Shownotes
Kann man die Gedächtnisleistung mit Mikronährstoffen verbessern? Welche Auswirkung hat ein Mikronährstoffmangel auf die Hirnfunktion?
Die gesamte Hirnleistungsfähigkeit ist in hohem Maße abhängig von einer ausreichenden Verfügbarkeit an Mikronährstoffen. Die Sicherstellung einer guten Mikronährstoffversorgung, bereits im mittleren Lebensalter, ist ein wesentlicher Faktor für den Erhalt der Hirnleistungsfähigkeit in den späteren Jahren.
DCMS-News:
https://www.diagnostisches-centrum.de/images/PDF-DCMS-News/DCMS-News_Gedaechtnis_2024.pdf
Mikronährstoffanalyse:
https://www.diagnostisches-centrum.de/laborleistungen/dcms-profile/dcms-neuro-check.html
Transkript
[00:00:00]
Musik
[00:00:06]
Moderator:
Die Menschen in den Industrienationen werden immer älter. Auch die Zahl der Hochbetagten. Im Jahr 2011 waren 5,5 Prozent der deutschen Bevölkerung 80 bis 100 Jahre alt. 10 Jahre später, also im Jahr 2021, waren es 7,3 Prozent. So weit die Daten des Statistischen Bundesamtes. Entsprechend nehmen natürlich auch die altersbedingten Erkrankungen zu, so auch die Demenzerkrankungen. Man schätzt, dass es in Deutschland derzeit 1,2 Millionen Demenzkranke gibt.
Hallo, liebe Zuhörer, wir sind schon beim Thema. Heute geht es um Demenzerkrankungen, genauer gesagt um Demenzerkrankungen und Mikronährstoffe. Wieder dabei Dr. Kugler: vom Diagnostischen Centrum für Mineralanalytik und Spektroskopie aus Marktheidenfeld
[00:01:10]
Dr. Kugler:
Auch ich sage Hallo.
[00:01:17]
Moderator:
Es geht heute darum, nicht Angst zu schüren, sondern einfach mal darüber zu sprechen, was es für Möglichkeiten gibt, den Hirnstoffwechsel mit Mikronährstoffen so gut wie möglich zu unterstützen.
Aber kommen wir zu den Demenzerkrankungen. Welche gibt es denn?
[00:01:29]
Dr. Kugler:
Die häufigste Demenzerkrankung ist der Morbus Alzheimer mit rund 60 Prozent. Es gibt aber auch noch andere Demenzerkrankungen, wie die sogenannte vaskuläre Demenz und die Lewy-Körperchen-Demenz.
[00:01:43]
Moderator:
Nicht jede Demenzerkrankung ist also zwangsläufig ein Morbus Alzheimer. Was geschieht bei der Alzheimererkrankung im Gehirn? Kannst du das mal grob beschreiben?
[00:01:56]
Dr. Kugler:
Die Alzheimererkrankung geht mit Ablagerungen im Gehirn einher. Es sind bestimmte Eiweißstoffe, die sich ablagern, das Beta-Amyloid außerhalb der Zelle und das Tauprotein in der Zelle. Typisch für die Erkrankung ist auch, dass es zum Verlust von Synapsen und im weiteren Verlauf zum Absterben von Nervenzellen kommt. Charakteristisch ist auch ein Mangel an dem Botenstoff Acetylcholin.
[00:02:27]
Moderator:
Was ist die Ursache bei der vaskulären Demenz?
[00:02:31]
Dr. Kugler:
Bei der vaskulären Demenz kommt es aufgrund kleiner Durchblutungsstörungen zu einer Schädigung des Hirngewebes. Je nachdem, wie stark oder schwer die Gefäßverschlüsse oder Hirnblutungen sind, so ist auch die Schwere der Demenzerkrankung.
[00:02:27]
Moderator:
Aber nicht jede kognitive Störung im Alter ist eine Demenzerkrankung?
[00:02:54]
Dr. Kugler:
Das sowieso nicht. Ein altersgemäßer kognitiver Abbau ist normal. Allerdings gibt es auch die sogenannte MCI, die leichte kognitive Störung. Diese Menschen haben deutlich anhaltende kognitive Defizite, die über den normalen geistigen Abbau im Alter hinausgehen.
[00:03:15]
Moderator:
Kann man grob umreißen, warum Mikronährstoffe zur Vorbeugung bzw. bei Demenzerkrankung hilfreich sein könnten?
[00:03:27]
Dr. Kugler:
Es gibt verschiedene Krankheitsmechanismen, die mit Demenzerkrankungen in Zusammenhang stehen, und diese Krankheitsmechanismen kann man mit der Mikronährstofftherapie beeinflussen.
[00:03:37]
Moderator:
Welche sind das zum Beispiel?
[00:03:40]
Dr. Kugler:
Dazu zählen zum Beispiel der oxidative Stress, eine mitochondriale Dysfunktion, erhöhte Homocysteinspiegel oder Neuroinflammation.
[00:03:52]
Moderator:
Ich hol jetzt noch mal aus, um diesen Punkt zu klären: Oxidativer Stress besteht, wenn ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien besteht. Diese freien Radikale können die Zellstruktur zerstören, was dann zu Krankheiten führen kann. Habe ich das richtig erklärt?
[00:04:10]
Dr. Kugler:
Ja, deshalb sind hier dann Mikronährstoffe wichtig, die als Antioxidantien fungieren - sozusagen als Gegenpol.
[00:04:20]
Moderator:
Mitochondriale Dysfunktion: Das heißt, die Mitochondrien, die Kraftwerke in den Zellen, funktionieren nicht mehr richtig, auch die Kraftwerke in den Nervenzellen. Es kommt zu Störungen der Energieversorgung in den Nervenzellen. Und Neuroinflammation: Kannst du es kurz erklären?
[00:04:41]
Dr. Kugler:
Die Neuroinflammation beschreibt eine Entzündung im Nervengewebe, insbesondere im Gehirn und Rückenmark.
[00:04:46]
Moderator:
Welche Rolle spielen die Vitamine für das Gehirn, zum Beispiel Vitamin A?
[00:04:54]
Dr. Kugler:
Vitamin A spielt im Gehirn eine wichtige Rolle für die synaptische Plastizität.
[00:05:01]
Moderator:
Und was versteht man unter synaptische Plastizität?
[00:05:05]
Dr. Kugler:
Darunter versteht man die Fähigkeit des Gehirns, die Stärke der Verbindungen zwischen Nervenzellen zu verändern, was die Grundlage ist für das Lernen und die Gedächtnisbildung. Ein Vitamin-A-Mangel begünstigt den kognitiven Abbau im Alter und die Entwicklung von Morbus Alzheimer.
[00:05:27]
Moderator:
Vitamin E ist bekanntlich ein fettlösliches Antioxidans. Welche Bedeutung hat Vitamin E?
[00:05:37]
Dr. Kugler:
Vitamin E ist wichtig für die Verminderung von Oxidationsschäden an den Nerven. Diese Oxidationsschäden sind ein wesentlicher Faktor für die Entstehung der Alzheimer-Erkrankungen. Hierzu gibt es auch einige Studien.
Die Auswertung von 15 Fachartikeln von Seiten chinesischer Wissenschaftler hat ergeben, dass eine hohe Vitamin E-Aufnahme aus der Nahrung und aus Supplementen das Risiko für Demenzerkrankungen und Morbus Alzheimer reduziert.
2025, also ganz aktuell, publizierten polnische Wissenschaftler einen Fachartikel über die Rolle von Alpha-Tocopherol in der Prävention und in der Behandlung der Alzheimer-Erkrankungen.
[00:06:27]
Moderator:
Zur Erklärung: Alpha-Tocopherol ist die bekannteste und biologisch aktivste Form von Vitamin E.
[00:06:34]
Dr. Kugler:
Zum Beispiel können die Alpha-Tocopherole die Bildung von Beta-Amyloid reduzieren und haben antientzündliche und antioxidative Eigenschaften.
[00:06:40]
Moderator:
Was ist mit Vitamin D?
[00:06:47]
Dr. Kugler:
In verschiedenen Teilen des Gehirns befinden sich Vitamin-D-Rezeptoren. Es ist naheliegend, dass es Zusammenhänge zwischen der Vitamin-D-Versorgung und Demenzerkrankungen gibt. Natürlich haben auch dies einige Wissenschaftler erforscht. Hier mal die Essenz einiger Studien:
Insuffiziente und defizitäre Vitamin D-Konzentrationen erhöhen das Risiko für Morbus Alzheimer. Zu diesem Schluss kamen 2021 italienische Wissenschaftler.
