Bei Lernstörung: Zielgerichtete Optimierung der Mikronährstoffversorgung

Wenn Kinder in der Schule nicht mitkommen, ist ein Nachhilfeunterricht meist unverzichtbar. Was aber machen, wenn auch die Nachhilfe nicht zum gewünschten Erfolg führt? Nicht selten liegt eine Lernstörung aufgrund einer Hirnleistungsstörung vor. Eine Hirnleistungsstörung wiederum ist oftmals die Folge eines Mangels an „hirnaktiven“ Mikronährstoffen.

Dazu muss man wissen, dass das Gehirn eine Art „Hochleistungsorgan“ ist – mit einem sehr hohen Energiebedarf. Das Gehirn ist mit etwa 100 Milliarden bis zu einer Billion Nervenzellen ausgerüstet, und jede einzelne Nervenzelle ist mit bis zu 30.000 Nervenzellen verknüpft. Die Speicherkapazität ist nahezu unbegrenzt. In der Informatik gibt es keine vergleichbare Speichergröße.

Mikronährstoffe, zu denen u.a. Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Aminosäuren gehören, sind für den Stoffwechsel der Nervenzellen essentiell. Sie sind erforderlich, um Nervenbotenstoffe zu bilden, jenen Molekülen, die Signale zwischen den Nervenzellen vermitteln und u.a. für die Einflussnahme auf die Konzentrationsfähigkeit und die Gedächtnisleistung unerlässlich sind.

Auch für den Schutz der Nervenzellen und für die Myelisierung der Nervenzellwände sowie für die Energieversorgung der Nerven sind Mikronährstoffe erforderlich. Es gibt viele Studien, die die Notwendigkeit einer optimalen Versorgung mit Mikronährstoffen für die Hirnleistung belegen. Hierzu einige Beispiele:

  • Kinder, die in einer US-Studie ein Fruchtsaftgetränk mit Zink erhalten hatten, zeigten bessere Hirnleistungen als eine Kontrollgruppe.

  • Kinder, die während ihres ersten Lebensjahres einen Vitamin-B1-Mangel aufwiesen, litten in späteren Jahren häufiger an Sprachstörungen als andere Kinder.

  • Ein länger anhaltender Vitamin-B12-Mangel stört die Myelinisierung der Nerven oder führt zu einer Demyelinisierung des Rückenmarks und des Gehirns.

  • Ein Eisenmangel in der frühen Kindheit war in einer Studie der University of Chile in späteren Jahren mit einer schlechteren Reaktionszeit und inhibitorischen Kontrolle assoziiert.


Eine optimale Versorgung mit „hirnaktiven“ Substanzen ist also bereits in der Kindheit für eine gute Hirnfunktion wesentlich und kann auch die Hirnleistungsfähigkeit in späteren Jahren prägen.

Insbesondere Kinder und Jugendliche, die sich ja noch in der Entwicklung und in der Wachstumsphase befinden, haben einen hohen Bedarf an Mikronährstoffen, der nicht unbedingt immer über die Nahrung gedeckt wird.

Eine Blutuntersuchung kann aufzeigen, welche Mikronährstoffe dem Stoffwechsel fehlen. Dadurch können den Kindern genau die Mikronährstoffe in der richtigen Konzentration verabreicht werden, die sie brauchen - eine wesentlich effektivere Therapie als eine so genannte „Schrotschusstherapie“. Der DCMS-Neuro-Check des Diagnostischen Centrums in Marktheidenfeld ist eine auf das Nervensystem abgestimmte Mikronährstoffuntersuchung und hat sich auch bei Gedächtnisstörungen bewährt. © Diagnostisches Centrum für Mineralanalytik und Spektroskopie GmbH



Referenzen:
  • mdr-thueringen.de, 12.06.2013: Wieviel Speicherplatz hat das menschliche Gehirn?
  • Cecilia Algarin et al.: Iron-deficiency anemia in infancy and poorer cognitive inhibitory control at age 10 years; Article first published online: 7 Mar 2013
  • Science News, April 30, 2005: Zinc boosts kids´learning
  • Iris Fattal et al.: The crucial role of thiamine in the development of syntax and lexical retrieval: a study of infantile thiamine deficiency; Brain (2011) 134(6): 1577-1579 doi:10.1093/brain/awr116
  • Daphna K Dror and Lindsay H Allen: Effect of vitamin B12 deficiency on neurodevelopment in infants: current knowledge and possible mechanisms; Nutrition Reviews, Vol. 66(5): 250-255
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