Biotin und DNA-Schäden

Bekanntlich ist Biotin ein Coenzym bei fünf Carboxylasen. Biotin wird aber auch an bestimmte Histone gebunden und spielt damit auch eine Rolle für die Regulierung der Genaktivität. Der genaue Biotinbedarf des Menschen ist nicht bekannt, die Empfehlung für eine adäquate Biotinzufuhr basiert auf der typischen Biotinaufnahme von anscheinend gesunden Personen. Wichtig ist, dass die Zufuhrempfehlungen nicht beachten, dass ein Biotinmangel die Stabilität des Genoms beeinträchtigen kann. Verschiedene Studien neueren Datums lassen die Vermutung zu, dass ein Biotinmangel eine Instabilität des Genoms hervorruft. Zunächst wurde davon ausgegangen, dass diese durch einen Verlust von biotinulierten Histonen hervorgerufen wird. Neuere Daten jedoch geben einen Hinweis darauf, dass die Holocarboxylase-Synthetase mit Methylierungsreaktionen interagiert. Diese Wirkung von Biotin auf die epigenetische Regulierung könnte eine Erklärung für verschiedene Geburtsdefekte sein, die man bei Tieren mit Biotinmangel festgestellt hat.

 

Referenz:
Zemplini J et al.: Biotin requirements for DANN damage prevention; Mutat Res. 2011 Aur 17.