Vitamin C verbessert den antioxidativen Status des Diabetikers erheblich
Vitamin C
- ist das wichtigste wasserlösliche Antioxidans. Daher wirkt es auch der Oxidation (dem Ranzigwerden) in den Blutgefäßen entgegen und mindert das Risiko für Gefäßerkrankungen.
- hat eine fördernde Wirkung auf die Bildung von Stickoxid (NO). NO führt zu einer Gefäßerweiterung und fördert die Durchblutung (wichtig, um der Atherosklerose entgegenzuwirken – siehe Arginin).
- schützt die Blutgefäße, da es für den Aufbau und die Funktion der Blutgefäße benötigt wird. Es ist an der Kollagen- und Elastin-Synthese wesentlich beteiligt.
- verdrängt die Glukose von den Aminogruppen und kann zur Verhinderung der Proteinglycosylierung (AGEs) beitragen.
- ist beteiligt an der Regulation des Blutzuckergehaltes.
- kann die Anreicherung von Zuckermolekülen wie Sorbitol im Gewebe vermindern.
- senkt Blutfettwerte (LDL- und Triglycerid-Spiegel).
- ist an der Bildung von Carnitin beteiligt.
- kann den Blutdruck senken.
- Die Vitamin C-Serumkonzentrationen sind beim Diabetiker durchschnittlich niedriger als beim Gesunden. Bei einer Hyperglykämie wird die zelluläre Aufnahme von Vitamin C gehemmt
- In einer Studie über 4 Monate zeigte eine Gabe von 1 g Vitamin C einen signifikanten Rückgang der Insulinresistenz, des glykosylierten Hämoglobins und der Blutfettwerte.
Vitamin E schützt die fetthaltigen Strukturen vor dem Ranzigwerden
Vitamin E
- wirkt der Atherosklerose entgegen. Es verhindert die Oxidation fetthaltiger Ablagerungen in den Gefäßen wie z.B. der LDL-Partikel.
- hemmt die Aktivierung von Proteinkinase C, einem Stoff, der bei Diabetikern oft erhöht ist und mitverantwortlich ist für die Entstehung von diabetischen vaskulären und neurologischen Folgeerkrankungen.
- schützt das Herz bei Ischämien. Laut Studien können Risikopatienten durch eine hohen Gabe von Vitamin E vor dem Auftreten von kardiovaskulären Erkrankungen geschützt werden.
- vermindert die Verklumpung von Blutplättchen (Diabetiker haben aufgrund der verstärkten Freisetzung von Sauerstoff-radikalen eine hohe Gerinnungsaktivität).
- Wissenschaftler haben festgestellt, dass Vitamin E der Zellschädigung vorbeugt, also beim Blutfluss in den Augen und in den Nieren eine wichtige Rolle spielt.
B-Vitamine - damit die Nerven wieder ins Gleichgewicht kommen!
- B-Vitamine spielen als Coenzyme eine zentrale Rolle im Kohlenhydrat-, Protein- und Fettstoffwechsel. Diabetiker haben aufgrund ihrer katabolen Stoffwechsellage einen erhöhten Bedarf.
- Für die Weiterleitung der Nervenimpulse wird Energie (ATP) benötigt, an deren Synthese auch Vitamin B1, B2 beteiligt sind. B1, B6, B12 helfen bei der diabetischen Neuropathie – verbesserte Energieversorgung!
- Ein Mangel an B-Vitaminen kann zu Depressionen, Reizbarkeit und Konzentrationsschwäche führen.
Vitamin B1 kann Schmerzen lindern
- Das fettlösliche Vitamin B1 (Benfotiamin) kann bei der diabetischen Polyneuropathie die Schmerzen dämpfen, die Geschwindigkeit der Übertragung von Impulsen von Nerven zu Nerven erhöhen und das Vibrationsempfinden verbessern.
- Ein Vitamin B1-Defizit führt zu Sensibilitätsstörungen, Muskelschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsmangel und verminderter Merkfähigkeit.
- Benfotiamin hemmt die Proteinglycosylierung.
- B1 ist wichtig für die Energiesynthese (ATP).
Vitamin B6 ist an der Regulation des Blutzuckerspiegels maßgeblich beteiligt
Vitamin B6
- wird benötigt für die Synthese von Glukose aus den Protein- und Kohlenhydratspeichern.
- senkt mit Folsäure und B12 den Homocysteinspiegel.
- hat einen möglichen antioxidativen Effekt.
- wird bei der Behandlung von Durchblutungsstörungen im Gehirn und im Herz eingesetzt, auch vorbeugend.
- hemmt die Proteinglykosylierung, ebenso wie Benfotiamin.
- verbessert die Glukosetoleranz beim Schwangerschafts-Diabetes.
- ist erforderlich für die Quervernetzung des Elastin und deshalb wichtig für die Unversehrtheit der Gefäßwände.
Vitamin B12 – hilfreich bei Nervenschäden
- B12-Gaben können hochdosiert bei der Neuropathie helfen.
- Vitamin B12 ist unerlässlich für den Abbau des Homocysteins.
Homocystein - ein wesentlicher Risikofaktor für vaskuläre Erkrankungen
- Kardiovaskuläre Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall werden mit erhöhtem Homocystein-Serumspiegel assoziiert.
