Energiearmut bei Depressionen biochemisch bewiesen

BirneAntriebslosigkeit, Interessenverlust, Konzentrationsstörungen - an diesen Problemen leiden viele Patienten mit der Diagnose "Depression" zusätzlich. Forscher der Universität Ulm gingen in einer Studie die Frage nach, ob dem Energiemangel auch biochemische Ursachen zugrundeliegen.

Sie wollten herausfinden, ob in den Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen) bei depressiven Patienten die Energieproduktion heruntergefahren wird. Und tatsächlich: Die Wissenschaftler um die Professorin Iris-Tatjana Kolassa und Dr. Alexander Karabatsiakis konnten in einer Studie mit 22 depressiven Probandinnen und 22 gesunden Kontrollpersonen beweisen, dass bei Depressionen weniger Adenosintriphosphat (ATP) produziert wird. ATP kann man als eine Art "Energiewährung" der Zelle beschreiben. Je weniger ATP in den Mitochondrien produziert wird, desto energiearmer die Zelle. Die Wissenschaftler konnten auch feststellen, dass der Schweregrad der Depressionen mit der mitochondrialen Energieleistung korrelierte.

Die Tatsache, dass bei depressiven Patienten weniger ATP gebildet wird, könnte erklären, warum dann eine entsprechende Antriebslosigkeit und Interessenlosigkeit auftritt. Insbesondere bei Stress, wenn der Energiebedarf erhöht ist, gleichzeitig aber weniger Energie produziert wird, stellt sich oftmals auch eine reduzierte Immunabwehr ein, was die Infektanfälligkeit erhöht. Depressionen werden auch mit einem höheren Risiko für die Entstehung von kardiovaskulären Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Krebserkrankungen in Verbindung gebracht.

Bisher galten Veränderungen von Neurotransmittern im Gehirn als wichtigste biologische Auffälligkeit bei Depressionen. Durch das Ergebnis dieser Studie wird jetzt eine weitere biologische Messlatte sichtbar.

Die Orthomolekulare Medizin in der Behandlung von Depressionen zielt schon immer darauf ab, den Botenstoffwechsel und den Energiestoffwechsel zu verbessern. Die Grundlage hierfür lieferten und liefern weltweit durchgeführte wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit von Mikronährstoffen bei psychischen Störungen beweisen und die biochemischen Zusammenhänge untermauern.

Auch wir können aufgrund unserer langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet der orthomolekularen Labordiagnostik und Therapie die Wirksamkeit von Mikronährstoffen bei psychischen Erkrankungen in vielen Fällen nur bestätigen.

Die Voraussetzung für eine effektive Therapie mit Mikronährstoffen ist immer eine Labordiagnostik, um herauszufinden, welche Mikronährstoffe dem Stoffwechsel fehlen. Nur so ist eine exakte Dosierung möglich. Der DCMS-Neuro-Check ist das Mikronährstoffprofil, bei dem die Mikronährstoffe im Blut/ Serum bestimmt werden, die u.a. bei Depressionen relevant sind. So ist eine zielführende Mikronährstofftherapie möglich.


Referenz:

uni-ulm.de, 08.08.2014: Neue biologische Grundlage der Depression entdeckt: „Kraftwerkstörung“ in Zellen als Auslöser für Antriebslosigkeit