Deutsche Forscher veröffentlichten 2022, dass höhere Vitamin-D-Konzentrationen bei sehr alten Menschen mit einem geringeren Auftreten von Demenzerkrankungen und Morbus Alzheimer assoziiert waren.
Forscher aus den Niederlanden fanden heraus, dass bei Alzheimer-Patienten und Patienten mit vaskulärer Demenz im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen signifikant niedrigere Vitamin D-Spiegel vorlagen.
[00:07:61]
Moderator:
Zu den fettlöslichen Vitaminen gehört doch auch Vitamin K.
[00:08:01]
Dr. Kugler:
Auch für Vitamin K gibt es inzwischen Erkenntnisse, dass eine höhere Zufuhr bei älteren Menschen das Risiko für Hirnleistungsstörungen reduzieren kann.
[00:08:14]
Moderator:
Was ist mit den B-Vitaminen?
[00:08:16]
Dr. Kugler:
Auch hier haben chinesische Wissenschaftler NHANES-Daten ausgewertet. Sie stellten fest, dass eine höhere Aufnahme von Vitamin B1 mit einer besseren Hirnleistungsfähigkeit verbunden war - und zwar bei Personen über 60 Jahre.
Das fettlösliche Vitamin-B1-Präparat Benfotiamin kann bei Patienten mit milden Demenzsymptomen die Hirnleistung verbessern.
[00:08:44]
Moderator:
Und was ist mit Vitamin B2?
[00:08:48]
Dr. Kugler:
Vitamin B2 ist wichtig für die zelluläre Energieproduktion. Deshalb ist auch Vitamin B2 wichtig für eine gute Hirnleistungsfähigkeit.
[00:08:61]
Moderator:
Generell sind doch die B-Vitamine wichtig, um Homocystein abzubauen. Kannst du hierzu etwas sagen?
[00:09:08]
Dr. Kugler:
Ja, die Vitamine B6, B12, Folsäure, indirekt auch Vitamin B2, sind erforderlich, um Homocystein abzubauen.
Homocystein ist ein Produkt im Aminosäurenstoffwechsel und in höheren Konzentrationen toxisch. Jeder Anstieg der Homocystein-Konzentration um 5 µmol/l vermag das Demenzrisiko um 9 Prozent zu erhöhen - bei Morbus Alzheimer sogar um 12 Prozent. Das haben chinesische Wissenschaftler in einer Metaanalyse festgestellt.
[00:09:44]
Moderator:
Was ist mit der Folsäure und Vitamin B12?
[00:09:49]
Dr. Kugler:
Ja, auch Folsäure ist für die Hirnleistungsfähigkeit erforderlich. Folsäuregaben konnten bei älteren Erwachsenen mit einer leichten kognitiven Störung die Hirnleistung verbessern.
Vitamin B12 ist wichtig für die Prävention von Demenzerkrankungen; und da liegt oft der Hund begraben. Bei älteren Menschen ist die Vitamin-B12-Aufnahme meist altersbedingt beeinträchtigt. Auch die häufig verwendeten Medikamente wie Protonenpumpenhammer und Metformin beeinträchtigen oftmals die Vitamin-B12-Aufnahme. In Folge wird natürlich auch Homocystein schlecht abgebaut.
[00:10:28]
Moderator:
Kann man sagen, dass Patienten mit Demenz oder Alzheimer generell niedrige
Spiegel der B-Vitamine haben?
[00:10:39]
Dr. Kugler:
Ja, zumindest neigen Sie dazu, was auch in einer Studie der Universität Magdeburg von 2021 festgestellt wurde.
[00:10:48]
Moderator:
Kommen wir zum Vitamin C, was vermutlich ebenfalls ein wichtiger Mikronährstoff ist, da Vitamin C ja auch ein Antioxidans ist.
[00:10:58]
Dr. Kugler:
Richtig, Vitamin C ist ein wichtiges wasserlösliches Antioxidans und ist deshalb generell wesentlich bei Erkrankungen, die mit einer vermehrten Bildung freier Radikale einhergehen. Wie bereits erwähnt, ist oxidativer Stress ein relevanter Faktor, der zur Entstehung von Demenzerkrankungen beiträgt.
[00:11:20]
Moderator:
Welche Rolle spielen denn die Mineralstoffe und Spurenelemente in Bezug auf Demenzerkrankungen, zum Beispiel Magnesium?
