Arginin

Arginin ist eine semiessentielle Aminosäure, d.h. sie wird zwar vom Stoffwechsel hergestellt, in manchen Fällen allerdings ist die körpereigene Argininsynthese ungenügend, und es ist notwendig, diese Aminosäure über das Essen zuzuführen. Sie ist in hoher Konzentration in Nüssen, Erbsen und Sonnenblumenkernen enthalten.

Arginin ist an zahlreichen Stoffwechselfunktionen beteiligt: Neben der Proteinbiosynthese wird es auch noch für die Bildung weiterer lebenswichtiger Stoffe benötigt wie Harnstoff, Polyamine, Prolin (eine Aminosäure), Kreatin und Stickoxid (NO). Durch die Harnstoffbildung wird Ammoniak entgiftet; Polyamine sind für die Stabilisierung der DNA erforderlich; Kreatin ist ein Energiespeicher der Muskelzellen.

 

NO – Molekül mit herausragenden Eigenschaften

Die Synthese von NO, einem körpereigenen Botenstoff, ist eine der medizinisch bedeutendsten Aufgaben von Arginin. Die Funktionen von Stickoxid sind so herausragend, dass es im Jahre 1992 zum Molekül des Jahres ernannt wurde.

Es gibt heute kaum mehr eine Krankheit, bei der nicht NO, und damit Arginin, einen Einfluss auf das Krankheitsgeschehen ausübt. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind immer noch die Krankheit Nr. 1. Arginin ist hier eine Aminosäure, die wesentliche Verbesserungen bringen könnte.



Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Arginin übt in vielerlei Hinsicht einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System aus. Das von Arginin gebildete NO ist eine gefäßprotektive Substanz, d.h. es schützt die Blutgefäße vor Arteriosklerose:


Blutfettwerte

NO kann der Oxidation des LDL-Cholesterins entgegenwirken und senkt die LDL-Cholesterinspiegel in den Blutgefäßen. Man hat auch festgestellt, dass bei erhöhten Cholesterinwerten im Blut die NO-Konzentration vermindert ist, und dass eine Arginingabe die NO-Konzentration dann wieder erhöht.
 

Unversehrtheit der Blutgefäße - Durchblutung

Arginin stabilisiert die Wände der Blutgefäße, d.h. deren Durchlässigkeit, z.B. für Fettmoleküle (Lipoproteine), wird verhindert. Außerdem hat diese Aminosäure einen positiven Einfluss auf die Fließeigenschaften des Blutes; sie schützt vor einer Verklebung der Blutblättchen, der so genannten Thrombozytenaggregation.

Generell verbessert NO die kardiale und periphere Durchblutung. Aufgrund seiner gefäßerweiternden Funktion kann Arginin auch zur Senkung des Blutdrucks und bei Angina pectoris eingesetzt werden. Der bei Angina pectoris auftretende Schmerz wird durch eine Verengung der Blutgefäße ausgelöst.


 

Immunsystem

Arginin ist auch eine wichtige Substanz für das Immunystem. Es ist eine der Aminosäuren, die am stärksten immunstimulierend wirkt. Bestimmte Immunzellen und Botenstoffe des Immunsystems werden durch Arginin aktiviert, z.B. Lymphozyten oder Makrophagen.

 

 

Weitere Funktionen und Einsatzmöglichkeiten

Der Bedarf dieser Aminosäure steigt bei Infekten, bei starker körperlicher Belastung wie. z.B. Hochleistungssport und bei strikter Diät, schweren Operationen etc. stark an. Arginin beschleunigt die Wundheilung und ist besonders wirksam bei Verbrennungen.
Auch im Sport wird Arginin eingesetzt: Es kann eine vermehrte Ausschüttung des Wachstumshormons und eine verbesserte Proteinsynthese bewirken und den Fettabbau beschleunigen.