Mikronährstoffe und Schwermetalle: vielfältige Wechselwirkungen


Können Mikronährstoffe vor den schädlichen Effekten einer Schwermetallbelastung schützen?

 

Shownotes

 

Ein wichtiger Störfaktor im Mikronährstoffhaushalt, und damit auch im gesamten Stoffwechsel, ist eine Belastung mit toxischen Metallen. Toxische Metalle umfassen die klassischen Schwermetalle wie Blei, Quecksilber, Arsen, Cadmium, Mangan, Zinn und andere, aber auch Leichtmetalle wie Aluminium.


Schwermetalle
https://www.diagnostisches-centrum.de/fach-infos/schwermetalle.html

 

Transkript

 

Musik


Moderator:

Liebe Hörer, heute geht es um das Thema Schwermetalle und Mikronährstoffe - vielfältige Wechselwirkungen. Wieder dabei: Dr. med. Hans-Günter Kugler. Mein Name ist Karin Großhardt. Wir sind vom Diagnostischen Centrum für Mineralanalytik und Spektroskopie aus Marktheidenfeld.

Eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen ist eine grundlegende Voraussetzung für die Gesunderhaltung des Organismus. Mikronährstoffe sind nötig für die allermeisten Stoffwechselfunktionen und physiologischen Prozesse im Körper. Wie wir ja schon mehrfach gehört haben, sind Mikronährstoffe Bausteine und Cofaktoren von Enzymen, die als Biokatalysatoren den Ablauf biochemischer Reaktionen überhaupt erst ermöglichen. Ein wichtiger Störfaktor im Mikronährstoffhaushalt, und damit auch im gesamten Stoffwechsel, ist eine Belastung mit Schwermetallen. Was zählt denn zu den klassischen Schwermetallen?

 

Dr. Kugler:

Toxische Metalle sind die klassischen Schwermetalle wie Blei, Quecksilber, Arsen, Cadmium, Mangan, Zinn und andere. Aluminium zählt nicht zu den Schwermetallen. Es ist ein Leichtmetall, aber dennoch giftig.

Meist wird der Begriff Schwermetalle als Synonym für toxische Metalle verwendet. Toxische Metalle kommen über verschiedene Wege in den Körper, haben aber im Organismus keine lebensnotwendigen Funktionen, wie etwa die Spurenelemente. Ganz im Gegenteil: Sie haben einen toxischen Effekt.

 

Moderator:

Der sich wie auswirkt?

 

Dr. Kugler:

Schwermetalle können z. B. Mineralstoffe und Spurenelemente von ihren Transportproteinen verdrängen. Sie besetzen auch die stoffwechselaktiven Zentren in den Enzymen und führen dadurch zu einem Verlust der Enzymaktivität. Dies beeinträchtigt natürlich entsprechende Stoffwechselreaktionen und kann mit gesundheitlichen Folgen einhergehen. Neben Enzymblockaden erhöhen Schwermetalle auch die Entzündungsaktivität, können zu Gewebeschäden führen, beschädigen die Blut-Hirn-Schranke und bewirken einen vermehrten oxidativen Stress.

Häufig ergänzen sich die Schwermetalle in ihre Giftigkeit. Bereits kleinste Spuren an Schwermetallen können erhebliche gesundheitliche Störungen nach sich ziehen. Man kann heute davon ausgehen, dass Schwermetalle in beträchtlichem Umfang an der Entstehung von Zivilisationskrankheiten beteiligt sind.

 

Moderator:

Inwiefern können Mikronährstoffe die Giftigkeit der Schwermetalle kompensieren?

 

Dr. Kugler:

Eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen ist ein wichtiger Schutzfaktor gegen toxische Metalle. Die entsprechenden Bindungsstellen in den Enzymen können dann nicht ohne Weiteres von toxischen Metallen besetzt werden. Auch die Aufnahme von Schwermetallen aus dem Darm ist dann vermindert.

 

Moderator:

Was kann man machen, wenn eine Belastung mit Schwermetallen nachgewiesen wurde?

 

Dr. Kugler:

Wenn eine Belastung mit Schwermetallen nachgewiesen wurde, geht es natürlich zunächst darum, eine weitere Aufnahme von Metallen zu verhindern. Außerdem sollte eine geeignete Ausleitungstherapie zum Einsatz kommen. Wichtig ist vor allem auch eine Optimierung der Mikronährstoffversorgung. Dabei muss besonders auch auf die Gegenspieler der entsprechenden Schwermetalle geachtet werden.

