Wissenschaftler aus China beschäftigten sich in einem Übersichtsartikel mit dem Stellenwert von Taurin zur Verbesserung der Sehschwäche. Die Autoren des Fachartikels kamen zu dem Schluss, dass Taurin einen wichtigen Schutzeffekt für die Funktion der Netzhaut hat hauptsächlich durch seine antioxidativen und neuroprotektive Eigenschaften. Taurin ist essenziell für das Überleben der Photorezeptoren in der Netzhaut. Die körpereigene Taurinbildung ist nicht ausreichend zur Bedarfsdeckung des Organismus, deshalb ist eine Supplementierung erforderlich.

Referenz:
Hao Duan, Wei Song et al.: Taurine: A Source and Application for the Relief of Visual Fatigue; Nutrients 2023 Apr 12;15(8):1843.

Ein Wissenschaftler der University of British Columbia
publizierte einen Fachartikel über die tolerierbare Obergrenze für die tägliche Gesamtaufnahme einzelner Aminosäuren (Tolerable upper intake level=UL). Zunächst muss ausdrücklich betont werden, dass der UL keine Zufuhrempfehlung darstellt. Für einige Aminosäuren wurde auch ein Wert für NOAEL und LOAEL angegeben. Bei der NOAEL handelt es sich um die höchste Dosis ohne beobachtete schädliche Wirkung. LOAEL ist die niedrigste Dosis mit beobachteter schädlicher Wirkung. Die ULs für Leucin bei jüngeren Personen sind 35 g pro Tag und bei älteren Personen 30 g pro Tag. Der UL für Tryptophan beträgt 4,5 g pro Tag. Der NOAEL für Lysin beträgt 6 g und der LOAEL 7,5 g pro Tag. Der NOAEL für Arginin ist 30 g pro Tag, für Phenylalanin 12 g /pro Tag, für Serin 12 g pro Tag, für Ornithin 12 g pro Tag und für Citrullin 24 g pro Tag. Der NOAEL für Histidin beträgt 8 g pro Tag und der LOAEL 12 g pro Tag. Der NOAEL für Methionin ist 3,2 g pro Tag, der LOAEL 6,4 g pro Tag.

Referenz:
Rajavel Elango: Tolerable Upper Intake Level for Individual Amino Acids in Humans: A Narrative Review of Recent Clinical Studies; Advances in Nutrition, Available online 14 April 2023

Kommentar:
Für alle Menschen, die Aminosäuren supplementieren, sind diese Zahlen von großer Bedeutung zur Vermeidung gesundheitlicher Risiken bei einer Hochdosis- Einnahme einzelner Aminosäuren.

Wissenschaftler aus Tschechien fanden bei Patienten mit nachgewiesener Zöliakie niedrigere Ornithin-Konzentrationen als bei gesunden Kontrollpersonen. Die Bestimmung von Ornithin im Serum könnte also nützlich sein zur Beurteilung des funktionellen Status des Dünndarms bei unkomplizierter Zöliakie. Bei Citrullin zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Zöliakie-Patienten und gesunden Kontrollpersonen.

Referenz:
Ladislav Douda , Radomír Hyšpler et al.: Serum Citrulline and Ornithine: Potential Markers of Coeliac Disease Activity; Acta Medica (Hradec Kralove).2022;65(3):75-82.

 Ein Übersichtsartikel iranischer Wissenschaftler beschäftigte sich mit den Stoffwechseleffekten von Citrullin bei Typ-2- Diabetes. Eine Supplementierung von Citrullin bei Typ-2- Diabetes erhöht die Citrullin- und die Argininspiegel, vermindert die Konzentrationen von Glukose und freien Fettsäuren und verbessert eine Dyslipidämie. Außerdem hat Citrullin auch antioxidative Eigenschaften und ist als eine neue therapeutische Substanz in der Behandlung von Typ-2-Diabetes anzusehen.

Referenz:
Fatemeh Bagheripour , Sajad Jeddi et al.: Metabolic effects of L-citrulline in type 2 diabetes; Acta Physiol (Oxf) 2023 Mar;237(3):e13937. doi: 10.1111/apha.13937. Epub 2023 Jan 25.

Wissenschaftler aus Italien publizierten eine Zweitanalyse einer randomisierten klinischen Studie zum Stellenwert einer Supplementierung von Arginin und Vitamin C bei der Behandlung von Long Covid. Patienten mit Long Covid-Symptomatik erhielten über einen Zeitraum von 28 Tagen entweder die Kombination Arginin plus Vitamin C oder ein entsprechendes Placebopräparat. Bei den Studienteilnehmern mit einer Arginin/Vitamin-C-Supplementierung kam es zu einem deutlichen Anstieg der Argininkonzentration und zu einer Erhöhung des Quotienten Arginin/ADMA. Durch Arginin und Vitamin C könnte also die NO Verfügbarkeit bei Patienten mit Long Covid verbessert werden.

Referenz:
Matteo Tosato, Riccardo Calvani et al.: Effects of l-Arginine Plus Vitamin C Supplementation on Physical Performance, Endothelial Function, and Persistent Fatigue in Adults with Long COVID: A Single-Blind Randomized Controlled Trial; Randomized Controlled Trial, Nutrients. 2022 Nov 23;14(23):4984.

Wissenschaftler aus den USA analysierten Daten von zwei verschiedenen Kohorten der Framingham-Herz-Studie. Letztere ist die wichtigste epidemiologische Studie in den USA, die wertvolle Erkenntnisse über Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erbracht hat. In der Studie wurden mögliche Zusammenhänge zwischen der Aufnahme von schwefelhaltigen Aminosäuren und dem Diabetesrisiko untersucht. Dabei zeigte sich, dass eine hohe Aufnahme schwefelhaltiger Aminosäuren mit einem höheren Risiko für Diabetes assoziiert war.

Referenz:
Zhen Dong, John P Richie Jr et al.: Cumulative Consumption of Sulfur Amino Acids and Risk of Diabetes: A Prospective Cohort Study; Meta-Analysis, J Nutr. 2022 Nov;152(11):2419-2428.

Anmerkung
Eine Begrenzung der Zufuhr schwefelhaltiger Aminosäure lässt sich am einfachsten dadurch erreichen, dass in der Ernährung mehr pflanzliche statt tierische Proteine verzehrt werden.

Forscher aus Finnland untersuchten im Rahmen einer finnischen Zwillingsstudie biologische Einflussfaktoren auf die Entstehung von Depressionen. Sie fanden einen signifikanten negativen Zusammenhang zwischen der Valin-Konzentration im Blut und Depressionen. Auch zwischen der Leucin-Konzentration und Depressionen bestand ein inverser Zusammenhang. Die Spiegel von Isoleucin hatten keinen Einfluss auf die Entstehung von Depressionen.

Referenz:
Alyce M. Whipp, Marja Heinonen-Guzejev et al.: Branched-chain amino acids linked to depression in young adults; Front. Neurosci., 30 September 2022
Sec. Neuroenergetics, Nutrition and Brain Health

 Wissenschaftler aus dem Iran publizierten einen systematischen Übersichtsartikel und eine Metaanalyse über den Einfluss der verzweigtkettigen Aminosäuren auf die Hormonantwort nach körperlicher Belastung. Die Auswertung der Daten zeigte, dass eine Supplementierung der verzweigtkettigen Aminosäuren zu einer Verminderung der Cortisolkonzentrationen innerhalb von zwei Stunden nach starker körperlicher Belastung führte. Die BCAAs reduzierten auch die Laktatspiegel.

Referenz:
Mohammad H Pourgharib Shahi , Amir Sobhrakhshan Khah et al.: Peripheral fatigue and hormone responses to branched-chain amino acids ingestion and exercise in recovery: a systematic review and meta-analysis; Minerva Endocrinol (Torino); 2022 Sep 30.

Wissenschaftler aus Italien untersuchten bei übergewichtigen Kindern unter anderem die Serumspiegel von Cystein, Glutathion sowie Marker des oxidativen Stress. Sie fanden bei den Probanden niedrige GSH und Cystein-Glycin-Spiegel sowie erhöhte Spiegel von Homocystein und von Markern des oxidativen Stress. Zur Vermeidung von oxidativen Stress empfehlen die Autoren des Fachartikels die Supplementierung von GSH-Vorläufermolekülen.

Referenz:

Annamaria D'Alessandro, Giovina Di Felice et al: Study of the Association between Thiols and Oxidative Stress Markers in Children with Obesity; Nutrients. 2022 Sep 2;14(17):3637.

Degenerative Veränderungen der Rotatorenmanschette heilen nicht spontan, sondern erfordern eine chirurgische Intervention. Die Rotatorenmanschette ist eine Muskel-Sehnen-Platte, die den Oberarmkopf umgibt und eine wichtige Rolle für die Funktionsfähigkeit des Schultergelenks spielt. Oxidativer Stress ist eine Ursache für die degenerativen Veränderungen. Auch eine Schädigung der Mitochondrien begünstigt altersbedingte Veränderungen der Rotatorenmanschette. Eine Forschergruppe aus Japan untersucht in einem Zellkulturversuch mit Tenozyten den möglichen Effekt von Taurin und einigen Antioxidantien hinsichtlich der Verhinderung degenerativer Prozesse. Tenozyten sind die typischen Zellen von Sehnen und Bändern. Taurin führte zu einer Verminderung von Markern des oxidativen Stress und zu einer verminderten Bildung von AGEs, die ebenfalls an degenerativen Prozessen beteiligt sind. Möglicherweise ist Taurin protektiv wirksam gegen degenerative Prozesse der Rotatorenmanschette.

Referenz:
Shusuke Ueda, Toru Ichiseki et al.: Inhibitory effect of taurine on rotator cuff degeneration via mitochondrial protection; Am J Transl Res. 2022 Sep 15;14(9):6286-6294. eCollection 2022.

US-Wissenschaftler untersuchen in einer Studie mögliche metabolische Veränderungen des Argininstoffwechsels bei Übergewicht/Adipositas. Sie fanden bei Studienteilnehmern mit Adipositas (BMI größer 30) niedrigere Konzentrationen von Citrullin als bei Personen mit einem BMI kleiner 30. Bei Adipositas wurde außerdem eine Überproduktion von Stickstoffmonoxid nachgewiesen sowie eine verminderte Neubildung von Arginin. Bei Frauen war die Argininneubildung niedriger als bei Männern.

Referenz:
Raven A Wierzchowska-McNew, Mariëlle P K J Engelen et al.: Obesity- and Sex-related Metabolism of Arginine and Nitric Oxide in Adults; Am J Clin Nutr. 2022 Sep 27;nqac277.

Hirnverletzungen sind häufig mit chronischen Schlafstörungen und mit einer Beeinträchtigung der Hirnleistungsfähigkeit assoziiert. In einer US-amerikanischen Studie an 32 Veteranen mit traumatischen Hirnverletzungen wurde der mögliche Nutzen von verzweigtkettigen Aminosäuren hinsichtlich der Schlafqualität untersucht. Die Einnahme der BCAAs verbesserte signifikant die Symptome bei Schlafstörungen und hatte kaum Nebenwirkungen.

Referenz:
Jonathan E. Elliott, Allison T. Keil et al.: Dietary Supplementation With Branched Chain Amino Acids to Improve Sleep in Veterans With Traumatic Brain Injury: A Randomized Double-Blind Placebo-Controlled Pilot and Feasibility Trial; Front. Syst. Neurosci., 04 May 2022

Wissenschaftler aus Italien untersuchten in einer Studie den möglichen Nutzen einer Kombination aus Arginin und Vitamin C bei der Behandlung von Long Covid-Symptomen. Die Grundlage dieser Studie waren Erkenntnisse, dass oxidativer Stress und eine endotheliale Dysfunktion an der Entstehung von Long Covid-Symptomen beteiligt sind. An der Studie nahmen 1390 Patienten teil. Durch die Supplementierung von Arginin und Vitamin C kam es zu einer deutlichen Verminderung der Long-Covid-Symptome.

Referenz:
Raffaele Izzo, Valentina Trimarco et al.: Combining L-Arginine with vitamin C improves long-COVID symptoms: The LINCOLN Survey; Pharmacol Res 2022 Sep;183:106360.

Schwanger 320Japanische Wissenschaftler ermittelten bei 1.744 schwangeren Frauen die Aufnahme von Nährstoffen über den Zeitraum von einem Monat sowie das Auftreten von Symptomen einer Depression. Bei 19,2 Prozent der Studienteilnehmerinnen bestanden depressive Symptome während der Schwangerschaft. Eine höhere Tryptophanaufnahme war invers mit der Prävalenz von depressiven Symptomen während der Schwangerschaft assoziiert. D. h. mit anderen Worten: Eine höhere Tryptophanzufuhr hatte einen gewissen Schutzeffekt gegen Depressionen während der Schwangerschaft.

Referenz:
Yoshihiro Miyake, Keiko Tanaka et al.: Tryptophan intake is related to a lower prevalence of depressive symptoms during pregnancy in Japan: baseline data from the Kyushu Okinawa Maternal and Child Health Study; Eur J Nutr 2022 Jul 27. doi: 10.1007/s00394-022-02969-x. Online ahead of print.

Brasilianische Wissenschaftler publizierten einen Übersichtsartikel zur Bedeutung von Lysin bei der Behandlung viraler Infekte. Antivirale Wirkstoffe können die Viren in ihrem latenten Stadium nicht beeinflussen, sie haben aber einen Einfluss auf die Fusion von Viruspartikeln oder auf die Bildung von Proteinen. Lysin ist eine Aminosäure, die hauptsächlich mit der Bildung von Kapsid-Proteinen und DNA interferiert als Antagonist zu Arginin. Arginin ist ein essenzieller Nährstoff für einige Viren. Lysin kann auch einen Anstieg der Arginase bewirken, wodurch der Abbau von Arginin beschleunigt wird. Die Autoren des Fachartikels halten die Bedeutung von Lysin bei Virusinfektionen für belegt, halten aber weitere Studien für erforderlich.

Referenz:
Maria Cristina Pedrazini, Mariliza Henrique da Silva et al.: L-lysine: Its antagonism with L-arginine in controlling viral infection. Narrative literature review; British Journal of Clinical Pharmacology Early View; First published: 20 June 2022

In einer Studie von Forschern aus Israel wurde nachgewiesen, dass der Genuss von alkoholischen Getränken die Argininkonzentration bei übergewichtigen Personen und Typ-2- Diabetikern um ca. 30 Prozent verminderte. Der nachteilige Einfluss von Alkohol auf der Argininkonzentration war bisher nicht bekannt.

Referenz
Assaf Buch, Tali Ganz et al.: Alcohol Drinks Induce Acute Lowering in Circulating l-Arginine in Obese and Type 2 Diabetic Subjects; J Med Food 2022 Jun;25(6):675-682.

Ein akuter Hörsturz wird in erster Linie mit Prednisolon behandelt. Wissenschaftler aus Taiwan untersuchten in einer Studie, ob eine Zusatztherapie mit N- Acetylcystein den Therapieerfolg beeinflusste. Tatsächlich führte die Kombination von Prednisolon und NAC zu besseren Therapieergebnissen als die ausschließliche Gabe von Prednisolon. Die Autoren der Studie empfehlen deshalb eine Kombinationstherapie aus Prednisolon und NAC bei der Behandlung des akuten Hörsturzes.

Referenz:
Shih-Lung Chen, Chia-Ying Ho et al.: Effects of oral N-acetylcysteine combined with oral prednisolone on idiopathic sudden sensorineural hearing loss; Medicine (Baltimore). 2022 Jul 1;101(26):e29792.

Forscher aus Brasilien untersuchten in einer Studie den Einfluss einer Taurin-Supplementierung auf Biomarker des oxidativen Stresses bei Frauen zwischen 55 und 70 Jahren. Die Studienteilnehmerinnen erhielten entweder 1,5 g Taurin pro Tag oder ein entsprechendes Placebopräparat über einen Zeitraum von 16 Wochen. Die Taurin -Supplementierung verhinderte den Abfall des antioxidativen Enzyms SOD. Eine Taurin-Supplementierung könnte also eine Strategie sein zur Begrenzung des oxidativen Stresses während des Alterungsprozesses.

Referenz:
Gabriela Ferreira AbudM.Sc., Flavia Giolo De Carvalho Ph.D. et al.: Taurine as a possible antiaging therapy: A controlled clinical trial on taurine antioxidant activity in women ages 55 to 70; Nutrition, Volume 101, September 2022, 111706

Wissenschaftler aus Japan, Frankreich, Belgien, Kanada und den USA untersuchten in einer Studie an 66 gesunden Männern die Menge bzw. Konzentration von Serin und Phenylalanin, unterhalb der keine negativen Effekte beobachtet wurden. Eine Serin-Supplementierung von 9 bzw. 12 g täglich erhöhte die Plasmakonzentration von Serin. Eine Supplementierung von Phenylalanin erhöhte die Tyrosin-Konzentration im Plasma, bei einer Dosis von 12 g täglich. Es wurden keine toxikologisch relevanten Effekte beobachtet. Eine tägliche Supplementierung von bis zu 12 g Serin und Phenylalanin kann also als sicher eingestuft werden. Der

Referenz:
Assaf Buch, Tali Ganz et al.: Alcohol Drinks Induce Acute Lowering in Circulating l-Arginine in Obese and Type 2 Diabetic Subjects; J Med Food. 2022 Jun; 25(6):675-682.

Es ist bekannt, dass die Cystein-Konzentration im Plasma mit der Fettmasse und Insulinresistenz assoziiert ist. Die Konzentration von Taurin hingegen ist invers mit dem Diabetesrisiko verbunden. Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern bestimmten bei 2.564 Studienteilnehmern verschiedene schwefelhaltige Aminosäuren sowie Glutamin, Glutaminsäure, Glutathion und Serin. Die Probanden hatten zu Beginn der Studie keinen Diabetes, in der Folgezeit entwickelten 4,6 Prozent der Studienpopulation einen Diabetes. Die Studienteilnehmer im obersten Drittel der Konzentrationen von Cystein und Cystathion hatten im Vergleich zu den Probanden im untersten Drittel ein fünffach erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes. Höhere Serinkonzentrationen waren unabhängig mit einem geringeren Diabetesrisiko assoziiert. Höhere Spiegel von Glutaminsäure erhöhten das Diabetesrisiko; bei der Aminosäure Glutamin war dies genau umgekehrt. Die Konzentration von Gesamtglutathion war invers mit dem Diabetesrisiko verbunden. Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass Veränderungen im Stoffwechsel der schwefelhaltigen Aminosäuren frühzeitige Marker für die Entwicklung eines Diabetes darstellen könnten.

Referenz:
Amany K Elshorbagy, Cheryl Turner et al.: The association of serum sulfur amino acids and related metabolites with incident diabetes: a prospective cohort study; Eur J Nutr . 2022 Apr 13.

Es ist bekannt, dass eine starke körperliche Belastung die Darmbarriere schädigen kann. Japanische Wissenschaftler untersuchten in einer Studie, inwieweit eine Supplementierung von Cystin und Glutamin eine Schädigung der Darmbarriere nach einem anstrengenden Dauerlauf verhindern kann. An der Studie nahmen 16 sportlich aktive jüngere Männer teil. Durch die Supplementierung der erwähnten Aminosäuren kam es zu einer Verminderung der Marker der gastrointestinalen Permeabilität. Die Aminosäuren Cystin und Glutamin haben also einen gewissen Schutzeffekt auf die Darmbarriere nach körperlichem Stress.

Referenz:
Yusei Tataka, Miki Haramura: Effects of oral cystine and glutamine on exercise-induced changes in gastrointestinal permeability and damage markers in young men; Eur J Nutr . 2022 Feb 1.

Wissenschaftler aus Schweden und Dänemark publizierten einen Fachartikel zur Bedeutung von Glutamin für die Regulierung des Muskelstoffwechsels bei Typ-2-Diabetikern.
Eine Dysregulation des Stoffwechsels der Skelettmuskulatur beeinflusst die Insulinsensitivität sowie die Glukose-Homöostase. Glutamin ist eine Schlüsselaminosäure, die invers mit dem BMI und dem Homa-IR korreliert. Der Glutaminspiegel kann direkt die Entzündungsaktivität des Skelettmuskels beeinflussen. Eine Supplementierung von Glutamin könnte eine therapeutische Maßnahme sein zur Verminderung oder Verzögerung der Entwicklung einer Insulinresistenz bei Übergewicht. Der Wirkmechanismus ist die Verminderung von Entzündungsmarkern und die Verbesserung der Insulinsensitivität der Skelettmuskulatur.

Referenz:
Lucile Dollet , Michael Kuefner et al.: Glutamine Regulates Skeletal Muscle Immunometabolism in Type 2 Diabetes; Diabetes. 2022 Apr 1;71(4):624-636. doi: 10.2337/db20-0814.

Forscher aus China publizierten einen systematischen Übersichtsartikel zur Bedeutung von Taurin bei der diabetischen Nephropathie. 14 Artikel wurden hierzu ausgewertet. An der Diabetes-induzierten Schädigung des Nierengewebes sind verschiedene Faktoren beteiligt: erhöhter oxidativer Stress, vermehrte Entzündungsaktivität, Verstärkung der Apoptose sowie die Schädigung verschiedener Moleküle. Taurin kann aufgrund seiner vielfältigen Eigenschaften die Aktivierung der oben erwähnten Schädigungsmechanismen verhindern und dadurch die Entwicklung einer diabetischen Nephropathie verlangsamen. Die antioxidative Eigenschaft von Taurin dürfte hierbei die größte Rolle spielen.

Referenz:
Jingru Ma, Zecheng Yang et al.: A systematic review of preclinical studies on the taurine role during diabetic nephropathy: focused on anti-oxidative, anti-inflammation, and anti-apoptotic effects; Toxicol Mech Methods. 2022 Jan 3;1-11.

Wissenschaftler aus Italien untersuchten den möglichen Nutzen einer Arginin-Supplementierung bei kognitiver Dysfunktion. 35 gebrechliche ältere Menschen mit Bluthochdruck erhielten über einen Zeitraum von vier Wochen eine orale Supplementierung von Arginin, 37 Probanden erhielten ein Placebopräparat. Bei der Durchführung eines kognitiven Tests zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen der Arginin- und der Placebogruppe. Arginin konnte auch den oxidativen Stress der Endothelzellen vermindern. Eine orale Arginin-Supplementierung kann also die kognitive Leistungsfähigkeit bei gebrechlichen älteren Menschen mit Bluthochdruck verbessern.

Referenz:
Pasquale Mone, Antonella Pansini et al.: L-Arginine Improves Cognitive Impairment in Hypertensive Frail Older Adults; ront Cardiovasc Med. 2022 Apr 12; 9:868521

In einer iranischen Studie wurde untersucht, welche nicht-invasiven Biomarker für die Diagnostik der Zöliakie bei Kindern Verwendung finden könnten. Dabei erwiesen sich die Transglutaminnase-Antikörper sowie die Aminosäure Citrullin als aussagekräftige Biomarker für die Diagnose der Zöliakie und für die Beurteilung des Schweregrades der Atrophie des Darmepithels.

Referenz:
ParisaRahmani, GhobadHeidari et al.: Relationship of citrulline and tissue transglutaminase antibody with duodenal histopathology among children with celiac disease; Annals of Medicine and Surgery, Volume 76, April 2022, 103489

Forscher aus der Türkei untersuchten in einer Fall-Kontroll- Studie bei 116 Patienten mit Covid-19 und bei 46 gesunden Personen Parameter des Prolinstoffwechsels sowie Kupfer und Zink. Die Spiegel von Prolin und Hydroxyprolin sowie des Enzyms Prolidase waren bei den Corona-Patienten niedriger als bei den Kontrollpersonen. Die Konzentration der Glutaminsäure hingegen war bei den Corona-Patienten höher als bei den Kontrollpersonen. Corona-Patienten hatten auch im Vergleich zu Patienten einer Kontrollgruppe ein höheres Verhältnis Kupfer zu Zink. Der Prolin-Stoffwechsel scheint also auch bei proentzündlichen Prozessen eine Rolle zu spielen.

Referenz:
Merve Ergin Tuncay, Salim Neselioglu et al.: Modified Proline Metabolism and Prolidase Enzyme in COVID-19; Lab Med. 2022 Apr 8;lmac017.

Wissenschaftler aus der Türkei untersuchten bei 35 Patienten mit Covid-19 und 35 Kontrollpersonen die Konzentrationen der Aminosäuren im Blut. Die statistische Auswertung der Messergebnisse zeigte eine signifikante Verminderung der Konzentrationen von Aspartat und Glutamin bei den Covid- Patienten. Auch Glycin war vermindert, allerdings ohne Signifikanz. Die Autoren der Studie bewerteten die Ergebnisse sinngemäß wie folgt: Bei Viruserkrankungen kommt es zu einer Veränderung der Stoffwechselwege bei sich schnell teilenden Zellen, die für die Körperabwehr wichtig sind. Bei Covid 19-Patienten spielt unter anderen der Warburg-Effekt und der Glutaminabbau eine wichtige Rolle. Durch eine zentrale oder parenterale Verabreichung der erwähnten Aminosäuren könne die Pathophysiologie bei Coronapatienten günstig beeinflusst werden.

Referenz:
Hüseyin Aydın , Yusuf Kenan Tekin et al.: Glutamine-Driven Metabolic Adaptation to COVID-19 Infection; Indian J Clin Biochem. 2022 Apr 8;1-11.

Bei der Behandlung des Reizdarmsyndrom wird häufig eine sogenannte FODMAP-Diät durchgeführt. Fodmaps sind bestimmte Zucker und Alkoholverbindungen, die in Lebensmitteln enthalten sind und bei empfindlichen Menschen Darmbeschwerden hervorrufen können. Wissenschaftler aus dem Iran untersuchten in einer Studie einen möglichen Zusatznutzen einer Glutamin-Supplementierung während einer FODMAP-Diät. Durch die Einnahme von 15 g Glutamin täglich wurden die Reizdarmbeschwerden deutlich stärker gebessert als durch die Einnahme eines Placebopräparates. Eine Glutamin-Supplementierung verbesserte also deutlich den diätetischen Erfolg bei Reizdarmpatienten.

Referenz:
Samira Rastgoo , Nasser Ebrahimi-Daryani et al.: Glutamine Supplementation Enhances the Effects of a Low FODMAP Diet in Irritable Bowel Syndrome Management; Front Nutr. 2021 Dec 16;8:746703.

Wissenschaftler aus Brasilien konnten nachweisen, dass eine Supplementierung von Glutamin einen günstigen Einfluss auf das Redoxgleichgewicht in den Blutgefässen hatte. Glutamin steigerte die Aktivität der Glutathionperoxidgase, unabhängig davon, ob die Studienteilnehmer viel oder wenig Bewegung hatten. Die Aktivität der Paraoxonase-1 (PON-1) erhöhte sich aber nur, wenn parallel zur Glutamin-Supplementierung auch ein körperlich aktiver Lebensstil gepflegt wurde. PON-1 spielt eine wichtige Rolle für die gefäßschützenden Eigenschaften des HDL-Cholesterins. Eine Supplementierung von Glutamin hat also einen gewissen Schutzeffekt gegen die Entwicklung einer Arterienverkalkung.

Referenz:
Renier S Pires, Pedro G S Braga et al.: l-Glutamine supplementation enhances glutathione peroxidase and paraoxonase-1 activities in HDL of exercising older individuals; Exp Gerontol. 2021 Dec;156:111584.

Wissenschaftler aus China publizierten eine Metaanalyse zum Effekt einer Glutamin-Supplementierung auf die Immunfunktionen und mögliche postoperative Komplikationen bei Patienten mit Darmkrebs. In die Auswertung wurden 31 Studien mit 2.201 Patienten einbezogen. Die Auswertung der Daten ergab, dass Glutamin signifikant humorale Immunfunktionen verbesserte, ebenso wie Indikatoren der T-Zellfunktion. Durch eine Supplementierung von Glutamin kam es auch weniger häufig zu Wundinfektionen und Leckagen der Anastomosen. Außerdem verminderte sich die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus.

