Arginin senkt den Blutdruck bei Erwachsenen
Wissenschaftler aus dem Iran publizierten einen systematischen Übersichtsartikel und eine Metaanalyse über randomisierte Studien zum Effekt einer Argininsupplementierung auf den Blutdruck. 22 randomisierte klinische Studien wurden in die Auswertung einbezogen. Die Analyse der Daten zeigte, dass eine Supplementierung von Arginin zu einer signifikanten Senkung des systolischen und auch des diastolischen Blutdrucks führte. Dabei sollte die effektive Dosis von Arginin bei über vier Gramm pro Tag liegen.
Referenz:
F Shiraseb, O Asbaghi et al.: The Effect of L-arginine Supplementation On Blood Pressure in Adults: A Systematic Review and Dose-response Meta-analysis of Randomized Clinical Trials; Advances in Nutrition, nmab155, https://doi.org/10.1093/advances/nmab155, Published:
30 December 2021
Zusammenhang zwischen Vitamin-C-Spiegel und Blutdruck
Wissenschaftler aus China publizierten einen systematischen Übersichtsartikel und eine Metaanalyse über den Zusammenhang zwischen Vitamin-C-Spiegel und dem Blutdruck. In die Metaanalyse wurden 18 Studien einbezogen. Menschen mit arterieller Hypertonie hatten relativ niedrige Vitamin-C-Konzentrationen, und Vitamin C war invers mit dem systolischen und diastolischen Blutdruck assoziiert.
Referenz:
Ran L, Zhao W, Tan X, Wang H et al.: Association Between Serum Vitamin C and the Blood Pressure: A Systematic Review and Meta-Analysis of Observational Studies; Cardiovasc Ther. 2020 Apr 29;2020:4940673. doi: 10.1155/2020/4940673. eCollection 2020.
Bleibelastung erhöht Blutdruck
Wissenschaftler aus Korea untersuchten bei 12.060 bleiexponierten Arbeitern die Bleikonzentrationen im Vollblut sowie die Blutdruckwerte. Sowohl der systolische wie auch der diastolische Blutdruck zeigte einen signifikanten Zusammenhang mit höheren Bleikonzentrationen. Eine Bleikonzentration größer 68,7 µg/Liter war mit erhöhtem Blutdruck assoziiert.
Referenz:
Kim MG, Kim YW, Ahn YS et al.: Does low lead exposure affect blood pressure and hypertension? J Occup Health. 2019 Dec 20. doi: 10.1002/1348-9585.12107.
Der Effekt von Arginin und Citrullin auf den Blutdruck
Wissenschaftler der Universität Magdeburg und der dänischen Universität Aarhus publizierten einen Übersichtsartikel über die Bedeutung einer Arginin- und Citrullin-Supplementierung zur Blutdrucksenkung. Stickstoffmonoxid (NO) ist eine bekannte gefäßerweiternde Substanz. Eine unzureichende NO-Bildung wurde mit erhöhten Blutdruckwerten in Zusammenhang gebracht. Sowohl eine Arginin- wie auch eine Citrullin-Supplementierung können den Argininspiegel anheben, wobei eine Citrullin-Supplementierung etwa doppelt so stark wirkt wie die Einnahme von Arginin. Die derzeit verfügbaren Daten lassen den Schluss zu, dass eine Supplementierung von Arginin den Blutdruck um 5,6/2,7 mmHg senken kann. Die antihypertensiven Eigenschaften von Citrullin sind fraglicher und liegen in einer Größenordnung von 4,1/2,1 bis 7,5/3,8 mmHg. Die Autoren der Studie betonen, dass es nicht vollständig verstanden sei, wie Citrullin und Arginin wirken. Die Kapazität zur Bildung von Stickstoffmonoxid ist bereits bei normalen Argininkonzentrationen völlig ausgeschöpft, so dass eine weitere Zunahme der Argininkonzentration die NO-Konzentration nicht weiter erhöhen kann.
