Metaanalyse über Eisenstatus bei ADHS

adhs 320Im Januar 2017 wurden von chinesischen Wissenschaftlern eine Metaanalyse und ein systematischer Übersichtsartikel zum Thema Eisenstoffwechsel und ADHS publiziert. In die Metaanalyse wurden elf Studien einbezogen, die vor Juli 2016 publiziert worden waren. Die Auswertung der Daten ergab, dass niedrigere Ferritinkonzentrationen im Blutserum mit ADHS bei Kindern assoziiert waren, wohingegen die Eisenkonzentrationen nicht mit ADHS korrelierten.

In dem Fachartikel beschäftigen sich die Autoren auch mit den möglichen Zusammenhängen zwischen einem Eisenmangel und der ADHS-Symptomatik. Ein Grund dürfte sein, dass Eisen ein Hauptcofaktor der Tyrosinhydroxylase ist, die für die Dopaminsynthese benötigt wird. Ein Eisenmangel ist auch mit einer verminderten Dopamintransporterdichte und -aktivität assoziiert, was erhöhte extrazelluläre Dopaminkonzentrationen und eine reduzierte Dopaminrezeptordichte im Striatum bewirkt.

Ein Eisenmangel könnte auch zu einer Dysfunktion der Basalganglien führen. Für die Entstehung der ADHS-Symptomatik spielt das Gleichgewicht zwischen inhibitorischen und exzitatorischen Neurotransmittern eine wichtige Rolle. GABA ist der wichtigste inhibitorische Neurotransmitter, der auch die Eisenkonzentrationen im Blut beeinflusst. Die GABA-Spiegel sind bei ADHS-Patienten niedriger als bei gesunden Kontrollpersonen, was dann auch mit niedrigeren Eisenkonzentrationen in den Basalganglien einhergeht.

Bei Kindern mit ADHS wurden auch niedrigere Eisenspiegel im Thalamus kernspintomographisch nachgewiesen.

Referenzen: