FAQs

Gehört die Orthomolekulare Medizin zur Alternativmedizin?

Mikronährstoffe sind essenzielle Bestandteile des menschlichen Körpers und an vielen Stoffwechselreaktionen beteiligt. Die Funktionsfähigkeit des Organismus ist von einer guten Mikronährstoff-Versorgung abhängig.

 
 

Kann man das Immunsystem mit Mikronährstoffen stärken?

Das Immunsystem muss sehr schnell auf Bedrohungen der Gesundheit reagieren können und ist deshalb in besonderem Maße auf eine gute Mikronährstoffversorgung angewiesen.
Besonders wichtig sind die Vitamine A, C und D sowie die Spurenelemente Selen und Zink.

 

Sind Mischköstler automatisch ausreichend mit Vitamin B12 versorgt?

Auch Menschen, die Fleisch und Fleischprodukte essen, haben relativ häufig einen Vitamin-B12-Mangel. Mit zunehmendem Lebensalter verschlechtert sich die Vitamin-B12-Aufnahme erheblich. Verschiedene häufig eingenommene Medikamente wie Metformin gegen Diabetes oder Protonenpumpenhemmer verschlechtern die Vitamin-B12-Aufnahme und auch die Resorption anderer Mikronährstoffe.

 

Bei Übergewicht hat man wohl kaum einen Mikronährstoffmangel?

Wenn man viele Kalorien zu sich nimmt, heißt das noch lange nicht, dass man dann auch ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt ist. Kalorienreiche Nahrungsmittel sind häufig ausgesprochen arm an Mikronährstoffen. Übergewichtige oder adipöse Menschen gelten heute als Risikogruppe für eine schlechte Mikronährstoffversorgung. Das Phänomen wird heute als verborgener Hunger (hidden hunger) bezeichnet und betrifft inzwischen sehr viele Menschen.

 

Eignet sich die Eisenbestimmung im Blutserum zur Beurteilung des Eisenstatus?

Die Bestimmung von Eisen im Blutserum ist kein verlässlicher Parameter zur Beurteilung der Eisenversorgung. Die Bestimmung des Eisenspeicherproteins Ferritin ist hierfür der geeignete Parameter. Dies gilt aber nur dann, wenn keine Entzündung oder kein Infekt vorliegt. In diesen Fällen sollte der lösliche Transferrin-Rezeptor bestimmt werden.

 

Wie hoch sollte der Ferritinwert sein?

In den meisten Studien wird heute ein Ferritinwert kleiner als 100 µg/Liter als Eisenmangel definiert. Eisen ist von zentraler Bedeutung für die psychische und physische Befindlichkeit. Eine marginale Eisenversorgung ist oftmals mit Erschöpfung, Hirnleistungsstörungen, mangelnder Fitness und auch mit Haarausfall assoziiert. Eisen hat sehr vielfältige Funktionen im Stoffwechsel und ist keineswegs nur für die Bildung roter Blutkörperchen erforderlich. Auch wenn im Blut keine Anämie nachweisbar ist, besteht trotzdem häufig ein Eisenmangel im Stoffwechsel.

 

Die nicht essenziellen Aminosäuren können ja vom Stoffwechsel selbst hergestellt werden. Muss man also nur essenzielle Aminosäuren supplementieren?

In den letzten Jahren wird zunehmend erkannt, dass bei bestimmten Stoffwechselsituationen oder Erkrankungen die körpereigene Aminosäurenbildung nicht bedarfsdeckend ist. Anhaltender Stress führt zum Beispiel zu einer Glutaminverarmung des Organismus, weil der Glutaminbedarf höher ist als die Glutaminbildung im Stoffwechsel. Die körpereigene Glycin-Synthese ist manchmal zu gering, um eine optimale Kollagensynthese zu gewährleisten. Im Kleinkindesalter oder bei Stoffwechselstörungen ist die Bildung mehrerer nicht essenzieller Aminosäuren ohnehin nur eingeschränkt möglich, zum Beispiel die Synthese von Arginin, Cystein und Tyrosin. Immer mehr Aminosäuren werden heute als bedingt essenziell eingestuft.

 

Genügt die Einnahme von Alphal-Linolensäure, zum Beispiel Leinöl, für eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren?

Die Alpha- Linolensäure ist sozusagen die “Mutter“ der Omega- 3-Fettsäuren. Die körpereigene Bildung der langkettigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA findet meist nur in geringem Umfang statt. EPA und DHA können heute sehr gut in Form von Algenöl supplementiert werden. Der Verzehr von Fisch oder die Einnahme von Fischölkapseln ist also nicht erforderlich.