Ein langjähriger Alkoholabusus führt zu Zellverlusten im Hippocampus und in der Großhirnrinde. Die Amnesiesyndrome, die beim Wernicke-Korsakow-Syndrom (WKS) auftreten, sind hauptsächlich auf eine Schädigung der Zwischenhirn-Hippocampus-Regelkreise zurückzuführen. Der Verlust cholinerger Zellen in der Forderhirnregion vermindert die cholinergen Signale an den Hippocampus und die Hirnrinde und reduziert die Aktivitäten der Cholin-Acetyltransferase und der Acetylcholinesterase. Außerdem werden die Acetyl-Rezeptoren in diesen Regionen herunterreguliert. Das Wernicke-Korsakow-Syndrom wird hauptsächlich durch einen Mangel an Vitamin-B1 ausgelöst. Ein leichter bis moderater Vitamin-B1-Mangel spielt also eine zentrale Rolle für neurodegenerative Prozesse, die bei chronischen Alkoholikern beobachtet werden.
Referenz:
Raffaele Nardone et al.: Thiamine Deficiency Induced Neurochemical, Neuroanatomical, and Neuropsychological Alterations: A Reappraisal ; ScientficWorldJournal. 2013; 2013: 3091143