Millionen Menschen sind von erhöhten Konzentrationen von Arsen im Trinkwasser gefährdet. Dies ist das Ergebnis einer Studie des „International Water und Sanitation Centre“ IRC. Von der Arsenbelastung sind 36 Länder auf allen fünf Kontinenten betroffen. In Europa ist das Wasser in Ungarn, Serbien und Kroatien sehr arsenhaltig. In Ungarn trinken mehr als eine Mio. Menschen Wasser, das den Arsengrenzwert der WHO bis zu dreißigfach überschreitet.
Besonders ausgeprägt ist das Arsenproblem in Bangladesh. Dort müssen schätzungsweise 12 Mio. Menschen arsenbelastetes Wasser trinken, da Arsen durch die Übernutzung der Grundwasservorkommen sogar in die Grundwasserlage eingedrungen ist. Auch Vietnam hat ein Arsenproblem. In asiatischen Ländern sind es vor allem natürliche Arsen-Vorkommen, die zu einer Belastung von Boden und Grundwasser führen. Viele Verfahren der Arsenentfernung sind in den armen Ländern kaum realisierbar; meist wäre die Bohrung von Tiefbrunnen eine mögliche Lösung, die aber an den finanziellen Möglichkeitenscheitert.
Früher verwendete man Arsen auch in Deutschland in großem Umfan in der Industrie. Vor einigen Jahren wurden z.B. bei Schweinfurt extrem hohe Arsenmengen im Boden und im Grundwasser gemessen. Dort wurde früher das arsenhaltige „Schweinfurter Grün“ hergestellt, das lange Jahre als Schutzanstrich für Schiffe Verwendung fand.
Referenz:
süddeutsche.de, 23.04.2007: Schleichende Vergiftung