Vitamin-D-Supplementierung verbessert Mikrobiom
2025 publizierten Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern einen Übersichtsartikel zu randomisierten kontrollierten Studien über den Einfluss einer Vitamin-D-Supplementierung auf das Darmmikrobiom. Eine Vitamin-D-Supplementierung führte zu Veränderungen der Zusammensetzung des Darmmikrobioms, insbesondere zu einem Anstieg der Bakterienarten mit antientzündlichen und gesundheitsfördernden Eigenschaften wie Bifidobakterien und Lactobazillen. Außerdem berichteten manche Studien über eine höhere mikrobielle Diversität infolge der Vitamin-D-Supplementierung. Die Autoren des Fachartikels empfehlen die Erforschung der Langzeiteffekte der Vitamin-D- Supplementierung auf das Darmmikrobiom und die möglichen gesundheitlichen Effekte bei verschiedenen Populationen.
Referenz:
Falak Zeb, Tareq Osaili et al.: Effect of Vitamin D Supplementation on Human Gut Microbiota: A Systematic Review of Randomized Controlled Trials; Nutr Rev. 2025 Jul 17:nuaf120.
Vitamin A und Glaukom
Aus einem Fachartikel chinesischer Wissenschaftler geht hervor, dass eine Erhöhung der Vitamin-A-Zufuhr als effektive präventive Maßnahme gegen die Entwicklung eines Glaukoms anzusehen ist. Dabei wirkt Vitamin A unter anderem durch Verhinderung der Prozesse von oxidativem Stress auf das Trabekelwerk des Auges und auf das Gewebe des Sehnervs. Vitamin A vermag auch Schäden an der Augenoberfläche durch Medikamente zur Glaukom-Behandlung zu verhindern.
Referenz:
Zhang X, Yang H et al.: Potential benefits of vitamin A and its derivatives in glaucoma. Eur J Med Res. 2025 Jul 1;30(1):527. doi: 10.1186/s40001-025-02780-4.
Vitamin E verbessert Blutfette bei Diabetespatienten
Die Auswertung von 28 randomisierten kontrollierten Studien von Seiten iranischer Wissenschaftler hat ergeben, dass eine Einnahme von Vitamin E die Lipidprofile bei Diabetespatienten verbessern kann. Vitamin E bewirkt eine signifikante Verminderung der Konzentrationen von Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin. Die Effekte auf die Triglyceride und HDL-Cholesterin waren nicht statistisch signifikant. Vitamin E hatte einen größeren Nutzen bei der Anwendung von höheren Dosen (mehr als 400 IU pro Tag) und bei längerer Anwendungsdauer (mehr als acht Wochen), besonders bei Studienteilnehmern mit erhöhten Lipidspiegeln.
Referenz:
Karimi M, Karimi MA et al.: Effects of vitamin E administration on serum lipid profile in diabetic patients: a grade-assessed systematic review and dose-response meta-analysis of RCTs. Diabetol Metab Syndr. 2025 Jul 18;17(1):280.
Höhere Vitamin-D-Spiegel verbessern Blutzuckereinstellung
Bei Diabetespatienten waren 25(OH)D-Konzentrationen von mehr als 26,4 ng/ml im Vergleich zu Patienten mit geringeren Vitamin-D-Spiegeln mit einer besseren Blutzuckereinstellung assoziiert. Die Blutzuckereinstellung wurde mit einem System zur kontinuierlichen Glukosemessung ermittelt (TIR). TIR ist die Abkürzung für “Time in Range“ und beinhaltet den Zeitraum, in dem sich der Blutzucker im gewünschten Bereich dem sogenannten Zielbereich befindet.
Referenz:
Zhang P, Guo D et al.: Association of Serum 25-Hydroxyvitamin D With Cardiovascular Outcomes and All-Cause Mortality in Individuals With Prediabetes and Diabetes: Results From the UK Biobank Prospective Cohort Study. Diabetes Care. 2022 May 1;45(5):1219-1229.
Vitamin-D-Mangel als Risikofaktor für kognitiven Abbau
Die Auswertung der Daten von 2.625 Teilnehmern im Alter von 50 Jahren und darüber, der “English Longitudal Study of Ageing“, hat ergeben, dass ein Vitamin-D-Mangel ein Risikofaktor für einen Abfall der Hirnleistungsfähigkeit und exekutiven Funktionen darstellt.
Referenz:
Cochar-Soares N, da Silva TBP et al.: Vitamin D deficiency as a risk factor for cognitive decline in individuals aged 50 or older. Geroscience. 2025 Jul 21. doi: 10.1007/s11357-025-01800-9. Online ahead of print. PMID: 40690159
Vitamin-D-Supplementierung bei entzündlichen Darmerkrankungen
Wissenschaftler aus den USA haben publiziert, dass eine Vitamin-D-Supplementierung bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen mit einem geringeren Verbrauch von Kortikosteroiden assoziiert war. Außerdem kam es zu einer geringeren Zahl von Krankenhausaufenthalten und Inanspruchnahme von ärztlichen Notfallterminen wegen der Darmerkrankung.