Referenz:
Khalaf D, Krüger M et al.: The Effects of Oral l-Arginine and l-Citrulline Supplementation on Blood Pressure; Nutrients. 2019 Jul 22;11(7). pii: E1679. doi: 10.3390/nu11071679.
Citrullin hat blutdrucksenkenden Effekt
Wissenschaftler aus dem Iran haben eine Metaanalyse zur Bedeutung von Citrullin bezüglich der Blutdrucksenkung publiziert. Die Auswertung der Daten zeigte, dass eine Citrullinsupplementierung den systolischen Blutdruck zu senken vermag. Eine signifikante Verminderung des diastolischen Blutdrucks wurde aber nur in Studien beobachtet, in denen täglich über sechs Gramm Citrullin verabreicht wurde.
Referenz:
Mahboobi S, Tsang C et al.: Effect of L-citrulline supplementation on blood pressure: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials; J Hum Hypertens. 2019 Jan;33(1):10-21. doi: 10.1038/s41371-018-0108-4. Epub 2018 Sep 11.
Hypertonie: neue Studien über Mikronährstoffe
In Europa leiden durchschnittlich 25 Prozent der Erwachsenen an arterieller Hypertonie. Im Alter über 50 Jahren sind es bis zu 50 Prozent, bei Adipositas bis zu 75 Prozent. Die arterielle Hypertonie ist die Hauptursache für die koronare Herzkrankheit (KHK) und für die Herzinsuffizienz. Über 90 Prozent der Hypertonie-Patienten haben eine essenzielle Hypertonie, für deren Entstehung genetische Faktoren sowie verschiedene Lebensstilfaktoren verantwortlich gemacht werden. Wesentlich für die Prävention und auch für die Behandlung der Hypertonie ist die Versorgung mit Mikronährstoffen. Über die Zusammenhänge zwischen Mikronährstoffen und Bluthochdruck werden regelmäßig neue Studien publiziert.
Update: September 2019
Wissenschaftler aus China publizierten eine Metaanalyse zum Effekt einer Folsäure-Supplementierung als Zusatz zu einer blutdrucksenkenden Therapie. 49 von 65 Studien berichteten über einen signifikant besseren Effekt einer Kombination aus Folsäure und blutdrucksenkenden Mitteln im Vergleich zu einer ausschließlichen Therapie mit Antihypertensiva. Durch die Folsäure-Supplementierung wurde auch die Homocysteinkonzentration vermindert, außerdem reduzierte die Zusatztherapie mit Folsäure das Risiko für kardiovaskuläre und cerebrovaskuläre Ereignisse.
Referenz:
Wang WW, Wang XS et al.: A Meta-Analysis of Folic Acid in Combination with Anti-Hypertension Drugs in Patients with Hypertension and Hyperhomocysteinemia; Front Pharmacol. 2017 Aug 31;8:585. doi: 10.3389/fphar.2017.00585. eCollection 2017.
Wissenschaftler aus Australien untersuchten bei Typ-2-Diabetikern, inwieweit sich eine Vitamin-C-Supplementierung auf die Blutzuckerkontrolle und auf den Blutdruck auswirkte. Durch die Einnahme von 2 × 500 mg Vitamin C über einen Zeitraum von vier Monaten kam es zu einer deutlichen Verbesserung der Blutzuckerregulierung. Außerdem zeigte sich eine Verminderung sowohl des systolischen wie auch des diastolischen Blutdrucks.
Referenz:
Das UN: Vitamin C for Type 2 Diabetes Mellitus and Hypertension; Arch Med Res. 2019 Feb;50(2):11-14. doi: 10.1016/j.arcmed.2019.05.004. Epub 2019 May 23.
