Quecksilber gilt als neurotoxisch, aber seine Effekte auf das Immunsystem sind noch unzureichend untersucht. Mastzellen sind an allergischen Reaktionen beteiligt, ebenso wie am angeborenen und erworbenen Immunsystem sowie bei Entzündungsreaktionen. Wissenschaftler der Tufts University untersuchten den Effekt von Quecksilberchlorid auf biochemische Parameter von menschlichen Mastzellen. Quecksilberchlorid stimulierte die Freisetzung von vascular endothelial growth factor (VEGF) und Interleukin 6. Durch dieses Phänomen könnten die Blut-Hirn-Schranke geschädigt und Entzündungsreaktionen im Gehirn ausgelöst werden. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch einen biologischen Mechanismus: wie bereits niedrige Quecksilberkonzentrationen zu autistischen Erkrankungen beitragen können, bei denen bekanntlich auch eine deutlich erhöhte Allergiebereitschaft vorliegt.
Referenz:
Duraisamy Kempuraj et al.: Mercury induces inflammatory mediator release from human mast cells; Journal of Neuroinflammation 2010