 

Moderator:

Arsen kennt man aus den Krimis als probates Giftmittel.
Aber auch in letzter Zeit ist Arsen ein Thema: Der Verbraucherschutz warnt vor zum Teil erheblichen Arsenkonzentrationen in Reis und Reisprodukten.

 

Dr. Kugler:

Das ist richtig. Man weiß z. B., dass in Südostasien das Grundwasser sehr arsenbelastet sein kann, und entsprechend sind dann auch die Anbauflächen für Reis dann arsenbelastet. Quellwasser aus bestimmten Gebirgsregionen können arsenbelastet sein, z. B. in den Alpen im Wallis - ebenso wie Fische und Meeresfrüchte. Eine Arsenaufnahme kann auch durch eine berufliche Exposition erfolgen.

 

Moderator:

Und welche Mikronährstoffe können bei einer Arsenbelastung hilfreich sein?

 

Dr. Kugler:

Es gibt zahlreiche Hinweise aus Studien, dass Zink einen Schutzeffekt gegen eine Arsenbelastung hat. Wissenschaftler aus den USA und Bangladesch haben 2007 publiziert, dass eine Folsäure-Supplementierung bei Personen mit schlechtem Folsäurestatus, die Arsenkonzentration im Blut senken konnte.

 

Moderator:

Kommen wir zum Blei: Die Bleibelastung ist nach Einführung des bleifreien Benzins in der Umwelt zwar rückläufig, trotzdem ist Blei nach wie vor ein wichtiges Umweltgift.

 

Dr. Kugler:

Blei ist besonders bei Kindern sehr gefährlich. Bereits eine sehr geringe Bleibelastung kann z. B. zu Verhaltensauffälligkeiten, Intelligenzminderung und auch Hirnleistungsstörungen führen. Wenn eine Bleibelastung nachgewiesen wurde, können dann Vitamin C und schwefelhaltige Aminosäuren die Bleiausscheidung fördern. Schwefelhaltige Aminosäuren sind Cystein, Methionin und Taurin. Wichtig ist auch eine gute Zink- und Calciumzufuhr.

Mehrfach wurde auch nachgewiesen, dass ein Eisenmangel bei Kindern die Bleiaufnahme im Darm erhöhen kann. Mit zunehmender Bleikonzentration im Vollblut steigen auch die Marker des oxidativen Stresses.

 

Moderator:

Kommen wir zu einem der giftigsten Stoffe überhaupt: Quecksilber. Es gelangt immer noch in größeren Mengen in die Umwelt. 2015 wurden 2220 Tonnen Quecksilber aus anthropogenen Quellen in die Atmosphäre freigesetzt. Deutsche Kohlekraftwerke setzen jährlich immerhin fünf Tonnen Quecksilber frei. Das Quecksilber landet irgendwann auch in der Nahrungskette.

 

Dr. Kugler:

Das ist richtig. Der Verzehr von Seefisch und Meeresfrüchten ist z. B. die Hauptquelle für eine Quecksilberbelastung des Menschen. Auch Amalgamfüllungen können, je nach Qualität, zu einer Quecksilberbelastung beitragen. Biochemisch gesehen hat Quecksilber eine hohe Affinität zu sogenannten SH-Gruppen. Es verdrängt gerne Spurenelemente in Enzymen und führt dadurch zu deren Inaktivierung.

Quecksilber hat zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Mikronährstoffen, deren Stoffwechselaktiviät dadurch gestört wird oder einen Mehrbedarf erzeugt.

Quecksilber führt z. B. zu einer beschleunigten Entleerung der Calciumspeicher. Calcium wiederum hat einen gewissen Schutzeffekt gegen die toxischen Wirkungen von Quecksilber.

 

Moderator:

Das ist natürlich ein Teufelskreis.

 

Dr. Kugler:

Das kann man schon so sagen. In geringerem Umfang ist dies auch für Magnesium der Fall. Auch Zink, Kupfer und Eisen können die toxischen Effekte von Quecksilber vermindern. Es bestehen auch Interaktionen zwischen Quecksilber und Vitamin B1. Vitamin D könnte dazu beitragen, Quecksilber aus dem Gehirn zu entgiften.

