Aluminium, Ferritin und Alzheimer

In den achtziger Jahren wurden bei Patienten, die an der Alzheimererkrankung gestorben waren, in einem hohen Prozentsatz erhöhte Aluminiumkonzentrationen in den zerstörten Gehirnbereichen gefunden. In den neunziger Jahren wurde die Aluminiumhypothese des Morbus Alzheimer sozusagen ad acta gelegt, neueste Studienergebnisse geben jetzt wieder Hinweise darauf, dass Aluminium bei Morbus Alzheimer eine wichtige Rolle spielen dürfte.

Eine Forschergruppe um den Biochemiker Pasquale De Sole in Rom hat bei Alzheimerpatienten und Kontrollpersonen das Protein Ferritin näher untersucht. Ferritin gilt bekanntlich als Eisenspeicherprotein, das in seinem Inneren bis zu 4.500 Eisenatomen Raum bietet. Bereits 2009 entdeckte die römische Arbeitsgruppe, dass Ferritin auch andere Metalle einlagern kann. Dabei handelte es sich um Aluminium- und Zinkionen...weiter

In den achtziger Jahren wurden bei Patienten, die an der Alzheimererkrankung gestorben waren, in einem hohen Prozentsatz erhöhte Aluminiumkonzentrationen in den zerstörten Gehirnbereichen gefunden. In den neunziger Jahren wurde die Aluminiumhypothese des Morbus Alzheimer sozusagen ad acta gelegt, neueste Studienergebnisse geben jetzt wieder Hinweise darauf, dass Aluminium bei Morbus Alzheimer eine wichtige Rolle spielen dürfte.

Eine Forschergruppe um den Biochemiker Pasquale De Sole in Rom hat bei Alzheimerpatienten und Kontrollpersonen das Protein Ferritin näher untersucht. Ferritin gilt bekanntlich als Eisenspeicherprotein, das in seinem Inneren bis zu 4.500 Eisenatomen Raum bietet. Bereits 2009 entdeckte die römische Arbeitsgruppe, dass Ferritin auch andere Metalle einlagern kann. Dabei handelte es sich um Aluminium- und Zinkionen. In der aktuellen Studie konnten die Forscher jetzt mit Hilfe der Massenspektrometrie nachweisen, dass im Ferritin von Alzheimerpatienten Aluminium mit 62 Prozent das dominierende Metall war. Das ist das Siebenfache des Durchschnittswertes von Gesunden. Der hohe Aluminiumgehalt des Ferritins bei Alzheimerpatienten ist auch eine Erklärung dafür, wie das Aluminium in das Gehirn der Patienten gelangt, da Ferritin im Stande ist, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Die italienischen Forscher sehen deshalb das Ferritin als eine Art trojanisches Pferd, das mit seiner giftigen Fracht die Aluminiumatome direkt an die Nervenzellen heranbringen kann. Das Ergebnis der Studie ist eventuell auch Anlass, die biochemische Bedeutung des Ferritins neu zu definieren. Ganz offensichtlich ist Ferritin nicht nur ein Eisenspeicher, sondern muss als Regulator chemisch aktiver Ionen angesehen werden.

 

Referenz:

  • De Sole P et al.: Possible relationship between Al/ ferritin complex and Alzheimer´s disease; Clin Biochem; 2013 Jan; 46(1-2): 89-93
  • DAZ.online: Ferritin, Aluminium und Alzheimer; 18.03.2013
  • Deutsches Ärzteblatt: Nach Jahren Auftrieb für die Aluminiumhypothese; Jg. 110, Heft 6, 8. Februar 2013