Spurenelemente bei Herzinfarkt verändert

In Deutschland erleiden jedes Jahr etwa 280.000 Menschen einen Herzinfarkt. Der akute Herzinfarkt lag 2004 an zweiter Stelle der Todesursachen in Deutschland. Die Mehrzahl der Herzinfarkte entsteht im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit. Beim Herzinfarkt kommt es zu einer Minderdurchblutung in einem Herzkranzgefäß, die auf eine arteriosklerotische Gefäßveränderung und Blutgerinsel zurückzuführen ist. Parallel dazu kann es auch zu einer krampfartigen Gefäßverengung kommen.

Bei Patienten mit Herzinfarkt wurden auch verschiedene Veränderungen des Mikronährstoffhaushalts festgestellt. Darüber hinaus wurden verschiedene Mikronährstoffe auch bei der Behandlung des Herzinfarkts erfolgreich eingesetzt:

Bei Patienten, die nach dem dritten Herzinfarkt verstorben waren, fanden pakistanische Wissenschaftler sowohl im Vollblut wie auch in den Haaren erhöhte Spiegel von Arsen, Cadmium, Nickel und Blei. Bei Patienten mit akutem Herzinfarkt konnten eine Anreicherung von Blei sowie eine Verminderung der Eisenspiegel nachgewiesen werden. In acht europäischen Ländern und in Israel wurde eine Fallkontrollstudie zur Klärung der Frage durchgeführt, inwieweit niedrige Chromkonzentrationen in den Fingernägeln mit dem Risiko für Herzinfarkt assoziiert sind. Es zeigte sich, dass die Chromkonzentration in den Fingernägeln invers mit dem Risiko eines Erstinfarkts bei Männern assoziiert war. Ganz offensichtlich spielt Chrom auch für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems eine wichtige Rolle. Pakistanische Wissenschaftler konnten bei Herzinfarkt-Patienten eine erhöhte Ausscheidung von Chrom und Mangan messen.

Bei einem zweiten Herzinfarkt lag die Ausscheidung dieser beiden Elemente vergleichsweise noch höher. Die Chrom- und Mangankonzentrationen waren bei beiden Geschlechtern mit dem Risiko eines Herzinfarkts assoziiert.

In der HUNT-Studie konnte nachgewiesen werden, dass in späten Stadien einer ischämischen Herzerkrankung ein verminderter Eisenstatus vorlag. Bei Patienten mit schwerer koronarer Arteriosklerose fand man eine vermehrte Zinkausscheidung. Wissenschaftler aus der Türkei konnten bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom nachweisen, dass höhere Spiegel der Troponine und von CK-MB mit erniedrigten Konzentrationen von Selen und Zink verbunden waren. Zink scheint bei der koronaren Herzerkrankung und bei der Kardiomyopathie einen protektiven Effekt auszuüben.

In verschiedenen Studien erwies sich Carnitin als adjuvante Therapie beim Herzinfarkt, hinsichtlich der Prävention von Herz-Rhythmus-Störungen und anderer Komplikationen als günstig.

Indische Wissenschaftler konnten nachweisen, dass die Einnahme von 120 mg Coenzym Q10 nach akutem Herzinfarkt zu einer signifikanten Reduzierung kardialer Zwischenfälle führte. Außerdem kam es zu einer deutlichen Verminderung der Konzentrationen der Lipidperoxide, von Malondialdehyd und anderer Parameter des oxidativen Stresses. Bei den Patienten, die Coenzym Q10 erhielten, kam es auch zu einer Verbesserung der Konzentrationen der Vitamine A, E und C sowie von Beta-Carotin.

In mehreren großen Studien konnte nachgewiesen werden, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko verbunden waren.

Brasilianische Wissenschaftler konnten nachweisen, dass bei Herzinfarktpatienten die Konzentrationen der Vitamine C und E im Vergleich zu einer Kontrollgruppe deutlich vermindert waren. Außerdem konnten sie einen Anstieg des oxidativen Stresses bei Herzinfarktpatienten feststellen.

 

Referenzen:

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  • Afridi Hl et al.: Chromium and manganese levels in biological samples of Parkistani myocardial infarction patients at different stages as related to controls; Biol Trace Elem Res. 2011 Sep; 142(3): 259-73
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  • Jörg Reichrath et al.: Vitamin D, Update 2012; Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle 2012

 

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