chocolate mousse 320Wissenschaftler aus Polen publizierten 2016 einen Fachartikel, indem sie sich mit dem Einfluss von Ernährungsfaktoren auf den Cortisolspiegel beschäftigten. Cortisol ist ein außerordentlich wichtiges Stoffwechselhormon mit einer Vielzahl von Funktionen. Problematisch wird es, wenn die Cortisolspiegel längere Zeit erhöht sind. Dann kann Cortisol zur Entwicklung einer Insulinresistenz zu Fettstoffwechselstörungen, arterieller Hypertonie und zu Übergewicht beitragen. Ständig erhöhte Cortisolspiegel stören auch die Kollagensynthese und die Mineralisierung der Knochen und können die Testosteronbildung im Körper behindern.

Die Cortisolspiegel im Körper können sowohl durch körperlichen, wie auch durch psychischen Stress ansteigen. Die Aminosäure Tryptophan kann z.B. den Anstieg der Cortisolspiegel nach körperlicher Anstrengung reduzieren. Ein wichtiger Neurotransmitter, der die Cortisolfreisetzung reguliert, ist GABA. GABA reduziert die Freisetzung von CRH, das wiederum die Sekretion von Cortisol aus der Nebenniere beeinflusst. Die Konzentration von GABA kann durch verschiedene Mikronährstoffe beeinflusst werden, z.B. durch Vitamin B6, B12, Folsäure und Taurin. Taurin ist in der Lage, den GABA-Rezeptor zu stimulieren. GABA wird aus der Aminosäure Glutamin gebildet, wofür Vitamin B6 erforderlich ist.

Auch mit Vitamin C kann die Cortisolkonzentration beeinflusst werden. In einem Versuch wurde nachgewiesen, dass Vitamin C zu einer schnelleren Erholung der Cortisolspiegel nach psychischem Stress führte. Im Ausdauersport bewirkten hohe Vitamin-C-Dosen einen verminderten Anstieg der Cortisolspiegel. Außerdem wurden Muskelschmerzen reduziert und der Regenerationsprozess verbessert. Auch hohe Dosen der Vitamine B1, B2 und B3 zeigten einen ähnlichen Effekt. Wie bereits erwähnt, vermag eine starke körperliche Anstrengung die Cortisolfreisetzung zu erhöhen. Dieser Prozess kann bei Athleten mit Hilfe von Magnesium vermindert werden. Magnesium wirkt hemmend auf die Aktivität der NMDA-Rezeptoren im Gehirn, was wiederum die Sekretion von ACTH reduziert. Auch eine Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren reduzierten die Cortisolspiegel und das subjektive Gefühl von Stress.

2014 haben japanische Wissenschaftler publiziert, dass eine Supplementierung von Ornithin sowohl die Cortisolspiegel wie auch den Quotienten Cortisol/DHEA-S signifikant verminderte. Auch die Stimmungslage und die Schlafqualität verbesserten sich durch Ornithin.

 

Referenz:
Marta Stachowicz, Anna Lebiedzińsk: The effect of diet components on the level of cortisol; European Food Research and Technology, December 2016, Volume 242, Issue 12, pp 2001–2009

 

Kommentar:
Eine langfristige Erhöhung der Cortisolspiegel kommt sehr häufig vor, z.B. bei anhaltenden Stresszuständen beruflicher oder familiärer Natur. Da, wie bereits erwähnt, ein Hypercortisolismus gesundheitsschädlich wirkt, können Mikronährstoffe zur Begrenzung der Cortisolerhöhung von großem Nutzen sein.