Übergewicht: Studien über Mikronährstoffe

Nach den Weihnachtsfeiertagen und nach Sylvester stellt sich für viele Menschen die Frage, wie sie die „angefutterten Pfunde“ wieder loswerden. Überhaupt wird ja Übergewicht weltweit zu einem immer größeren Problem. Übergewicht ist zwar die Folge einer kalorischen Überversorgung, geht aber häufig mit erheblichen Mikronährstoffdefiziten einher. Es gibt auch viele interessante Zusammenhänge zwischen Übergewicht und Mikronährstoffen. Einige aktuelle Studien werden im Folgenden präsentiert:

Polnische Wissenschaftler haben 2017 publiziert, dass ein Vitamin-B2-Mangel die proinflammatorische Aktivität von Fettzellen steigern kann. Bekanntlich ist Übergewicht mit einer erhöhten Entzündungsaktivität verbunden, die dann durch einen Vitamin-B2-Mangel noch gesteigert werden kann.

Wissenschaftler aus Mexiko haben im Dezember 2018 die Ergebnisse eines Zellkulturversuchs publiziert, in dem sie den Einfluss von Biotin auf die Aktivität von Fettzellen untersuchten. Die gewonnen Daten zeigten, dass eine Supplementierung von Biotin eine Verminderung der Fettsäuresynthese und eine Steigerung der Fettsäureoxidation bewirken konnte.

Eine weitere Forschergruppe aus Mexiko publizierte im Dezember 2018, dass die Magnesiumaufnahme mit einem niedrigem BMI sowie einer geringeren Taillenweite und geringerer Serumglucose bei der Bevölkerung assoziiert war. Dazu analysierten sie Daten einer nationalen Gesundheits- und Verzehrsstudie.

Forscher aus China publizierten eine Metaanalyse über den Zusammenhang zwischen dem Zinkspiegel im Serum und Übergewicht/Adipositas. Die Metaanalyse lässt den Schluss zu, dass bei übergewichtigen Kindern und Erwachsenen die Zinkkonzentrationen im Serum signifikant niedriger lagen als bei normalgewichtigen Kontrollpersonen.

Im Januar 2019 wurden die Ergebnisse einer serbischen Studie veröffentlicht. Bei scheinbar gesunden Erwachsenen mit niedriger Vitamin-D-Aufnahme war der Vitamin-D-Status invers mit Parametern des Übergewichts assoziiert, z. B. Körperfettanteil. Besonders ausgeprägt waren die Zusammenhänge bei Frauen.

Von niederländischen Universitäten wurde publiziert, dass bei Frauen der Gesamtkörperfettanteil sowie das viszerale Fettgewebe invers mit den 25-OH-Vitamin-D3-Konzentrationen zusammenhingen. Bei Männern zeigte sich ein inverser Zusammenhang zwischen 25-OH-Vitamin-D3 und fizeralem Fett sowie mit dem Fettanteil in der Leber. Am stärksten war der viszerale Fettanteil mit den 25-OH-Vitamin-D3-Spiegeln assoziiert.

Wissenschaftler der Universität Glasgow publizierten einen Übersichtsartikel zur Rolle Vitamin-B1-abhängiger Enzyme bei Erkrankungen, die mit Übergewicht zusammenhängen. Durch die höhere Kalorienaufnahme, die dann zwangsläufig zu Übergewicht führt, ist auch der Vitamin-B1-Bedarf erhöht. Die Zufuhrempfehlung für Vitamin B1 beträgt 1,3 mg pro Tag. 0,5 mg Thiamin sind erforderlich, um 1000 Kalorien zu verstoffwechseln. Daraus geht hervor, dass bei höherer Kalorienzufuhr häufig von einer zu geringen Vitamin-B1-Aufnahme auszugehen ist. Eng mit dem Stoffwechsel von Vitamin B1 ist auch der Magnesiumstoffwechsel verbunden, da die Bildung von Thiamindiphosphat Magnesium erfordert. Die Wissenschaftler aus Glasgow gehen davon aus, dass ein Thiamin- und Magnesiummangel bei Übergewicht häufig zu wenig erkannt werden und dass diese Mängel dann eine wichtige Rolle für das Voranschreiten übergewichtsassoziierter Erkrankungen spielen.

Wissenschaftler aus Brasilien untersuchten den Zusammenhang zwischen Antioxidantien mit Stoffwechselparametern bei gesunden und stark übergewichtigen Heranwachsenden. Die Auswertung ihrer Daten zeigte, dass speziell Retinol, Beta-Carotin und Vitamin E negativ mit Stoffwechselveränderungen assoziiert waren. Es zeigte sich z. B. ein Zusammenhang zwischen der Vitamin-E-Konzentration und des Taillenumfangs.

 

Referenzen: