Reis als Quelle für Methylquecksilber

Wissenschaftler aus den USA und China publizierten einen Fachartikel zur Bedeutung des Reisverzehrs für die Belastung mit Quecksilber. Bisher war der Fischverzehr als Hauptquelle für die Methylquecksilber-Aufnahme angesehen worden. Eine Auswertung von Daten aus sechs Jahrzehnten hat jetzt ergeben, dass Reis eine bedeutende globale Quelle für die menschliche Belastung mit Methylquecksilber darstellt. Dies betrifft vor allem die Länder in Südasien und Südostasien, wo traditionell viel Reis verzehrt wird. Durch den Reishandel kommt es aber zu einer Globalisierung der Methylquecksilberverbreitung. 9,9 Prozent der menschlichen Exposition gegenüber Methylquecksilber erfolgt durch den internationalen Reishandel. Der Verzehr von importiertem Reis verursacht eine erhebliche Methylquecksilberbelastung bei Menschen in Afrika, Zentralasien und Europa. 2016 wurden 180 Tonnen Quecksilber in Reispflanzen umgesetzt, das ist das 14-fache der Quecksilbermenge, die vom Fischfang herrührt. In Südostasien ist der Verzehr von Reis und Fisch eine große gesundheitliche Belastung.

Referenz:
Maodian Liu, Qianru Zhang et al.: Rice life cycle-based global mercury biotransport and human methylmercury exposure; Nature Communications volume 10, Article number: 5164 (2019)