Die Wirkung von Mikronährstoffen bei der Herzinsuffizienz

 

herzinsuffizienz 320Die Herzinsuffizienz ist eine sehr häufige internistische Erkrankung, von der in Europa mehr als 10 Mio. Menschen betroffen sind. Bei der Herzinsuffizienz besteht eine Unfähigkeit des Herzmuskels, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Der wichtigste auslösende Faktor für die Herzinsuffizienz ist die koronare Herzerkrankung, an zweiter Stelle folgt die Hypertonie, darüber hinaus gibt es auch verschiedene andere Ursachen wie Kardiomyopathien, Myocarditis, Perikarditis und vieles mehr. Durch das abnehmende Herzzeitvolumen bei der Herzinsuffizienz werden vom Organismus verschiedene Anpassungsmechanismen in Gang gesetzt, z.B. eine Aktivierung des Sympathikus und des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems. Langfristig kommt es dann zu einem strukturellen Umbau des Herzmuskels.

 

Bei Herzinsuffizienz: Störung des Energiestoffwechsels

Typisch für die Herzinsuffizienz ist eine Störung des Energiestoffwechsels des Herzmuskels, gekennzeichnet durch eine mitochondriale Dysfunktion, einen Abfall der ATP-Konzentration und einen Anstieg der Konzentration freier Fettsäuren. Mikronährstoffe sind von zentraler Bedeutung für eine effiziente Energiebildung und Energieversorgung. Deshalb sollten gerade Herzinsuffizienz-Patienten auf eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen achten.

 

Patienten mit Herzinsuffizienz haben oftmals Mikronährstoffmängel

Häufig haben Patienten mit Herzinsuffizienz einen Vitamin-B1-Mangel, der durch verschiedene Faktoren begünstigt wird, wobei die Einnahme von Diuretika der Hauptfaktor sein dürfte.

Neben seinen anderen zahlreichen anderen Funktionen spielt Vitamin D3 auch eine Rolle im Herz-Kreislauf-System. Eine unzureichende Versorgung mit Vitamin D3 begünstigt eine endotheliale Dysfunktion, kann die Entzündungsaktivität erhöhen und das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System aktivieren. Im Falle der Herzinsuffizienz ist insbesondere die Senkung erhöhter Parathormonspiegel durch Vitamin D3 von großer Bedeutung.

 

Eisen ist sehr wichtig für das Herz

In den letzten Jahren wird eindrucksvoll deutlich, dass dem Spurenelement Eisen eine grundlegende Bedeutung bei der Behandlung der Herzinsuffizienz zukommt. Inzwischen gibt es zahlreiche Studien und Berichte über die vorteilhafte Wirkung von Eiseninfusionen bei der Behandlung der Herzinsuffizienz. Wissenschaftler der wissenschaftlichen Hochschule Hannover untersuchen Gewebeproben von Patienten mit Kardiomyopathien und konnten nachweisen, dass die Herzmuskelzellen intrazellulär etwa über ein Drittel weniger Eisen verfügten als gesunde Herzmuskelzellen.

Eine Studie von Wissenschaftlern aus Tschechien hat ergeben, dass der Eisengehalt des Myokards bei Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz im Vergleich zu Herzmuskelproben gesunder Kontrollpersonen deutlich vermindert ist. Außerdem wurde eine Beeinträchtigung der Mitochondrienfunktion nachgewiesen. Eisen ist für die Funktionsfähigkeit der Atmungskette von zentraler Bedeutung. Ein Eisenmangel führt aber auch zu einer geringeren Aktivität der Enzyme des Citratzyklus.

Es gibt Hinweise aus Studien, dass eine Therapie mit Coenzym Q10 vorteilhafte Effekte bei der Behandlung der Herzinsuffizienz hat. Auch für Carnitin bzw. Propionyl-L-Carnitin wurden therapeutische Effekte nachgewiesen.

Auch die Aminosäure Taurin kann bei der Behandlung der Herzinsuffizienz von Nutzen sein. Jedenfalls konnte durch eine Taurinsupplementierung eine signifikante Verbesserung der Belastbarkeit bei Patienten mit Herzinsuffizienz erreicht werden. Taurin besitzt neben vielfältigen anderen Eigenschaften auch eine positiv inotrope und antiarrhythmische Wirkung.

Im Bedarfsfall ist auch eine Argininsupplementierung in Betracht zu ziehen. Generell ist bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen häufig ein Magnesiummangel nachweisbar. Mikronährstoffe spielen also für die Prävention und Behandlung der Herzinsuffizienz eine wichtige Rolle, insbesondere durch eine Verbesserung des Energiestoffwechsels der Herzmuskelzellen.

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