Referenz:
Tao Yang, Xuhong Yan et al.: Meta-analysis of Glutamine on Immune Function and Post-Operative Complications of Patients With Colorectal Cancer; Front Nutr. 2021 Dec 6;8:765809.

Zur Vermeidung von Leistenbrüchen ist eine ausreichende Stabilität der Bauchwand erforderlich. Diese wiederum ist abhängig von der Integrität des Fasziengewebes, das im Wesentlichen aus Kollagenen besteht. Die Aminosäure Glycin ist wichtiger Bestandteil von Kollagen. Wissenschaftler aus Indonesien untersuchten bei Patienten mit Leistenbrüchen den Glycinspiegel im Fasziengewebe des Musculus rectus femoris, einem wichtigen Muskel des Oberschenkels. Die Forscher fanden einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Glycinspiegel und dem Auftreten von indirekten Leistenbrüchen.

Referenz:
Amir Fajar, Warsinggih et al.: The relationship between glycine levels in collagen in the anterior rectus sheath tissue and the onset of indirect inguinal hernia: A cross-sectional study; Ann Med Surg (Lond). 2021 Dec 9;73:103166.

Wissenschaftler aus dem Iran publizierten einen systematischen Übersichtsartikel und eine Metaanalyse über randomisierte Studien zum Effekt einer Argininsupplementierung auf den Blutdruck. 22 randomisierte klinische Studien wurden in die Auswertung einbezogen. Die Analyse der Daten zeigte, dass eine Supplementierung von Arginin zu einer signifikanten Senkung des systolischen und auch des diastolischen Blutdrucks führte. Dabei sollte die effektive Dosis von Arginin bei über vier Gramm pro Tag liegen.

Referenz:
F Shiraseb, O Asbaghi et al.: The Effect of L-arginine Supplementation On Blood Pressure in Adults: A Systematic Review and Dose-response Meta-analysis of Randomized Clinical Trials; Advances in Nutrition, nmab155, https://doi.org/10.1093/advances/nmab155, Published:
30 December 2021

Wissenschaftler aus China untersuchten anhand der Daten von 7.890 Teilnehmern einer chinesischen Gesundheits- und Ernährungsstudie einen möglichen Zusammenhang zwischen der Tryptophanaufnahme und dem metabolischen Syndrom. Die Tryptophanaufnahme über die Nahrung zeigte einen protektiven Effekt gegen die Entstehung des metabolischen Syndroms. Die Studienteilnehmer im oberen Drittel der Tryptophanaufnahme hatten im Vergleich zu den Probanden im unteren Drittel der Tryptophanzufuhr eine signifikant längere Schlafdauer sowie signifikant niedrigere Konzentrationen von HbA1c, Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin und Apolipoprotein -B.

Referenz:
Weiqi Wang, Lin Liu et al.: Dietary Tryptophan and the Risk of Metabolic Syndrome: Total Effect and Mediation Effect of Sleep Duration; Nat Sci Sleep. 2021; 13: 2141–2151.

Wissenschaftler aus dem Iran untersuchten bei Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis den Effekt einer Supplementierung von N-Acetylcystein auf verschiedene Zytokin-Aktivitäten sowie auf die klinische Symptomatik. Die Studienpopulation bestand aus 41 Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis, die entweder zweimal täglich 600 mg NAC mg oder ein entsprechendes Placebopräparat erhielten. Die Einnahme von NAC hatte einen günstigen Effekt auf die klinische Symptomatik der Patienten, zum Beispiel eine Verminderung der Anzahl geschwollener Gelenke. Die Einnahme von NAC führte aber zu keiner wesentlichen Veränderung der Konzentration der proentzündlichen Zytokine. Die Wirksamkeit von NAC dürfte also auf einen Zytokin-unabhängigen Mechanismus beruhen.

Referenz:
Faezeh Jamali, Arman Ahmadzadeh: Study of the Effects of N-acetylcysteine on Inflammatory Biomarkers and Disease Activity Score in Patients with Rheumatoid Arthritis; Iranian Journal of Allergy, Asthma and Immunology, 28 Sep 2021, 20(5):574-583

Wissenschaftler aus dem Iran untersuchten bei gesunden jungen Männern den Einfluss einer Glutamin-Supplementierung auf Laborparameter des oxidativen Stresses. Fünfzehn Studienteilnehmer erhielten über einen Zeitraum von vierzehn Tagen täglich eine Zuckerlösung und zusätzlich 0,3 g Glutamin pro Kilogramm Körpergewicht. Die Kontrollgruppe bekam ausschließlich die Zuckerlösung. Am Ende der Intervention wurden nach starker körperlicher Belastung verschiedene Blutparameter bestimmt. In der Gruppe mit einer Glutamin-Supplementierung waren die Spiegel verschiedener Laborparameter signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe, nämlich bei Leptin, Interleukin-6, oxLDL und beim Verhältnis OxLDl/HDL. Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass eine Glutamin-Supplementierung bei starker körperlicher Belastung den oxidativen Stress vermindert.

Referenz:
Reza Alipanah-Moghadam, Leila Molazadeh et al.: Glutamine supplementation can reduce some atherosclerosis markers after exhaustive exercise in young healthy males: Glutamine supplementation on novel atherosclerosis biomarkers; Nutrition; Available online 3 October 2021, 111506

Von der Universität Texas wurde ein Fachartikel publiziert, der sich mit der Bedeutung von Arginin für die Gesundheit des Menschen beschäftigte. Arginin ist nicht nur ein Proteinbaustein, sondern auch ein essenzielles Substrat für die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) und anderen wichtigen Biomolekülen. Arginin spielt eine wesentliche Rolle für die Ammoniakentgiftung als Bestandteil des Harnstoffzyklus.

Arginin aktiviert das Signalmolekül mTOR, dass eine große Zahl biologischer Funktionen reguliert, zum Beispiel die Proteinsynthese, die Zellmigration und die Wundheilung. Arginin kann im Stoffwechsel des Menschen aus Glutamin/Glutamat und Prolin synthetisiert werden. Diese Synthesewege liefern aber bei Kindern und Erwachsenen nicht genügend Arginin. Eine Arginin-Supplementierung hat bei Männern und Frauen durch Erhöhung der Stickoxidsynthese und des Blutflusses zahlreiche gesundheitliche Effekte. NO erweitert die Blutgefäße, hat die Funktion eines Neurotransmitters, reguliert den Nährstoffhaushalt und ist ein Killermolekül zur Bekämpfung von Bakterien, Pilzen, Parasiten und Viren, einschließlich Corona-Viren.

Referenz:
Guoyao Wu, Cynthia J Meininger et al.: Role of L-Arginine in Nitric Oxide Synthesis and Health in Humans; Adv Exp Med Biol. 2021;1332:167-187.

Italienische Wissenschaftler untersuchten bei älteren gebrechlichen Patienten mit Hypertonie die Wirksamkeit einer Supplementierung von Arginin auf die kognitive Funktion. Die Patienten erhielten über einen Zeitraum von vier Wochen zweimal täglich entweder 1,66 g Arginin oder ein entsprechendes Placebopräparat. Die Hirnleistungsfähigkeit wurde mithilfe des Montreal-Cognitive-Assessment (MoCA)-Test ermittelt. Dieser Test eignet sich besonders für das Aufspüren leichter kognitiver Defizite. Die ermittelten Daten zeigten eine signifikante Verbesserung der MoCA-Scores bei den Patienten mit einer Arginin-Supplementierung.

Referenz:
Pasquale Mone, Jessica Gambardella et al.: Abstract P183: Effects Of L-arginine Supplementation On Cognitive Impairment In Hypertensive Frail Elderly Adults; Hypertension, September 2021, Vol 78, Issue Suppl_1

Die Lewy-Körper-Demenz ist nach dem Morbus Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Demenz im Alter und macht ca. 20 Prozent aller Demenzformen aus. Wissenschaftler aus Norwegen konnten nachweisen, dass höhere Tyrosinkonzentrationen im Blutserum mit einer besseren Hirnleistungsfähigkeit bei Patienten mit Lewy-Körper Demenz assoziiert waren. Bei Patienten mit Morbus Alzheimer zeigten höhere Tyrosinkonzentrationen keinen Effekt. Tyrosin ist die Ausgangssubstanz für die Bildung von Dopamin und Noradrenalin.

Referenz:
Adrian McCanna, DagAarsland et al.: Serum tyrosine is associated with better cognition in Lewy body dementia;
Brain Research, Volume 1765, 15 August 2021, 147481

In einer Studie untersuchten japanische Wissenschaftler, inwieweit eine Supplementierung mit verzweigtkettigen Aminosäuren den Muskelabbau durch eine Therapie mit Glukokortikoiden beeinflussen konnte. Eine Therapie mit Glukokortikoiden bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen führt häufig zu einer Myopathie. Eine Therapie mit Glukokortikoiden führte bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen zu einer Verminderung der Konzentrationen der Plasma-Aminosäuren. Bei einer Supplementierung mit verzweigtkettigen Aminosäuren fiel die Verminderung der Konzentrationen geringer aus. Die Plasmakonzentrationen der verzweigtkettigen Aminosäuren, von Glutaminsäure und von Asparaginsäure, korrelierten positiv mit einem Anstieg der Muskelmasse des Beinbeuger-Muskels.

Referenz:
Noritada Yoshikawa, Motohisa Yamamoto et al.: Amino Acid Profile in 18 Patients with Rheumatic Diseases Treated with Glucocorticoids and BCAAs; J Nutr Sci Vitaminol (Tokyo). 2021;67(3):180-188.

Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern untersuchten anhand von Daten der Women`s Health Study den Zusammenhang zwischen den Konzentrationen der verzweigtkettigen Aminosäuren und Entzündungsmarkern sowie Parametern des Fettstoffwechsels. Die Frauen im obersten Quartil der Plasmakonzentrationen der verzweigtkettigen Aminosäuren hatten im Vergleich zu den Frauen im untersten Quartil höhere Entzündungsmarker. Desweiteren waren höhere Konzentrationen der verzweigtkettigen Aminosäuren mit niedrigerem HDL-Cholesterin, mit höherem LDL-Cholesterin und Triglyceriden assoziiert. Höhere Konzentrationen der verzweigtkettigen Aminosäuren haben also einen ungünstigen Einfluss auf die kardiometabolische Gesundheit.

Referenz:
Rikuta Hamaya , Samia Mora et al.: Association of Plasma Branched-Chain Amino Acid With Biomarkers of Inflammation and Lipid Metabolism in Women; Circ Genom Precis Med 2021 Aug;14(4):e003330.

Japanische Wissenschaftler untersuchten in einer epidemiologischen Langzeitstudie einen möglichen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Aminosäuren und kognitiven Funktionen bei Altenheimbewohnern. Die Studie umfasste 427 Teilnehmer im Alter zwischen 60 und 82 Jahren, die zu Beginn der Studie keinen kognitiven Abbau aufwiesen. Die Studienteilnehmer wurden in vier Quartile eingeteilt auf der Basis der Aufnahme von 19 Aminosäuren. Nach etwas mehr als acht Jahren war bei 31,1 Prozent der Studienteilnehmer ein kognitiver Abbau nachweisbar. Eine niedrige Aufnahme einiger Aminosäuren erhöhte das Risiko für kognitiven Abbau, bei Lysin um den Faktor 2,4, bei Phenylalanin um den Faktor 2,05, bei Threonin um den Faktor 2,18 und bei Alanin um den Faktor 2,10. Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss dass die Aufnahme von Lysin, Phenylalanin, Threonin und Alanin für den Erhalt der kognitiven Leistungsfähigkeit eine wichtige Rolle spielt unabhängig von der gesamten Proteinaufnahme.

Referenz:
K Kinoshita , R Otsuka et al.: The Association between Dietary Amino Acid Intake and Cognitive Decline 8 Years Later in Japanese Community-Dwelling Older Adults; J Nutr Health Aging. 2021;25(2):165-171.

Wissenschaftler aus dem Iran untersuchten in einer Querschnittsstudie, unter Einbeziehung von 3.175 Erwachsenen, einen möglichen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von verzweigtkettigen Aminosäuren und dem Risiko für psychologische Störungen, einschließlich Depressionen, Angststörungen und mentalem Stress. Die Studienteilnehmer im obersten Drittel der Aufnahme von verzweigtkettigen Aminosäuren hatten im Vergleich zu den Personen im untersten Drittel ein geringeres Risiko für Depressionen und Angststörungen. Es zeigte sich ein signifikanter inverser Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Leucin und Depressionen sowie Angststörungen. Das gleiche wurde auch für Isoleucin nachgewiesen. Eine höhere Aufnahme von Valin war ebenfalls mit einem geringeren Risiko für Depressionen und Angststörungen assoziiert.

Referenz:
Glareh Koochakpoor, Asma Salari-Moghaddam et al.: Dietary intake of branched-chain amino acids in relation to depression, anxiety and psychological distress; Nutrition Journal volume 20, Article number: 11 (2021)

Forscher aus Japan untersuchten den Effekt einer Kombination aus L-Serin und EPA zur Behandlung von chronischen Schmerzen im Bereich des Rückens und der Kniegelenke. Die Studienteilnehmer, die mit Serin/EPA behandelt wurden, zeigten deutlich bessere Ergebnisse bei verschiedenen Schmerz-Testverfahren als die Placebogruppe.

Referenz:
l-Serine and EPA Relieve Chronic Low-Back and Knee Pain in Adults: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial; Randomized Controlled Trial, J Nutr. 2020 Sep 1;150(9):2278-2286.

Wissenschaftler aus Indien untersuchten einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und dem Auftreten von Kniegelenksarthrosen bei jüngeren Menschen. Die Konzentration von 25(OH)D waren bei den jüngeren Patienten mit Kniegelenksarthrosen signifikant niedriger als bei der Kontrollgruppe.

