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Arginin bei der Behandlung von Dekubitus

Bei Pflegepatienten kommt es nicht selten zum Auftreten eines Dekubitus, besonders bei Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Arginin ist eine Aminosäure, die die Wundheilung unterstützen kann. Wissenschaftler aus Taiwan konnten nachweisen, dass die tägliche Gabe von 7 g Arginin effektiv die Heilung des Frühstadiums und des Spätstadiums eines Dekubitus fördert. Höhere Dosen von Arginin hatten keinen zusätzlichen Nutzen.

Referenz:
Nai-Ching Chen, Lihui Pu et al.: Optimal l-arginine dosage for pressure injury healing in home care settings: a six-month retrospective analysis; Front Public Health. 2025 Sep 1:13:1618928.


Therapeutisches Potenzial von Glutamin

Aus einem Fachartikel eines schwedischen Wissenschaftlers geht hervor, dass 88 Prozent des Glutamins in der täglichen Verstoffwechselung aus körpereigener Bildung stammen. Davon kommt die Hälfte aus dem Abbau von Muskelprotein. Studien zur Supplementierung von Glutamin in der Größenordnung der täglichen Aufnahme zeigte keinen positiven Effekt bei der Behandlung der intestinalen Permeabilität. Die Zufuhr von ca. 30 g Glutamin, was der Umsatzrate der Darmzellen entspricht, hatte jedoch eine positive Wirkung. Bei der Behandlung von Darmstörungen sollte also Glutamin in ähnlichen Mengen zum Einsatz kommen wie der Verbrauch im Dünndarm.

Referenz:
Michael K McMullen: Glutamine: A misunderstood amino acid with therapeutic potential; Nutr Health. 2025 Jul 10:2601060251356147.


Glycin-Spiegel korreliert negativ mit salzsensitiven Bluthochdruck

Chinesische Wissenschaftler haben 2025 publiziert, dass die Glycin-Konzentration im Plasma negativ mit salzsensitivem Bluthochdruck korrelierte. Eine Glycin-Supplementierung könnte also eine sinnvolle Maßnahme sein bei der Behandlung von Bluthochdruck. Die Wirksamkeit einer Glycin-basierten Therapie sollte zukünftig erforscht werden.

Referenz:
Pengfei Yang, Xiangbo Chen et al.: Human plasma metabolomics reveals metabolic targets for intervention in salt-sensitive hypertension; Hypertens Res . 2025 Oct;48(10):2567-2583.


Citrullin-Supplementierung bei Typ 2- Diabetes

Eine Supplementierung von 6 g Citrullin täglich führte bei Typ-2-Diabetikern zu einer Verbesserung der Funktion des Gefäßendothels und der Muskeldurchblutung sowie der Kraft der Wadenmuskulatur.

Referenz:
Arturo Figueroa, Katherine N Dillon et al.: Citrulline Supplementation Improves Microvascular Function and Muscle Strength in Middle-Aged and Older Adults with Type 2 Diabetes; Randomized Controlled Trial Nutrients . 2025 Aug 28;17(17):2790


Glycin bei schwerer Adipositas

Eine tägliche Supplementierung von 100 mg Glycin pro Kilogramm Körpergewicht über einen Zeitraum von zwei Wochen führte bei Patienten mit schwerer Adipositas zu einer signifikanten Verminderung der Triglyceride und Leber- Transaminasen. Außerdem verbesserte die Glycin- Supplementierung unter anderem die glycinabhängigen Entgiftungsreaktionen und möglicherweise den Schweregrad der nicht alkoholischen Fettleber-Erkrankung.

Referenz:
Tan HC, Hsu JW et al.: Metabolic impact of dietary glycine supplementation in individuals with severe obesity. Sci Rep. 2025 Oct 17;15(1):36433.


Citrullin und Wassermelone senken Blutdruck bei Erwachsenen im mittleren und höheren Lebensalter

Einer chinesischen Metaanalyse zufolge senken eine Citrullin- Supplementierung sowie der Verzehr von Wassermelonen den Blutdruck bei mittelalterlichen und älteren Menschen. Eine kombinierte Supplementierung von Citrullin und Arginin war effektiver als die alleinige Nahrungsergänzung mit Citrullin oder der Verzehr von Wassermelonen.

