wie Vitamin C und NAC unterdrückt werden. Die Wissenschaftler empfehlen zum Beweis dieser Hypothese kontrollierte klinische Studien durchzuführen.

Referenz:
Günther Schönrich, Martin J. Raftery et al.: Devilishly radical NETwork in COVID-19: Oxidative stress, neutrophil extracellular traps (NETs), and T cell suppression; Adv Biol Regul. 2020 Aug; 77: 100741.

Vitamin C bei stressbedingten Störungen

Forscher aus Brasilien publizierten einen Fachartikel zur Rolle von Vitamin C bei stressbedingten Störungen. Ein Vitamin-C-Mangel ist in erheblichem Umfang mit stressbedingten Erkrankungen assoziiert. Mehrere Studien hätten gezeigt, dass eine Supplementierung von Ascorbinsäure einen antidepressiven Effekt hatte und die Stimmung verbesserte. Der antidepressive und angstlösende Effekt dieses Vitamins sei wahrscheinlich durch Modulierung von Neurotransmittersystemen bedingt. Vitamin C sei ein möglicher Kandidat für die Behandlung von Angststörungen und anderen psychischen Befindlichkeitsstörungen. Eine Vitamin-C-Supplementierung würde bei geringer Toxizität und hoher Toleranz schnell wirken.

Referenz:
Moritz B, et al.: The role of vitamin C in stress-related disorders; J Nutr Biochem. 2020. PMID: 32745879 Review.

Vitamin-C-Konzentration beeinflusst Beschwerden bei der Post-Zoster-Neuralgie

Wissenschaftler aus Taiwan untersuchten bei Patienten mit Post-Zoster-Neuralgie die Vitamin-C-Konzentrationen im Plasma. Insgesamt wiesen die Patienten häufig einen Vitamin-C-Mangel auf. Die Vitamin-C-Konzentrationen im Plasma waren negativ mit Schmerzen, Kribbeln und anderen neurologischen Symptomen assoziiert. Die Patienten mit einer guten Vitamin-C-Versorgung hatten eine geringere Inzidenz für neurologische Symptome und Hautrötungen. Der Vitamin-C-Mangel war mit einer niedrigeren Aufnahme von Obst und Gemüse, mit Magengeschwüren und Rauchen assoziiert.

Referenz:
Li-Kai Wang, Yao-Tsung Lin et al.: Plasma Vitamin C Concentrations Were Negatively Associated with Tingling, Prickling or Pins and Needles Sensation in Patients with Postherpetic Neuralgia; Nutrients 2020 Aug 9;12(8):E2384.

Vitamin C bei Osteoporose

Wissenschaftler aus Polen publizierten eine Literaturübersicht zur Rolle von Vitamin C für die Entwicklung und Behandlung der Osteoporose. Epidemiologische Studien hätten den positiven Effekt einer hohen Vitamin-C-Aufnahme auf die Knochendichte gezeigt. Es gäbe auch vielversprechende In-vitro-Studien. Insgesamt gäbe es aber nur wenige Beobachtungs- und Interventionsstudien. Deren Resultate würden nicht ausreichen, um den Nutzen einer hohen Vitamin-C-Aufnahme bei Osteoporose zu beurteilen.

Referenz:
Brzezińska O, Łukasik Z et al.: Role of Vitamin C in Osteoporosis Development and Treatment-A Literature Review; Nutrients. 2020 Aug 10;12(8):E2394

Antioxidantienaufnahme und Risiko für Depressionen

Forscher aus Brasilien untersuchten einen möglichen Zusammenhang zwischen Depressionen und der Aufnahme der Vitamine A, C und E sowie von Selen und Zink. Die Studie war Teil einer großen Langzeitstudie zur Gesundheit Erwachsener. Die Auswertung der Daten ergab, dass eine niedrige Aufnahme von Retinol signifikant mit einem vermehrten Auftreten von Depressionen oder mit der Einnahme von Antidepressiva assoziiert war. Möglicherweise hat also die Aufnahme von Vitamin A einen Schutzeffekt gegen depressive Störungen.

Referenz:
Lara Ferriani, Daniela Silva et al.: Antioxidants Consumption and Depression: A Cross-Sectional Analysis of the ELSA-Brasil Study; Current Developments in Nutrition, Volume 4, Issue Supplement_2, June 2020, Page 1801, https://doi.org/10.1093/cdn/nzaa067_028