Vitamin-B2-Zufuhr und kardiovaskuläre Erkrankungen
Forscher aus Australien und Katar untersuchten anhand von NHANES (2005-2016)-Daten, inwieweit Vitamin B2 die Gesamtsterblichkeit und die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen beeinflusste. Eine höhere Vitamin-B2-Aufnahme reduzierte deutlich die Gesamtsterblichkeit. Vitamin B2 senkte die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen nur dann signifikant, wenn gleichzeitig die Folsäureaufnahme hoch war. Die Studienteilnehmer mit einer hohen Folsäureaufnahme und einer niedrigen Zufuhr von Vitamin B2 hatten das höchste Risiko für eine Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Folsäure hat also einen Einfluss darauf, in welchem Umfang Vitamin B2 das Sterblichkeitsrisiko senkt.
Referenz:
Dongkyu Lee, Kwanghyun Kim et al.: The Relationship Between Thiamine Intake and Long Sleep Duration: Results From the Korea National Health and Nutrition Examination Survey; J Prev Med Public Health. 2022 Nov; 55(6): 520–528.
Vitamin B6 und Folsäure reduzieren kardiovaskuläre Erkrankungen bei Typ-2-Diabetikern
Chinesische Wissenschaftler ermittelteb bei 419 Patienten mit Typ-2-Diabetes und mit neu diagnostizierten kardiovaskulären Erkrankungen sowie bei 419 Diabetikern ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Aufnahme der Vitamine Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12. Dabei zeigte sich, dass eine hohe Aufnahme von Folsäure und Vitamin B6, aber nicht von Vitamin B12, mit einem niedrigeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Diabetikern assoziiert war.
Referenz:
Ming Li, Zumin Shi: Riboflavin Intake Inversely Associated with Cardiovascular-Disease Mortality and Interacting with Folate Intake: Findings from the National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) 2005-2016; Nutrients. 2022 Dec 16;14(24):5345. doi: 10.3390/nu14245345.
Elektroschrottdeponien und Schwermetalle
In einer chinesischen Studie wurden verschiedene Blutwerte von Anwohnern einer Elektroschrottdeponie untersucht und mit den Blutwerten einer Referenzgruppe verglichen. In allen Blutproben wurden sieben Schwermetalle bestimmt, nämlich Kobalt, Nickel, Cadmium, Zinn, Kupfer, Zink und Blei. Die Konzentrationen von Kobalt, Nickel, Zinn und Blei waren bei den Anwohnern der Elektroschrottdeponien höher als bei der Referenzpopulation. Außerdem wurde bei den Anwohnern der Elektroschrottdeponie eine Erhöhung von Biomarkern der koronaren Herzerkrankung nachgewiesen. Das Schwermetall Nickel erwies sich als wichtiger Risikofaktor für die Entstehung einer KHK.
Referenz:
Ziye Wang , Kaibing Xue et al.: Effects of e-waste exposure on biomarkers of coronary heart disease (CHD) and their associations with level of heavy metals in blood; Environ Sci Pollut Res Int. 2022 Feb 26. doi: 10.1007/s11356-021-15656-x.
Selenspiegel und Herzinsuffizienz
Forscher aus den Niederlanden bestimmten bei 5.973 Teilnehmern der PREVEND-Kohorte die Selenkonzentrationen. Bei der PREVEND-Kohorte handelte es sich um eine Langzeitstudie der Allgemeinbevölkerung von Groningen. 4.288 Studienteilnehmer waren Nichtraucher. Nach 8,4 Jahren zeigte sich, dass höhere Selenkonzentrationen mit einer geringeren Sterblichkeit und mit einem geringeren Auftreten von Herzinsuffizienz assoziiert waren. Die Risikoverminderung zeigte sich bei Selenkonzentrationen größer als 110 µg/Liter. Diese Konzentrationen liegen in etwa in dem Bereich, der für eine optimale Expression von Selenoproteinen notwendig ist - nämlich 123 µg/Liter.
