Fettleibigkeit im Kindesalter: Hohes Gesundheitsrisiko

Jedes 6. Kind in Deutschland ist übergewichtig, und sieben bis acht Prozent der Kinder leiden unter Adipositas - sind also fettsüchtig. Für die betroffenen Kinder ist das oftmals ein größeres Problem als sie preisgeben: Sie werden gerne von ihren Mitschülern gehänselt und ausgegrenzt, und kapseln sich infolgedessen immer mehr ab. Das fördert natürlich nicht unbedingt ein gesundes Freizeitverhalten mit viel Bewegung. Stunden über Stunden werden täglich am Computer und vor dem Fernseher verbracht, und zwischendurch gibt es immer mal wieder einen kleinen Snack. Es entsteht ein Teufelskreis, aus denen die Kinder nur sehr schwer ohne fremde Hilfe herauskommen.

Die physischen gesundheitlichen Folgen sind schwerwiegender, als man vermutet. Mediziner der Universität Leipzig haben im August 2010 eine Studie mit 156 Kindern veröffentlicht, bei der die Schädigung der Blutgefäße im Zusammenhang mit Übergewicht überprüft wurde. Untersucht wurden 86 adipöse oder übergewichtige Kinder mit einem Durchschnittsalter von 12,2 Jahren und einem durchschnittlichen BMI von 28,7 sowie 70 Kinder mit Normalgewicht.

Das Ergebnis war ernüchternd: Übergewicht und Fettleibigkeit führen bereits im frühen Kindesalter zu ausgeprägten Stoffwechselveränderungen und generalisierten Gefäßschäden als Frühform einer Atherosklerose, berichtet Sandra Erbs (Klinik für Innere Medizin/ Kardiologie, Universität Leipzig – Herzzentrum GmbH).

Die Gefäßschäden der adipösen Kinder zeigten sich durch eine so genannte Endothel-Dysfunktion, also durch krankhafte Veränderung der Innenwände der Blutgefäße und/ oder einer zu dicken Wand der Halsschlagader. Außerdem waren die Vorläuferzellen für das Gefäßendothel reduziert. Weitere Risikofaktoren zeigten sich u.a. in einem gestörten Glukosestoffwechsel als Vorstufe für Diabetes mellitus und einem erhöhten systolischen Blutdruck. Übergewicht ist also nicht nur ein ästhetisches Problem – auch für Kinder –, sondern mit enormen Gesundheitssrisiken verbunden.

Interessanterweise zeigen sich bei übergewichtigen Kindern sehr häufig erhebliche Mikronährstoffmängel. Überernährung bedeutet also nicht, dass man optimal ernährt ist, vielmehr sind diese Kinder in erheblichem Umfang fehlernährt. Was bedeutet ein Mikronährstoffmangel? Bei Übergewicht hat der Stoffwechsel einen erhöhten Mikronährstoffbedarf, weil er gegen verschiedene Stressfaktoren ankämpfen muss.

Wenn für die Regeneration der Blutgefäße wichtige Antioxidantien wie Vitamin C, E, Coenzym Q10 oder Selen fehlen, kann es rascher zu einer Entstehung einer Atherosklerose kommen. Andere Mikronährstoffe wie Vitamin B1, B6, Magnesium oder Chrom sind für einen ausgewogenen Glukosestoffwechsel erforderlich.

Ein Mikronährstoffmangel beeinträchtigt eine angestrebte Gewichtsreduktion. Fehlt z.B. die Aminosäure Arginin, kann die Bildung des Wachstumshormons gestört sein, das für den Fettabbau benötigt wird. Bei einem Carnitinmangel gelangen die Fettmoleküle gar nicht erst in die Brennkammern der Zelle, sondern lagern sich im Gewebe ab, usw.

Referenz:
derStandard.at, 30.08.2010

 

 

 
 

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