[00:11:29]
Dr. Kugler:
Aus einem Fachartikel politischer Wissenschaftler aus dem Jahr 2024 geht hervor, dass Magnesium aus mehreren Gründen eine mögliche therapeutische Substanz beim Morbus Alzheimer sein könnte.
[00:11:45]
Moderator:
Und was ist mit den weiteren Mineralstoffen und Spurenelementen?
[00:11:50]
Dr. Kugler:
Fangen wir mal mit Selen an: Selen ist ja ein antioxidatives Biomolekül und besitzt auch antientzündliche Eigenschaften. Wissenschaftler - wieder aus China – haben in einer Metaanalyse festgestellt, dass die Selenkonzentration bei Alzheimer-Patienten im Vergleich zu gesunden Personen deutlich niedriger waren.
Man muss aber auch unbedingt beachten, dass ein Zuviel an Selen schädlich sein kann. Deshalb sollte der Selenstatus bei einer regelmäßigen Seleneinnahme ebenfalls regelmäßig überprüft werden.
Aus einer Studie deutscher Wissenschaftler aus dem Jahr 2025 geht hervor, dass das Verhältnis der Spurenelemente zueinander - Selen zu Kupfer oder Kupfer zu Selen - oftmals wichtiger ist als die einzelnen Konzentrationen.
[00:12:48]
Moderator:
Wie ist die Bedeutung von Zink bei Demenzerkrankungen einzuschätzen?
[00:12:55]
Dr. Kugler:
Ein Zinkmangel kann ein Risikofaktor für Morbus Alzheimer sein. Es gibt Fachartikel, wo dies nachzulesen ist. Allerdings, auch hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Auch ein Zuviel an Zink kann kontraproduktiv sein. Eine Zinksupplementierung kann die Phosphorylierung des Tauproteins verstärken mit daraus resultierenden neurotoxischen Effekten. Eine Zinksupplementierung sollte also nur erfolgen, wenn unbedingt erforderlich.
[00:13:27]
Moderator:
Man kann also sagen, allein die Dosis macht die Wirkung.
[00:13:34]
Dr. Kugler:
Genauso ist es: Erst messen, dann einnehmen!
[00:13:37]
Moderator:
Antioxidative Wirkstoffe gibt es ja auch unter den Aminosäuren. Da denke ich an die Aminosäure Cystein. Was weiß man darüber in Bezug auf die Begrenzung von Schäden im Gehirn?
[00:13:50]
Dr. Kugler:
Cystein spielt eine wichtige Rolle für das Funktionieren des Hirnstoffwechsels. Cystein ist notwendig für die Vermeidung von oxidativen Schäden und für die Begrenzung der Entzündungsaktivität. Außerdem ist Cystein erforderlich für die Glutathionsynthese.
Kann man die Gedächtnisleistung mit Mikronährstoffen verbessern? Welche Auswirkung hat ein Mikronährstoffmangel auf die Hirnfunktion?
Die gesamte Hirnleistungsfähigkeit ist in hohem Maße abhängig von einer ausreichenden Verfügbarkeit an Mikronährstoffen. Die Sicherstellung einer guten Mikronährstoffversorgung, bereits im mittleren Lebensalter, ist ein wesentlicher Faktor für den Erhalt der Hirnleistungsfähigkeit in den späteren Jahren.
Transkript
[00:14:09]
Moderator:
Jetzt müssen wir kurz den Stellenwert von Glutathion erklären.
[00:14:15]
Dr. Kugler:
Glutathion ist ein äußerst wichtiges Regulatormolekül im Zellstoffwechsel und wird auch für Entgiftungsreaktionen benötigt. Cystein wird meist in Form von
N-Acetyl-Cystein verabreicht, also von NAC - auch als Husten- und Schleimlöser bekannt. Eine NAC-Supplementierung hat sich bei zahlreichen neuropsychiatrischen Erkrankungen bewährt.
[00:14:41]
Moderator:
Welche Aminosäuren sind denn noch wesentlich?
