Es gibt immer mehr Hinweise dafür, dass oxidativer Stress eine wichtige Rolle bei der Pathogenese von Autismus spielt. Wissenschaftler aus China untersuchten das Auftreten von Markern des oxidativen Stresses bei Autismus-Kindern. Dazu wurden Daten von 87 Studien mit 4.928 Autismus-Kindern und 4.181 gesunden Kontrollpersonen ausgewertet. Die Metaanalyse zeigte, dass Blutkonzentrationen von oxidiertem Glutathion, Malondialdehyd, Homocystein, Kupfer und anderen Parametern höher waren als bei den gesunden Kontrollpersonen. Im Gegensatz dazu waren bei den Autismus-Kindern im Vergleich zu den gesunden Kontrollpersonen die Konzentrationen von reduziertem Glutathion, Gesamtglutathion, Methionin, Cystein, Vitamin B9, Vitamin D, Vitamin B12 und Vitamin E signifikant vermindert.

Referenz:
Chen L, et al.: Oxidative stress marker aberrations in children with autism spectrum disorder: a systematic review and meta-analysis of 87 studies (N=9109); Transl Psychiatry. 2021.

Forscher der Universität Peking publizierten im Dezember 2020 einen systematischen Übersichtsartikel und eine Metaanalyse über einem möglichen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Status und Autismus. Eine Metaanalyse von 24 Fall- Kontrollstudien zeigte, dass Kinder und Jugendliche mit Autismus im Vergleich zu Kontrollpersonen signifikant niedrigere Vitamin-D-Konzentrationen aufwiesen. Kinder, deren Mütter vor der Geburt einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel aufwiesen sowie Kinder mit niedrigen Vitamin-D-Spiegeln nach der Geburt, hatten ein 54 Prozent erhöhtes Risiko, Autismus zu entwickeln.

Referenz:
Wang Z, et al.: The Association between Vitamin D Status and Autism Spectrum Disorder (Autismus): A Systematic Review and Meta-Analysis; Nutrients. 2020. PMID: 33383952 Free PMC article. Review.

Chinesische Forscher haben im März 2020 publiziert, dass Kinder mit Autismus und mit Magen-Darm Problemen im Vergleich zu Autismus-Kindern ohne diese Symptome beträchtlich niedrigere Vitamin-A-Spiegel aufwiesen. Die Interaktion zwischen Vitamin-A-Mangel und Magen-Darm Symptomen schien einige Kernsymptome von Autismus zu verschärfen.

Referenz:
Cheng B, et al.: Vitamin A deficiency increases the risk of gastrointestinal comorbidity and exacerbates core symptoms in children with autism spectrum disorder.
Pediatr Res. 2020. PMID: 32225174

Chinesische Wissenschaftler publizierten einen systematischen Übersichtsartikel und eine Metaanalyse über einem möglichen Zusammenhang zwischen Autismus und Homocysteinspiegel. In die Auswertung wurden 31 Studien einbezogen. Die Homocysteinkonzentrationen im Blut waren bei Kindern mit Autismus signifikant höher als bei gesunden Kontrollpersonen.

Referenz:
Bao-Qiang Guo, Hong-Bin Li et al.: Blood homocysteine levels in children with autism spectrum disorder: An updated systematic review and meta-analysis; Psychiatry Res. 2020 Sep;291:113283.

Britische Wissenschaftler untersuchten in Gehirnproben von Verstorbenen mit Autismus die Aluminiumkonzentration und fanden insgesamt recht hohe Aluminiumkonzentrationen. Auffällig war, dass Aluminium häufig in nichtneuronalen Zellen angereichert war. Entscheidend ist natürlich, wie es bei Autismuspatienten zu teilweise sehr hohen Aluminiumkonzentrationen im Gehirn kam.

Referenz:
Mold M, Umar D et al.: Aluminium in brain tissue in autism; J Trace Elem Med Biol. 2018 Mar;46:76-82.

autismus bienen 320Die Auswertung von 44 Studien hat gezeigt, dass eine Quecksilberbelastung ein bedeutender ursächlicher Faktor für die Entstehung von Erkrankungen des autistischen Formenkreises ist. Wahrscheinlich sind die Entgiftungskapazität und die Ausleitungsmechanismen bei Autismuspatienten gestört, was zu einer Quecksilberanreicherung im Körper führt.

Referenz:
Jafari T, Rostampour N et al.: The association between mercury levels and autism spectrum disorders: A systematic review and meta-analysis; J Trace Elem Med Biol. 2017 Dec; 44:289-297. doi: 10.1016/j.jtemb.2017.09.002. Epub 2017 Sep 4.