Von der American Academy of Neurology wurde Ende Mai 2006 eine aufschlussreiche Studie publiziert. Die Untersuchung umfasste 532 frühere Beschäftige einer Chemiefabrik, die innerhalb der letzten 18 Jahre nicht mehr mit Blei in Berührung gekommen waren. Vorher bestand eine Blei-Exposition von mindestens 8 Jahren in dieser Fabrik. Die Forscher untersuchten den Bleigehalt in den Knochen und benutzten die Kernspintomographie zur Untersuchung des Gehirns. Dabei zeigte sich ein enger Zusammenhang zwischen dem Bleispiegel und charakteristischen Gehirnveränderungen wie Volumenverminderung und Schäden der sogenannten weißen Substanz, sozusagen die „Kabel im Hirn“, die zuständig sind für die Informationsweiterleitung.
Der Autor der Studie, Walter F. Stewart, bemerkte, dass der Effekt der Bleibelastung gleichbedeutend ist mit 5 Jahre vorzeitigem Altern.
In der Vergangenheit wurden zahlreiche Studien der Bleiwirkung auf die Intelligenz von Kindern durchgeführt, wobei bisher die Auswirkung der Langzeitschäden auf das Nervensystem nicht bekannt war. Prinzipiell könne davon ausgegangen werden, dass alle Menschen, die vor Ende der 70er Jahre aufgewachsen sind, hohe Bleispiegel im Körper haben.