Referenz:
Ali A. Al-Mubarak, Niels Grote Beverborg et al.: High selenium levels associate with reduced risk of mortality and new-onset heart failure: data from PREVEND; European Journal of Heart Failure, Early View, First published: 20 December 2021
Eisenmangel beeinträchtigt Herzfunktion bei Kindern
Türkische Wissenschaftler konnten nachweisen, dass ein Eisenmangel (Ferritin kleiner 15 Nanogramm/Milliliter) bei Kindern und Jugendlichen ohne strukturelle Herzerkrankung das Risiko für Herzrhythmusstörungen erhöhte. In die Untersuchungen wurden 135 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwei und 18 Jahren einbezogen.
Referenz:
Fadime Demir, Seyma Kayali: Does Iron Deficiency Affect the Heart in Children? J Pediatr Hematol Oncol. 2021 Apr 9.
Arsenbelastung verändert EKG
Türkische Wissenschaftler haben bei 207 Bergleuten und bei 207 Kontrollpersonen das EKG bestimmt. Personen mit einer hohen Arsenbelastung zeigten im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen signifikante Differenzen in der QT-Zeit. Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass eine Arsenbelastung Herzrhythmusstörungen und einen plötzlichen Herztod verursachen könne.
Referenz:
Gökhan KESKİN, Erdinç PELİT et al.: Electrocardiographic Changes in Occupational Exposure to Arsenic; International Journal of Computational and Experimental Science and Engineering (IJCESEN) Vol. 7-No.1 (2021) pp. 40-44
Homocystein beeinträchtigt Hirnleistungsfähigkeit
Forscher aus China untersuchten bei 236 ambulanten Patienten einer Klinik zur Behandlung von Schlaganfällen die Homocysteinkonzentration und ermittelten die Hirnleistungsfähigkeit mittels der Mini-Mental State Examination. Sie konnten nachweisen, dass die Homocysteinkonzentration mit der kognitiven Funktion assoziiert war. Es zeigte sich auch ein Zusammenhang zwischen der Homocysteinkonzentration und Karotis-Stenosen. Der Zusammenhang zwischen erhöhten Homocysteinkonzentrationen und kognitiven Störungen war aber unabhängig vom Vorhandensein von Karotis-Stenosen.
Referenz:
Xiaona Wang, Tian Qiao et al.: Homocysteine Associated With Low Cognitive Function Independent of Asymptomatic Intracranial and Carotid Arteries Stenoses in Chinese Elderly Patients: An Outpatient-Based Cross-Sectional Study; J Geriatr Psychiatry Neurol. 2021 Jan 28;891988720988914.
Schwermetalle beeinflussen Homocysteinspiegel
Homocystein ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch für kognitive Störungen. Wissenschaftler aus Italien publizierten, dass eine Exposition gegenüber toxischen Metallen wie Blei, Cadmium, Quecksilber und Chrom den Homocysteinspiegel negativ beeinflusst. Eine Schwermetallbelastung sollte also auch als Risikofaktor für die Entwicklung einer Hyperhomocysteinämie betrachtet werden.
Referenz:
Caterina Ledda, Emanuele Cannizzaro et al.: Exposure to Toxic Heavy Metals Can Influence Homocysteine Metabolism? Antioxidants (Basel). 2020 Jan; 9(1): 30.
Selen bei koronarer Herzerkrankung
Chinesische Forscher untersuchten anhand von Daten von NHANES(1999-2006) einen möglichen Zusammenhang zwischen der Selenaufnahme, der Serum-Selenkonzentration und koronarer Herzerkrankung. Die Auswertung der Daten ergab, dass eine höhere Selenkonzentration mit einem reduzierten Risiko für KHK assoziiert war und dass dieser Zusammenhang nichtlinear war. Eine angemessene Selenaufnahme über die Nahrung könnte auch die Gesamtsterblichkeit reduzieren.
