Polyneuropathien

Polyneuropathien sind Erkrankungen der peripheren Nerven, die motorische, sensible und vegetative Nervenfasern betreffen können. Am häufigsten tritt die Erkrankung an den Händen und Füßen auf. Sie beginnt meist mit Kribbeln, Ameisenlaufen, unangenehmen Temperaturempfindungen und anderen Sensibilitätsstörungen, die an den Füßen oft strumpfförmig und an den Händen oft handschuhförmig auftreten. Die Nerven weisen krankhafte Veränderungen auf, z.B. Läsionen der Markscheiden, Degeneration der Nervenzellkörper und -axone oder entzündliche Veränderungen der Nervengefäße.

Polyneuropathien können durch eine Vielzahl von Grunderkrankungen ausgelöst werden. In Europa sind der Diabetes mellitus und die Alkoholkrankheit die mit Abstand häufigste Ursache. Auch Infektionskrankheiten wie die Borreliose können zu einer Polyneuropathie führen. Ein weiterer Auslöser kann eine Belastung mit neurotoxischen Umweltgiften wie z.B. Blei, Arsen, Pestizide sein. Es sind auch verschiedene Polyneuropathieformen bekannt, die durch einen Vitaminmangel ausgelöst werden, insbesondere durch einen Mangel and den Vitaminen B1, B2, B3, B6, B12 und Folsäure.

Der diabetischen Polyneuropathie liegt eine metabolische Schädigung der peripheren Nerven und krankhaften Veränderungen der kleinen Blutgefäße zugrunde. Bei erhöhten Glukosekonzentrationen wird von den Schwann-Zellen, die die Myelinscheiden bilden, vermehrt Sorbitol gebildet, wodurch es zu osmotischen Zellschäden kommt. Bei erhöhten Blutzuckerkonzentrationen werden auch Proteine glykiert, d.h. sie bilden eine Verbindung mit Glucose (AGEs). Diese Verbindungen können Blutgefäße schädigen, Entzündungsprozesse hervorrufen sowie die Bildung freier Radikale fördern. Letzteres führt dazu, dass beim Diabetiker ein erhöhter Verbrauch und Bedarf an Antioxidantien besteht.

Wesentlich für die Besserung einer Polyneuropathie ist natürlich eine erfolgreiche Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung, z.B. gute Einstellung eines Diabetes, Antibiotikatherapie bei Borreliose, Alkoholkarenz etc. Bei den Vitamin-Mangel-Polyneuropathien ist logischerweise die Behebung des spezifischen Mangels von zentraler Bedeutung. Eine Therapie mit Mikronährstoffen über die Behebung eines Vitaminmangels hinaus ist auch bei der Polyneuropathie eine sinnvolle adjuvante Therapie, da Mikronährstoffe in vielfältiger Weise den Nervenstoffwechsel unterstützen.

Carnitin besitzt neuroprotektive Eigenschaften, Vitamin B1 ist essentiell für den Energiestoffwechsel der Nervenzellen. Vitamin B6 kann die Glykation von Proteinen vermindern. Vitamin B12 ist für die Bildung der Myelinsynthese erforderlich; besonders ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko für einen B12-Mangel. Folsäure wird für die Cholinsynthese benötigt. Bei Diabetikern sind die Vitamin-C-Spiegel häufig vermindert. Ein Vitamin-E-Mangel erhöht das Risiko für Nervenschäden und Neuropathien. Arginin hat eine maßgebliche Funktion bei der Regulierung der Gefäßweite, Taurin kann diabetische Spätschäden vermindern.

Eine Therapie mit Mikronährstoffen ist auf alle Fälle eine sinnvolle adjuvante Maßnahme - vorausgesetzt man hat den entsprechenden Mikronährstoffbedarf des Patienten anhand einer genauen Blutanalyse ermittelt.

Weitere Literatur beim Verfasser.

 

Autor:
Dr. med. Hans-Günter Kugler, November 2008, © DCMS GmbH

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