Referenz:
Jared A Sninsky, Shubhada Sansgiry et al.: The Real-World Impact of Vitamin D Supplementation on Inflammatory Bowel Disease Clinical Outcomes; Clin Gastroenterol Hepatol. 2025 Jul 22:S1542-3565(25)00624-X.
Fettlösliche Vitamine und Heuschnupfen bei Kindern
Chinesische Wissenschaftler untersuchten die Konzentrationen der fettlöslichen Vitamine bei Kindern mit allergischer Rhinitis. Dabei zeigte sich, dass die Vitamin-A-Spiegel bei den betroffenen Kindern niedriger waren als bei gesunden Kontrollpersonen. Die Spiegel von Vitamin K waren bei den Heuschnupfenpatienten hingegen höher als bei den Kontrollpersonen.
Referenz:
Huanjun Luo, Xiaowei Wang et al.: Correlation between vitamin A, D, E, and K levels in children with allergic rhinitis: a propensity-matched analysis; BMC Pediatr. 2025 Jul 2;25(1):491
Vitamin-A- und Vitamin-D-Status und Risiko für Covid-19
In einer chinesischen Studie wurden bei Patienten mit Covid-19 im Vergleich zu Kontrollpersonen signifikante niedrigere Vitamin-A- und Vitamin-D-Spiegel nachgewiesen. Sowohl niedrigere Vitamin-A- wie auch Vitamin-D-Spiegel waren unabhängig mit einem hohen Risiko für Covid-19 bei älteren Menschen verbunden.
Referenz:
Tiewei Li, Xudong Cui et al.: Association Between Vitamin A and D Status and the Risk of COVID-19 in the Elderly Population: A Single-Center Experience; J Inflamm Res . 2025 Jun 24:18:8233-8241.
Fettlösliche Vitamine und Knochenstoffwechsel
Aus einer Literaturübersicht über die Rolle fettlöslicher Vitamine auf den Knochenstoffwechsel und auf das Osteoporoserisiko geht hervor, dass die Vitamine D, K und E einen positiven Effekt auf die Knochendichte haben. Der Einfluss von Vitamin A wird kontrovers beurteilt. Möglicherweise hat Vitamin A bei hohen Dosen einen nachteiligen Effekt auf die Knochendichte.
Referenz:
Li H, Cao W, Tao L et al.: The role of fat-soluble vitamins on bone metabolism and osteoporosis: a literature review. Ann Med. 2025 Dec;57(1):2533429.
Niedrige Folsäureaufnahme erhöht das Risiko für Autoimmunthyreoiditis
Die Auswertung von NHANES-Daten von Seiten chinesischer Wissenschaftler hat ergeben, dass die Folsäureaufnahme bei Patienten mit Autoimmunthyreoiditis signifikant niedriger war als bei Personen ohne diese Schilddrüsenerkrankung. Eine niedrige Folsäureaufnahme könnte also ein unabhängiger Faktor sein, der zur Entstehung einer Autoimmunthyreoiditis beiträgt.
Referenz
Lijun Chen, Changjian Yan et al.: Lower dietary folate intake increases the risk of autoimmune thyroiditis; Front Nutr . 2025 Jun 19:12:1595825.
Vitamin-B12-Mangel und Zahngesundheit bei älteren Erwachsenen
US-Wissenschaftler konnten anhand von NHANES-Daten nachweisen, dass niedrige Vitamin-B12-Spiegel im Vergleich zu normalen Vitamin-B12-Konzentrationen signifikant mit vermehrten Schäden im Zahnbereich bei älteren Personen assoziiert waren. Es sei aber weitere Forschung erforderlich zur Klärung der Frage, ob eine Vitamin-B12-Supplementierung in der älter werdenden Bevölkerung eine präventive Maßnahme zum Erhalt der Zahngesundheit darstellt.
Referenz:
Hung M, Mohajeri A et al.: Exploring the association of vitamin B12 deficiency and dental health in older adults. Front Nutr. 2025 Jun 18;12:1589062.
Vitamine und Risiko für Gallensteine
Eine erhöhte Zufuhr der Vitamine B6, Niacin und Vitamin E verminderte das Risiko für Gallensteine bei US-Amerikanern. Dies ist das Ergebnis einer chinesischen Studie, in der die Daten von 4.628 Teilnehmern von NHANES ausgewertet wurden.
Referenz:
Chen P, Yang C et al.: Association of dietary vitamin intake with gallstone risk in US adults: a cross-sectional NHANES study. Eur J Med Res. 2025 Jul 1;30(1):535.