Wir sehen also besonders am Beispiel des Quecksilbers, dass es sehr viele Wechselwirkungen gibt, und dass z. B. die Mikronährstoffversorgung einen enormen Einfluss auf die Giftigkeit von Quecksilber hat.

 

Moderator:

Die Belastung der Umwelt mit Aluminium nimmt ja auch immer mehr zu.

 

Dr. Kugler:

Ja, also in Lebensmitteln oder auch in bestimmten Kosmetika können doch erhebliche Mengen Aluminium stecken. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt, dass aus den unterschiedlichen Quellen, die wöchentlich tolerierbare Aufnahmemenge schnell erreicht werden kann.
Aluminium ist grundsätzlich in immer mehr Artikeln des Alltags vorhanden. Man muss auch wissen, dass durch die Säurebelastung in den Böden die Aluminiumfreisetzung erhöht wird.


Moderator:

Und das heißt dann, die Pflanzen nehmen es auf.

 

Dr. Kugler:

Ja genau, wenn also mehr Aluminium verfügbar ist, dann wird es auch von der Pflanze vermehrt aufgenommen.

 

Moderator:

Hat Aluminium nicht auch doch positive Funktionen im Stoffwechsel?

 

Dr. Kugler:

Es sind bisher keine bekannt. Aluminium ist das dritthäufigste Element der Erdkruste, also ein sehr häufiges Element - aber es sind keine physiologischen Funktionen bekannt. Bekannt ist dafür, dass Aluminium im Stoffwechsel viele andere Mikronährstoffe stört. Ein Calciummangel und eine niedrige Magnesiumaufnahme erhöhen z. B. die Resorption von Aluminium. Eine niedrige Eisenzufuhr führt ebenfalls zu einer verstärkten Aluminiumaufnahme.

 

Moderator:

Welche Folgen hat eine erhöhte Aluminiumaufnahme?

 

Dr. Kugler:

Zunächst hat Aluminium verschiedene toxische Effekte im biochemischen Bereich. Es kann also bestimmte Stoffwechselreaktionen stören. Daraus kann man dann ableiten, dass Aluminium eventuell das Brustkrebsrisiko erhöhen kann. Es gibt auch seit Jahren Hinweise, dass Aluminium zumindest eine wichtige Rolle spielt bei der Pathogenese des Morbus Alzheimers. Allerdings sind die Erkenntnisse noch nicht so weit gediehen, dass man sagen kann, Aluminium würde jetzt Alzheimer auslösen.
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Moderator:

Gibt es Mikronährstoffe, die vor den toxischen Effekten von Aluminium schützen können?

 

Dr. Kugler:

Da sind besonders die Gegenspieler des Aluminiums wichtig. Dazu gehören vor allen Dingen Calcium, Magnesium und Zink. Man weiß auch, dass die Vitamine C und B6 die Aluminiumausscheidung fördern können.

 

Moderator:

Eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen ist also wesentlich, um sich vor einer Schwermetallbelastung zu schützen!

 

Dr. Kugler:

Schwermetalle können z. B. Mineralstoffe und Spurenelemente von ihren Transportproteinen verdrängen. Sie besetzen auch die stoffwechselaktiven Zentren in den Enzymen und führen dadurch zu einem Verlust der Enzymaktivität. Dies beeinträchtigt natürlich entsprechende Stoffwechselreaktionen und kann mit gesundheitlichen Folgen einhergehen.

Neben Enzymblockaden erhöhen Schwermetalle auch die Entzündungsaktivität, können zu Gewebeschäden führen, beschädigen die Blut-Hirn-Schranke und bewirken einen vermehrten oxidativen Stress.

Häufig ergänzen sich die Schwermetalle in ihre Giftigkeit. Bereits kleinste Spuren an Schwermetallen können erhebliche gesundheitliche Störungen nach sich ziehen. Man kann heute davon ausgehen, dass Schwermetalle in beträchtlichem Umfang an der Entstehung von Zivilisationskrankheiten beteiligt sind.

 

Moderator:

Inwiefern können Mikronährstoffe die Giftigkeit der Schwermetalle kompensieren?

 

Dr. Kugler:

Eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen ist ein wichtiger Schutzfaktor gegen toxische Metalle. Die entsprechenden Bindungsstellen in den Enzymen können dann nicht ohne Weiteres von toxischen Metallen besetzt werden. Auch die Aufnahme von Schwermetallen aus dem Darm ist dann vermindert.