Referenz:
Luo P, Chen J et al.: Does l-citrulline supplementation and watermelon intake reduce blood pressure in middle-aged and older adults? A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Clin Nutr ESPEN. 2025 Oct;69:653-664.


Aminosäuren helfen bei Niereninsuffizienz

Die Auswertung von neun Studien mit 407 Probanden hat ergeben, dass eine Supplementierung von Aminosäuren teilweise die Nierenfunktion bei Patienten mit Niereninsuffizienz verbessern kann. Nachgewiesen wurden zum Beispiel ein Anstieg des Plasma-Flusses in den Nieren und eine Verminderung der Harnsäurespiegel.

Referenz:
Liu X, Li Q et al.: Impacts of amino acid supplementation on renal function and nutritional parameters in patients with renal insufficiency: bibliometric analysis and meta-analysis. Front Nutr. 2025 Jun 13;12:1594507.


Veränderung der Aminosäure- Konzentrationen bei Kindern und Jugendlichen mit Übergewicht

Aus einem Fachartikel rumänischer Wissenschaftler geht hervor, dass übergewichtige Kinder oftmals eine Veränderung der Plasma-Aminosäuren-Profile aufweisen. Dazu gehören höhere Konzentrationen der verzweigtkettigen Aminosäuren, von Phenylalanin und Tyrosin. Die Konzentrationen von Glycin und Serin sind häufig vermindert.

Referenz:
Diana Zamosteanu, Nina Filip: Current Data on the Role of Amino Acids in the Management of Obesity in Children and Adolescents; Int J Mol Sci. 2025 Jul 24;26(15):7129.


Verzweigtkettige Aminosäuren, Vitamin D und mehr Bewegung verbessern den körperlichen Zustand bei älteren Menschen

Bei älteren Menschen mit nachlassender körperlicher Leistungsfähigkeit führte die Gabe eines Nahrungsmittels, angereichert mit verzweigtkettigen Aminosäuren und Vitamin D in Kombination mit Körperübungen, zu einer Verbesserung der körperlichen Funktionen und zur Erhaltung der Muskelmasse. Bei den Studienteilnehmern einer Kontrollgruppe sowie bei den Probanden, die ausschließlich Körperübungen durchführten, wurde nach drei Monaten eine signifikante Verminderung der Muskelmasse nachgewiesen.

Referenz:
Yoshihiro Nakamura, Takuji Yokoe et al.: Effects of branched-chain amino acid- and vitamin D-containing high-protein food supplementation plus exercise on elderly people with decreased physical functions. Controlled Clinical Trial BMC Geriatr. 2025 Jul 5;25(1):500.


Aminosäurenprofile als Biomarker für die Muskelgesundheit älterer Menschen

Im März 2025 veröffentlichte das Deutsche Institut für Ernährungsforschung eine Pressemitteilung unter oben genannten Titel. Tenor der Pressemitteilung ist, dass die Erstellung von Aminosäureprofilen als Instrument zur Bewertung der Gesundheit der Skelettmuskulatur bei älteren Menschen dienen kann. Die zirkulierenden Aminosäuren in der Blutbahn spielen eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der Skelettmuskelfunktion und sind an verschiedenen biologischen Prozessen beteiligt, zum Beispiel an Entzündungen und an der Insulinempfindlichkeit. Die Studie der Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung hat ergeben, dass ältere Erwachsene im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen niedrigere Werte an essenziellen Aminosäuren und verzweigtkettigen Aminosäuren aufwiesen.

Referenz:
Idw, 25.3.25: Aminosäurenprofile als Biomarker für die Muskelgesundheit älterer Menschen, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, Dr. Ina Henkel


Langzeitsupplementierung von Taurin

Wissenschaftler aus China haben Ende 2024 einen systematischen Übersichtsartikel und eine Metaanalyse zu den Effekten einer Langzeitsupplementierung von Taurin auf verschiedene Stoffwechselparameter bei übergewichtigen oder adipösen Erwachsenen publiziert. Eine Supplementierung von Taurin über einen längeren Zeitraum war besonders effektiv zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle und Insulinsensitivität bei Adipositas. Höhere Dosen von Taurin (3 g täglich) zeigten zudem größere Verbesserungen in der Blutzuckerkontrolle.

Referenz:
Qin Sun, Jieping Wang et al.: Effect of Long-Term Taurine Supplementation on the Lipid and Glycaemic Profile in Adults with Overweight or Obesity: A Systematic Review and Meta-Analysis; Nutrients. 2024 Dec 27;17(1):55.


Verzweigtkettige Aminosäuren begünstigen Verkalkung der Koronararterien

Chinesische Wissenschaftler haben 2025 publiziert, dass bei jungen Erwachsenen eine höhere Aufnahme von verzweigtkettigen Aminosäuren unabhängig mit einem erhöhten Risiko für eine Verkalkung der Koronararterien assoziiert war. An der Studie nahmen 2.381 Probanden teil (Cardia Study), die über einen Zeitraum von ca. zehn Jahren beobachtet wurden. Eine hohe Aufnahme von verzweigtkettigen Aminosäuren erhöhte das Risiko für ein Voranschreiten der Verkalkung der Koronararterien um 35 Prozent.

Referenz:
Hao QY, Weng J, Zeng TT et al.: Dietary branched-chain amino acids intake and coronary artery calcium progression: insights from the coronary artery risk development in young adults (CARDIA) study. Eur J Nutr. 2025 Mar 19;64(3):131. doi: 10.1007/s00394-025-03649-2.


Reduzierte Glycinspiegel als Marker für viszerale Adipositas

Forscher aus Texas publizierten 2024, dass reduzierte Glycinspiegel im Blutplasma bei älteren Erwachsenen als Marker für viszerale Adipositas anzusehen sind. Es bestand ein starker Zusammenhang zwischen niedrigen Glycinkonzentrationen im Plasma und einer erhöhten Fettmasse im Bauchinnenraum bei den Studienteilnehmern.

Referenz:
Deutz LN, Wierzchowska-McNew RA et al.: Reduced plasma glycine concentration in healthy and chronically diseased older adults: a marker of visceral adiposity? Am J Clin Nutr. 2024 Jun;119(6):1455-1464
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Günstiger Effekt von Taurin bei Osteoporose infolge erhöhter Homocystein-Konzentrationen

Wissenschaftler aus Indien haben 2024 publiziert, dass Taurin in Kombination mit Vitamin B12 eine Osteoporose infolge einer erhöhten Homocysteinkonzentration bessern kann. Die Gabe von Vitamin B12 allein hatte nicht die gleiche Effektivität wie Taurin. Bekanntlich gehört Vitamin B12 zu den Vitaminen, die für den Homocysteinabbau benötigt werden. Am besten wirkte eine Kombination aus Taurin und Vitamin B12.

Referenz:
Lambrinidis G, Vallianatou T, Tsantili-Kakoulidou A.: In vitro, in silico and integrated strategies for the estimation of plasma protein binding. Adv Drug Deliv Rev. 2015 Jun 23;86:27-45. doi: 10.1016/j.addr.2015.03.011. Epub 2015 Mar 27. PMID: 25819487


Aminosäuren und Osteoporose

Chinesische Wissenschaftler haben 2025 publiziert, dass höhere Aminosäuren-Spiegel im Plasma mit einem geringeren Osteoporoserisiko assoziiert waren. Bezüglich Einzelaminosäuren waren höhere Plasmakonzentrationen von Tryptophan, Cystein, Glycin und Ornithin mit einem geringeren Osteoporoserisiko verbunden.

Referenz:
Yang S, Liu T, Wang X et al.: Plasma levels of amino acids and osteoporosis: a cross-sectional study. Sci Rep. 2025 Mar 21;15(1):9811. doi: 10.1038/s41598-025-94766-9. PMID: 40119126


Aminosäuren und Morbus Parkinson

Einer Metaanalyse türkischer Forscher zufolge sind bei Morbus Parkinson die Konzentrationen von Valin, Prolin, Homocystein und Ornithin erhöht, während die Spiegel von Lysin, Serin Aspartat und Citrullin im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen signifikant vermindert sind.

Referenz:
Sevginur Akdas, Demir Yuksel et al.: Assessment of the Relationship Between Amino Acid Status and Parkinson's Disease: A Comprehensive Review and Meta-analysis; Can J Neurol Sci. 2024 Dec 9:1-17.

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