Wissenschaftler aus Polen untersuchten einen möglichen Zusammenhang zwischen der Konzentration verschiedener Mikronährstoffe im Nabelblut und dem Auftreten allergischer Erkrankungen im Alter von 7 bis 9 Jahren. Es zeigte sich ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen den Konzentrationen von Zink, Kupfer, Selen, Vitamin A, Vitamin E, Vitamin D im Nabelblut und der Prävalenz für Lebensmittelallergien, Heuschnupfen und Neurodermitis sowie Asthma bei den Kindern. Die Ernährung der Mutter hatte also einen erheblichen Einfluss auf die Regulierung des Immunsystems bei den Kindern.

Referenz
Monika Bobrowska-Korzeniowska 1 , Joanna Jerzyńska et al.: The role of antioxidants and 25-hydroxyvitamin D during pregnancy in the development of allergic diseases in early school-age children - Polish Mother and Child Cohort Study; Allergy Asthma Proc. 2020 Jan 1;41(1):e19-e25.

Forscher aus dem Iran publizierten einen Übersichtsartikel zur Bedeutung von Vitamin E bei allergischen Erkrankungen. Zentrale Aussagen dieses Fachartikels waren: Die Einnahme von Vitamin E kann die Entzündungsaktivität vermindern, wodurch sich dann auch allergische Symptome bessern. Vitamin E verhindert die Entzündungsaktivität eosinophiler und neutophiler Granulozyten. Die Bildung proinflammatorischer Zytokine und freie Radikale sowie eine TH2-Antwort werden durch Vitamin E verhindert.

Referenz:
Shams MH, et al.: Anti-allergic effects of vitamin E in allergic diseases: An updated review; Int Immunopharmacol. 2021. PMID: 33221170 Review.

Koreanische Wissenschaftler untersuchten anhand von Daten einer großen nationalen Gesundheitsstudie mögliche Zusammenhänge zwischen Anämien und atopischen Erkrankungen wie Neurodermitis, Heuschnupfen oder Asthma. Sie konnten nachweisen, dass bei Personen mit atopischen Erkrankungen vermehrt Anämien auftraten, sowohl Eisenmangelanämien wie auch Anämien bei chronischen Erkrankungen. Je höher die Zahl atopischer Erkrankungen war, umso häufiger trat eine Eisenmangelanämie auf.

Referenz:
Kiyon Rhew , Joshua D Brown et al.: Atopic Disease and Anemia in Korean Patients: Cross-Sectional Study with Propensity Score Analysis; Int J Environ Res Public Health. 2020 Mar 18;17(6):1978.

Forscher aus China konnten bei Patienten mit Heuschnupfen verminderte Konzentrationen der extrazellulären Superoxiddismutase SOD3 nachweisen. In einem Zellkulturversuch führte eine Zugabe von Taurin zu einem Anstieg der SOD3-Bildung. Dies wiederum verminderte die Freisetzung proinflammatorischer Zytokine. Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass Taurin für die Therapie allergische Erkrankungen von Nutzen sein könnte.

Referenz:
Zhou J., Lu Y. et al.: In vitro and in vivo Antiallergic Effects of Taurine on Allergic Rhinitis; Int Arch Allergy Immunol. 2020;181(6):404-416. doi: 10.1159/000505209. Epub 2020 May 15

Wissenschaftler aus Saudi-Arabien untersuchten bei 50 erwachsenen Patienten mit Heuschnupfen die Spiegel von 25 (OH)D und bestimmten außerdem die IgE-Spiegel sowie die eosinophilen Granulozyten. Patienten mit schwerem Vitamin-D-Mangel litten vermehrt unter unkontrolliertem Heuschnupfen. Es bestand kein Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und den IgE-Spiegeln. Bei den Patienten mit Vitamin-D-Mangel waren aber die eosinophilen Granulozyten signifikant höher als bei den Patienten ohne Vitamin-D-Mangel.

Referenz:
Afnan F Bukhari 1, Mohammed J et al.: The Association Between Serum 25-Hydroxyvitamin D Levels and Patients With Allergic Rhinitis; Cureus. 2020 Aug 15;12(8):e9762.
doi: 10.7759/cureus.9762.

25-Hydroxy-Vitamin-D3-Konzentrationen kleiner als 20 Nanogramm/Milliliter wurden hauptsächlich bei Patienten mit schwerer Neurodermitis gefunden. Auch die Konzentration von Vitamin A war bei den Patienten mit schwerer Neurodermitis signifikant niedriger als bei den Kindern mit leichter oder moderater Neurodermitis. Bei Vitamin E und Coenzym Q10 wurden keine Unterschiede festgestellt.

Referenz:
Bobrowska-Korzeniowska M, et al The role of antioxidants and 25-hydroxyvitamin D during pregnancy in the development of allergic diseases in early school-age children - Polish Mother and Child Cohort Study; Allergy Asthma Proc. 2020. PMID: 31888790

Chinesische Wissenschaftler publizierten einen Fachartikel zur möglichen Bedeutung von Taurin bei der Behandlung der allergischen Rhinitis. Bei Patienten mit Heuschnupfen und bei gesunden Kontrollpersonen wurde die extrazelluläre Superoxiddismutase (SOD3) bestimmt. Die Patienten mit Heuschnupfen hatten deutlich niedrigere SOD3-Spiegel als die Kontrollpersonen. Taurin führte zu einer Anhebung der SOD3-Konzentration, wodurch die Bildung und Freisetzung verschiedener proentzündlicher Zytokine vermindert wurde. Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass Taurin eine mögliche therapeutische Substanz bei Allergien ist.

Referenz:
Jing Zhou, Yi Lu et al.: In Vitro and in Vivo Antiallergic Effects of Taurine on Allergic Rhinitis; Int Arch Allergy Immunol, 2020 May 15;1-13. doi: 10.1159/000505209