Referenz:
Tripathy SK, et al. Association of vitamin D and knee osteoarthritis in younger individuals; World J Orthop. 2020. PMID: 33134104 Free PMC article.

Wissenschaftler aus Saudi-Arabien untersuchten die Zufuhr von Nährstoffen bei einheimischen Frauen mit und ohne Kniearthrosen. Bei den Studienteilnehmerinnen war die Zufuhr von gesättigten Fettsäuren und einfach ungesättigten Fettsäuren höher als die offiziellen Empfehlungen. Die Studienteilnehmerinnen mit Arthrosen konsumierten weniger Antioxidantien als die Studienteilnehmerinnen ohne Arthrosen. Die Aufnahme von Antioxidantien mit der Nahrung könnte also an der Entwicklung von Arthrosen beteiligt sein.

Referenz:
Dietary intake of fatty acids and antioxidants in relation to radiographic knee osteoarthritis: results from a case-control study; Alissa EM, et al. J Hum Nutr Diet. 2020. PMID: 31647160

Wissenschaftler aus China und Australien publizierten eine Metaanalyse zur Wirksamkeit einer Vitamin-D- Supplementierung bei rheumatoider Arthritis. In die Metaanalyse wurden sechs Studien einbezogen. Im Vergleich zu einem Placebo war eine Vitamin-D-Supplementierung eine effektive Intervention bei Patienten mit rheumatoider Arthritis. Verschiedene Dosen von Vitamin D und eine unterschiedlich lange Anwendungsdauer zeigten verschiedene Effekte.

Referenz:
Guan Y, et al.: The Effect of Vitamin D Supplementation on Rheumatoid Arthritis Patients: A Systematic Review and Meta-Analysis. Front Med (Lausanne). 2020. PMID: 33195358 Free PMC article.

Forscher aus Estland untersuchten bei 70 Patienten mit Knie-und Hüftarthrosen sowie bei 82 Kontrollpersonen zahlreiche Stoffwechselparameter, zum Beispiel die Aminosäuren, biogene Amine und Lipide. Bei schwerer Arthrose bestand eine erhöhte Entzündungsaktivität im Stoffwechsel, außerdem zeigen sich Hinweise auf erhöhten oxidativen Stress. Die Argininspiegel im Serum korrelierten mit dem radiographischen Schweregrad der Arthrosen, was dafür spricht, dass Stickstoffmonoxid an der Entstehung der Arthrosen beteiligt ist. Außerdem war der Spiegel von Glycin negativ mit dem Schweregrad der Arthrosen assoziiert. Bei schweren Arthrosen ist also von einem Glycinmangel auszugeben.

Referenz:
Tootsi K, et al. Metabolomic Signature of Amino Acids, Biogenic Amines and Lipids in Blood Serum of Patients with Severe Osteoarthritis; Metabolites. 2020. PMID: 32784380 Free PMC article.

Wissenschaftler aus Spanien publizierten einen Fachartikel zur Bedeutung von Glycin bei der Entstehung von Arthrosen. Bei Arthrosen ist die Kollagensynthese erheblich beeinträchtigt. Eine Verbesserung der Kollagensynthese kann zur Regeneration des Knorpels beitragen, was aber große Mengen an Glycin, Prolin und Lysin erfordert. In einem Zellkulturversuch mit Knorpelzellen konnten spanische Wissenschaftler nachweisen, dass die Zugabe von Glycin, Prolin und Lysin die Synthese von Typ-2-Kollagenen erhöhte. Der entscheidende Faktor für die Verstärkung der Kollagensynthese war Glycin. Man kann also davon ausgehen, dass eine unzureichende Glycinverfügbarkeit sozusagen der Schwachpunkt für die Kollagensynthese ist. Eine vermehrte Glycinzufuhr könnte als eine Strategie sein, die Regeneration des Knorpelgewebes anzuregen und dadurch zur Behandlung und Prävention von Arthrosen beizutragen.

Referenz:
de Paz-Lugo P, et al.: High glycine concentration increases collagen synthesis by articular chondrocytes in vitro: acute glycine deficiency could be an important cause of osteoarthritis. Amino Acids. 2018. PMID: 30006659 Free PMC article.

Forscher aus China konnten bei Patienten mit Heuschnupfen verminderte Konzentrationen der extrazellulären Superoxiddismutase SOD3 nachweisen. In einem Zellkulturversuch führte eine Zugabe von Taurin zu einem Anstieg der SOD3-Bildung. Dies wiederum verminderte die Freisetzung proinflammatorischer Zytokine. Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass Taurin für die Therapie allergische Erkrankungen von Nutzen sein könnte.

Referenz:
Zhou J., Lu Y. et al.: In vitro and in vivo Antiallergic Effects of Taurine on Allergic Rhinitis; Int Arch Allergy Immunol. 2020;181(6):404-416. doi: 10.1159/000505209. Epub 2020 May 15

Wissenschaftler aus Spanien untersuchten bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen einen möglichen Zusammenhang zwischen Glutamat, Glutamin, dem Glutamin-/ Glutamat-Verhältnis und Herzinsuffizienz sowie Vorhofflimmern. Hohe Glutamatkonzentrationen waren mit einem erhöhten Risiko für Herzinsuffizienz assoziiert. Ein hohes Verhältnis von Glutamin zu Glutaminsäure reduzierte das Risiko für Herzinsuffizienz. Veränderungen des Glutamat-/ Glutaminzyklus könnten also zur Entwicklung der Herzinsuffizienz beitragen.

Referenz:
XiaoranLiu, JordiSalas-Salvadó: High plasma glutamate and low glutamine-to-glutamate ratio are associated with type 2 diabetes: Case-cohort study within the PREDIMED trial; Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases, Volume 29, Issue 10, October 2019, Pages 1040-1049

Wissenschaftler aus dem Iran untersuchten die Effekte einer Taurin-Supplementierung während einer Reduktionsdiät. Die Studienteilnehmer erhielten während der Reduktionsdiät entweder 3g Taurin täglich oder ein entsprechendes Placebopräparat. In der Taurin-Gruppe zeigte sich im Gegensatz zur Placebogruppe eine signifikante Verminderung von Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, Leptin, Adiponectin und hsCRP. Eine Taurin-Supplementierung während einer Reduktionsdiät hatte also einen erheblichen Zusatznutzen hinsichtlich der Verbesserung der Blutfettwerte.

Referenz:
Fatemeh Haidari, Maryam Asadi et al.: Effect of weight-loss diet combined with taurine supplementation on body composition and some biochemical markers in obese women: a randomized clinical trial; Amino Acids volume 52, pages1115–1124(2020)

Wissenschaftler aus Japan publizierten einen systematischen Übersichtsartikel über den Effekt von Tryptophan auf die Stimmung und emotionale Befindlichkeit. In die Auswertung wurden elf Studien eingezogen. Tryptophan könnte eine effektive Maßnahme sein, bei gesunden Personen Ängstlichkeit zu vermindern und eine positive Stimmung zu verstärken. Es wurde aber kein Effekt von Tryptophan auf aggressive Gefühle nachgewiesen. Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass eine Tryptophan-Supplementierung in der Größenordnung von 0,14 bis 3 Gramm täglich die Stimmungslage bei gesunden Personen verbessern kann.

Referenz:
Asako M Kikuchi, Aya Tanabe et al.: A Systematic Review of the Effect of L-tryptophan Supplementation on Mood and Emotional Functioning; J Diet Suppl. 2020 Apr 10;1-18. doi: 10.1080/19390211.2020.1746725.

US-Wissenschaftler publizierten eine Untersuchung zum Zusammenhang zwischen der Proteinzufuhr und Übergewicht bei Schülern zwischen 12 und 18 Jahren. Die Gesamtproteinzufuhr, die Zufuhr tierischer Proteine sowie der verzweigtkettigen und schwefelhaltigen Aminosäuren war mit Übergewicht bzw. Adipositas assoziiert. Tierische Proteine und schwefelhaltige Aminosäuren waren auch mit zentraler Adipositas assoziiert. Das Ergebnis der Studie zeigte, dass eine hohe Proteinaufnahme einen nachteiligen Effekt auf die Gesundheit von Heranwachsenden hat.

Referenz:
Gina Segovia-Siapco , Golandam Khayef et al.: Animal Protein Intake Is Associated With General Adiposity in Adolescents: The Teen Food and Development Study; Nutrients, 2019 Dec 31;12(1):110. doi: 10.3390/nu12010110.

US-Wissenschaftler publizierten eine Studie über die Histidin-Konzentration bei Frauen mit MS. Die Studienteilnehmerinnen, die über eine starke Müdigkeit klagten, hatten im Vergleich zu den Frauen mit normaler Müdigkeit niedrigere Histidin-Spiegel. Es zeigte sich aber kein Zusammenhang zwischen der Histidin- Konzentration und dem Spiegel proinflammatorischer Zytokine.

Referenz:
Bryan D Loy, Brett W Fling et al.: Serum Histidine Is Lower in Fatigued Women With Multiple Sclerosis; Fatigue 2019;7(2):69-80. doi: 10.1080/21641846.2019.1611786. Epub 2019 May 7.

Chinesische Wissenschaftler publizierten einen Fachartikel zur möglichen Bedeutung von Taurin bei der Behandlung der allergischen Rhinitis. Bei Patienten mit Heuschnupfen und bei gesunden Kontrollpersonen wurde die extrazelluläre Superoxiddismutase (SOD3) bestimmt. Die Patienten mit Heuschnupfen hatten deutlich niedrigere SOD3-Spiegel als die Kontrollpersonen. Taurin führte zu einer Anhebung der SOD3-Konzentration, wodurch die Bildung und Freisetzung verschiedener proentzündlicher Zytokine vermindert wurde. Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass Taurin eine mögliche therapeutische Substanz bei Allergien ist.

Referenz:
Jing Zhou, Yi Lu et al.: In Vitro and in Vivo Antiallergic Effects of Taurine on Allergic Rhinitis; Int Arch Allergy Immunol, 2020 May 15;1-13. doi: 10.1159/000505209

Wissenschaftler aus dem Iran, Großbritannien und Serbien publizierten einen systematischen Übersichtsartikel und eine Metaanalyse über den Einfluss einer Arginin-Supplementierung auf Parameter des Fettstoffwechsels. Die Metaanalyse von randomisierten kontrollierten Studien ergab, dass eine Arginin- Supplementierung die Konzentrationen von Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin nicht signifikant veränderte. Allerdings konnte eine Arginin-Supplementierung die Triglycerid-Spiegel signifikant reduzieren.

Referenz:
Hadi A, Arab A et al.: The effect of l-arginine supplementation on lipid profile: a systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials. Br J Nutr. 2019 Nov 14;122(9):1021-1032. doi: 10.1017/S0007114519001855.

Chinesische Wissenschaftler untersuchten bei Typ-2- Diabetikern die kognitive Leistungsfähigkeit und bestimmten mehrere Stoffwechselparameter, unter anderem die Konzentrationen der Aminosäuren. Erhöhte Konzentrationen von Glutamat, Phenylalanin, Tyrosin, Prolin und Homocystein sowie verminderte Spiegel von Glutamin waren signifikant mit kognitiven Störungen bei Typ-2- Diabetikern assoziiert.

Referenz:
Lin Sun, Xue Diao et al.: Risk Factors for Cognitive Impairment in Patients with Type 2 Diabetes; Journal of Diabetes Research / 2020 / Article, Volume 2020 |Article ID 4591938 | 10 pages

Wissenschaftler aus China untersuchten die Wirksamkeit von Taurin als Zusatzbehandlung bei Tics. Das pathophysiologische Erklärungsmodell von Tics beschreibt eine Unterbrechung der GABA-Neurotransmission. Taurin ist ein Agonist an GABA-Rezeptoren. 404 Kinder mit Ticstörungen erhielten entweder Taurin oder ein Placebopräparat über einen Zeitraum von zwölf Wochen. Nach zwölf Wochen war die Verbesserung der Ticstörungen in der Tauringruppe signifikant höher als in der Placebogruppe.

Referenz:
Ding L, Yang Z et al.: Safety and efficacy of taurine as an add-on treatment for tics in youngsters; Eur J Neurol. 2019 Oct 16. doi: 10.1111/ene.14107

Forscher aus Südkorea untersuchten bei 31 älteren Frauen mit Demenzerkrankung, inwieweit eine Supplementierung von Taurin die Serumkonzentration beeinflusste und auch einen Einfluss auf die Symptome der Demenzerkrankung hatte. Durch die Taurinsupplementierung (3 Gramm täglich) kam es zu einem deutlichen Anstieg der Taurinkonzentration im Serum und Urin. Die Taurinsupplementierung führte auch zu positiven Veränderungen in der Sprachfertigkeit und bei exekutiven Funktionen.

Referenz:
Gao R, Bae MA et al.: Effects of Dietary Taurine Supplementation on Blood and Urine Taurine Concentrations in the Elderly Women with Dementia; Adv Exp Med Biol. 2019;1155:231-238. doi: 10.1007/978-981-13-8023-5_22.

Wissenschaftler aus Japan untersuchten den Effekt einer Kombination aus Glycin und Tryptophan auf den Harnsäurespiegel und die Harnsäureausscheidung. Gesunde erwachsene Männer erhielten ein purinhaltiges Getränk, zusätzlich dann entweder ein Placebopräparat, Tryptophan, Glycin oder eine Mischung aus Glycin und Tryptophan. Die Kombination aus Glycin und Tryptophan reduzierte signifikant die erhöhten Harnsäurekonzentrationen nach der Aufnahme von Purinen. Glycin alleine oder in Kombination mit Tryptophan erhöhte signifikant die Ausscheidung von Harnsäure. Wahrscheinlich beruhte die vermehrte Ausscheidung auf einer Erhöhung des Urin-pH-Werts, der die Wasserlöslichkeit von Harnsäure verbesserte.

Referenz:
Oshima S, Shiiya S et al.: Combined Supplementation with Glycine and Tryptophan Reduces Purine-Induced Serum Uric Acid Elevation by Accelerating Urinary Uric Acid Excretion: A Randomized, Single-Blind, Placebo-Controlled, Crossover Study; Nutrients. 2019 Oct 23;11(11). pii: E2562. doi: 10.3390/nu11112562.

