Arsenbelastung durch alte Bücher

arsenbelastete Buecher

Es gibt vielfältige Quellen für Schwermetalle im täglichen Leben. Im März 2024 publizierte SWR, dass mehrere Universitäten Teile ihres Bücherbestandes aus dem 19. Jahrhundert gesperrt haben. Der Grund hierfür ist, dass der Bücherbestand auf eine mögliche Arsenbelastung überprüft werden muss. Es geht speziell um Bücher mit einem grünen Einband oder grünen Buchschnitt. Im 19. Jahrhundert wurde für das grüne Einfärben von Bucheinbänden und Buchschnitten der Farbstoff „Schweinfurter Grün“ verwendet. Dieser Farbstoff enthält Arsen, das möglicherweise für die Leser eine gesundheitliche Gefahr darstellt. Gesundheitliche Risiken können dann entstehen, wenn beim Umblättern die Finger befeuchtet werden oder wenn arsenbelasteter Staub eingeatmet wird. Nach Aussagen des Deutschen Bibliotheksverbands ist das Problem der möglichen Arsenbelastung seit längerem bekannt. Es gibt aber für den Umgang mit Arsen-belasteten Büchern noch keine allgemeine Handlungsempfehlung.

Referenz:
Swr.de, 19.03.24: Belastung mit Arsen: Universitäten sperren und prüfentausende Bücher

Schwermetalle erhöhen Gichtrisiko

Forscher aus China untersuchten den Zusammenhang zwischen einer Schwermetallbelastung und erhöhten Harnsäurekonzentrationen in der Allgemeinbevölkerung. Dazu verwendeten sie Daten von NHANES. Höhere Spiegel von Quecksilber und Blei waren mit Gicht assoziiert. Der Zusammenhang war aber nur statistisch signifikant im obersten Viertel der Konzentrationen der erwähnten Schwermetalle. Den stärksten Einfluss auf Erhöhung der Harnsäurekonzentrationen und Gicht hatte Blei. Es bestand ein linearer Zusammenhang zwischen der Bleikonzentration und dem Auftreten erhöhter Harnsäurewerte und Gicht.

Referenz:
Yuxuan Tan, Yingyin Fu et al.: Association between blood metal exposures and hyperuricemia in the U.S. general adult: A subgroup analysis from NHANES; Chemosphere
Volume 318, March 2023, 137873

Bleispiegel korreliert mit dem Kalzium-Score

Die Bestimmung des Kalzium-Scores in den Koronararterien ist ein Biomarker zum Nachweis von Atherosklerose.

Wissenschaftler aus Korea fanden bei Probanden ohne bekannte kardiovaskuläre Erkrankung eine positive Korrelation zwischen den Bleispiegeln im Vollblut und den Kalzium-Scores. Die Autoren des Fachartikels empfehlen eine starke Verminderung der Bleiexposition, um die Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen zu reduzieren.

Referenz:
Eunyoung Park, Suwhan Kim et al.: The Association Between Blood Lead Levels and Coronary Artery Calcium Score Determined by Using Coronary Computed Tomography Angiography; J Korean Med Sci. 2023 Jul 3;38(26):e203.

Bleibelastung und Ballaststoffe

Eine Belastung mit Blei ist ein anerkannter Risikofaktor für Fettstoffwechselstörungen.
Ballaststoffe können Störungen des Fettstoffwechsels reduzieren. Wissenschaftler aus China untersuchten bei 2.128 erwachsenen US-Amerikanern den Einfluss der Bleikonzentration im Vollblut auf Störungen des Fettstoffwechsels. Höhere Bleispiegel erhöhten das Risiko für eine Dyslipidämie. Eine ausreichende Zufuhr von Ballaststoffen konnte das Risiko einer Dyslipidämie infolge Bleibelastung reduzieren. Die Autoren des Fachartikels plädieren für eine Erhöhung der Ballaststoffzufuhr, da es im täglichen Leben schwierig sei, die Exposition gegenüber Blei zu vermeiden.

Referenz:
Bin Li, Fengzhan Zhang et al.: Adequate Intake of Dietary Fiber May Relieve the Detrimental Impact of Blood Lead on Dyslipidemia among US Adults: A Study of Data from the National Health and Nutrition Examination Survey Database; Nutrients. 2023 Oct 19;15(20):4434.

Bleispiegel und chronische Schmerzen

Wissenschaftler aus China untersuchten bei Teilnehmern von NHANES einen möglichen Zusammenhang zwischen den Bleikonzentrationen im Vollblut und chronischen Schmerzen. 13.485 Studienteilnehmer wurden in die Auswertung einbezogen. Es zeigte sich, dass höhere Bleikonzentration im Vollblut mit einem höheren Risiko für chronische Schmerzen assoziiert waren.

Referenz:
Wanyu Wang , Xiaoyun Lu et al.: The Relationship between Blood Lead Level and Chronic Pain in US Adults: A Nationwide Cross-Sectional Study; Pain Ther. 2023 Oct;12(5):1195-1208.