Referenz:
Gemma Flores-Mateo, Ana Navas-Acien et al.: Selenium and coronary heart disease: a meta-analysis; Am J Clin Nutr. Author manuscript; available in PMC 2007 Oct 1.
Verminderte Selenspiegel im Plasma erhöhen Entzündungsaktivität und kardiovaskuläre Erkrankungen
In einer italienischen Studie wurden bei 606 Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen und bei 858 Kontrollpersonen die Selenkonzentration im Plasma sowie verschiedene Entzündungsmarker bestimmt. Ein Selenmangel war mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen assoziiert, außerdem mit einer Erhöhung von Entzündungsmarkern. Der Selenmangel beeinflusste auch die Expression von Zytokinen, Chemokinen und Sirtuinen in Leukozyten. Sirtuine sind Proteine mit zahlreichen Funktionen im Zellstoffwechsel, unter anderem sind sie wichtig für die Regulierung der Zellalterung.
Referenz:
R Giacconi, L Chiodi et al.: Reduced levels of plasma selenium are associated with increased inflammation and cardiovascular disease in an Italian elderly population; Experimental Gerontology, Volume 145, March 2021, 111219
Eisenaufnahme und Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Forscher aus China publizierten eine Metaanalyse zu Studien über die Eisenaufnahme und der Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In die Metaanalyse wurden 19 Studien mit 720.427 Studienteilnehmern einbezogen. Eine höhere Aufnahme von Hämeisen war mit einer größeren Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert. Die Autoren der Metaanalyse empfehlen zur Vermeidung eines frühen Todes infolge Herz-Kreislauf-Erkrankungen, den Konsum von Hämeisen zu reduzieren.
Referez:
Minghui Han, Li Guan et al.: Dietary iron intake and risk of death due to cardiovascular diseases: A systematic review and dose-response meta-analysis of prospective cohort studies; Asia Pac J Clin Nutr. 2020;29(2):309-321. doi: 10.6133/apjcn.202007_29(2).0014.
Plasmaaminosäuren, Albumin und Hämoglobin bei Schlaganfallpatienten
Wissenschaftler aus Italien untersuchten in einer retrospektiven Studie mögliche Korrelationen zwischen den Konzentrationen der Aminosäuren im Plasma und der Albumin- und Hämoglobinkonzentration. Außerdem wurden für die Konzentrationen von Albumin und Hämoglobin nach Aminosäuren gesucht mit Prädiktorenfunktion. In der Studie wurden 125 Schlaganfallpatienten und 15 gesunde Kontrollpersonen einbezogen. Die beste Korrelation mit Albumin hatten Tryptophan und Histidin. Histidin und die essenziellen Aminosäuren waren als Vorhersagevariable für Hämoglobin am besten geeignet.
Referenz:
Aquilani R, Maestri R et al.: The relationship between plasma amino acids and circulating albumin and haemoglobin in postabsorptive stroke patients; PLoS One. 2019 Aug 14;14(8):e0219756. doi: 10.1371/journal.pone.0219756. eCollection 2019.
Glutamin bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Ein Wissenschaftler der University of Missouri publizierte einen Fachartikel über die Bedeutung von Glutamin bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zur Aufrechterhaltung eines gesunden Herz-Kreislauf-Systems. Glutamin hat eine ganze Reihe von günstigen Effekten auf das Herz-Kreislauf-System, zum Beispiel Verbesserung der Glutathionsynthese, vermehrte Bildung von Hitzeschockproteinen und vermehrte Bildung von Stickstoffmonoxid. Eine Glutaminsupplementierung vermindert oxidativen Stress, die Entzündungsaktivität, die Apoptose und verbessert den Blutfluss sowie die Fließfähigkeit des Blutes.
Darüber hinaus kann Glutamin verschiedene bekannte Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen günstig beeinflussen, zum Beispiel eine Dyslipidämie, verminderte Glukosetoleranz, Insulinresistenz, arterielle Hypertonie sowie Übergewicht. In Ausnahmefällen kann Glutamin aber auch einen ungünstigen Effekt haben und zwar dann, wenn Glutamin exzessiv in den Citratcyclus eingeschleust wird.