Wissenschaftler aus Südkorea untersuchten in einer Studie die Nährstoffaufnahme bei 56 Studentinnen mit Depressionen und bei 122 Studentinnen ohne Depressionen. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der Taurinaufnahme zwischen den depressiven Studentinnen und der Kontrollgruppe. Die depressiven Studienteilnehmerinnen hatten aber im Vergleich zu den Kontrollpersonen eine signifikante niedrigere Aufnahme von Vitamin A und Kalzium. Die depressive Symptomatik korrelierte negativ mit der Aufnahme von Vitamin A, Folsäure, Vitamin C und Kalzium.

Referenz:
Park SH, Oh EY et al.: Relationship Among Dietary Taurine Intake, Dietary Attitudes, Dietary Behaviors, and Life Stress by Depression in Korean Female College Students; Adv Exp Med Biol. 2019;1155:293-300. doi: 10.1007/978-981-13-8023-5_28.

Wissenschaftler aus Italien untersuchten in einer retrospektiven Studie mögliche Korrelationen zwischen den Konzentrationen der Aminosäuren im Plasma und der Albumin- und Hämoglobinkonzentration. Außerdem wurden für die Konzentrationen von Albumin und Hämoglobin nach Aminosäuren gesucht mit Prädiktorenfunktion. In der Studie wurden 125 Schlaganfallpatienten und 15 gesunde Kontrollpersonen einbezogen. Die beste Korrelation mit Albumin hatten Tryptophan und Histidin. Histidin und die essenziellen Aminosäuren waren als Vorhersagevariable für Hämoglobin am besten geeignet.

Referenz:
Aquilani R, Maestri R et al.: The relationship between plasma amino acids and circulating albumin and haemoglobin in postabsorptive stroke patients; PLoS One. 2019 Aug 14;14(8):e0219756. doi: 10.1371/journal.pone.0219756. eCollection 2019.

Wissenschaftler der Universität Magdeburg und der dänischen Universität Aarhus publizierten einen Übersichtsartikel über die Bedeutung einer Arginin- und Citrullin-Supplementierung zur Blutdrucksenkung. Stickstoffmonoxid (NO) ist eine bekannte gefäßerweiternde Substanz. Eine unzureichende NO-Bildung wurde mit erhöhten Blutdruckwerten in Zusammenhang gebracht. Sowohl eine Arginin- wie auch eine Citrullin-Supplementierung können den Argininspiegel anheben, wobei eine Citrullin-Supplementierung etwa doppelt so stark wirkt wie die Einnahme von Arginin. Die derzeit verfügbaren Daten lassen den Schluss zu, dass eine Supplementierung von Arginin den Blutdruck um 5,6/2,7 mmHg senken kann. Die antihypertensiven Eigenschaften von Citrullin sind fraglicher und liegen in einer Größenordnung von 4,1/2,1 bis 7,5/3,8 mmHg. Die Autoren der Studie betonen, dass es nicht vollständig verstanden sei, wie Citrullin und Arginin wirken. Die Kapazität zur Bildung von Stickstoffmonoxid ist bereits bei normalen Argininkonzentrationen völlig ausgeschöpft, so dass eine weitere Zunahme der Argininkonzentration die NO-Konzentration nicht weiter erhöhen kann.

Referenz:
Khalaf D, Krüger M et al.: The Effects of Oral l-Arginine and l-Citrulline Supplementation on Blood Pressure; Nutrients. 2019 Jul 22;11(7). pii: E1679. doi: 10.3390/nu11071679.

Glutamat und Glutamin sind am Energiestoffwechsel beteiligt und haben einen Bezug zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen. Bisher war aber die Rolle dieser Aminosäuren für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes unklar. Wissenschaftler aus Spanien und den USA untersuchten bei 251 Patienten mit neu aufgetretenem Typ-2-Diabetes und bei 641 Nichtdiabetikern die Plasmaspiegel von Glutamin und Glutamat. Höhere Spiegel von Glutamat und niedrigere Spiegel von Glutamin waren mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes assoziiert. Das Verhältnis Glutamin zu Glutamat war ebenfalls invers mit dem Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden.

Referenz:
Liu X, Zheng Y et al.: High plasma glutamate and low glutamine-to-glutamate ratio are associated with type 2 diabetes: Case-cohort study within the PREDIMED trial; Nutr Metab Cardiovasc Dis. 2019 Jun 20. pii: S0939-4753(19)30233-9. doi: 10.1016/j.numecd.2019.06.005.

Wissenschaftler aus den USA untersuchten in einer Studie den Einfluss von NAC auf die Dopamintransporter-Bindung und die klinische Symptomatik bei Patienten mit Morbus Parkinson. 42 Patienten mit Morbus Parkinson erhielten entweder eine wöchentliche Infusion von NAC (50 mg/kg) plus 2 mal 500 mg NAC oral täglich oder eine Standardbehandlung über einen Zeitraum von drei Monaten. In der NAC-Gruppe zeigte sich im Vergleich zu den Kontrollpersonen eine signifikante Zunahme der Dopamintransporter-Bindung im Nucleus caudatus und im Putamen. Außerdem kam es durch NAC zu einer signifikanten Verbesserung der Parkinson-Symptome. Das Ergebnis der Studie lässt den Schluss zu, dass NAC das dopaminerge System bei Patienten mit Morbus Parkinson positiv beeinflussen kann.

Referenz:
Monti DA, Zabrecky G et al.: Improvement in Parkinson's Disease; Clin Pharmacol Ther. 2019 Jun 17. doi: 10.1002/cpt.1548.

Wissenschaftler aus Südafrika publizierten einen systematischen Übersichtsartikel, der sich mit den Wirkungen von N-Acetylcystein bei Adipositas beschäftigte.
Es gibt eine substanzielle experimentelle Evidenz dafür, dass N-Acetylcystein bei zahlreichen Stoffwechselstörungen infolge Adipositas einen günstigen Effekt hat. NAC kann eine erhöhte Entzündungsaktivität vermindern und oxidative Schäden begrenzen. Außerdem vermag NAC durch Beeinflussung von entsprechenden Transkriptionsfaktoren eine Fettanreicherung zu verhindern. Dazu kommt eine Verbesserung der Insulinsensitivität. Die Autoren der Studie betonen, dass natürlich weitere Untersuchungen notwendig seien, um den therapeutischen Effekt von NAC bei adipösen Menschen zu untermauern.

Referenz:
Dludla PV, Mazibuko-Mbeje SE et al.: The beneficial effects of N-acetyl cysteine (NAC) against obesity associated complications: A systematic review of pre-clinical studies; Pharmacol Res. 2019 Aug;146:104332. doi: 10.1016/j.phrs.2019.104332. Epub 2019 Jun 26.

Ein Wissenschaftler der University of Missouri publizierte einen Fachartikel über die Bedeutung von Glutamin bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zur Aufrechterhaltung eines gesunden Herz-Kreislauf-Systems. Glutamin hat eine ganze Reihe von günstigen Effekten auf das Herz-Kreislauf-System, zum Beispiel Verbesserung der Glutathionsynthese, vermehrte Bildung von Hitzeschockproteinen und vermehrte Bildung von Stickstoffmonoxid. Eine Glutaminsupplementierung vermindert oxidativen Stress, die Entzündungsaktivität, die Apoptose und verbessert den Blutfluss sowie die Fließfähigkeit des Blutes.
Darüber hinaus kann Glutamin verschiedene bekannte Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen günstig beeinflussen, zum Beispiel eine Dyslipidämie, verminderte Glukosetoleranz, Insulinresistenz, arterielle Hypertonie sowie Übergewicht. In Ausnahmefällen kann Glutamin aber auch einen ungünstigen Effekt haben und zwar dann, wenn Glutamin exzessiv in den Citratcyclus eingeschleust wird.

Referenz:
Durante W: The Emerging Role of l-Glutamine in Cardiovascular Health and Disease; Nutrients. 2019 Sep 4;11(9). pii: E2092. doi: 10.3390/nu11092092.

Im Februar 2019 veröfftenlichten Forscher aus dem Iran, dass eine Supplementierung von zwei Gramm Citrullin täglich Entzündungsmarker mit nicht alkoholischer Fettlebererkrankung verminderte.

Referenz:
Zahra Darabi, Mina Darand et al.: Inflammatory markers response to citrulline supplementation in patients with non-alcoholic fatty liver disease: a randomized, double blind, placebo-controlled, clinical trial; BMC Research Notes, 2019, 12:89

Wissenschaftler aus Großbritannien und Deutschland präsentierten eine Studie über den Zusammenhang zwischen Glycin und cardiometabolischen Erkrankungen unter Verwendung genetischer Methoden. Es konnte nachgewiesen werden, dass Glycin genetisch mit einem niedrigeren Risiko für die koronare Herzerkrankung assoziiert ist, was wenigstens teilweise durch den Blutdruck bedingt wird.
Die Evidenz zwischen einem genetischen Zusammenhang von Glycin mit Typ-2-Diabetes ist schwächer. Glycin könnte also einen Schutzeffekt gegen die koronare Herzerkrankung haben und außerdem die Insulinresistenz vermindern.

Referenz:
Laura B. L. Wittemans, Luca A. Lotta et al.: Assessing the causal association of glycine with risk of cardio-metabolic diseases; Nat Commun. 2019 Mar 5;10(1):1060

Forscher aus Japan erprobten eine Mischung aus Glycin und Tryptophan bei Patienten mit leichter Hyperurikämie. Bei den Studienteilnehmern, die eine Mischung aus drei Gramm Glycin und 0,2 Gramm Tryptophan erhielten, kam es zu einer signifikanten Verminderung der Harnsäurespiegel. Zusätzlich wurden auch die Triglycerinspiegel deutlich gesenkt.

Referenz:
Shunji Oshima, Sachie Shiiya et al.: Serum Uric Acid-Lowering Effects of Combined Glycine and Tryptophan Treatments in Subjects with Mild Hyperuricemia: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled, Crossover Study; Nutrients 2019, 11(3), 564

Wissenschaftler aus Canada und Deutschland konnten nachweisen, dass die Glutamatkonzentration im Plasma/Serum streng mit dem viszeralen Fettgewebe assoziiert war. Die Bestimmung der Glutamatkonzentration könnte deshalb eine Art Screening zum Nachweis von viszeralem Übergewicht und von Veränderung des Stoffwechselprofils sein.

Referenz:
Ina Maltais-Payette, Marie-Michèle Boulet et al.: Circulating glutamate concentration as a biomarker of visceral obesity and associated metabolic alterations; Nutrition & Metabolism 201815:78

Wissenschaftler aus dem Iran haben eine Metaanalyse zur Bedeutung von Citrullin bezüglich der Blutdrucksenkung publiziert. Die Auswertung der Daten zeigte, dass eine Citrullinsupplementierung den systolischen Blutdruck zu senken vermag. Eine signifikante Verminderung des diastolischen Blutdrucks wurde aber nur in Studien beobachtet, in denen täglich über sechs Gramm Citrullin verabreicht wurde.

Referenz:
Mahboobi S, Tsang C et al.: Effect of L-citrulline supplementation on blood pressure: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials; J Hum Hypertens. 2019 Jan;33(1):10-21. doi: 10.1038/s41371-018-0108-4. Epub 2018 Sep 11.

Forscher aus der Türkei untersuchten den Zusammenhang zwischen der Taurinkonzentration im Plasma und Diabetes mellitus. Die Plasmataurinspiegel waren bei Patienten mit Typ-2-Diabetes vermindert. Dies war aber nicht mit Hba1c und dem Blutzuckerspiegel assoziiert. Was die typischen Diabeteskomplikationen anbelangt, fanden die Wissenschaftler nur eine Korrelation mit der Neuropathie. Die Autoren der Studie vermuten, dass die Taurinspiegel eine größere Bedeutung haben in der Entwicklung des Diabetes.

Referenz:
Sak D, Erdenen F et al.: The Relationship between Plasma Taurine Levels and Diabetic Complications in Patients with Type 2 Diabetes Mellitus; Biomolecules. 2019 Mar 11;9(3). pii: E96. doi: 10.3390/biom9030096.

Eine Forscherguppe aus Mexiko beschäftigte sich in einem Fachartikel mit dem Zusammenhang zwischen Taurin und GABA-Neurotransmitterrezeptoren. Taurin ist ein schwacher Agonist an GABA-A-Rezeptoren, wobei die Affinität von Taurin zu dem Rezeptor aber von verschiedenen Untereinheiten abhängt. Die mexikanischen Wissenschaftler halten Taurin für eine wichtige Substanz zur Entwicklung pharmakologischer Strategien bei Erkrankungen, die mit GABA zusammenhängen.

Referenz:
Lenin Ochoa-de la Paz, Edgar Zenteno et al.: Taurine and GABA neurotransmitter receptors, a relationship with therapeutic potential? JournaExpert Review of Neurotherapeutics; https://doi.org/10.1080/14737175.2019.1593827

glycine Aminosäuren sind die Bausteine sämtlicher Proteine. Darüber hinaus haben Aminosäuren auch viele weitere Funktionen im Stoffwechsel. Regelmäßig erscheinen auch Fachartikel über die Zusammenhänge zwischen der Konzentration einzelner Aminosäuren und verschiedenen Krankheitsbildern. Im Folgenden deshalb eine kleine Auswahl von aktuellen Studien zu diesem Thema.

  • Im Februar 2019 veröfftenlichten Forscher aus dem Iran, dass eine Supplementierung von zwei Gramm Citrullin täglich Entzündungsmarker mit nicht alkoholischer Fettlebererkrankung verminderte.

