Demenzerkrankungen und Mikronährstoffe: Neue Studien

kreuzwortrtsel joujou pixelio 200Am 11. Dezember 2013 haben die G-8-Gesundheitsminister erstmals gemeinsam über Strategien bezüglich Demenzerkrankungen gesprochen. Der britische Premierminister David Cameron bezeichnete die Demenz als die Pesterkrankung der 21. Jahrhunderts. Rund 44 Mio Menschen leiden weltweit an Demenz. Schätzungen zufolge werden es bis zum Jahr 2050 dreimal soviel sein. In Deutschland dürften derzeit etwa 1,4 Mio Demenzpatienten leben. In den letzen Monaten wurden wieder zahlreiche Studien über Demenzerkrankungen und Mikronährstoffe publiziert:

 

Vitamin D 

Französische Wissenschaftler untersuchten in einer Metaanalyse den Einfluss von 25-OH-D auf das episodische Gedächtnis und auf exekutive Funktionen bei Erwachsenen. Niedrigere Vitamin-D-Konzentrationen führten zu exekutiven Fehlfunktionen, insbesondere bezüglich den Faktoren mentale Veränderung, Verarbeitungsgeschwindigkeit und Aktualisierung von Informationen.

Dänische Wissenschaftler beobachteten einen Zusammenhang zwischen reduzierten 25-OH-D-Konzentrationen und einem erhöhten Risiko für Demenzerkrankungen, sowohl für die alzheimersche Erkrankung als auch für die vaskuläre Demenz. Polnische Forscher aus Warschau bewerteten eine optimale Vitamin-D-Versorgung als eine der Hauptfaktoren zur Prophylaxe neurokognitiver Störungen.

Im September 2013 veröffentlichten niederländische Forscher eine Übersichtsarbeit über den Zusammenhang zwischen Vitamin D und kognitiver Leistungsfähigkeit. Sie kamen zu dem Schluss, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel mit schlechteren Leistungen bei kognitiven Funktionstests verbunden sind oder das Risiko für Demenzerkrankungen erhöhen.


Homocystein, B-Vitamine

Wissenschaftler der University of Oxford konnten nachweisen, dass eine hochdosierte Behandlung mit B-Vitaminen die Hirnschrumpfung über einen Zeitraum von zwei Jahren verminderte. In den Hirnregionen, in denen bevorzugt Alzheimerprozesse auftreten, konnte die cerebrale Atrophie sogar um den Faktor sieben vermindert werden. In der Placebogruppe waren höhere Homocysteinkonzentrationen mit einer schnelleren Atrophie der grauen Hirnsubstanz assoziiert. Dieser Effekt konnte durch eine hochdosierte Therapie mit den Vitaminen B6, B12 und Folsäure vermindert werden. Forscher des schwedischen Carolinska-Instituts verglichen bei 265 Verstorbenen, die über 85 Jahre alt wurden, die Homocysteinkonzentrationen mit entsprechenden Autopsiebefunden. Dabei zeigte sich, dass erhöhte Homocysteinkonzentrationen bei über 85-jährigen Erwachsenen zu einer Alzheimer-typischen Pathologie beitragen könnte, besonders zu einer Belastung mit Neurofibrillen.


Oxidativer Stress

Wissenschaftler der Yale University haben im November 2013 publiziert, dass bei der Alzheimererkrankung eine signifikante Verminderung der nichtenzymatischen Antioxidantien im Blut vorliegt, insbesondere von Harnsäure, Vitamin A, E und C sowie von Alpha- und Beta-Carotin. Es besteht in der frühen Phase der Neurodegeneration eine erhebliche oxidative Schädigung im peripheren Blut.

 

Mikronährstoffversorgung bei Alzheimerpatienten

Wissenschaftler der Universität Utrecht in den Niederlanden führten eine Metaanalyse über die Mikronährstoffversorgung bei Alzheimerpatienten durch. Es zeigte sich, dass Patienten mit Morbus Alzheimer einen gestörten Mikronährstoffstatus aufwiesen. Die Metaanalyse zeigte signifikant niedrigere Plasmaspiegel von Folsäure, Vitamin A, Vitamin B12, Vitamin C und Vitamin E. Auch bei Zink und Vitamin D waren die Spiegel niedriger als bei den Kontrollpersonen, allerdings auf einem nicht signifikanten Niveau.

 

Aluminium

Forscher der Louisiana State University konnten bei Alzheimerpatienten ansteigende Aluminiumkonzentrationen von der Aorta bis zu den Gehirnarterien im Bereich des Hippocampus nachweisen: Kulturen von menschlichen Gehirnendothelzellen zeigten im Vergleich zu anderen Zelltypen des Gehirns eine extrem hohe Affinität für Aluminium. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen lassen also den Schluss zu, dass die Blutgefäße im Gehirn durch ihre Eigenschaft, Aluminium zu binden, eine besondere Bedeutung für die Entstehung krankhafter Veränderungen haben könnten.  

 

Fazit:
Mikronährstoffdefizite wurden sehr häufig im Zusammenhang mit der Alzheimererkrankung beobachtet. Zur Prävention dieser Erkrankung sollte auf jeden Fall auf eine gute Versorgung mit den oben erwähnten Mikronährstoffen geachtet werden.

Schon seit vielen Jahren ist Aluminium als möglicher pathogenetischer Faktor bei Morbus Alzheimer im Gespräch. Die Aluminiumhypothese dieser Erkrankung hat im Jahr 2013 wieder Auftrieb bekommen, u.a. auch durch den Nachweis eines hohen Aluminiumanteils im Ferritinmolekül bei Alzheimerpatienten.