Referenz:
Durante W: The Emerging Role of l-Glutamine in Cardiovascular Health and Disease; Nutrients. 2019 Sep 4;11(9). pii: E2092. doi: 10.3390/nu11092092.
Glycin verringert Risiko für koronare Herzerkrankung
Wissenschaftler aus Großbritannien und Deutschland präsentierten eine Studie über den Zusammenhang zwischen Glycin und cardiometabolischen Erkrankungen unter Verwendung genetischer Methoden. Es konnte nachgewiesen werden, dass Glycin genetisch mit einem niedrigeren Risiko für die koronare Herzerkrankung assoziiert ist, was wenigstens teilweise durch den Blutdruck bedingt wird.
Die Evidenz zwischen einem genetischen Zusammenhang von Glycin mit Typ-2-Diabetes ist schwächer. Glycin könnte also einen Schutzeffekt gegen die koronare Herzerkrankung haben und außerdem die Insulinresistenz vermindern.
Referenz:
Laura B. L. Wittemans, Luca A. Lotta et al.: Assessing the causal association of glycine with risk of cardio-metabolic diseases; Nat Commun. 2019 Mar 5;10(1):1060
Atherosklerose und koronare Herzerkrankungen (KHK): Studien über Mikronährstoffe
Nach wie vor ist die koronare Herzerkrankung KHK die häufigste Todesursache in den Industrieländern. Bei der koronaren Herzerkrankung besteht ein Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf in der Koronarzirkulation. Die häufigste Ursache einer KHK ist eine Stenose der großen Koronargefäße, die in den meisten Fällen durch atherosklerotische Veränderungen ausgelöst wird.
Die Atherosklerose beginnt mit einer Funktionsstörung des Gefäßendothels, der endothelialen Dysfunktion. Nach und nach kommt es dann zu den weiteren typischen Veränderungen der Atherosklerose bis hin zur Bildung fibrösen Plaques. Die Koronarartherien können eine Lumeneinengung bis zu 75 Prozent kompensieren. Für die Entstehung einer KHK sind also erhebliche atherosklerotische Veränderungen erforderlich. Die Entstehung von atherosklerotischen Gefäßveränderungen wird von verschiedenen Risikofaktoren beeinflusst. Für die Vermeidung oder Begrenzung atherosklerotischer Gefäßveränderungen ist eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen von zentraler Bedeutung. Hierzu einige aktuelle Studien.
- Wissenschaftler aus Norwegen konnten nachweisen, dass die Methioninkonzentration im Blutplasma das Risiko für Herzinfarkt beeinflusste. Die Methioninkonzentration war bei Patienten, die hohe Spiegel von LDL-Cholesterin oder Apoprotein-B aufwiesen, invers mit dem Herzinfarktrisiko assoziiert.
Die inverse Assoziation bestand auch bei Personen jünger als 62 Jahre und bei Patienten ohne Diabetes oder Bluthochdruck. - Für die Endothelfunktion und Regulierung der Durchblutung spielt die Aminosäure Arginin eine zentrale Rolle. Citrullin ist sehr eng mit dem Argininstoffwechsel verbunden und wird zunehmend häufig anstelle von Arginin zur Verbesserung der Endothelfunktion eingesetzt.
- 2017 wurde eine Studie publiziert, in der nachgewiesen wurde, dass eine Citrullinsupplementierung zu einer Verbesserung der Endothelfunktion bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung führte.
- Japanische Wissenschaftler konnten nachweisen, dass eine Citrullinsupplementierung und eine Supplementierung von Arginin plus Citrullin die Produktion von Stickstoffmonoxid verbesserten. Dabei zeigte sich, dass eine Citrullinsupplementierung besser wirksam war als Arginin allein. Citrullin und die Mischung Citrullin und Arginin konnten die Alterung von Endothelzellen verzögern, die durch hohe Glukosespiegel ausgelöst wurden.