  • Wissenschaftler aus Großbritannien und Deutschland präsentierten eine Studie über den Zusammenhang zwischen Glycin und cardiometabolischen Erkrankungen unter Verwendung genetischer Methoden. Es konnte nachgewiesen werden, dass Glycin genetisch mit einem niedrigeren Risiko für die koronare Herzerkrankung assoziiert ist, was wenigstens teilweise durch den Blutdruck bedingt wird.
    Die Evidenz zwischen einem genetischen Zusammenhang von Glycin mit Typ-2-Diabetes ist schwächer. Glycin könnte also einen Schutzeffekt gegen die koronare Herzerkrankung haben und außerdem die Insulinresistenz vermindern.

  • Forscher aus Japan erprobten eine Mischung aus Glycin und Tryptophan bei Patienten mit leichter Hyperurikämie. Bei den Studienteilnehmern, die eine Mischung aus drei Gramm Glycin und 0,2 Gramm Tryptophan erhielten, kam es zu einer signifikanten Verminderung der Harnsäurespiegel. Zusätzlich wurden auch die Triglycerinspiegel deutlich gesenkt.

  • Wissenschaftler aus Canada und Deutschland konnten nachweisen, dass die Glutamatkonzentration im Plasma/Serum streng mit dem viszeralen Fettgewebe assoziiert war. Die Bestimmung der Glutamatkonzentration könnte deshalb eine Art Screening zum Nachweis von viszeralem Übergewicht und von Veränderung des Stoffwechselprofils sein.

  • Wissenschaftler aus dem Iran haben eine Metaanalyse zur Bedeutung von Citrullin bezüglich der Blutdrucksenkung publiziert. Die Auswertung der Daten zeigte, dass eine Citrullinsupplementierung den systolischen Blutdruck zu senken vermag. Eine signifikante Verminderung des diastolischen Blutdrucks wurde aber nur in Studien beobachtet, in denen täglich über sechs Gramm Citrullin verabreicht wurde.

  • Forscher aus der Türkei untersuchten den Zusammenhang zwischen der Taurinkonzentration im Plasma und Diabetes mellitus. Die Plasmataurinspiegel waren bei Patienten mit Typ-2-Diabetes vermindert. Dies war aber nicht mit Hba1c und dem Blutzuckerspiegel assoziiert. Was die typischen Diabeteskomplikationen anbelangt, fanden die Wissenschaftler nur eine Korrelation mit der Neuropathie. Die Autoren der Studie vermuten, dass die Taurinspiegel eine größere Bedeutung haben in der Entwicklung des Diabetes.

  • Eine Forscherguppe aus Mexiko beschäftigte sich in einem Fachartikel mit dem Zusammenhang zwischen Taurin und GABA-Neurotransmitterrezeptoren. Taurin ist ein schwacher Agonist an GABA-A-Rezeptoren, wobei die Affinität von Taurin zu dem Rezeptor aber von verschiedenen Untereinheiten abhängt. Die mexikanischen Wissenschaftler halten Taurin für eine wichtige Substanz zur Entwicklung pharmakologischer Strategien bei Erkrankungen, die mit GABA zusammenhängen.

 

Referenzen:

  • Mahboobi S, Tsang C et al.: Effect of L-citrulline supplementation on blood pressure: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials; J Hum Hypertens. 2019 Jan;33(1):10-21. doi: 10.1038/s41371-018-0108-4. Epub 2018 Sep 11.
  • Ina Maltais-Payette, Marie-Michèle Boulet et al.: Circulating glutamate concentration as a biomarker of visceral obesity and associated metabolic alterations; Nutrition & Metabolism201815:78
  • Shunji Oshima, Sachie Shiiya et al.: Serum Uric Acid-Lowering Effects of Combined Glycine and Tryptophan Treatments in Subjects with Mild Hyperuricemia: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled, Crossover Study; Nutrients 2019, 11(3), 564
  • Laura B. L. Wittemans, Luca A. Lotta et al.: Assessing the causal association of glycine with risk of cardio-metabolic diseases; Nat Commun. 2019 Mar 5;10(1):1060
  • Zahra Darabi, Mina Darand et al.: Inflammatory markers response to citrulline supplementation in patients with non-alcoholic fatty liver disease: a randomized, double blind, placebo-controlled, clinical trial; BMC Research Notes, 2019, 12:89
  • Sak D, Erdenen F et al.: The Relationship between Plasma Taurine Levels and Diabetic Complications in Patients with Type 2 Diabetes Mellitus; Biomolecules. 2019 Mar 11;9(3). pii: E96. doi: 10.3390/biom9030096.
  • Lenin Ochoa-de la Paz, Edgar Zenteno et al.: Taurine and GABA neurotransmitter receptors, a relationship with therapeutic potential? JournaExpert Review of Neurotherapeutics; https://doi.org/10.1080/14737175.2019.1593827

Aspartam ist ein Süßstoff, bei dessen Verwendung bereits über neurologische Störungen und Verhaltensstörungen bei Personen berichtet wurde. Zu diesem Thema publizierten Wissenschaftler aus Malaysia einen Fachartikel. Aspartam wird im Darm aufgespalten in die Aminosäure Phenylalanin, Asparaginsäure und Methanol. Aspartam könnte als chemischer Stressor wirken durch Erhöhung der Plasma-Cortisol-Spiegel, außerdem kann Aspartam die Zusammensetzung der Darmflora verändern. Die Autoren des Fachartikels kamen zu dem Schluss, dass die Aspartam-Metabolite Phenylalanin über eine Interaktion mit Neurotransmittern zu Störungen führt. Asparaginsäure würde als exzitatorischer Neurotransmitter wirken. Zusammen mit erhöhten Cortisolspiegeln und einer Darmdysbiose könnte dies also für die neurobiologischen Störungen bei Aspartamnutzung verantwortlich sein.

Referenz:
Choudhary AK, Lee YY et al.: The debate over neurotransmitter interaction in aspartame usage; J Clin Neurosci. 2018 Oct;56:7-15. doi: 10.1016/j.jocn.2018.06.043. Epub 2018 Jul 7.

EnergiestoffwechselWissenschaftler aus China beschäftigten sich in einem Fachartikel mit der Bedeutung von Taurin im Energiestoffwechsel. Ein Taurinmangel kann eine Schwächung des Energiestoffwechsels verursachen und eine Dysfunktion des Energiestoffwechsels. Die Fähigkeit zur Taurinsynthese ist limitiert, und eine Supplementierung kann den Energiestoffwechsel betreffend Funktionsfähigkeit der Muskulatur, Herzfunktion, Stoffwechselaktivität der Leber und Fettgewebe verbessern. Eine Kombination von Taurin mit anderen Arzneistoffen könnte noch eine Verbesserung des Energiestoffwechsels bewirken.

Referenz:
Wen C, Li F et al.: Taurine is Involved in Energy Metabolism in Muscles, Adipose Tissue, and the Liver; Mol Nutr Food Res. 2018 Sep 24:e1800536. doi: 10.1002/mnfr.201800536.

Wissenschaftler der Universität Kiel publizierten einen Fachartikel, der sich mit verschiedenen Aspekten des Taurinstoffwechsels beschäftigte. Taurin interagiert mit Ionenkanälen, stabilisiert Membranen und reguliert das Zellvolumen. Aus diesem Grund ist Taurin auch in hohen Konzentrationen in erregbaren Geweben, der Retina, in Neuronen und in Muskeln vorhanden. Es gibt auch ausreichend Beweise dafür, dass Taurin einer Lipidperoxidation entgegenwirkt und die zelluläre antioxidative Abwehr gegen Entzündungen erhöht. Außerdem kann Taurin eine Überladung mit ROS verhindern, in dem es die Bildung von ROS in der Atmungskette verhindert. Taurin beeinflusst die mitochondriale Bioenergetik und verbessert die Glycogenaufladung in der Erholungsphase nach körperlicher Anstrengung. Taurin spielt also eine wichtige Rolle für die zelluläre Redox-Homöostase und für die Skelettmuskulatur.

Referenz:
Ulrike Seidel, Patricia Huebbe et al.: Taurine: A Regulator of Cellular Redox Homeostasis and Skeletal Muscle Function; First published: 13 September 2018, https://doi.org/10.1002/mnfr.201800569

Bltter 320Forscher aus Brasilien untersuchten den klinischen Effekt von N-Acetylcystein als adjuvante Therapie bei Depressionen und Angstsymptomen. Es zeigte sich, dass die Supplementierung von NAC im Vergleich zu einem Placebopräparat sowohl depressive Symptome wie auch Ängstlichkeitssymptome verminderte, aber nur bei Personen mit einem hs-CRP-Wert größer als drei Milligramm pro Liter.

Die Personen mit hs-CRP größer als drei Milligramm pro Liter zeigten auch eine größere Reduzierung der Harnsäurespiegel als die Personen mit hs-CRP kleiner als drei Milligramm pro Liter.

Referenz:
Porcu M, Urbano MR et al.: Effects of adjunctive N-acetylcysteine on depressive symptoms: Modulation by baseline high-sensitivity C-reactive protein; Psychiatry Res. 2018 May;263:268-274. doi: 10.1016/j.psychres.2018.02.056. Epub 2018 Mar 13.

Wissenschaftler aus Frankreich konnten nachweisen, dass eine Kombination aus körperlichem Training und Taurinsupplementierung die Entzündungsaktivität verminderte und die Integrität der Blut-Hirn-Schranke stabilisierte.

Referenz:
Chupel MU, Minuzzi LG et al: Exercise and taurine in inflammation, cognition, and peripheral markers of blood-brain barrier integrity in older women; Appl Physiol Nutr Metab. 2018 Jul;43(7):733-741.

Bei Zwangserkrankungen sind pharmakologische und psychosoziale Interventionen oft nicht ausreichend, so dass eine Notwendigkeit für weitere Therapieoptionen besteht.

In der Pathophysiologie von Zwangserkrankungen spielt eine Dysfunktion der glutamatergen Neurotransmission eine wichtige Rolle. N-Acetylcystein gilt als sicherer Wirkstoff zur Modifizierung der synaptischen Freisetzung von Glutamat. NAC kann als neuroprotkitve Substanz angesehen werden, weil es auch antientzündlich wirkt. Ein weiterer sinnvoller Wirkstoff bei der Behandlung von Zwangserkrankungen ist Vitamin D, da Vitamin D die Glutathionbildung im Gehirn anregt. Die Autoren des Fachartikels betonen auch, dass die erwähnten Mikronährstoffe im Vergleich zu Psychopharmaka zu einer besseren Akzeptanz führen.

Referenz:
di Michele F, Siracusano A et al.: N-Acetyl Cysteine and Vitamin D Supplementation in Treatment Resistant Obsessive- compulsive Disorder Patients: a General Review; Curr Pharm Des. 2018 Apr 17. doi: 10.2174/1381612824666180417124919.

Wissenschaftler aus Brasilien beschäftigen sich in einem Fachartikel mit der Bedeutung der Aminosäure Taurin bei Lebererkrankungen. Eine niedrige Plasmakonzentration von Taurin ist generell mit verschiedenen Krankheiten assoziiert. In der Leber ist Taurin für die Bildung von Gallensäuren und am Fettstoffwechsel beteiligt. Taurin hat einen Schutzeffekt gegen Leberschäden durch Chemotherapeutika und Alkohol und hat auch einen günstigen Effekt gegen die Bildung einer Enzephalopathie bei Zirrhosepatienten. Leberschäden durch entzündliche Prozesse werden ebenfalls vermindert. Außerdem vermindert Taurin die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines hepatorenalen Syndroms.

Referenz:
Patricia Rodella, Luiz Fernando Takase et al.: The effekt of taurine on hepatic disorders (version 2); Current Updates in Hepatology and Gastroenterology, Received: August 03, 2017

 

Bei Patienten mit Adipositas und Diabetes sind die Plasmaglycinspiegel meist niedrig. In prospektiven Studien sind niedrige Glycinkonzentrationen als Risikofaktor für Typ-2-Diabetes anzusehen. Die Verminderung der Glycinkonzentration tritt also auf, bevor es zu klinischen Erscheinungen des Diabetes kommt. Insgesamt ist Glycin eine sehr wichtige Aminosäure und an zahlreichen Biosynthesereaktionen beteiligt, z. B. an der Bildung von Serin, Sarkosin, Purinen, Kreatin, Glutathion, Hämgruppen und Kollagen. Niedrige Glycinkonzentrationen sind in Bezug auf die Kollagenstrukturen sehr kritisch zu sehen, da die Glycinreste notwendig zur Stabilisierung des Kollagenmoleküls sind.

Das Auftreten von Artherienverkalkung und das erhöhte Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten mit einem abnormalen Kollagengehalt infolge Glycinmangel zusammenhängen.

Referenz:
Adeva-Andany M, Souto-Adeva G et al.: Insulin resistance and glycine metabolism in humans; Amino Acids. 2018 Jan;50(1):11-27.

Wissenschaftler aus Australien publizierten einen systematischen Übersichtsartikel über den Effekt von N-Acetylcystein (NAC) auf die Hirnleistungsfähigkeit.

Die Auswertung von 12 geeigneten Fachartikeln lässt den Schluss zu, dass es durch eine Behandlung mit N-Acetylcystein zu statistisch signifikanten Verbesserungen der Hirnleistungsfähigkeit kam. Einschränkend muss gesagt werden, dass die Qualität der Studien und die Endpunkte sehr heterogen waren und es auch keine NAC-spezifische Forschungsmarker gab.

Referenz:
Skvarc DR1, Dean OM et al.: The effect of N-acetylcysteine (NAC) on human cognition - A systematic review; Neurosci Biobehav Rev. 2017 Jul;78:44-56. doi: 10.1016/j.neubiorev.2017.04.013. Epub 2017 Apr 21.

Wissenschaftler aus Italien untersuchten bei Patienten auf der Intensivstation, die unter Magen-Darm-Störungen oder gar gastrointestinalem Versagen litten, die Plasmaspiegel von Citrullin, Glutamin und Arginin. Sowohl eine gastrointenstinale Dysfunktion sowie ein gastrointenstinales Versagen waren mit niedrigen Spiegeln von Citrullin und Glutamin verbunden. Je ausgeprägter das gastrointestinale Versagen war, umso niedriger waren die Citrullinkonzentrationen.

