Quecksilber und Herz-Kreislauf-Erkrankung

Quecksilber ist ein hochgiftiges Schwermetall und hat keine physiologischen Funktionen im Stoffwechsel. Quecksilber besitzt nicht nur toxische Effekte auf das Nervensystem und auf das Immunsystem, sondern fördert auch die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie z.B. arterielle Hypertonie, Koronare Herzerkrankung und Herzinfarkt. Die neurotoxischen Effekte von Quecksilber könnten auch die autonomen Funktionen des Herzens beeinflussen. Quecksilber hat eine hohe Affinität zu Thiol- und Selenogruppen, die in verschiedenen selen- und schwefelhaltigen Biomolekülen vorkommen. Quecksilber und Methylquecksilber führen zu einer mitochondrialen Dysfunktion, vermindern die ATP-Synthese, führen zu einer Glutathionverarmung und erhöhen die Peroxidation von Proteinen, DNA und Phospholipiden. Ein toxischer Effekt von Quecksilber, das Herz-Kreislauf-System betreffend, ist die Inaktivierung des Enzyms Paraoxonase, was zu einer Störung des HDL-Cholesterinstoffwechsels führt. Die toxischen Effekte von Quecksilber sollten bei allen Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen abgeklärt werden, bei denen der Verdacht auf eine Quecksilberüberladung besteht.

Referenz:
Giuseppe Genchi, Maria Stefania Sinicropi et al.: Mercury Exposure and Heart Diseases; Int J Environ Res Public Health. 2017 Jan; 14(1): 74. Published online 2017 Jan 12. doi:  10.3390/ijerph14010074