Prämenstruelles Syndrom und Mikronährstoffe

 

PMS 320Das Prämenstruelle Syndrom (PMS) ist ein Komplex von Beschwerden, die in der zweiten Zyklushälfte auftreten. Mit Beginn der Menstruation verschwinden die Beschwerden wieder. Zu den körperlichen Symptomen bei PMS zählen z. B. Wassereinlagerungen im Gewebe, Unterleibsschmerzen, unreine Haut, Spannungen in der Brust, Müdigkeit und vieles mehr. Häufig auftretende psychische Symptome sind Stimmungsschwankungen mit depressiver oder manischer Stimmungslage, Reizbarkeit, Antriebslosigkeit, Hyperaktivität und vieles mehr. Sehr viele Frauen leiden unter PMS-Symptomen in unterschiedlichem Ausmaß - schätzungsweise sind drei Viertel der Frauen im gebärfähigen Alter davon betroffen. Besonders schwere Fälle werden als prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) bezeichnet.

 

Die genaue Ursache von PMS und PMDS ist noch nicht völlig geklärt. Die zyklischen Schwankungen der Hormonspiegel und eine Dysregulation der HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) dürften aber eine wichtige Rolle spielen. Da der Serotoninspiegel teilweise über die Geschlechtshormone reguliert wird, kommt es während des Menstruationszykluses auch zu Veränderungen des Serotoninspiegels und daraus resultierenden Stimmungsschwankungen.

Eine gezielte Therapie mit Mikronährstoffen kann Symptome von PMS vermindern, wie folgende Studien gezeigt haben:

 

Spurenelemente

US-Wissenschaftler konnten nachweisen, dass eine niedrige Nichthämeisen-Aufnahme das Risiko für PMS erhöhte.

Eine hohe Zinkaufnahme hatte in dieser Studie ebenfalls einen günstigen Effekt bei PMS, allerdings war der Vorteil nur marginal.

Wissenschaftler aus dem Iran konnten nachweisen, dass eine Magnesiumsupplementierung die PMS-Symptomatik verbesserte. Noch vorteilhafter war eine Kombination aus Magnesium und Vitamin B6.

 

Vitamine

Wissenschaftler aus dem Iran wiesen in einer Studie an 80 Studentinnen nach, dass eine Vitamin-B1-Supplementierung sowohl die mentalen wie auch die körperlichen Symptome bei PMS signifikant verbesserten.

Forscher aus der Türkei konnten bei Patientinnen mit PMS einen erhöhten oxidativen Stress und eine verminderte antioxidative Kapazität nachweisen.

Wissenschaftler aus dem Iran fanden einen günstigen Effekt von Vitamin D und E bei der Behandlung von PMS.

US-Wissenschaftler publizierten im April 2014, dass höhere 25-(OH)-D-Konzentrationen invers mit dem Risiko spezifischer Menstruationssymptome assoziiert waren. Eine höhere Vitamin-D-Konzentration verminderte das Risiko für Spannungsgefühl in den Brüsten.

Wissenschaftler aus dem Iran bestimmten bei 62 Studentinnen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren die Vitamin-D-Spiegel sowie die Serumspiegel von Calcium und Magnesium. 85 Prozent der Studienteilnehmerinnen zeigten einen Vitamin-D-Mangel und mehr als ein Drittel der PMS- Patientinnen hatten einen Magnesiummangel. Auch der Calciumstatus war beeinträchtigt.

Eine Kombination aus Calcium und Vitamin B6 zeigte gute Resultate in der Behandlung von PMS-Symptomen. Die Kombination war besser wirksam, als eine Monotherapie mit Calcium oder B6.

 

Aminosäuren

Wissenschaftler aus Neuseeland publizierten 1994, dass eine Tryptophandepletion, d.h. ein experimentell herbeigeführter Tryptophanmangel, PMS-Symptome verschlimmerte. Forscher aus Kanada konnten nachweisen, dass eine Tryptophansupplementierung in der späten Lutealphase des Menstruationszykluses PMS-Symptome verbesserte.

Frauen in der prämenstruellen Phase, bei denen ein Tryptophandepletionstest durchgeführt wurde, zeigten vermehrt Aggressionen.

Mithilfe der Positronen-Emissions-Tomographie konnten schwedische Forscher nachweisen, dass eine Verschlechterung der psychischen Befindlichkeit bei PMS-Patienten auch mit entsprechenden Veränderungen von 5-HTP im Gehirn einherging. 5-HTP ist 5-Hydroxytryptophan und die Vorstufe von Serotonin.

 

Fazit:
Das prämenstruelle Syndrom lässt sich durch eine gezielte Mikronährstofftherapie verbessern. Eine Mikronährstoffanalyse kann aufzeigen, welche Mikronährstoffe im Mangel sind.


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