Referenz:
Fagoni N, Piva S et al.: The IN-PANCIA Study: Clinical Evaluation of Gastrointestinal Dysfunction and Failure, Multiple Organ Failure, and Levels of Citrulline in Critically Ill Patients; J Intensive Care Med. 2017 Jan 1:885066617742594

Sterblichkeit 320US-Wissenschaftler untersuchten anhand von Daten der Nurses`Health Study und Health Professionals Follow-up Study inwieweit die Aufnahme von Glutamat und Glutamin mit der Sterblichkeit zusammenhing. Sie fanden heraus, dass eine hohe Aufnahme von Glutamin und ein hohes Verhältnis Glutamin zu Glutamat das Risiko für die Gesamtsterblichkeit und insbesondere für die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen verminderte.

Referenz:
Wenjie Ma Yoriko Heianza et al.: Dietary glutamine, glutamate and mortality: two large prospective studies in US men and women; International Journal of Epidemiology, dyx234

geruchsinn 320Wissenschaftler aus Japan konnten nachweisen, dass niedrige Tryptophankonzentrationen im Plasma bei älteren Menschen mit einer Verminderung des Geruchsinns assoziiert war. Eine nachlassende Riechfunktion ist wiederum häufig mit altersabhängigen Erkrankungen verbunden, so dass niedrige Tryptophanspiegel ein klinisches Zeichen für das Krankheitsrisiko bei älteren Menschen darstellen könnte.

Referenz:
Yusuke Adachim, Yoshiki Shimodaira et al.: Low plasma tryptophan is associated with olfactory function in healthy elderly community dwellers in Japan; BMC Geriatr. 2017 Oct 16;17(1):239. doi: 10.1186/s12877-017-0639-5.

Wissenschaftler aus Spanien untersuchten in einer randomisierten Doppelblindstudie, inwieweit eine Supplementierung von Glutamin oder eines Placebos Entzündungsparameter bei Tumorpatienten mit abdomineller Radiotherapie beeinflusste. Eine Radiotherapie im Abdominalraum erhöhte die Expression verschiedener Entzündungsmarker, z. B. von NF-Kappa B und TNF-alpha, was durch eine Glutaminsupplementierung verhindert wurde.
Außerdem wurden durch Glutamin auch verschiedene Autophagie-Moleküle beeinflusst.

Referenz:
de Urbina JJO, San-Miguel B et al.: Effects Of Oral Glutamine on Inflammatory and Autophagy Responses in Cancer Patients Treated With Abdominal Radiotherapy: A Pilot Randomized Trial; Int J Med Sci. 2017 Sep 4;14(11):1065-1071. doi: 10.7150/ijms.20245. eCollection 2017.

Die Glycinspiegel bei Patienten mit Übergewicht oder Diabetes sind meist niedrig, und eine Verbesserung der Insulinresistenz erhöht die Plasmaglycinkonzentrationen. Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes tritt eine Verminderung der Glycinspiegel auf, bevor sich die ersten Krankheitssymptome zeigen. Der pathophysiologische Mechanismus hierfür war aber bisher nicht geklärt. Glycin ist an mehreren Stoffwechselwegen beteiligt. Es wird benötigt für die Bildung von Serin, Sarkosin, Purinen, Kreatin, Glutathion, Hämgruppen und Kollagen. Quantitativ ist Glycin der wichtigste Bestandteil von Kollagen. Die Glycinreste sind erforderlich, um die Helixstruktur der Kollagenmoleküle zu stabilisieren. Diese Eigenschaften des Glycins könnten das vermehrte Auftreten von Arterienverkalkung erklären, da es einen Zusammenhang zwischen dem normalen Kollagengehalt und dem Auftreten und Voranschreiten von Gefäßverkalkungen bei Menschen gibt.

Referenz:
Adeva-Andany M, Souto-Adeva G et al.: Insulin resistance and glycine metabolism in humans; Amino Acids. 2017 Nov 1. doi: 10.1007/s00726-017-2508-0.

nase 320Bei 144 Personen mit 65 Jahren und älter wurden die Tryptophankonzentrationen im Plasma bestimmt und außerdem Riechtests durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass niedrige Plasmatryptophanspiegel mit einer Verminderung des Riechvermögens assoziiert waren. Eine Verminderung olfaktorischer Funktionen gilt als wichtiges Zeichen altersabhängiger Erkrankungen. Deshalb können niedrige Tryptophankonzentrationen ebenfalls ein erhöhtes Krankheitsrisiko bei älteren Menschen anzeigen.

Referenz:
Adachi Y, Shimodaira Y et al.: Low plasma tryptophan is associated with olfactory function in healthy elderly community dwellers in Japan; BMC Geriatr. 2017 Oct 16;17(1):239. doi: 10.1186/s12877-017-0639-5.

Wissenschaftler aus Brasilien untersuchten in einem Zellkuturversuch den Einfluss von Glutamin und Taurin auf Entzündungsmarker in Makrophagen. Duch die Zugabe von Glutamin oder einer Kombination von Glutam und Taurin kam es zu einer erhöhten Zellproliferation und auch zu einem Anstieg funktionstüchtiger Zellen. Es zeigte sich auch eine Verminderung der Produktion von TNF-alpha, Interleukin-1-alpha und Wasserstoffperoxid. Glutamin und Taurin können also Entzündungsparameter bei Makrophagen modulieren, und Taurin vermag die Effekte von Glutamin zu verstärken.

Referenz:
Sartori T, Galvão Dos Santos G et al.: Effects of glutamine, taurine and their association on inflammatory pathway markers in macrophages; Inflammopharmacology. 2017 Oct 20. doi: 10.1007/s10787-017-0406-4.

Eine Forschergruppe aus der Türkei untersuchte bei Patienten mit Kniegelenksarthrose die Wirksamkeit von intraartikulären Injektionen von Hyaluronsäure oder N-Acetylcystein. Dabei zeigte sich, dass N-Acetylcystein verschiedene Marker des Knorpelabbaus verminderte und hinsichtlich Schmerzbekämpfung und Funktionsverbesserung vergleichbar stark wie Hyaluronsäure wirkt. N-Acetylcystein könnte also als Injektion ins Gelenk eine billigere Alternative zu Hyaluronsäure darstellen.

Referenz:
Ozcamdalli M, Misir A et al.: Comparison of Intra-articular Injection of Hyaluronic Acid and N-Acetyl Cysteine in the Treatment of Knee Osteoarthritis: A Pilot Study; Cartilage. 2017 Oct;8(4):384-390.

Forscher aus Japan untersuchten bei älteren Menschen, inwieweit Aminosäurenkonzentrationen mit dem Auftreten von Sarkopenie zusammenhingen. Sarkopenie ist der altersbedingte Muskelproteinverlust, der dann nach und nach die körperliche Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen kann. Höhere Konzentrationen der Aminosäuren Prolin erwiesen sich als die einzige unabhängige Variable, die mit Sarkopenie assoziiert war.

Referenz:
Kenji Toyoshima, Marie Nakamura et al.: Increased plasma proline concentrations are associated with sarcopenia in the elderly; PLoS one, 2017, September 21, 2017

Wissenschaftler aus Großbritannien untersuchten in einer Studie an 24 Patienten mit Neurodermitis den Effekt einer Histidinsupplementierung auf den Krankheitsverlauf. Für die Entstehung der Neurodermitis spielt das Hautbarriereprotein Filaggrin eine wichtige Rolle. Filaggrin ist ein Protein der verhornenden Epithelzellen und enthält relativ viel Histidin. Durch Abbau von Filaggrin wird vermehrt Histidin freigesetzt, was dann als Feuchtigkeitsfaktor in der Oberhaut eine wichtige Rolle spielt. Durch die Histidinsupplementierung bei den Neurodermitispatienten kam es zu einer deutlichen Verbesserung des Krankheitsverlaufs. Der klinische Effekt der oralen Histidintherapie war etwa vergleichbar mit dem Therapieerfolg bei der Anwendung mittelstarker Corticosteroide.

Referenz:
Siao Pei Tan, Simon B Brown et al.: Feeding filaggrin: effects of l-histidine supplementation in atopic dermatitis; Clin Cosmet Investig Dermatol. 2017; 10: 403–411.

Serin 320

In einem aktuellen Fachartikel (Sept. 2017) beschäftigten sich US-Wissenschaftler mit der Aminosäure L-Serin. Serin wird als nicht essenzielle Aminosäure eingestuft, kann aber unter gewissen Umständen auch essenziell werden. Serin wird im zentralen Nervensystem gebildet und dient als Vorstufe für die Aminosäuren Glycin und Cystein. Außerdem hat Serin eine ganze Reihe von Funktionen, hauptsächlich als Andockstelle für Phospholyierungsreaktionen in Proteinen. Serin scheint auch neuroprotekitv zu wirken, und die Anwendung von Serin kann generell als sicher eingestuft werden.

Referenz:
Metcalf JS, Dunlop RA et al.: L-Serine: a Naturally-Occurring Amino Acid with Therapeutic Potential; Neurotox Res. 2017 Sep 19. doi: 10.1007/s12640-017-9814-x.

Muskeln 320

Verzweigtkettige Aminosäuren als Nahrungsergänzungsmittel werden im großen Stil vermarktet. Hintergrund der weit verbreiteten Verwendung der verzweigtkettigen Aminosäuren ist die Absicht, die Muskelproteinsynthese zu verbessern, da den verzweigtkettigen Aminosäuren anabole Aspekte zugesprochen werden. In einem Fachartikel beschäftigte sich ein Wissenschaftler der Universität von Arkansas mit der Frage, ob durch die verzweigtkettigen Aminosäuren tatsächlich eine Verbesserung der Muskelproteinsynthese möglich ist. Muskelproteinaufbau und Muskelproteinabbau sind eng miteinander gekoppelt. 70 Prozent der essenziellen Aminosäuren, die beim Proteinabbau freigesetzt werden, werden wieder für die Proteinsynthese verwendet. Durch verzweigtkettige Aminosäuren allein kann die Muskelproteinsynthese nicht gesteigert werden, da für den Muskelaufbau eben auch noch viele andere Aminosäuren benötigt werden, die nur in limitierten Mengen zur Verfügung stehen. Die Verfügbarkeit der essenziellen Aminosäuren ist sozusagen der limitierende Faktor für die Proteinsynthese. Es ist also eine schiere Behauptung, dass eine Supplementierung von verzweigtkettigen Aminosäuren die Muskelproteinsynthese steigern würde oder gar einen anabolen Effekt hätte.
Auch die alleinige Gabe von Leucin kann die Muskelproteinsynthese nicht langfristig steigern, da es durch Aufnahme von Leucin zu einem Abfall der Konzentrationen von Valin und Isoleucin kommt, die dann zu limitierenden Aminosäuren werden.

Referenz:
Robert R. Wolfe: Branched-chain amino acids and muscle protein synthesis in humans: myth or reality? Journal of the International Society of Sports Nutrition 2017,Received: 17 February 2017f

Menopausal 320

Im Rahmen der Menopause kommt es bei auch zu einer Verminderung der Endotehlfunktion. Wissenschaftler aus den USA untersuchten während verschiedenen Stadien der Menopause die Argininspiegel und konnten nachweisen, dass ein relativer Argininmangel für den Abfall der Endothelfunktion im Laufe der Menopause verantwortlich ist.

Referenz:
Jelena Klawitter, Kerry L. Hildreth et al.: A relative L-arginine deficiency contributes to endothelial dysfunction across the stages of the menopausal transition; Physiol Rep, 5 (17), 2017, e13409

bauch 320

Übergewicht entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen Fettaufnahme und Energieverbrauch. Es ist inzwischen ausreichend bekannt, dass Übergewicht mit einer chronischen niedriggradigen Entzündung einhergeht, die z. B. durch vergrößerte Fettzellen, vermehrte Infiltration von Makrophagen und durch Veränderungen in der Sekretion von Botenstoffen einhergeht. Die Aminosäure Taurin hat verschiedene Eigenschaften, die die Symptome von Übergewicht/Adipositas mildern können. Eine Taurinsupplementierung reduziert die Einwanderung von Makrophagen in Fettzellen und vermindert auch die Bildung von proinflammatorischen Zytokinen in Fettzellen. Taurin dürfte wohl einen antientzündlichen Effekt in Fettgewebe haben.

Referenz:
Murakami S: The physiological and pathophysiological roles of taurine in adipose tissue in relation to obesity; Life Sci. 2017 Oct 1;186:80-86. doi: 10.1016/j.lfs.2017.08.008

Depressiv 320

Wissenschaftler aus Kanada untersuchten die Serumspiegel von Arginin und Citrullin bei Patienten mit Major Depression. Die Konzentrationen von Arginin und Citrullin waren bei den Patienten mit Depressionen signifikant niedriger als bei gesunden Kontrollpersonen.

Die Verminderung der Argininspiegel könnte eine Erklärung für ein vermehrtes Auftreten einer endothelialen Dysfunktion und eines kardiovaskulären Krankheitsrisikos bei Depressionen sein.

Referenz:
Hess S, Baker G et al.: Decreased serum L-arginine and L-citrulline levels in major depression; Psychopharmacology (Berl). 2017 Aug 13. doi: 10.1007/s00213-017-4712-8.

Schlaf 320

Forscher aus Singapur untersuchten den Zusammenhang zwischen der Tryptophankonzentration während der Schwangerschaft mit der Schlafqualität und dem psychischen Wohlbefinden. Sie konnten nachweisen, dass höhere Tryptophankonzentrationen im Plasma die Prävalenz für eine schlechte Schlafqualität während der Schwangerschaft um 12 Prozent verminderte, besonders bei den Frauen mit Ängstlichkeitssymptomen.

Referenz:
van Lee L, Cai S, Loy SL et al.: Relation of plasma tryptophan concentrations during pregnancy to maternal sleep and mental well-being: The GUSTO cohort; J Affect Disord. 2017 Aug 23;225:523-529

Zucker 320

Wissenschaftler aus dem Iran untersuchten den Zusammenhang verschiedener Aminosäurenmuster mit dem Risiko für Prädiabetes. Sie fanden zunächst keinen Zusammenhang zwischen der Gesamtproteinaufnahme und dem Risiko einer Dysglycämie. Eine höhere Zufuhr von Glutaminsäure und Prolin erhöhte während den sechs folgenden Jahren das Risiko für Prädiabetes. Eine hohe Zufuhr von Glycin, Cystein, Arginin und Tryptophan war mit einem geringeren Risiko für Prädiabetes verbunden.

