Verzweigtkettige Aminosäuren sind mit Typ 2-Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen assoziiert

Spanische Wissenschaftler bestimmten bei 307 Patienten mit Stoffwechselstörungen und die damit verbundenen Erkrankungen verschiedene Metabolite mit geringem Molgewicht. Dabei zeigten die verzweigtkettigen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin einen positiven Zusammenhang mit verschiedenen biochemischen Markern des Lipidstoffwechsels und der Entzündungsaktivität. Die verzweigtkettigen Aminosäuren waren bei Typ-2-Diabetes erhöht und mit kardiovaskulären Erkrankungen assoziiert.

Referenz:
Juan Moreno-Vedia, Dídac Llop et al.: Serum branch-chained amino acids are increased in type 2 diabetes and associated with atherosclerotic cardiovascular disease; Cardiovasc Diabetol. 2023 Sep 14;22(1):249.

Höhere Prolin-Aufnahme verminderte Risiko für ischämische Schlaganfälle

Wissenschaftler aus verschiedenen europäischen Ländern untersuchten bei 356.142 Teilnehmern der EPIC-Studie einen möglichen Zusammenhang zwischen der Aufnahme einzelner Aminosäuren und dem Risiko für Schlaganfälle. Dabei zeigte sich, dass eine höhere Prolin-Aufnahme mit einem niedrigeren Risiko für ischämische Schlaganfälle assoziiert war, unabhängig von der Aufnahme anderer Aminosäuren.

Referenz:

Tammy Y N Tong, Robert Clarke et al.: Dietary amino acids and risk of stroke subtypes: a prospective analysis of 356,000 participants in seven European countries; Eur J Nutr. 2023 Oct 7. doi: 10.1007/s00394-023-03251-4.

Aminosäurenkonzentrationen beeinflussen Verlauf bei Schlaganfall

Chinesische Wissenschaftler bestimmten bei 3.486 Patienten mit ischämischem Schlaganfall die Konzentrationen von Glycin, Glutaminsäure, Asparaginsäure und GABA. Erhöhte Konzentrationen der Glutaminsäure, der Asparaginsäure und von GABA sowie verminderte Glycinspiegel waren mit einem ungünstigeren Krankheitsverlauf nach einem Schlaganfall assoziiert. Nach Auffassung der Autoren des Fachartikels könnte eine Modulierung der Aminosäurenkonzentrationen im Plasma eine mögliche therapeutische Maßnahme sein zur Verbesserung der Prognose bei Schlaganfall.

Referenz:
Zhengbao Zhu. Pinni Yang et al.: Plasma Amino Acid Neurotransmitters and Ischemic Stroke Prognosis: A Multicenter Prospective Study; Am J Clin Nutr. 2023 Oct;118(4):754-762.

Taurin ist auch wichtig für die Haut

Taurin ist eine schwefelhaltige Aminosäure mit sehr vielfältigen Eigenschaften. Taurin hat einen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit verschiedener Organsysteme. Es ist zum Beispiel wichtig für die Entwicklung der Retina und für den Erhalt der Photorezeptoren. Taurin hat günstige Effekte auf das Herz-Kreislauf-System, auf die Muskulatur und auf die Hirnentwicklung. Dazu kommen antioxidative und antientzündliche Eigenschaften und ein gewisser Schutzeffekt gegen nachteilige Folgen eines Diabetes mellitus. Es ist schon länger bekannt, dass Taurin ein Schutzfaktor hat gegen stressbedingten Haarausfall und für den Erhalt der Haarbälge wichtig ist.

Wissenschaftler aus Japan konnten in einer Hautzellkultur nachweisen, dass Taurin die Bildung von Ceramiden und Hyaluronsäure erhöht. Taurin stimuliert die Expression von Komponenten der Hautbarriere. Die günstigen Effekte von Taurin im Hautstoffwechsel könnten also in einer Verbesserung der epidermalen Barrierefunktion sowie in der Regulierung des Wassergehalts und der Elastizität der Haut bestehen. Dazu sind aber nach Auffassung der japanischen Forscher unbedingt klinische Studien notwendig.

Referenz:
Tomohisa Yoshimura, Chika Manabe et al.: Taurine accelerates the synthesis of ceramides and hyaluronic acid in cultured epidermis and dermal fibroblasts; Experimental and Therapeutic Medicine, Published online on: September 20, 2023

Coenzym Q 10 ist nützlich bei verschiedenen neuropsychiatrischen Erkrankungen

Wissenschaftler aus dem Iran publizierten im Juni 2023 einen Übersichtsartikel zu den neuroprotektive Effekten von Coenzym Q10 bei neurologischen Erkrankungen. In dem Fachartikel wurde auch der Stellenwert einer Q10-Supplementierung bei der Behandlung von Depressionen erörtert. Coenzym Q10 kann zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden aufgrund seiner antientzündlichen und antioxidativen Eigenschaften.
Coenzym Q10 vermindert die Freisetzung von Entzündungsmediatoren.

Referenz:
Shokufeh Bagheri, Rasool Haddadi et al.: Neuroprotective effects of coenzyme Q10 on neurological diseases: a review article; Front. Neurosci., 23 June 2023, Sec. Neuropharmacology, Volume 17 - 2023 |