Wie Wissenschaftler aus Nordirland berichteten, kann auch Vitamin B2 (Riboflavin) für die Prävention und Behandlung der arteriellen Hypertonie eine Rolle spielen. Wichtig ist Vitamin B2 für die Patienten, die einen Polymorphismus des Enzyms 5,10-Methylentetrahydrofolatreduktase (MTHFR) aufweisen. Diese Enzymvariante ist relativ häufig; 12 bis 15 Prozent der europäischen Bevölkerung sind davon betroffen. Bei diesen Menschen erhöht sich das Risiko für arterielle Hypertonie um 24 bis 87 Prozent. Durch eine Vitamin-B2-Supplementierung kann es bei diesen Menschen zu einer Senkung des systolischen Blutdrucks um 6 - 13 mmHg kommen - unabhängig von der Wirksamkeit von blutdrucksenkenden Medikamenten.
Referenz:
McNulty H, Strain JJ et al.: Riboflavin, MTHFR genotype and blood pressure: A personalized approach to prevention and treatment of hypertension; Mol Aspects Med. 2017 Feb;53:2-9. doi: 10.1016/j.mam.2016.10.002. Epub 2016 Oct 6.
Wissenschaftler der dänischen Universität Aarhus und der Universität Magdeburg publizierten einen Fachartikel über die Wirksamkeit einer Arginin- und Citrullin-Supplementierung auf den Blutdruck. Sowohl Arginin wie auch Citrullin können die Plasma-Argininkonzentration erhöhen. Citrullin ist dabei etwa doppelt so effektiv wie Arginin. Eine orale Supplementierung von Arginin kann den Blutdruck um 5,4/2,7 mmHg senken, was vergleichbar mit einer Ernährungsumstellung und vermehrter Bewegung ist. Die antihypertensiven Eigenschaften von Citrullin sind mehr fraglich, bewegen sich aber wahrscheinlich in einer Größenordnung von 4,1/2,1 bis 7,5/3,8 mmHg. Der exakte Mechanismus, wie Citrullin und Arginin den Blutdruck beeinflussen, ist noch unklar und dürfte nicht darauf beruhen, dass es zu einer vermehrten Bildung von Stickstoffmonoxid kommt.
Referenz:
Khalaf D, Krüger M et al.: The Effects of Oral l-Arginine and l-Citrulline Supplementation on Blood Pressure; Nutrients. 2019 Jul 22;11(7). pii: E1679. doi: 10.3390/nu11071679.
Eine Kombination aus Arginin und den Vitaminen B6, B12 und Folsäure eignet sich als diätetische Maßnahme zur Verbesserung der Endothelfunktion und des Blutdrucks bei Personen mit leichter bis moderater Blutdruckerhöhung.
Referenz:
Menzel D, Haller H et al.: L-Arginine and B vitamins improve endothelial function in subjects with mild to moderate blood pressure elevation; Eur J Nutr. 2018 Mar;57(2):557-568. doi: 10.1007/s00394-016-1342-6. Epub 2016 Nov 5.
Wissenschaftler aus dem Iran publizierten einen systematischen Übersichtsartikel und eine Metaanalyse über den Effekt einer Vitamin-E-Supplementierung auf den Blutdruck. Die Ergebnisse der Metaanalyse lassen den Schluss zu, dass eine Vitamin-E-Supplementierung nur den systolischen Blutdruck senken kann, aber nicht den diastolischen Blutdruck und den mittleren arteriellen Druck.
Referenz:
Emami MR, Safabakhsh M et al.: Effect of vitamin E supplementation on blood pressure: a systematic review and meta-analysis; J Hum Hypertens. 2019 Jul;33(7):499-507. doi: 10.1038/s41371-019-0192-0. Epub 2019 Mar 7.
Forscher der Universität Wien publizierten eine kurze Zusammenfassung zu Metaanalysen über den Effekt von Elektrolyten auf dem Blutdruck. Eine Verminderung der Natriumaufnahme und Erhöhung der Kaliumzufuhr zeigte einen überzeugenden blutdrucksenkenden Effekt, besonders bei Hypertoniepatienten. Die Senkung des systolischen Blutdrucks bewegte sich in der Größenordnung von 8 - 9 mmHg, was vergleichbar mit der Wirksamkeit eines blutdrucksenkenden Medikaments ist. Auch eine höhere Magnesiumaufnahme hatte einen günstigen Effekt auf dem Blutdruck, obwohl die Ergebnisse eher moderat ausfielen. Es gibt aber Patienten mit Bluthochdruck, die ausgesprochen sensitiv auf eine höhere Magnesiumszufuhr reagieren.