- Wissenschaftler aus Israel publizierten im Juni 2018 einen Übersichtsartikel über den Einfluss spezifischer Aminosäuren bei kardiovaskulären Erkrankungen. Die Aminosäuren Glycin und Leucin zeigten antiatherogene Eigenschaften, während Glutamin proatherogen wirkte, also die Entstehung atherosklerotischer Veränderungen begünstigte.
- Forscher aus Mexiko konnten nachweisen, dass eine Glutaminsupplementierung vor koronar-chirurgischen Eingriffen zu einer signifikanten Verminderung postoperativer Herzmuskelschäden führte.
- Forscher aus Kroatien haben im September 2017 publiziert, dass Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen signifikant niedrigere 25-OH-D3-Spiegel aufwiesen.
- Die Vitamin-D-Spiegel waren bei diabetischen Patienten mit akutem Koronarsyndrom am niedrigsten; allerdings hatte der Vitamin-D-Spiegel keine prognostische Aussagekraft bei Koronarpatienten innerhalb eines Zeitraumes von drei Jahren.
- US-Wissenschaftler untersuchten anhand von Daten der Nurses-Health-Study den Zusammenhang zwischen 25-OH-D3, Parathormon und KHK. Die Daten lassen vermuten, dass höhere 25-OH-D3-Spiegel mit einem niedrigeren KHK-Risiko einhergingen, wenn die Parathormonspiegel hoch waren. Dieser Zusammenhang bestand nicht bei Studienteilnehmern mit niedrigen Pararathormonspiegeln.
- Arterielle Hypertonie ist ein wichtiger Faktor, der den Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und koronaren Stenosen modifiziert. Das haben Forscher aus China im Juni 2018 publiziert.
- Antioxidative Vitamine beeinflussen das Risiko für Arteriosklerose. Dies konnten Wissenschaftler aus Algerien durch die Bestimmung des Verhältnisses Gesamtcholesterin zu HDL-Cholesterin nachweisen. Das Verhältnis APO-B/ APO-A1 war mehr mit dem Mineralienprofil assoziiert.
- In einer Studie an polnischen Patienten erwies sich oxidativer Stress als unabhängiger Faktor, der mit einer Dysfunktion der Gefäßwand verbunden war.
- Erhöhter oxidativer Stress war in einer US-amerikanischen Studie mit dem Auftreten von Vorhofflimmern assoziiert. Aus diesem Grund sollten nach Meinung der Autoren Therapien erprobt werden, die den oxidativen Stress verändern.
Referenzen:
- DCMS-News: Koronare Herzerkrankung und Mikronährstoffe
Dhar I, Lysne V et al.: Plasma methionine and risk of acute myocardial infarction: Effect modification by established risk factors; Atherosclerosis. 2018 May;272:175-181 - Safi M, Mahjoob MP et al.: The Assessment of short-term effect of L-Citrulline on endothelial function via FMD to NMD ratio in known CAD patients: A randomized, cross-over clinical trial (Clinical trial number: NCT02638727); Rom J Intern Med. 2017 Mar 1;55(1):23-27.
- Tsuboi T, Maeda M, Hayashi T : Administration of L-arginine plus L-citrulline or L-citrulline alone successfully retarded endothelial senescence; PLoS One. 2018 Feb 7;13(2):e0192252
- Grajeda-Iglesias C, Aviram M et al.: Specific Amino Acids Affect Cardiovascular Diseases and Atherogenesis via Protection against Macrophage Foam Cell Formation: Review Article; Rambam Maimonides Med J. 2018 Jun 20:1-11
- Chávez-Tostado M, Carrillo-Llamas F et al.: Oral glutamine reduces myocardial damage after coronary revascularization under cardiopulmonary bypass. A randomized clinical trial; Nutr Hosp. 2017 Mar 30;34(2):277-283
- Knežević Praveček M, Vuković-Arar Ž et al.: Vitamin D Deficiency in Acute Coronary Syndrome - Clinically Relevant or Incidental Finding? Cent Eur J Public Health. 2017 Sep;25(3):185-190. doi: 10.21101/cejph.a4577.
- Qi L, Ma W et al.: Independent and Synergistic Associations of Biomarkers of Vitamin D Status With Risk of Coronary Heart Disease; Arterioscler Thromb Vasc Biol. 2017 Nov;37(11):2204-2212.
- Li K, Zhao W et al.: Effect modification of hypertension on the association of vitamin D deficiency with severity of coronary stenosis; Blood Press. 2018 Jun;27(3):134-140
- Diaf M, Khaled MB: Associations Between Dietary Antioxidant Intake and Markers of Atherosclerosis in Middle-Aged Women From North-Western Algeria; Front Nutr. 2018 Apr 24;5:29
- Majer M, Gackowski D et al.: Systemic oxidoreductive balance and vascular function in individuals without clinical manifestation of atherosclerosis; Arch Med Sci Atheroscler Dis. 2017 Oct 5;2:e37-e45
- Samman Tahhan A, Sandesara PB et al.: Association between oxidative stress and atrial fibrillation; Heart Rhythm. 2017 Dec;14(12):1849-1855.
Eisenmangel bei Herzinsuffizienz
Wissenschaftler aus Portugal publizierten einen Fachartikel zur Bedeutung eines Eisenmangels bei Herzinsuffizienz. Gegenwärtig kann man davon ausgehen, dass mehr als 30 bis 50 Prozent der Patienten mit stabiler chronischer Herzinsuffizienz einen Eisenmangel aufweisen, der die Prognose der Erkrankung verschlechtert.
Eine intravenöse Eisentherapie sei eine sichere und effektive Intervention zur Verminderung der Krankenhausaufenthalte wegen Herzinsuffizienz.
Referenz:
Bruno M.L. Rocha, Gonçalo J.L. Cunha et al.: The Burden of Iron Deficiency in Heart Failure : Therapeutic Approach; Journal of the American College of Cardiology, Volume 71, Issue 7, 20 February 2018, Pages 782–793
Taurin besitzt antientzündliche Eigenschaften bei Patienten mit Herzinsuffizienz.
Wissenschaftler aus dem Iran und aus Neuseeland untersuchten bei Herzinsuffizienz-Patienten die Effekte einer Taurinsupplementierung vor und während einer körperlichen Belastung. Zwei Wochen Taurinsupplementierung erhöhte die Taurinspiegel und hatte antiatherogene und antiinflammatorische Effekte. Die Taurinsupplementierung erfolgte in Form einer Gabe von 3 x 500 mg Taurin.
Referenz:
Ahmadian M, Roshan VD et at al.: Taurine supplementation has anti-atherogenic and anti-inflammatory effects before and after incremental exercise in heart failure; Ther Adv Cardiovasc Dis. 2017 Jun 1:1753944717711138. doi: 10.1177/1753944717711138
Quecksilber und Herz-Kreislauf-Erkrankung
Quecksilber ist ein hochgiftiges Schwermetall und hat keine physiologischen Funktionen im Stoffwechsel. Quecksilber besitzt nicht nur toxische Effekte auf das Nervensystem und auf das Immunsystem, sondern fördert auch die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie z.B. arterielle Hypertonie, Koronare Herzerkrankung und Herzinfarkt. Die neurotoxischen Effekte von Quecksilber könnten auch die autonomen Funktionen des Herzens beeinflussen. Quecksilber hat eine hohe Affinität zu Thiol- und Selenogruppen, die in verschiedenen selen- und schwefelhaltigen Biomolekülen vorkommen. Quecksilber und Methylquecksilber führen zu einer mitochondrialen Dysfunktion, vermindern die ATP-Synthese, führen zu einer Glutathionverarmung und erhöhen die Peroxidation von Proteinen, DNA und Phospholipiden. Ein toxischer Effekt von Quecksilber, das Herz-Kreislauf-System betreffend, ist die Inaktivierung des Enzyms Paraoxonase, was zu einer Störung des HDL-Cholesterinstoffwechsels führt. Die toxischen Effekte von Quecksilber sollten bei allen Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen abgeklärt werden, bei denen der Verdacht auf eine Quecksilberüberladung besteht.
