Chinesische Wissenschaftler untersuchten bei 1.550 nicht-dementen Altenheimbewohnern über 60 Jahre den Einfluss der Vitamin-E-Aufnahme auf das Demenzrisiko. Bei den Studienteilnehmern wurde die Vitamin-E-Aufnahme per Fragebogen ermittelt, außerdem wurden die kognitiven Funktionen mittels verschiedener Testverfahren untersucht. Nach etwa fünf Jahren wurde bei 135 Personen Demenz festgestellt. Die Vitamin-E-Aufnahme korrelierte negativ mit der Rate des jährlichen kognitiven Abbaus. Die Studienteilnehmer mit einer niedrigen Vitamin-E-Aufnahme hatten ein signifikant höheres Risiko für die Entwicklung einer Demenzerkrankung im Vergleich zu den Probanden mit höherer Vitamin-E-Zufuhr.

Referenz:
Su Liu, Jianfeng Luo et al.: Low dietary vitamin E intake is associated with high risk of incident dementia among older adults: The Shanghai Aging Study; Front. Nutr., 23 November 2022, Sec. Nutrition, Psychology and Brain Health

Die Lewy-Körper-Demenz ist nach dem Morbus Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Demenz im Alter und macht ca. 20 Prozent aller Demenzformen aus. Wissenschaftler aus Norwegen konnten nachweisen, dass höhere Tyrosinkonzentrationen im Blutserum mit einer besseren Hirnleistungsfähigkeit bei Patienten mit Lewy-Körper Demenz assoziiert waren. Bei Patienten mit Morbus Alzheimer zeigten höhere Tyrosinkonzentrationen keinen Effekt. Tyrosin ist die Ausgangssubstanz für die Bildung von Dopamin und Noradrenalin.

Referenz:
Adrian McCanna, DagAarsland et al.: Serum tyrosine is associated with better cognition in Lewy body dementia;
Brain Research, Volume 1765, 15 August 2021, 147481

Ein Vitamin-D-Mangel wurde mit einem erhöhten Risiko für Demenzerkrankungen in Zusammenhang gebracht. Wissenschaftler aus den Niederlanden untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Status und dem Hirnvolumen sowie dem Volumen des Hippocampus. Die Studienpopulation bestand aus 2.716 Teilnehmern der Rotterdam Study. Eine 25-OH-Vitamin-D-Konzentration <30 Nanomol pro Liter war im Vergleich zu einer 25-OH-Vitamin-D-Konzentration größer 50 Nanomol pro Liter mit einem kleineren Gehirnvolumen, einem kleineren Volumen der weißen Hirnsubstanz und des Hippocampus assoziiert.

Referenz:
Pauline H Croll , Mirte Boelens et al.: Associations of Vitamin D Deficiency With MRI Markers of Brain Health in a Community Sample; Clin Nutr 2020 Apr 25; S0261-5614(20)30198-9.
doi: 10.1016/j.clnu.2020.04.027.

Chinesische Wissenschaftler publizierten eine Metaanalyse über den Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und dem Risiko für eine Demenz- und Alzheimererkrankung. In die Metaanalyse wurden insgesamt 16 Studien einbezogen. Ein Vitamin-D-Mangel wurde als 25-OH-Vitamin D kleiner als 20 Nanogramm/Milliliter definiert. Es zeigte sich eine signifikante Assoziation zwischen einem Vitamin-D-Mangel und Demenzerkrankungen sowie Morbus Alzheimer. Bei einem schweren Vitamin-D-Mangel (25-OH-Vitamin D kleiner als 10 Nanogramm pro Milliliter) waren die Zusammenhänge stärker ausgeprägt als bei einem moderaten Vitamin-D-Mangel.

Referenz:
Bingyan Chai, Fulin Gao et al.: Vitamin D deficiency as a risk factor for dementia and Alzheimer’s disease: an updated meta-analysis; BMC Neurol. 2019; 19: 284.
Published online 2019 Nov 13. doi: 10.1186/s12883-019-1500-6

Forscher aus Südkorea untersuchten bei 31 älteren Frauen mit Demenzerkrankung, inwieweit eine Supplementierung von Taurin die Serumkonzentration beeinflusste und auch einen Einfluss auf die Symptome der Demenzerkrankung hatte. Durch die Taurinsupplementierung (3 Gramm täglich) kam es zu einem deutlichen Anstieg der Taurinkonzentration im Serum und Urin. Die Taurinsupplementierung führte auch zu positiven Veränderungen in der Sprachfertigkeit und bei exekutiven Funktionen.

Referenz:
Gao R, Bae MA et al.: Effects of Dietary Taurine Supplementation on Blood and Urine Taurine Concentrations in the Elderly Women with Dementia; Adv Exp Med Biol. 2019;1155:231-238. doi: 10.1007/978-981-13-8023-5_22.

dementia 320Wissenschaftler aus Indien publizierten eine Metaanalyse und eine systematische Übersicht über die Selenkonzentrationen im Gehirn bei Alzheimerpatienten.

Die Metaanalyse zeigte, dass der Selenstatus im Gehirn von Alzheimerpatienten signifikant niedriger war als bei Kontrollpersonen. Bekanntlich ist Selen ein wichtiges Antioxidans und Morbus Alzheimer mit oxidativem Stress assoziiert, sodass der Selenstatus bei Alzheimerpatienten einer vermehrten Beachtung bedarf.

Referenz:
Varikasuvu SR, Prasad V S et al.: Brain Selenium in Alzheimer's Disease (BRAIN SEAD Study): a Systematic Review and Meta-Analysis; Biol Trace Elem Res. 2018 Aug 31. doi: 10.1007/s12011-018-1492-x

Wissenschaftler aus China konnten nachweisen, dass eine adjuvante Folsäuresupplementierung von 1,25 mg pro Tag über einen Zeitraum von sechs Monaten einen günstigen Effekt bei Alzheimerpatienten hatte. Es zeigte sich eine leichte Verbesserung der mentalen Leistungsfähigkeit. Außerdem kam es im Vergleich zu einer Kontrollgruppe zu einer Verminderung der Konzentration proinflammatorischer Zytokine.

Referenz:
Chen H, Liu S, Ji L et al.: Folic Acid Supplementation Mitigates Alzheimer's Disease by Reducing Inflammation: A Randomized Controlled Trial; Mediators Inflamm. 2016:5912146.