Referenz:
Mirmiran P, Bahadoran Z et al.: Dietary Protein and Amino Acid Profiles in Relation to Risk of Dysglycemia: Findings from a Prospective Population-Based Study; Nutrients. 2017 Sep 4;9(9). pii: E971. doi: 10.3390/nu9090971.

Voleyball 320

Wissenschaftler aus Australien und Schweden untersuchten in einer Studie, in welchem Umfang Aminosäuren durch Schwitzen verloren gehen. Dabei zeigte sich, dass durch Schweißbildung aufgrund körperlicher Anstrengung oder infolge Wärme erhebliche Mengen an Aminosäuren ausgeschieden werden.

Glycin und Histidin waren die Aminosäuren mit den höchsten Konzentrationen im Schweiß. Frauen hatten im Vergleich zu Männern insgesamt eine höhere Aminosäurenausscheidung durch Schwitzen. Bei 13 Aminosäuren waren die Ausscheidungen bei Frauen höher als bei Männern.

Höhere Ausscheidungsspiegel von Prolin, Hydroxyprolin, Glycin, Alanin, Serin und Asparaginsäure waren in Übereinstimmung mit einem stärkeren Kollagenumsatz bei Frauen.

Besonders hoch waren die Aminosäurenverluste bei Männern und Frauen mit der Diagnose chronisches Müdigkeitssymptom. Die Aminosäurenverluste durch Schwitzen waren so groß, dass sie signifikant zur Stickstoffbilanz des Menschen beitrugen. Bei Männern geht durch einen Liter Schweiß 78 Prozent der gesamten Aminosäurenmenge im Plasma verloren, bei Frauen sind es 116 Prozent.

Schwitzen kann also nicht nur zu beträchtlichen Elektrolytverlusten führen, sondern ist auch mit einer erheblichen Aminosäurenausscheidung verbunden. Dadurch ist auch der tägliche Proteinumsatz betroffen.

Referenz:
Dunstan RH1, Sparkes DL et al.: Sex differences in amino acids lost via sweating could lead to differential susceptibilities to disturbances in nitrogen balance and collagen turnover; Amino Acids. 2017 Aug;49(8):1337-1345. doi: 10.1007/s00726-017-2431-4. Epub 2017 May 4.

 

 

Forscher aus Korea fanden in einem Zellkulturversuch heraus, dass die Bildung von Osteoklasten durch NAC vermindert wurde. Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass NAC eine wichtige therapeutische Option bei entzündlichen und knochendestruktiven Prozessen bei rheumatoider Arthritis darstellt.

Referenz:
Kim HR, Kim KW, Kim BM, Lee KA, Lee SH: N-acetyl-l-cysteine controls osteoclastogenesis through regulating Th17 differentiation and RANKL in rheumatoid arthritis; Korean J Intern Med. 2017 Mar 13. doi: 10.3904/kjim.2016.329.

Forscher aus Korea konnten in einem Zellkulturversuch nachweisen, dass Taurin die Expression einiger proinflammatorischer Zytokine in Mastzellen des Menschen verhinderte – in Abhängigkeit von der zugesetzten Dosis. Außerdem verhinderte Taurin signifikant die Aktivitäten von NF-Kappa-B und Caspase-1. Taurin könnte also als neue therapeutische Substanz gegen entzündliche allergische Störungen dienen.

Referenz:
Nam SY, Kim HM, Jeong HJ et al.: The potential protective role of taurine against experimental allergic inflammation; Life Sci. 2017 Jul 7. pii: S0024-3205(17)30325-9. doi: 10.1016/j.lfs.2017.07.007.

Wissenschaftler aus den USA und aus Italien untersuchten bei Heranwachsenden mit nicht alkoholischer Fettlebererkrankung u.a. die Konzentrationen verschiedener Aminosäuren. Die Heranwachsenden mit Fettleber hatten höher Plasmaspiegel von Valin, Isoleucin, Tryptophan und Lysin. Die Konzentrationen der verzweigtkettigen Aminosäuren korrelierten negativ mit der peripheren und hepatischen Insulinsensivität. Eine hohe Valinkonzentration hatte eine hohe Aussagekraft bezüglich der zukünftigen Zunahme des Fettgehalts der Leber.

Referenz:
Goffredo M, Santoro N et al.: A Branched-Chain Amino Acid-Related Metabolic Signature Characterizes Obese Adolescents with Non-Alcoholic Fatty Liver Disease; Nutrients. 2017 Jun 22;9(7). pii: E642. doi: 10.3390/nu9070642.

Nitrit ist eine schädliche Substanz im Trinkwasser und kann oxidativen Stress verursachen. Nitrit führt auch zu Bildung von Methämoglobin und schädigt Blutzellen. Wissenschaftler aus Indien konnten in einem Zellkulturversuch nachweisen, dass Taurin die antioxidative Kapazität der Blutzellen verbesserte und Veränderungen in der Aktivität verschiedener Enzyme rückgängig machte. Taurin könnte also eine Schutzsubstanz gegen die schädlichen Effekte von Nitrit sein.

Ansari FA, Ali SN, Mahmood R: Taurine mitigates nitrite-induced methemoglobin formation and oxidative damage in human erythrocytes; Environ Sci Pollut Res Int. 2017 Jun 28. doi: 10.1007/s11356-017-9512-5.

Forscher der University of Melbourne in Australien publizierten einen Übersichtsartikel zur aktuellen Literatur über die Bedeutung von Glycin in der Skelettmuskulatur. Studien in der jüngsten Vergangenheit hätten gezeigt, dass eine Supplementierung von Glycin die Muskeln in einer ganzen Reihe von Stoffwechselsituationen schützt, einschließlich Krebs-Kachexie, Sepsis und reduzierter Kalorienzufuhr. Obwohl die genauen Mechanismen hierfür noch nicht klar sind, kann davon ausgegangen werden, dass Glycin eine wichtige Substanz für den Erhalt der Muskelmasse in ungünstigen Stoffwechselsituationen darstellt.

Referenz:
Koopman R, Caldow MK et al. Glycine metabolism in skeletal muscle: implications for metabolic homeostasis; Curr Opin Clin Nutr Metab Care. 2017 Jul;20(4):237-242.

Bekanntlich spielt Tryptophan als Ausgangssubstanz für die Serotoninsynthese eine wichtige Rolle für die psychische Befindlichkeit. Auch für die Wahrnehmung positiver oder aversiver Signale. Wissenschaftler aus Großbritannien konnten in einem Versuch nachweisen, dass Studienteilnehmer mit einem Tryptophanmangel vermehrt Schwierigkeiten hatten, Neurotizismus in Gesichtern zu erkennen. Die Daten der Studie lassen darauf schließen, dass Serotonin wohl für die Erkennung sehr vielfältiger Persöhnlichkeitssignale erforderlich ist, und ein Serotoninmangel diesbezüglich zu einer eingeschränkten Wahrnehmung führt.

Referenz:
Ward R, Sreenivas S et al.: The role of serotonin in personality inference: tryptophan depletion impairs the identification of neuroticism in the face; Psychopharmacology (Berl). 2017 May 9. doi: 10.1007/s00213-017-4619-4.

Es ist bekannt, dass Arginin die Entzündungsaktivität und die Immunantwort beeinflussen kann. Wissenschaftler aus China untersuchten in Form eines systematischen Übersichtsartikels, inwieweit Arginin die Wundheilung bei Dekubitalgeschwüren verbessern kann. Die Auswertung der vorhandenen Studien zeigte, dass eine mit Arginin angereicherte Ernährung zu einer signifikanten Verbesserung der Abheilung von Dekubitus führte, und zwar nicht nur bei fehlernährten Patienten, sondern auch bei nicht fehlernährten Personen.

Referenz:
Liu P, Shen WQ, Chen HL: Efficacy of arginine-enriched enteral formulas for the healing of pressure ulcers: a systematic review. J Wound Care. 2017 Jun 2;26(6):319-323.

Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine neurodegenerative Erkrankung. Es gibt Hinweise aus Studien, dass ALS lokal gehäuft auftreten kann, wohl ausgelöst durch bestimmte Umwelteinflüsse. Wissenschaftler aus den USA untersuchten in einer Phase-1-Studie den Effekt von Serin auf die Progression von ALS. Sie konnten nachweisen, dass bei serinbehandelten ALS-Patienten dosisabhängig eine Verlangsamung der Progression auftrat. Eine Serin-Supplementierung in Dosen bis zu 2 x 15 g täglich erwies sich als sicher. In einer Phase-II-Studie soll jetzt die Wirksamkeit von L-Serin bei ALS weiter untersucht werden.

Referenz:
Bradley WG, Miller RX et al.: Studies of Environmental Risk Factors in Amyotrophic Lateral Sclerosis (ALS) and a Phase I Clinical Trial of L-Serine; Neurotox Res. 2017 May 19. doi: 10.1007/s12640-017-9741-x.

Wissenschaftler aus dem Iran und aus Neuseeland untersuchten bei Herzinsuffizienz-Patienten die Effekte einer Taurinsupplementierung vor und während einer körperlichen Belastung. Zwei Wochen Taurinsupplementierung erhöhte die Taurinspiegel und hatte antiatherogene und antiinflammatorische Effekte. Die Taurinsupplementierung erfolgte in Form einer Gabe von 3 x 500 mg Taurin.

Referenz:
Ahmadian M, Roshan VD et at al.: Taurine supplementation has anti-atherogenic and anti-inflammatory effects before and after incremental exercise in heart failure; Ther Adv Cardiovasc Dis. 2017 Jun 1:1753944717711138. doi: 10.1177/1753944717711138

Wissenschaftler aus China publizierten einen Fachartikel zu neuen Stoffwechselfunktionen und phsysiologischen Funktionen der verzweigtkettigen Aminosäuren. Die BCAAs beeinflussen den Stoffwechsel der Fettsäuren und regulieren auch den Glucosestoffwechsel. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Brustdrüse und verbessern die Milchqualität.

Die verzweigtkettigen Aminosäuren haben auch verschiedene Funktionen für das Immunsystem. Eine Mischung der BCAAs kann als Energiequelle für Immunzellen dienen und verbessert die Immunfunktionen von neutrophilen Granulozyten und Lymphozyten. Außerdem wird die Bildung von Immunglobulinen im Darm gesteigert. Isoleucin führt zu einer vermehrten Exkretion von Beta-Defensinen; dies sind antibiotische wirksame Substanzen. Leucin reguliert das Immunsystem hauptsächlich über den mTOR-Signalweg. Valin scheint die Funktion der dendritischen Zellen zu beeinflussen, was man bei Patienten mit Leberzirrhose feststellen konnte. In zunehmendem Maße finden die verzweigtkettigen Aminosäuren auch Verwendung als Biomarker für die frühe Entdeckung chronischer Krankheiten.

Referenz:
Shihai Zhang, Xiangfang Zeng et al.: Novel metabolic and physiological functions of branched chain amino acids: a review; J Anim Sci Biotechnol. 2017; 8: 10; Published online 2017 Jan 23.

Forscher aus Japan untersuchten die Aminosäurenkonzentrationen von Patienten mit Gicht und fanden heraus, dass sich bei bestimmten Aminosäuren signifikante Unterschiede im Vergleich zu Kontrollpersonen ergaben. Die Plasmaspiegel von Alanin, Isoleucin, Leucin, Phenylalanin, Tryptophan und Valin waren bei Gichtpatienten signifikant höher; die Aminosäuren Glycin und Serin hatten signifikant niedrigere Konzentrationen. Die niedrigen Konzentrationen von Serin und Glycin könnten nach Auffassung der Autoren der Studie daher kommen, dass Serin und Glycin entweder Stickstoff oder Kohlenstoff oder beides für die Bildung des Purinrings bereitstellen, der wiederum für die Bildung größerer Mengen von Harnsäure benötigt wird.

Referenz:
MH Mahbub, Natsu Yamaguchi et al.: Alteration in plasma free amino acid levels and its association with gout; Environmental Health and Preventive Medicine; December 2017, 22:7

Basierend auf verschiedene vorangehende Studien untersuchten Forscher aus Finnland die Konzentrationen verschiedener Aminosäuren bei Patienten mit dauernden Schmerzen des Bewegungsapparates, bei schmerzfreien Studienteilnehmern und bei Patienten mit zeitlich limitierten Schmerzsymptomen. Sie konnten nachweisen, dass die Ornithinspiegel bei Studienteilnehmern mit chronischen Schmerzen erhöht waren.

Referenz:
Pekka Mäntyselkä, MD, PhD, Toni Ali-Sisto, MB et al.: The Association Between Musculoskeletal Pain and Circulating Ornithine: A Population-Based Study; Pain Med pnw285 Published: 20 December 2016

Glutamin wurde bisher immer als die Hauptquelle für die Citrullinsynthese bei Menschen angesehen. Eine Studie von US-Wissenschaftlern hat jetzt aber gezeigt, dass Glutamin nur eine untergeordnete Vorstufe für die Citrullinsynthese darstellt. Dies wurde unter Verwendung verschiedener Tracersubstanzen festgestellt. Bisher wurden immer Stickstofftracer verwendet, wodurch es zu einer Überschätzung der Glutaminbedeutung für die Citrullinsynthese kam. Die Verwendung von Tracersubstanzen des Kohlenstoffskeletts zeigte hingegen, dass Glutamin nur etwa zu 10 Prozent an der Citrullinsynthese beteiligt ist.

Referenz:
Marini JC, Agarwal U et al.: Plasma Glutamine Is a Minor Precursor for the Synthesis of Citrulline: A Multispecies Study; J Nutr. 2017 Mar 8. pii: jn243592. doi: 10.3945/jn.116.243592.