Neue Studien Psyche und Gehirn

Vitamin-D-Mangel beeinträchtigt mentale Gesundheit bei Studenten

Wissenschaftler aus Saudi-Arabien untersuchten bei 480 Universitätsstudenten die Vitamin-D-Spiegel und erfassten die psychische Befindlichkeit mittels Fragebogen. 287 Studenten hatten einen Vitamin-D-Mangel. Die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von Depressionen, Angststörungen und Stress waren in der Vitamin-D-Mangelgruppe signifikant höher als in der Kontrollgruppe. Es zeigte sich ein starker Zusammenhang zwischen psychischem Stress und Vitamin-D-Mangel. Die Autoren der Studie betonten, dass die Sicherstellung einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung wichtig ist für die mentale Gesundheit und für die psychische Befindlichkeit der Universitätsstudenten.

Referenz:
Mansour Almuqbil, Moneer E Almadani et al.: Impact of Vitamin D Deficiency on Mental Health in University Students: A Cross-Sectional Study; Healthcare (Basel). 2023 Jul 23;11(14):2097.

 

Vitamin B2 verbessert mentale Gesundheit bei Menschen mit Übergewicht

Wissenschaftler aus Griechenland untersuchten einen möglichen Zusammenhang zwischen der Mikronährstoff- Aufnahme und der mentalen Gesundheit bei Menschen mit Übergewicht. Nach Auswertung der gewonnenen Daten zeigte sich ein positiver Zusammenhang zwischen der Vitamin-B2-Aufnahme und der mentalen Gesundheit bei Menschen mit Übergewicht.

Referenz:
Charalampia Amerikanou, Aristea Gioxari et al.: Mental Health Component Scale Is Positively Associated with Riboflavin Intake in People with Central Obesity; Nutrients. 2023 Oct 21;15(20):4464.

 

Verschiedene Mikronährstoffe beeinflussen kognitive Leistungsfähigkeit bei älteren Menschen

Eine zunehmende Anzahl von US-Amerikanern erreicht ein Alter über 65 Jahre. Damit verbunden ist auch ein häufigeres Auftreten von altersbedingtem kognitivem Abbau und von schlechter mentaler Gesundheit bei den älteren Menschen. US-Wissenschaftler untersuchten anhand von NHANES-Daten die Bedeutung der Mikronährstoff-Aufnahme für die Hirnleistungsfähigkeit und für das Depressionsrisiko. Die Hirnleistungsfähigkeit wurde bei Männern und Frauen beeinflusst durch Vitamin A, Vitamin E, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Folsäure, Magnesium, Kalium, Zink, Vitamin K und Lutein sowie Zeaxanthin. Bei den Frauen bestand ein inverser Zusammenhang zwischen den Depressions-Scores und der Aufnahme von Vitamin A, Vitamin C, Vitamin K, Magnesium, Kalium und pflanzlichen Ballaststoffen. Bei den Männern zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Nährstoffaufnahme und Depressions-Scores.

Referenz:
Prasad P Devarshi, Kelsey Gustafson et al.: Higher intake of certain nutrients among older adults is associated with better cognitive function: an analysis of NHANES 2011-2014; BMC Nutr. 2023 Dec 5;9(1):142.

 

Aminosäurenaufnahme und Schlafdauer beeinflussen zukünftigen kognitiven Abbau

Eine Langzeitstudie in Japan untersuchte bei Altenheimbewohnern den Einfluss der Schlafdauer und der Aminosäurenaufnahme auf das Risiko für zukünftigen kognitiven Abbau. Eine Schlafdauer von mehr als acht Stunden erhöhte das Risiko für eine kognitive Beeinträchtigung. Letztere war signifikant assoziiert mit einer niedrigen Aufnahme von Serin, Prolin und Cystin. Zur Vermeidung von kognitivem Abbau sollte also auch auf die Aufnahme der erwähnten Aminosäuren geachtet werden.

Referenz:
Kaori Kinoshita, Rei Otsuka et al.: Dietary amino acid intake and sleep duration are additively involved in future cognitive decline in Japanese adults aged 60 years or over: a community-based longitudinal study; MC Geriatrics volume 23, Article number: 653 (2023)

 

Vitamin D-Spiegel bei ADHS-Kindern

Forscher aus dem Iran untersuchten bei 45 Kindern mit ADHS und bei 45 gesunden Kontrollpersonen die Spiegel von Vitamin D. Die mittleren Vitamin-D-Spiegel bei den ADHS-Kindern waren signifikant niedriger als die der Kontrollgruppe. Es bestand kein signifikanter Zusammenhang zum Geschlecht der Kinder. Außerdem zeigte sich eine inverse Korrelation zwischen den Vitamin-D-Spiegeln und dem Schweregrad von ADHS, allerdings ohne statistische Signifikanz.

Referenz:
Armon Massoodi, Sakineh Javadian Koutanaei et al.: Comparison of serum vitamin D levels between healthy and ADHD children; aspian J Intern Med. 2023 Fall;14(4):681-686.

 

Vitamin B12 und mentale Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen

Wissenschaftler aus China publizierten einen systematischen Übersichtsartikel und eine Metaanalyse zum Zusammenhang zwischen den Vitamin-B12-Spiegeln und der mentalen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen. Eine höhere Vitamin-
B12-Aufnahme war mit einem niedrigeren Risiko für Depressionen und Verhaltensproblemen assoziiert. Die Vitamin- B12-Spiegel waren bei den Studienteilnehmern mit Autismus und ADHS niedriger. Ein Vitamin-B12-Mangel könnte eine reversible Ursache für einige mentale Störungen bei Kindern und Jugendlichen sein.

Referenz:
Yongjun Tan, Li Zhou et al.: Correlation between Vitamin B12 and Mental Health in Children and Adolescents: A Systematic Review and Meta-analysis; Clin Psychopharmacol Neurosci. 2023 Nov 30;21(4):617-633.

 

Vitamin B6 verbessert die Wirksamkeit von Lithium bei bipolarer Störung

In einer iranischen Studie wurde nachgewiesen, dass Vitamin B6 als Adjuvans zu Lithium im Vergleich zu einem Placebopräparat signifikant die psychische Befindlichkeit in der manischen Phase verbesserte. Vitamin B1 hatte keinen signifikanten Effekt bezüglich der Stimmungsverbesserung. Sowohl Vitamin B6 wie auch Vitamin B1 führten zu einer Verbesserung des Schlafstatus.

Referenz:
Atefeh Zandifar, Shaghayegh Mousavi et al.: Efficacy of vitamins B1 and B6 as an adjunctive therapy to lithium in bipolar-I disorder: A double-blind, randomized, placebo-controlled, clinical trial; J Affect Disord. 2024 Jan 15:345:103-111.