Referenz:
Giuseppe Genchi, Maria Stefania Sinicropi et al.: Mercury Exposure and Heart Diseases; Int J Environ Res Public Health. 2017 Jan; 14(1): 74. Published online 2017 Jan 12. doi: 10.3390/ijerph14010074
Die Wirkung von Mikronährstoffen bei der Herzinsuffizienz
Die Herzinsuffizienz ist eine sehr häufige internistische Erkrankung, von der in Europa mehr als 10 Mio. Menschen betroffen sind. Bei der Herzinsuffizienz besteht eine Unfähigkeit des Herzmuskels, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Der wichtigste auslösende Faktor für die Herzinsuffizienz ist die koronare Herzerkrankung, an zweiter Stelle folgt die Hypertonie, darüber hinaus gibt es auch verschiedene andere Ursachen wie Kardiomyopathien, Myocarditis, Perikarditis und vieles mehr. Durch das abnehmende Herzzeitvolumen bei der Herzinsuffizienz werden vom Organismus verschiedene Anpassungsmechanismen in Gang gesetzt, z.B. eine Aktivierung des Sympathikus und des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems. Langfristig kommt es dann zu einem strukturellen Umbau des Herzmuskels.
Bei Herzinsuffizienz: Störung des Energiestoffwechsels
Typisch für die Herzinsuffizienz ist eine Störung des Energiestoffwechsels des Herzmuskels, gekennzeichnet durch eine mitochondriale Dysfunktion, einen Abfall der ATP-Konzentration und einen Anstieg der Konzentration freier Fettsäuren. Mikronährstoffe sind von zentraler Bedeutung für eine effiziente Energiebildung und Energieversorgung. Deshalb sollten gerade Herzinsuffizienz-Patienten auf eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen achten...weiter
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Mikronährstoffe im Blut bestimmen
Bedeutung von Mikronährstoffen für das Herz-Kreislauf-System
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Angina Pectoris, Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzinsuffizienz sind sehr häufige Erkrankungen. Ausgangspunkt ist meist eine krankhafte Veränderung der Blutgefäße, für deren Entstehung Mikronährstoffmängel eine große Rolle spielen. Atherosklerotische Veränderungen in den Blutgefäßen entstehen oftmals aufgrund eines Mangels an Antioxidantien oder eines Defizites der Aminosäure Arginin. Das Spurenelement Eisen ist von zentraler Bedeutung für den Energiestoffwechsel des Herzmuskels. Zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollte unbedingt auch auf eine ausreichende Vitamin-D3-Versorgung geachtet werden.
Wie wirken Mikronährstoffe bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
Mikronährstoffe wirken antioxidativ, antientzündlich, leicht blutdrucksenkend, blutverdünnend. Bestimmte Mikronährstoffe können auch die Leistung des Herzmuskels verbessern oder besitzen einen antiarrhythmischen Effekt. Dazu kommt, dass Mikronährstoffe auch Stressschäden an den Gefäßen vermindern können. Die Risikofaktoren Homocystein und Lipoprotein (a) können durch Supplementierung bestimmter Mikronährstoffe gesenkt werden.
Wie erkenne ich Mikronährstoffmängel bei Herz-Kreislauf-Erkankungen?
Mikronährstoffmängel sind nur durch eine geeignete Mikronährstoffanalyse erkennbar. Auf der Basis der gemessenen Laborwerte ist dann eine zielführende Supplementierung mit Mikronährstoffen möglich. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfehlen wir die Durchführung des DCMS-Herz-Kreislauf-Profils.