Referenz:
Sehar Iqbal, Norbert Klammer et al.: The Effect of Electrolytes on Blood Pressure: A Brief Summary of Meta-Analyses; Nutrients. 2019 Jun; 11(6): 1362.
Wissenschaftler aus Großbritannien haben im April 2019 publiziert, dass zwischen einem Vitamin-D-Mangel und resistenter Hypertonie ein statistisch signifikanter Zusammenhang bestand. In der Studie wurden Daten von NHANES 2003 - 2006 verwendet.
Referenz:
Alagacone S, Verga E et al.: The association between vitamin D deficiency and the risk of resistant hypertension; Clin Exp Hypertens. 2019 Apr 2:1-4. doi: 10.1080/10641963.2019.1601204.
Ein Forscherteam aus China veröffentlichte einen Fachartikel über Vitamin D und Vitamin-D-Rezeptor. Der Vitamin-D-Rezeptor ist auch in den Endothelzellen der Blutgefäße sowie in den Muskelzellen der Blutgefäße und in den Herzmuskelzellen weit verbreitet. Vitamin D spielt eine wichtige regulatorische Rolle zur Senkung des Blutdrucks durch Hemmung des Renin- Angiotensin- Aldosteron-Systems, durch Modulierung der Funktion der Gefäßwände und durch Reduzierung von vaskulärem oxidativen Stress. Es gibt zunehmend Beweise dafür, dass ein Vitamin-D-Mangel mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bei Bluthochdruck assoziiert ist. Bereits ein kurzzeitiger Vitamin-D-Mangel kann den Blutdruck erhöhen und Organschäden begünstigen.
Referenz:
Lin L, Zhang L et al.: Vitamin D and Vitamin D Receptor: New Insights in the Treatment of Hypertension; Curr Protein Pept Sci. 2019 Aug 7.
Studien, die in den letzten Monaten veröffentlicht wurden (Juni 2018):
- Wissenschaftler aus Polen haben im Mai 2018 publiziert, dass blutdrucksenkende Medikamente den Zinkstatus bei neu diagnostizierten Hypertoniepatienten störten. Durch die Einnahme blutdrucksenkender Mittel kam es zu einer Verminderung der Zinkkonzentration im Serum und in den Erythrozyten sowie zu einer erhöhten Zinkausscheidung über den Urin. Bei der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten ist also eine zusätzliche Zinksupplementierung empfehlenswert.
- Auch Magnesium hat eine wichtige Bedeutung für die Prävention der Hypertonie. Magnesium kann die Bildung von gefäßerweiternden Botenstoffen verstärken und auch die Effekte der Katecholamine bei akutem und chronischem Stress mildern. Ein Magnesiummangel stimuliert die Bildung von Aldosteron und verstärkt entzündliche Reaktionen in den Blutgefäßen. Außerdem ist ein Magnesiummangel mit der Entwicklung einer Insulinresistenz und Hyperglykämie sowie mit Veränderungen im Fettstoffwechsel assoziiert.
- Wissenschaftler aus China konnten nachweisen, dass sehr hohe Selenspiegel bei Frauen das Risiko für eine arterielle Hypertonie erhöhten. Bei Männern wurde dies nicht beobachtet.
- Eine andere Forschergruppe in China untersuchte den Einfluss einer Metallexposition auf das Risiko für eine arterielle Hypertonie. Sie konnten nachweisen, dass eine Exposition gegenüber Vanadium, Eisen, Zink, Selen und Quecksilber das Risiko für arterielle Hypertonie und bereits bestehende Blutdruckwerte erhöhte.