Niacin kann Lipoprotein A senken
Eine Metaanalyse von randomisierten kontrollierten Studien von Seiten italienischer Wissenschaftler hat ergeben, dass unter anderem Niacin signifikant den Lipoprotein-A-Spiegel senken kann. Zu klären ist aber noch, ob dies mit einem klinisch relevanten Nutzen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist.
Referenz:
Sining Xie, Federica Galimberti et al.: Effect of lipid-lowering therapies on lipoprotein(a) levels: a comprehensive meta-analysis of randomized controlled trials; Atherosclerosis. 2025 Jul 3:408:120420.
Vermehrte Vitamin-B2-Aufnahme reduziert das Risiko von Unfruchtbarkeit bei Frauen
Unter Verwendung von NHANES-Daten konnten chinesische Wissenschaftler nachweisen, dass eine erhöhte Vitamin-B2- Aufnahme mit einem reduzierten Risiko für Unfruchtbarkeit bei Frauen assoziiert war. Dazu wurden die Daten von 3.208 Frauen ausgewertet.
Referenz:
Zhao Z, Mao Z et al.: Association between vitamin B2 intake and female infertility: a cross-sectional study. Sci Rep. 2025 Jul 3;15(1):23731.
Metformin und Vitamin B12
Forscher aus Indien haben publiziert, dass eine Metformin-Therapie über einen Zeitraum von sechs Monaten zu einer Verminderung der Vitamin-B12-Konzentration führte sowie zu einem Anstieg von Homocystein und Methylmalonsäure. Außerdem kam es zu einem signifikanten Abfall der Nervenleitgeschwindigkeit und Amplitudengeschwindigkeit. Eine Metformin-Therapie über einen Zeitraum von sechs Monaten hatte also einen signifikanten Effekt auf die Vitamin-B12-Spiegel.
Referenz:
S L Wakode, A Singhai et al.: Serum Vitamin B12 Level in Patients with Type 2 Diabetes Mellitus on Metformin Therapy and its Impact on Peripheral Nerve Conduction: A Prospective Study; Mymensingh Med J . 2025 Jul;34(3):904-913.
Vitamin-B2-Aufnahme beeinflusst Verstopfungsneigung
Chinesische Wissenschaftler haben 2025 publiziert, dass bei Teilnehmern von NHANES die Vitamin-B2-Aufnahme invers mit Verstopfung korrelierte.
Referenz:
Ma C, Ma N et al.: Association between dietary vitamin B2 intake and constipation: a nationwide cross-sectional study. Front Med (Lausanne). 2025 Jun 23;12:1598415. doi: 10.3389/fmed.2025.1598415.
Vitamin B1 beeinflusst Blutdruck
In einer chinesischen Studie wurde nachgewiesen, dass höhere Vitamin-B1-Spiegel signifikant mit einem reduzierten Hypertonierisiko bei Frauen mittleren und höheren Alters assoziiert waren. Die Höhe des Vitamin-B1- Spiegels war auch invers mit dem systolischen Blutdruck verbunden. Offensichtlich ist der Vitamin-B1-Spiegel ein Biomarker für die Prävention von Bluthochdruck, besonders bei älter werdenden Frauen.
Referenz:
Chen L, Lin J et al.: Associations of Serum Thiamine Levels with Blood Pressure Among Middle-Aged and Elderly Women in Eastern China. J. Nutrients. 2025 Jul 3;17(13):2210. doi: 10.3390/nu17132210.
Sehr hohe Vitamin-B12-Spiegel erhöhen nicht das Sterblichkeitsrisiko
Eine Metaanalyse, publiziert 2025, hat ergeben, dass eine Hypervitaminose B12 kein Risikofaktor für eine erhöhte Sterblichkeit bei Erwachsenen ist.
Referenz:
Edith Valdez-Martínez, Horacio Márquez-González et al.:
The Controversial Issue of Hypervitaminosis B12 as Prognostic Factor of Mortality: Global Lessons from a Systematic Review and Meta-Analysis. Nutrients. 2025 Jun 30;17(13):2184.
Vitamin B6 ist wichtig für die Testosteronsynthese
Aus einem Fachartikel eines jordanischen Wissenschaftlers geht hervor, dass Vitamin B6 essenziell für die Testosteronproduktion ist. Vitamin B6 beeinflusst zum Beispiel Hormonsignalwege, aktiviert enzymatische Prozesse bei der Testosteronsynthese, moduliert die Sensitivität von Androgen-Rezeptoren und schützt gegen oxidativen Stress und die Toxizität von Homocystein. Der Autor des Fachartikels empfiehlt die Durchführung von Interventionsstudien mit Vitamin B6 aufgrund der erwähnten Fakten.
Referenz:
Banihani SA: Role of Vitamin B6 in Testosterone Synthesis. World J Mens Health. 2025. PMID: 40583024 Free article. Review.