[00:14:44]
Dr. Kugler:
Ja, zum Beispiel Taurin. Taurin ist eine schwefelhaltige Aminosäure mit sehr vielfältigen Eigenschaften. Eine Studie südkoreanischer Wissenschaftler hat gezeigt, dass eine Supplementierung von Taurin die Hirnleistungsfähigkeit bei älteren Frauen mit Demenz verbessern konnte. Aber auch die verzweigtkettigen Aminosäuren, also Isoleucin, Leuzin und Valin, könnten einen Einfluss auf Demenzerkrankungen haben. Jedenfalls haben US-Wissenschaftler im Jahr 2022 einen Fachartikel publiziert, der einen kausalen Zusammenhang zwischen den verzweigtkettigen Aminosäuren und dem Voranschreiten der Alzheimererkrankung aufzeigt. Es gibt auch weitere Studien, bei denen die Konzentration der Aminosäuren bei Demenzerkrankungen untersucht wurden. Allerdings sind die Ergebnisse der Untersuchungen nicht einheitlich. Empfehlenswert ist in jedem Fall die Bestimmung der Aminosäuren bei Demenzpatienten, um die individuellen
Mängel herauszufinden.
[00:15:53]
Moderator:
Was ist mit Coenzyme Q10? Q10 ist ja für den Energiestoffwechsel erforderlich. Ist dieses Biomolekül wichtig bei Demenzerkrankungen?
[00:15:58]
Dr. Kugler:
Coenzyme Q10 hat antioxidative und Entzündungshemmende Eigenschaften und kann die Mitochondrienfunktion verbessern. Es ist aber nicht verbindlich nachgewiesen, dass Coenzyme Q10 bei der Alzheimererkrankung und bei der vaskulären Demenz einen therapeutischen Nutzen hat. Empfehlenswert ist aber in jedem Fall eine Supplementierung, wenn die Q10-Spiegel niedrig sind, vor allem in den Frühphasen der Erkrankungen.
[00:16:33]
Moderator:
Was ist eigentlich mit den Omega-3-Fettsäuren? Diese sollen ja den Hirnstoffwechsel verbessern. Ist da etwas dran?
[00:16:41]
Dr. Kugler:
Ich würde sagen: Jein. 2025 wurde eine Metaanalyse publiziert zu den kognitiven Effekten der Omega-3-Fettsäuren bei der Alzheimererkrankung. Dabei wurde kein signifikanter Effekt auf die kognitiven Funktionen beim Morbus Alzheimer nachgewiesen.
Allerdings: Eine Auswertung von 48 Langzeitstudien mit 103.651 Teilnehmern zeigte hingegen, dass die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Demenzerkrankungen und kognitivem Abbau um ungefähr 20 Prozent verringern konnte. Unbestritten ist, dass DHA im Nervenstoffwechsel eine wichtige Rolle spielt. DHA ist die Abkürzung für Docosahexaensäure und gehört zu den Omega-3-Fettsäuren.
[00:17:38]
Moderator:
Dann kann man also abschließend sagen, dass die Mikronährstofftherapie ein wertvoller Beitrag in der Prävention und in der Therapie von Demenzerkrankungen leistet.
[00:17:49]
Dr. Kugler:
Das kann ich ohne Weiteres so unterschreiben.
[00:17:54]
Moderator:
Wann sollte man mit der Therapie anfangen?
[00:17:56]
Dr. Kugler:
Bereits im mittleren Lebensalter sollte auf eine gute Mikronährstoffversorgung geachtet werden zur Vermeidung von kognitivem Abbau und Demenzsymptomen. Dabei sind neben den nervenrelevanten Mikronährstoffen auch antioxidative und mitochondriale Mikronährstoffe von Bedeutung.
[00:18:17]
Moderator:
Wie soll man da am besten vorgehen? Woher weiß ich konkret, welche Mikronährstoffe genommen werden sollten und in welcher Dosis?
[00:18:27]
Dr. Kugler:
Das lässt sich nur durch eine Laboranalyse herausfinden. Eine geeignete Laboruntersuchung hierfür ist der DCMS-Neuro-Check.
[00:18:36]
Moderator:
Beim DCMS-Neuro-Check werden wesentliche für das Nervensystem relevante Mikronährstoffe im Blut bestimmt.
[00:18:44]
Dr. Kugler:
Richtig, dann kann man gezielt die Mikronährstoffe einnehmen.
[00:18:49]
Moderator:
Und wer so etwas machen möchte, kann sich gerne im Diagnostischen Centrum für Mineralanalytik und Spektroskopie in Marktheidenfeld melden. Weiteres finden Sie in den Links, in den Shownotes.
Und damit verabschieden wir uns auch ganz herzlich von Ihnen.
[00:19:05]
Dr. Kugler, Moderator:
Auf Wiederhören!
[00:19:15]
[Musik]