- Wissenschaftler aus den Iran haben im Januar 2018 publiziert, dass die Aufnahme von Phenylalanin offensichtlich das Risiko für eine arterielle Hypertonie beeinflusste. Bei einer Phenylalanin-Zufuhr im höchsten Quartil stieg das Risiko für Bluthochdruck um den Faktor 1,63 im Vergleich zum untersten Quartil.
- Wissenschaftler aus dem Iran konnten auch nachweisen, dass ein Ernährungsmuster mit einem hohen Anteil an verzweigtkettigen Aminosäuren, aromatischen Aminosäuren und alkoholischen Aminosäuren das Risiko für die Entstehung einer arteriellen Hypertonie erhöhte. Alkoholische Aminosäuren sind Serin und Threonin, aromatische Aminosäuren sind Tryptophan, Phenylalanin und Tyrosin. Zu den verzweigtkettigen Aminosäuren gehören Isoleucin, Leucin und Valin. Das erwähnte Aminosäurenmuster hing mit dem Verzehr tierischer Proteine zusammen und war negativ mit dem Verzehr pflanzliche Proteine assoziiert.
- Wissenschaftler aus Brasilien untersuchten bei 116 Patienten mit arterieller Hypertonie und Typ-2-Diabetes die Vitamin-D-Konzentrationen. Bei den Patienten konnte häufig ein Vitamin-D-Mangel festgestellt werden. Ein Vitamin-D-Mangel war auch mit einem höheren systolischen Blutdruck bei der ambulanten Blutdrucküberwachung assoziiert.
- Polnische Wissenschaftler konnten nachweisen, dass ein Vitamin-D-Mangel bei übergewichtigen Heranwachsenden mit einer höheren Prävalenz von arterieller Hypertonie, Fettleber, erhöhten Harnsäurekonzentrationen und niedrigen Phosphorspiegeln assoziiert war.
- Bei Patienten mit Bluthochdruck ohne größere Herz-Kreislauf-Erkrankungen konnte eine Folsäuretherapie die Sterblichkeit aufgrund schwerer Proteinurie reduzieren.
- Wissenschaftler aus Polen untersuchten bei Patienten mit primärem Bluthochdruck den Einfluss einer Folsäuresupplementierung auf die Konzentrationen von Homocystein, Gesamtcholesterin, HDL- und LDL-Cholesterin, Triglyceriden und Apolipoprotein A1 und Apolipoprotein B. Durch die Einnahme von 15 mg Folsäure kam es zu einem beträchtlichen Abfall der Homocysteinkonzentration. Parallel hierzu stieg die HDL-Cholesterinkonzentration an, ebenso wie Apolipoprotein A1. Der Abfall der Homocysteinkonzentration durch die Folsäuresupplementierung hatte also einen günstigen Einfluss auf die verschiedenen Lipidparameter, was mit einer Verminderung des Atheroskleroserisikos verbunden sein dürfte.
- Wissenschaftler aus China publizierten 2017, dass eine höhere Aufnahme von Vitamin B6 unabhängig mit einem verminderten Hypertonierisiko verbunden war. Bei Frauen mit einer hohen Folsäurezufuhr war der Zusammenhang zwischen Vitamin B6 und Hypertonie am stärksten.
- Im Juni 2018 wurden die Ergebnisse einer großen chinesischen Studie veröffentlicht, in der der Zusammenhang zwischen Homocystein und dem systolischen und diastolischen Blutdruck untersucht wurde. Die Homocystein-Serumkonzentrationen waren positiv mit dem systolischen und diastolischen Blutdruck assoziiert. Der Zusammenhang war stärker bei Personen mit Alkoholkonsum.
