Arthrose und Mikronährstofftherapie – Studien

 KnieschmerzenUnter Arthrose versteht man einen Gelenkverschleiß, der über das altersübliche Maß hinausgeht. Grundsätzlich können alle Gelenke von arthrotischen Veränderungen betroffen sein. Arthrosen treten sehr häufig auf: In Deutschland leiden etwa 5 Millionen Menschen an einer Arthrose, wobei die Kniegelenksarthrose die häufigste Lokalisation ist.


Mikronährstoffe spielen für den Erhalt der Gelenkstrukturen, für den Knochen- und Knorpelstoffwechsel eine wichtige Rolle. Mikronährstoffdefizite können deshalb die Entstehung von Arthrosen begünstigen. Hierzu einige Erkenntnisse aus neuen Studien:

Wissenschaftler aus Ägypten haben im März 2016 publiziert, dass sie bei Kniearthrose-Patienten signifikant verminderte Plasmaspiegel von Vitamin K nachweisen konnten, die mit einer radiologisch-nachweisbaren Progression der Arthroseerkrankung verbunden waren.

US-Wissenschaftler konnten im Rahmen der “The Health, Aging an Body Composition Study“ nachweisen, dass Studienteilnehmer mit niedrigen Vitamin-K1-Konzentrationen nach dreijähriger Beobachtungszeit mit größerer Wahrscheinlichkeit Knorpel- und Meniskusschäden aufwiesen.

Wissenschaftler aus Indien konnten nachweisen, dass bei Patienten mit Arthrosen und rheumatoider Arthritis ein erhöhter oxidativer Stress vorliegt. Sie fanden bei diesen Patienten im Vergleich zu Kontrollpersonen signifikant verminderte Vitamin-E- und Vitamin-C-Spiegel.

Eine griechische Forschergruppe fand bei Patienten mit Knie- oder Hüftgelenksarthrose einen hohen Prozentsatz an Patienten mit einem Vitamin-D-Mangel. Nur drei Prozent der Patienten hatten einen ausreichend hohen Vitamin-D-Spiegel.

Im Dezember 2014 erschien im Journal of Nutrition ein Fachartikel von verschiedenen US-Wissenschaftlern, der sich mit dem Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und der Kniegelenksarthrose beschäftigte. Sie konnten nachweisen, dass Studienteilnehmer mit einem hohem Parathormonspiegel und niedrigen Vitamin-D-Konzentrationen ein mehr als dreifach erhöhtes Risiko für das Voranschreiten einer Kniegelenksarthrose aufwiesen. Studienteilnehmer mit 25-(OH)D-Konzentrationen unter 15 µg/l zeigten ein doppelt so hohes Risiko für die Progression einer Arthrose als diejenigen mit einer Konzentration über 15 µg/l.

Von der deutschen Universität in Kairo wurde publiziert, dass bei niedrigen 25-(OH)D-Konzentrationen auch weniger Stickoxid nachweisbar war. Insgesamt zeigte das Ergebnis der Untersuchung der ägyptischen Wissenschaftler, dass Vitamin D in arthrosegeschädigten Chondrozyten die Stickoxidproduktion verbesserte mit möglicherweise protektivem Effekt.

In einem Übersichtsartikel beschäftigten sich Wissenschaftler aus China mit dem Stellenwert des Vitamin E bei der Behandlung von Arthrosen. Vitamin E kann das Voranschreiten von Arthrosen über verschiedene Mechanismen vermindern, z.B. durch den Erhalt der Skelettmuskulatur, durch Regulierung der Genaktivität, durch Aufrechterhaltung der Geschlechtshormonspiegel und durch Verminderung der Entzündungsaktivität. Außerdem hat Vitamin E auch einen protektiven Effekt auf das Gefäßsystem unterhalb des Knorpelgewebes.

Forscher aus dem Iran konnten bei Frauen mit Kniegelenksarthrose nachweisen, dass eine Supplementierung von L-Carnitin das klinische Beschwerdebild signifikant verbesserte, ohne Veränderung des oxidativen Stresses und des Lipisprofils.

 

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