 

Moderator:

Was kann man machen, wenn eine Belastung mit Schwermetallen nachgewiesen wurde?

 

Dr. Kugler:

Wenn eine Belastung mit Schwermetallen nachgewiesen wurde, geht es natürlich zunächst darum, eine weitere Aufnahme von Metallen zu verhindern. Außerdem sollte eine geeignete Ausleitungstherapie zum Einsatz kommen. Wichtig ist vor allem auch eine Optimierung der Mikronährstoffversorgung. Dabei muss besonders auch auf die Gegenspieler der entsprechenden Schwermetalle geachtet werden.

 

Moderator:

Arsen kennt man aus den Krimis als probates Giftmittel.
Aber auch in letzter Zeit ist Arsen ein Thema: Der Verbraucherschutz warnt vor zum Teil erheblichen Arsenkonzentrationen in Reis und Reisprodukten.

 

Dr. Kugler:

Das ist richtig. Man weiß z. B., dass in Südostasien das Grundwasser sehr arsenbelastet sein kann, und entsprechend sind dann auch die Anbauflächen für Reis dann arsenbelastet. Quellwasser aus bestimmten Gebirgsregionen können arsenbelastet sein, z. B. in den Alpen im Wallis - ebenso wie Fische und Meeresfrüchte. Eine Arsenaufnahme kann auch durch eine berufliche Exposition erfolgen.

 

Moderator:

Und welche Mikronährstoffe können bei einer Arsenbelastung hilfreich sein?

 

Dr. Kugler:

Es gibt zahlreiche Hinweise aus Studien, dass Zink einen Schutzeffekt gegen eine Arsenbelastung hat. Wissenschaftler aus den USA und Bangladesch haben 2007 publiziert, dass eine Folsäure-Supplementierung bei Personen mit schlechtem Folsäurestatus, die Arsenkonzentration im Blut senken konnte.

 

Moderator:

Kommen wir zum Blei: Die Bleibelastung ist nach Einführung des bleifreien Benzins in der Umwelt zwar rückläufig, trotzdem ist Blei nach wie vor ein wichtiges Umweltgift.

 

Dr. Kugler:

Blei ist besonders bei Kindern sehr gefährlich. Bereits eine sehr geringe Bleibelastung kann z. B. zu Verhaltensauffälligkeiten, Intelligenzminderung und auch Hirnleistungsstörungen führen. Wenn eine Bleibelastung nachgewiesen wurde, können dann Vitamin C und schwefelhaltige Aminosäuren die Bleiausscheidung fördern. Schwefelhaltige Aminosäuren sind Cystein, Methionin und Taurin. Wichtig ist auch eine gute Zink- und Calciumzufuhr.

Mehrfach wurde auch nachgewiesen, dass ein Eisenmangel bei Kindern die Bleiaufnahme im Darm erhöhen kann. Mit zunehmender Bleikonzentration im Vollblut steigen auch die Marker des oxidativen Stresses.

 

Moderator:

Kommen wir zu einem der giftigsten Stoffe überhaupt: Quecksilber. Es gelangt immer noch in größeren Mengen in die Umwelt. 2015 wurden 2220 Tonnen Quecksilber aus anthropogenen Quellen in die Atmosphäre freigesetzt. Deutsche Kohlekraftwerke setzen jährlich immerhin fünf Tonnen Quecksilber frei. Das Quecksilber landet irgendwann auch in der Nahrungskette.

 

Dr. Kugler:

Das ist richtig. Der Verzehr von Seefisch und Meeresfrüchten ist z. B. die Hauptquelle für eine Quecksilberbelastung des Menschen. Auch Amalgamfüllungen können, je nach Qualität, zu einer Quecksilberbelastung beitragen. Biochemisch gesehen hat Quecksilber eine hohe Affinität zu sogenannten SH-Gruppen. Es verdrängt gerne Spurenelemente in Enzymen und führt dadurch zu deren Inaktivierung.

Quecksilber hat zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Mikronährstoffen, deren Stoffwechselaktiviät dadurch gestört wird oder einen Mehrbedarf erzeugt. Quecksilber führt z. B. zu einer beschleunigten Entleerung der Calciumspeicher. Calcium wiederum hat einen gewissen Schutzeffekt gegen die toxischen Wirkungen von Quecksilber.

 

Moderator:

Das ist natürlich ein Teufelskreis.