- 2017 wurde eine Metaanalyse über den Effekt einer Folsäuretherapie als adjuvante Therapie bei Patienten mit Bluthochdruck und Hyperhomocysteinämie publiziert. Die Folsäuretherapie hatte einen günstigen Effekt auf die Homocysteinkonzentration und reduzierte das Risiko für cardiovaskuläre und cerebrovaskuläre Ereignisse. Bei einer Supplementierungsdauer über 12 Wochen war der therapeutische Nutzen ausgeprägter als bei kürzerer Einnahmedauer.
- Im November 2017 wurde publiziert, dass bei chinesischen Erwachsenen eine größere Senkung von Homocystein auch mit einer größeren Reduktion des Schlaganfallrisikos assoziiert war.
Referenzen:
- DCMS-News: Arterielle Hypertonie und Mikronährstoffe; www.diagnostisches-centrum.de
- Suliburska J, Skrypnik K et al.: Effect of hypotensive therapy combined with modified diet or zinc supplementation on biochemical parameters and mineral status in hypertensive patients; J Trace Elem Med Biol. 2018 May;47:140-148.
- Kostov K, Halacheva L: Role of Magnesium Deficiency in Promoting Atherosclerosis, Endothelial Dysfunction, and Arterial Stiffening as Risk Factors for Hypertension; Int J Mol Sci. 2018 Jun 11;19(6). pii: E1724. doi: 10.3390/ijms19061724.
- Wu G, Li Z et al.: Cross-sectional Study: Relationship Between Serum Selenium and Hypertension in the Shandong Province of China; Biol Trace Elem Res. 2018 Mar 13.
- Wu W, Jiang S et al.: Environmental exposure to metals and the risk of hypertension: A cross-sectional study in China; Environ Pollut. 2018 Feb;233:670-678. doi: 10.1016/j.envpol.2017.10.111.
- Teymoori F, Asghari G et al.: High dietary intake of aromatic amino acids increases risk of hypertension; J Am Soc Hypertens. 2018 Jan;12(1):25-33
B-Vitamine bei Bluthochdruck
Wissenschaftler aus China konnten nachweisen, dass eine höhere Aufnahme von Vitamin B6 unabhängig mit einem niedrigeren Risiko für Hypertonie bei der chinesischen Landbevölkerung assoziiert war. Bei Frauen mit hoher Folsäurezufuhr war der Zusammenhang zwischen der Vitamin-B6-Konzentration und dem Schweregrad des Bluthochdrucks am stärksten.
Referenz:
Liu R et al.: Effect of B Vitamins from Diet on Hypertension. Arch Med Res. 2017 Feb;48(2):187-194.
Bluthochdruck: Studien
Die arterielle Hypertonie ist der häufigste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei den über 45-Jährigen leidet jeder Vierte an einer arteriellen Hypertonie. Für die Entwicklung einer arteriellen Hypertonie spielen Lebensstilfaktoren eine wichtige Rolle. Ganz wesentlich ist die Frage nach einer ausreichenden Versorgung mit Mikronährstoffen. Zur Bedeutung der Mikronährstoffe in der Prävention und Behandlung der arteriellen Hypertonie gibt es immer wieder neue Studien:
- Wissenschaftler aus Indien untersuchten bei Patienten mit essenzieller Hypertonie den Zusammenhang zwischen 25-OH-Vitamin-D3-Spiegeln und den Konzentrationen von hsCRP. Sie konnten nachweisen, dass zwischen den hsCRP-Spiegeln und der Vitamin-D-Konzentrationen ein inverser Zusammenhang bestand, was für das erhöhte kardiovaskuläre Risiko bei Hypertoniepatienten beiträgt.
Bei Kindern mit essenzieller Hypertonie wurde häufig eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung festgestellt - nämlich in 84 Prozent aller Fälle. Das Ausmaß des Vitamin-D-Mangels war bei Kindern mit Hypertonie und metabolischem Syndrom höher als bei Kindern, die nur eine arterielle Hypertonie aufwiesen. - Australische Wissenschaftler verabreichten gesunden Versuchspersonen mit Vitamin-D-Spiegeln unter 30 ng/ml täglich 2000 IE Vitamin D über einen Zeitraum von 12 Wochen. Die Vitamin-D-Supplementierung führte zu einer deutlichen Steigerung der 25-OH-Vitamin-D3-Spiegel sowie zu einer signifikanten Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks. Auch die Konzentration von TSP-1 wurde deutlich vermindert. TSP-1 ist ein wichtiges multifunktionales Protein, das z.B. auch die Fibrinolyse vermindert.
