Thrombosen und Mikronährstoffversorgung

Bach 320

Thrombosen sind Gefäßerkrankungen, die prinzipiell in allen Gefäßen auftreten können. In den meisten Fällen handelt es sich um Thrombosen der Venen. Man unterscheidet Thrombosen der tiefen Venen (Phlebothrombose) und Thrombosen der oberflächlichen Venen (Thrombophlebitis). In den meisten Fällen sind es mehrere Faktoren, die an der Entstehung einer Thrombose beteiligt sind, z.B. eine Veränderung der Blutzusammensetzung, eine Verminderung der Blutströmungsgeschwindigkeit, Schäden der inneren Gefäßwände und vieles mehr. Bekannt ist auch, dass Thrombosen durch langes Sitzen, z.B. bei Langstreckenflügen, oder durch Bettlägerigkeit ausgelöst werden können.

Auch Mikronährstoffdefizite können die Entstehung von Thrombosen begünstigen, wie inzwischen zahlreiche Studien zeigen.


Spurenelemente

Eisen hat sehr viele verschiedene Funktionen im Stoffwechsel und ist u.a. für die Fließfähigkeit des Blutes wesentlich. Ein Eisenmangel erhöht die Aggregationsneigung der Thrombozyten. 2015 publizierten Wissenschaftler aus Taiwan, dass eine Eisenmangelanämie mit der Entstehung einer Thrombose zusammenhing. Personen mit einer tiefen Beinvenenthrombose hatten im Vergleich zu Kontrollpersonen ein über 1,4-fach erhöhtes Risiko für eine Eisenmangelanämie.
Polnische Wissenschaftler konnten nachweisen, dass ein Eisenmangel das Rezidivrisiko für Venenthrombosen bei jungen Patienten und bei Patienten im mittleren Lebensalter erhöhte.

Forscher aus Italien veröffentlichten bereits 1999, dass eine feine Stimulierung der Glutathionperoxidase mittels Selen einen antithrombotischen Effekt hatte.

Niedrige Magnesiumkonzentrationen fördern eine endotheliale Dysfunktion, u.a. auch durch eine Erhöhung der Gerinnungsneigung, so die Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Mailand, die 2004 publiziert wurde.

Vitamine

Niedrige Vitamin-D3-Konzentrationen gelten inzwischen als Risikofaktor für verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Niedrige Vitamin-D3-Konzentrationen erhöhen auch das Thromboserisiko. Bei einem Vitamin-D3-Mangel werden in vermindertem Umfang antithrombotische Substanzen gebildet.

Forscher aus Algerien konnten bei übergewichtigen und hypertonen Müttern im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen niedrige Vitamin C- und Glutathionwerte nachweisen; die Fibrinogen– und Prothrombinspiegel waren erhöht.

Vitamin E verbesserte in einer Studie japanischer Wissenschaftler die fibrinolytische Aktivität im Blut.

Die Auswertung von Daten der Woman´s Health Study hat gezeigt, dass eine Supplementierung mit Vitamin E das Risiko für venöse Thromben verminderte, besonders ausgeprägt bei Thrombosen in der Vorgeschichte oder mit genetischer Prädisposition. Vitamin E ist ein wichtiges antioxidatives Vitamin. Wissenschaftler aus der Türkei konnten nachweisen, dass Patienten mit tiefer Venenthrombose im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen einen erhöhten oxidativen Stress aufwiesen.

In dieser Studie war auch die Vitamin-B6-Konzentration bei den Thrombosepatienten signifikant niedriger als bei den gesunden Kontrollpersonen.

Generell spielen erhöhte Homocysteinkonzentrationen, verbunden mit Störungen in der Vitamin-B-Versorgung, eine wichtige Rolle für die Entstehung von Thrombosen. Bekanntlich wird die Homocysteinkonzentration durch die Vitamine B6, B12 und Folsäure beeinflusst. 2012 wurde eine Metaanalyse epidemiologischer Studien zum Zusammenhang zwischen Vitamine der B-Gruppe und venösen Thromben publiziert. Verminderte Konzentrationen der Folsäure und von Vitamin B12 könnten unabhängige Risikofaktoren für tiefe Venenthrombosen sein. Ein niedriger Vitamin-B6-Spiegel wurde als unabhängiger Risikofaktor für tiefe Venenthrombosen eingestuft. 

Auch Vitamin B3 kann das Thromboserisiko beeinflussen, so die Aussagen einer Publikation der Feinberg School of Medicine aus dem Jahr 2003. Niacin vermindert die Blutviskosität durch verschiedene Mechanismen.

 

Aminosäuren

Wissenschaftler aus Japan konnten nachweisen, dass die Aminosäure Taurin die endogene thrombolytische Aktivität verbesserte. Dies könnte eine Erklärung für die bekannten Kardioprotektiven und antithrombotischen Effekte von Taurin sein.

 

Referenzen: