Vitamin D bei Schmerzsyndromen

Im Vorwort des israelischen Ärzteblattes wird die Frage gestellt, ob Vitamin D eine neue therapeutische Substanz bei Schmerzsyndromen sein könnte. Es ist bekannt, dass Vitamin D die Konzentration des proinflammatorischen Zytokins IL-17 senkt. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis konnte nachgewiesen werden, dass unzureichende Vitamin-D-Spiegel mit höherer Wahrscheinlichkeit erhöhte Titer von Antikörpern gegen citrullinierte Peptide verursachen. Es konnte eine starke Assoziation zwischen Vitamin-D-Mangel und chronischen Schmerzen nachgewiesen werden. Bei Patienten mit unspezifischen Schmerzen im Skelettbereich lagen signifikant häufiger Vitamin-D-Defizite vor als bei entsprechenden Kontrollpersonen. An norwegischen Patienten, die an chronischen Schmerzsyndromen, Arthrosen oder rheumatoider Arthritis litten, konnte gezeigt werden, dass höhere Vitamin-D-Spiegel die Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates und den Schweregrad der Erkrankung verminderten. Die israelischen Autoren erwähnen in ihrem Artikel, dass auch in einem sonnenverwöhnten Land wie Israel ein Vitamin-D-Mangel weit verbreitet ist. Aufgrund der derzeitigen Datenlage sollten unbedingt weitere Studien durchgeführt werden, inwieweit eine Vitamin-D-Therapie bei entzündlichen-rheumatischen Erkrankungen von Vorteil ist.

 

Referenz:
Yoav Arnson MD and Howard Amital MD MHA: Is Vitamin D a new therapeutic agent in autoinflammatory and pain syndromes?, IMAJ – Vol 13, April 2011