Migräne kann teilweise auch auf eine endotheliale Dysfunktion in Folge erhöhter Homocysteinwerte zurückgeführt werden.
In einer australischen Studie wurde der Effekt einer homocysteinsenkenden Therapie auf die Migränehäufigkeit und den Schweregrad von Migräneanfällen untersucht. Es handelte sich um eine randomisierte Doppelblindstudie über 6 Monate, an der 52 Migräne-Patienten teilnahmen. Die homocysteinsenkende Therapie bestand aus 2 mg Folsäure, 25 mg Vitamin B6 und 400 µg Vitamin B12 täglich. Erwartungsgemäß verminderte die Supplementierung der B-Vitamine die Homocysteinkonzentration um 39 Prozent im Vergleich zur Baseline. Die Vitamin-Supplementierung verminderte deutlich die Prävalenz der Migräneanfälle, wogegen bei der Placebogruppe keine Veränderungen beobachtet wurden. Die Häufigkeit und der Schweregrad von Kopfschmerzen wurden ebenso reduziert. Das sind erste Hinweise, dass eine Homocysteinsenkung durch B-Vitamine auch die Migränehäufigkeit vermindert, zumindest in einer Subgruppe von Patienten. Interessant dürfte sein, inwieweit diese Therapie vom MTHFRC677T-Genotyp abhängt.
Referenz:
Lea R et al.: The effects of vitamin supplementation and MTHFR (C677T) genotype on homocysteine-lowering and migraine disability; Pharmacogenet Genomics 2009 Apr 20