Aminosäurenverluste durch Schwitzen

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Wissenschaftler aus Australien und Schweden untersuchten in einer Studie, in welchem Umfang Aminosäuren durch Schwitzen verloren gehen. Dabei zeigte sich, dass durch Schweißbildung aufgrund körperlicher Anstrengung oder infolge Wärme erhebliche Mengen an Aminosäuren ausgeschieden werden.

Glycin und Histidin waren die Aminosäuren mit den höchsten Konzentrationen im Schweiß. Frauen hatten im Vergleich zu Männern insgesamt eine höhere Aminosäurenausscheidung durch Schwitzen. Bei 13 Aminosäuren waren die Ausscheidungen bei Frauen höher als bei Männern.

Höhere Ausscheidungsspiegel von Prolin, Hydroxyprolin, Glycin, Alanin, Serin und Asparaginsäure waren in Übereinstimmung mit einem stärkeren Kollagenumsatz bei Frauen.

Besonders hoch waren die Aminosäurenverluste bei Männern und Frauen mit der Diagnose chronisches Müdigkeitssymptom. Die Aminosäurenverluste durch Schwitzen waren so groß, dass sie signifikant zur Stickstoffbilanz des Menschen beitrugen. Bei Männern geht durch einen Liter Schweiß 78 Prozent der gesamten Aminosäurenmenge im Plasma verloren, bei Frauen sind es 116 Prozent.

Schwitzen kann also nicht nur zu beträchtlichen Elektrolytverlusten führen, sondern ist auch mit einer erheblichen Aminosäurenausscheidung verbunden. Dadurch ist auch der tägliche Proteinumsatz betroffen.

Referenz:
Dunstan RH1, Sparkes DL et al.: Sex differences in amino acids lost via sweating could lead to differential susceptibilities to disturbances in nitrogen balance and collagen turnover; Amino Acids. 2017 Aug;49(8):1337-1345. doi: 10.1007/s00726-017-2431-4. Epub 2017 May 4.