Burnout: Auf welche Mikronährstoffe es ankommt

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Seit vielen Jahren wird kontrovers diskutiert, welchen Krankheitswert ein Burnout-Syndrom hat. Häufig wird Burnout als reine Modeerscheinung angesehen oder aber als andere Bezeichnung für eine Stressdepression.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat 2019 Burnout klar als Syndrom definiert, das im Zusammenhang mit Belastungen bei der Arbeit steht. Burnout wurde von der WHO als Faktor eingestuft, der die Gesundheit beeinträchtigt. Allerdings wird Burnout nicht als eigenständige Krankheit anerkannt. Burnout wird in der neuen ICD-11 als Syndrom von chronischem Stress am Arbeitsplatz definiert, der nicht erfolgreich verarbeitet wird.

Dazu gehören drei Dimensionen:

  • ein Gefühl von Erschöpfung,
  • eine zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job und
  • ein verringertes berufliches Leistungsvermögen.

Der Begriff Burnout soll ausschließlich im beruflichen Zusammenhang und nicht für Erfahrungen in anderen Lebensbereichen verwendet werden.

Körperliche Symptome bei Burnout

Neben den psychischen Faktoren können bei Burnout auch zahlreiche körperliche Symptome auftreten z. B.:

  • vermehrtes Schwitzen,
  • Muskelschmerzen,
  • Herz-Kreislauf-Beschwerden,
  • Rückenschmerzen,
  • Magen-Darm -Beschwerden,
  • Tinnitus,
  • Verspannungen der Kaumuskulatur und vieles mehr.


Eine Burnout-Symptomatik kann auch eine Frühsymptomatik von körperlichen Erkrankungen sein, z. B.:

  • entzündliche Systemerkrankungen,
  • Eisenmangel,
  • Anämie,
  • Schilddrüsenunterfunktion und vieles mehr.

    Referenzen:
    • Spektrum.de, 21.05.2019: Burnout und was dahintersteckt
    • de.wikipedia.org: Burn-out
    • Spiegel.de, 27.05.2019: WHO definiert Burn-out erstmals als Syndrom

 

Burnout ist eine Stressfolgeerkrankung

Beim Endstadium des Burnouts, der Stressdepression, ist die Regulation des Stresshormonsystems gestört. Die Mehrzahl der Betroffenen zeigt beispielsweise eine erhöhte Konzentration der Stresshormone im Blut. Neben Veränderungen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse) besteht auch eine Fehlregulation des vegetativen Nervensystems mit erhöhter Sympathikusaktivität.

 

Funktionen von Mikronährstoffen bei Burnout

Ein wichtiger Ansatzpunkt bei der Behandlung oder Prävention von Burnout ist die Sicherstellung einer guten Versorgung mit Mikronährstoffen. Mikronährstoffe sind von zentraler Bedeutung für die körperliche und psychische Befindlichkeit des Menschen.

Bereits ein suboptimaler Mikronährstoffstatus kann zu komplexen Stoffwechselstörungen führen. Bei langanhaltendem Stress, der dann letztlich zu einer Burnout-Symptomatik führt, ist der Bedarf an Mikronährstoffen häufig erhöht - vor allem auch zur Begrenzung stressbedingter Gesundheitsrisiken.

Psychischer Stress kann zum Beispiel zu oxidativem Stress, zu erhöhter Entzündungsaktivität, zu Störungen des Immunsystems, zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vielem mehr führen. Bei einer Burnout-Symptomatik ist deshalb eine gezielte Supplementierung von Mikronährstoffen auf der Basis einer Mikronährstoff-Analyse sinnvoll und empfehlenswert.

Über die reine Nahrungsergänzung hinaus können Mikronährstoffe beitragen zu einer

  • Verbesserung der Stresstoleranz,
  • Steigerung der ATP-Synthese,
  • Verbesserung der psychischen Befindlichkeit
  • Verbesserung der Hirneistungsfähigkeit.

 

Erschöpfung ist eines der Leitsymptome von Burnout

Erschöpfung bedeutet Energiemangel. So ist bei allen Formen der Erschöpfung natürlich die Frage wesentlich, ob der Organismus überhaupt in der Lage ist, ausreichend Energie zu bilden. Eine wichtige Bedeutung bei Burnout oder Erschöpfung haben deshalb die Mikronährstoffe, die für die Mitochondrienfunktion benötigt werden.

 

Welche Mikronärstoffe bei Burnout hilfreich sind

Im Folgenden werden in Kürze verschiedene Mikronährstoffe vorgestellt, die einen starken Bezug zur Burnout-Symptomatik haben.

Aminosäuren bei Burnout

In Bezug auf die Burnout-Symptomatik sind besonders die Aminosäuren von Interesse, die im Neurotransmitterstoffwechsel eine Rolle spielen:

  • Aus Tryptophan entsteht der Neurotransmitter Serotonin, der maßgeblich die Stimmung und den Schlafwachrhythmus reguliert. Chronischer Stress führt zu einer Beschleunigung des Serotoninabbaus.
  • Aus Tyrosin entstehen die Katecholamine Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin. Eine Supplementierung mit Tyrosin kann die Stresstoleranz verbessern.
  • Glycin ist ein dämpfender Botenstoff mit beruhigenden und entspannenden Eigenschaften.
  • In einigen Studien konnte auch nachgewiesen werden, dass Lysin die Stresstoleranz und psychovegetative Stabilität verbessern kann, auch in Kombination mit Arginin.
  • Auch die schwefelhaltigen Aminosäuren Taurin und Cystein können bei einer Burnout-Symptomatik von Nutzen sein.

 

Mineralstoffe und Spurenelemente bei Burnout

  • Magnesium ist der Anti-Stress-Mineralstoff und kann einer Übererregung des Nervensystems entgegenwirken. Magnesium hat auch eine wichtige Bedeutung im Energiestoffwechsel.
  • Eisen ist ein Spurenelement mit sehr vielfältigen Eigenschaften. Es wird unter anderem auch benötigt für die Bildung von Nervenbotenstoffen und hat wichtige Funktionen im Energiestoffwechsel. Verschiedene Enzyme des Citratcyclus und Komponenten der Atmungskette enthalten Eisen. Durch eine gezielte Eisen-Supplementierung können häufig Erschöpfungs-symptome gut gebessert werden, was natürlich auch für Patienten mit Burnout wesentlich ist.
  • Auch Kupfer ist sowohl am Neurotransmitterstoffwechsel wie auch im Energiestoffwechsel beteiligt.
  • Zink ist Cofaktor von über 300 Enzymen, hat also sehr umfangreiche Funktionen im Stoffwechsel. Es ist wichtig für den Neurotransmitter- und Hormonstoffwechsel, die Immunkompetenz, den antioxidativen Schutz und vieles mehr. Ein Zinkmangel kann sich zum Beispiel auch in Form chronischer Müdigkeit zeigen, wie sie ja auch bei Burnout-Patienten häufig zu beobachten ist.
  • Chronischer Stress geht auch mit oxidativem Stress einher, was eine genügende Zufuhr antioxidativer Mikronährstoffe wie zum Beispiel Selen erforderlich macht.

 

Vitamine: ebenfalls wichtig bei Burnout

  • Vitamin B1 ist von zentraler Bedeutung für den Abbau von Kohlenhydraten und für den Energiestoffwechsel. Besonders wichtig ist Vitamin B1 für die Energieversorgung der Nervenzellen, da diese keine Fettsäuren verbrennen können. Der Organismus verfügt über keine nennenswerten Vitamin-B1-Speicher, so dass es relativ schnell zu einem Mangel kommen kann. Die ersten Anzeichen eines Vitamin-B1-Mangels sind Erschöpfung, Müdigkeit, Hirnleistungsstörungen und psychische Befindlichkeitsstörungen, also alles Symptome, die man gehäuft bei Burnout-Patienten beobachten kann.
  • Die Vitamine B2 und B3 spielen eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel, insbesondere für die Funktionsfähigkeit der Atmungskette. Erschöpfung und Abgeschlagenheit sind häufige Symptome eines Vitamin-B2- und Vitamin-B3-Mangels.
  • Vitamin B6 hat eine wichtige Bedeutung im Neurotransmitterstoffwechsel und damit für die psychische Befindlichkeit. Gerade bei Burnout-Patienten ist von besonderer Bedeutung, mögliche Neurotransmitter–Dysbalancen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
  • Auch die Vitamine B12 und Folsäure sind am Neurotransmittermetabolismus beteiligt.
  • Vitamin C ist ein wichtiges wasserlösliches Antioxidans und wirkt oxidativem Stress entgegen. Man kann davon ausgehen, dass Burnout-Patienten aufgrund ihres erhöhten psychischen Stresslevels auch an einem oxidativen Stress leiden. Vitamin C ist auch wesentlich für den Neurotransmitterstoffwechsel und ist auch für die Carnitin Synthese essenziell.
  • Vitamin D ist ein Prohormon, dass, wie man inzwischen weiß, für die Funktion aller Zellsysteme und Organe benötigt wird. Vitamin D hat auch eine wichtige Funktion für die Stimmung und psychischen Leistungsfähigkeit. Im Hinblick auf eine Burnout-Symptomatik ist erwähnenswert, dass Vitamin D in hoher Dosierung Ermüdungssymptome bei gesunden Erwachsenen besserte. Es ist bekannt, dass Vitamin D maßgeblich die Serotoninbildung im Gehirn reguliert.
  • Die Vitaminoide Carnitin und Coenzym Q10 spielen eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel. Carnitin und Coenzym Q10 haben sich aufgrund unterschiedlicher Ursachen bei Erschöpfungszuständen bewährt.

 

Mikronährstoffdiagnostik bei Burnout

Bei einer Burnout-Symptomatik sollte frühzeitig der Mikronährstoff-Status bestimmt werden, um vorhandene Mikronährstoffdefizite zu erkennen. Neben anderen Maßnahmen ist die Sicherstellung einer guten Mikronährstoffversorgung von zentraler Bedeutung für die Prävention und Behandlung einer Burnout-Symptomatik. Der DCMS-Neuro-Check hat sich bereits seit vielen Jahren bei Burnout bewährt.