 

Dr. Kugler:

Das kann man schon so sagen. In geringerem Umfang ist dies auch für Magnesium der Fall. Auch Zink, Kupfer und Eisen können die toxischen Effekte von Quecksilber vermindern. Es bestehen auch Interaktionen zwischen Quecksilber und Vitamin B1. Vitamin D könnte dazu beitragen, Quecksilber aus dem Gehirn zu entgiften.

Wir sehen also besonders am Beispiel des Quecksilbers, dass es sehr viele Wechselwirkungen gibt, und dass z. B. die Mikronährstoffversorgung einen enormen Einfluss auf die Giftigkeit von Quecksilber hat.

 

Moderator:

Die Belastung der Umwelt mit Aluminium nimmt ja auch immer mehr zu.

 

Dr. Kugler:

Ja, also in Lebensmitteln oder auch in bestimmten Kosmetika können doch erhebliche Mengen Aluminium stecken. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt, dass aus den unterschiedlichen Quellen, die wöchentlich tolerierbare Aufnahmemenge schnell erreicht werden kann. Aluminium ist grundsätzlich in immer mehr Artikeln des Alltags vorhanden. Man muss auch wissen, dass durch die Säurebelastung in den Böden die Aluminiumfreisetzung erhöht wird.



Moderator:

Und das heißt dann, die Pflanzen nehmen es auf.

 

Dr. Kugler:

Ja genau, wenn also mehr Aluminium verfügbar ist, dann wird es auch von der Pflanze vermehrt aufgenommen.

 

Moderator:

Hat Aluminium nicht auch doch positive Funktionen im Stoffwechsel?

 

Dr. Kugler:

Es sind bisher keine bekannt. Aluminium ist das dritthäufigste Element der Erdkruste, also ein sehr häufiges Element - aber es sind keine physiologischen Funktionen bekannt. Bekannt ist dafür, dass Aluminium im Stoffwechsel viele andere Mikronährstoffe stört. Ein Calciummangel und eine niedrige Magnesiumaufnahme erhöhen z. B. die Resorption von Aluminium. Eine niedrige Eisenzufuhr führt ebenfalls zu einer verstärkten Aluminiumaufnahme.

 

Moderator:

Welche Folgen hat eine erhöhte Aluminiumaufnahme?

 

Dr. Kugler:

Zunächst hat Aluminium verschiedene toxische Effekte im biochemischen Bereich. Es kann also bestimmte Stoffwechselreaktionen stören. Daraus kann man dann ableiten, dass Aluminium eventuell das Brustkrebsrisiko erhöhen kann. Es gibt auch seit Jahren Hinweise, dass Aluminium zumindest eine wichtige Rolle spielt bei der Pathogenese des Morbus Alzheimers. Allerdings sind die Erkenntnisse noch nicht so weit gediehen, dass man sagen kann, Aluminium würde jetzt Alzheimer auslösen.

 

Moderator:

Gibt es Mikronährstoffe, die vor den toxischen Effekten von Aluminium schützen können?

 

Dr. Kugler:

Da sind besonders die Gegenspieler des Aluminiums wichtig. Dazu gehören vor allen Dingen Calcium, Magnesium und Zink. Man weiß auch, dass die Vitamine C und B6 die Aluminiumausscheidung fördern können.

 

Moderator:

Eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen ist also wesentlich, um sich vor einer Schwermetallbelastung zu schützen!

 

Dr. Kugler:

Es geht natürlich in erster Linie darum, dass man die Schwermetallaufnahme so gering wie möglich hält. Dabei muss man eben schauen, wo mögliche Schwermetallquellen sind. In zweiter Linie geht es dann darum, dass man die Mikronährstoffversorgung optimiert. Dazu ist es sinnvoll, dass man sowohl die Mikronährstoffe, wie auch die Schwermetalle im Blut bestimmt. Weil eine Schwermetallbelastung und auch Mikronährstoffmängel eben nur durch eine entsprechende Laboruntersuchung erkennbar sind.

 

Moderator:

Und solch eine Mikronährstoffanalyse bzw. Schwermetallanalyse kann man im Diagnostischen Centrum für Mineralanalytik und Spektroskopie in Marktheidenfeld machen lassen.

Soviel für heute, und wir hören uns dann das nächste Mal.


Moderator und Dr. Kugler:

Aufwiederhören

 

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