- Eine Kombination aus Arginin und den Vitaminen B6, B12 und Folsäure erwies sich als effektiv in der Blutdrucksenkung. Dies wurde von deutschen Wissenschaftlern publiziert.
- Forscher aus China untersuchten in einer Fallkontrollstudie bei älteren Menschen, inwieweit eine arterielle Hypertonie und ein erhöhter Homocysteinspiegel zusammenhängen. Bisher war unklar, inwieweit Homocystein ein unabhängiger Prädiktor für eine arterielle Hypertonie darstellt oder umgekehrt. Die Forscher aus China fanden heraus, dass erhöhte Homocysteinspiegel unabhängig mit Hypertonie assoziiert waren. Die Hypertonie wiederum bedingte erhöhte Homocysteinkonzentrationen.
- In einem Fachartikel kanadischer Wissenschaftler ging es um die Frage, ob AGEs und dessen Rezeptoren in der Pathophysiologie der Hypertonie eine Rolle spielen. Es wurde nachgewiesen, dass eine Reduzierung der AGEs-Aufnahme und eine Senkung der AGEs-Bildung, z.B. durch Vitamine, die Bildung einer arteriellen Hypertonie verminderte.
- Im Rahmen der internationalen INTERMAP-Study wurden verschiedene Ernährungsfaktoren identifiziert, die die Entstehung einer arteriellen Hypertonie beeinflussten. Es wurde nachgewiesen, dass die Aufnahme von pflanzlichen Proteinen, Glutaminsäure, Ballaststoffen, ungesättigten Fettsäuren, Linolsäure, Omega-3-Fettsäuren, Phosphor, Calcium, Magnesium und Nicht-Hämeisen invers mit dem Auftreten von Bluthochdruck assoziiert war. Einen ungünstigen Effekt hatten z.B. verschiedene Zuckerarten wie Fructose, Glucose und Saccharose sowie gesüßte Getränke, Cholesterin, Glycin und Alanin.
Referenzen:
- M. Prasad, P.Aruna et al.: Association of 25 OH-Vitamin D and hs-CRP in adults with Essential Hypertension; International Journal of Clinical Biochemistry and Research, April-June 2017;4(2): 178-181
- Zeid, S.; Yakovleva, L. V. et al.: Assessment status of vitamin D in adolescents with essential hypertension; Ekologiya Cheloveka / Human Ecology 2017 No.5 pp.38-41 ref.14
- Amarasekera AT, Assadi-Khansari B et al.: Vitamin D supplementation lowers thrombospondin-1 levels and blood pressure in healthy adults; PLoS One. 2017 May 10;12(5):e0174435. doi: 10.1371/journal.pone.0174435. eCollection 2017.
- Menzel D, Haller H et al.: L-Arginine and B vitamins improve endothelial function in subjects with mild to moderate blood pressure elevation; Eur J Nutr. 2016 Nov 5.
- Prasad K, Mishra M: Do Advanced Glycation End Products and Its Receptor Play a Role in Pathophysiology of Hypertension? Int J Angiol. 2017 Mar;26(1):1-11. doi: 10.1055/s-0037-1598183. Epub 2017 Feb 3.
- Xiuqin Hong, Paul Ward et al.: Is homocysteine an independent predictor of hypertension? A case-control study in an elderly population; Int J Clin Exp Med 2017; 10(4): 7129-7136
- Chan Q1, Stamler J et al.: An Update on Nutrients and Blood Pressure; J Atheroscler Thromb. 2016;23(3):276-89. doi: 10.5551/jat.30000. Epub 2015 Dec 18.