- Hohe Homocysteinspiegel werden auch in Verbindung gebracht mit einer Proteinurie - ein erhöhter Risikofaktor für Nierenversagen.
- Erhöhte Homocysteinwerte sind ein Risikofaktor für Depressionen.
- Supplemente von Folsäure, B6 und B12 können die Homocysteinspiegel im Blut und Gewebe senken.
Vitamin D wird benötigt zur Insulinproduktion
- Es gibt Hinweise, dass die von der Bauchspeicheldrüse ausgeschütteten Beta-Zellen Vitamin D zur Synthese von Insulin benötigen.
- Für die Differenzierung der Beta-Zellen wird ebenfalls Vitamin D benötigt.
Biotin ist an der Blutzuckerregulation beteiligt
Magnesium wirkt der Insulinresistenz entgegen
- Beim Diabetes Typ 2 sind die Magnesiumspiegel im Serum oft vermindert, was zu einer Insulinresistenz beiträgt.
- Andererseits wirkt Insulin auch als Transporthormon, um das Magnesium in die Zellen zu bringen.
- Ein Magnesium-Mangel erschwert die Blutzuckereinstellung, erhöht die Insulinresistenz und kann die diabetische Retinopathie und Netzhauttrübung fördern.
- Viele Magnesium-Mängel entstehen durch eine Resorptionsstörung der Verdauungsorgane und durch eine vermehrte Ausscheidung mit dem Urin.
Chrom reguliert den Glucosetoleranzfaktor
Chrom
- ist an der Bindung des Insulins an Insulinrezeptoren beteiligt. Es ist Bestandteil des Glucosetoleranzfaktors (GTF). Ein Mangel kann zu Hyperglykämie und zu hohen Blutfettwerten führen.
- ist essentiell für den Kohlen-hydrat- und Fettstoffwechsel.
- verbessert die zelluläre Glukoseverwertung.
- reduziert die Lipidperoxidation (Ablagerung von Fettmolekülen an den Gefäßwänden).
- Auch die Bildung von AGEs wird durch Chrom vermindert.
Mangan – ein wesentlicher Bestandteil eines Schlüsselenzyms für den Glukosestoffwechsel
- Diabetiker haben oft erniedrigte Mangan-Werte
- Eine Mangan-Zufuhr verbessert die Glukosetoleranz.
Kupfer ist an enzymhaltigen Prozessen beteiligt
- Einige kupferhaltige Enzyme sind möglicherweise an der Entstehung von diabetischen Spätfolgen beteiligt.
- Eine Kupferunterversorgung kann dazu führen, dass von einigen antioxidativen Enzymen zu wenige gebildet werden.
Selen – ein wichtiges Antioxidans
- Bei insulinpflichtigen und nicht-insulinpflichtigen Diabetikern wurden in einigen Studien erniedrigte Selen-Serumkonzentrationen festgestellt.
- Selen hat bedeutende antioxidative Funktionen. Es ist Bestandteil der Glutathionperoxidasen.
- Es gibt wissenschaftliche Hinweise, dass Selenat die Wirkung von Insulin imitieren kann und dadurch die Glukoseaufnahme in die Zellen fördert.
Zinkspiegel sind beim Diabetiker oft vermindert
- Zink spielt bei vielen Aspekten des Insulinmetabolismus eine entscheidende Rolle: bei der Insulinsynthese, -sekretion und -wirksamkeit in der Zelle
- Zink hat einen schützenden Effekt auf die insulinproduzierenden Beta-Zellen des Pankreas, auch gegen Viren.
- Ein Defizit an Zink reduziert die Glucosetoleranz und steigert die Insulinresistenz.
- Beim Diabetiker besteht ein erhöhter Zinkverlust infolge einer Proteinurie. Wenn ACE-Hemmer eingenommen werden, entstehen starke Zinkverluste.
- Zink ist Bestandteil eines antioxidativen Enzyms – der ZnCu-Superoxiddismutase.
- Diabetiker leiden häufig an Wundheilungsstörungen und unter erhöhter Infektanfälligkeit. Diese Symptome sind häufig auf eine schlechte Zinkversorgung zurückzuführen.
Carnitin hat bedeutende Funktionen im Glukosestoffwechsel
- Carnitin fördert den Glukosestoffwechsel und kann die Insulinresistenz dämpfen.
- Die Symptome der peripheren Neuropathien können mit L-Carnitin verbessert werden.
- Carnitinsupplemente können hohe Blutfettwerte wie Cholesterin und Triglyceride senken.
- Carnitin wirkt bei der Aufspaltung der Fettsäuren.
Arginin verbessert die Insulinsensibilität
- Arginin ist die Vorstufe von Stickoxid (NO), einem Gas, das die Insulinsensibilität wesentlich erhöhen kann.
- NO ist ein so genannter Vasodilator, d.h. es bewirkt eine Erweiterung der Blutgefäße. Dies führt zu einer Blutdrucksenkung und zu einem verstärkten Blutstrom.
- Diabetiker haben oftmals reduzierte Arginin-Konzentrationen im Blutplasma.
Taurin – beim Diabetiker oft vermindert
- Taurin ist beteiligt beim Transport der Elektrolyte Kalium, Natrium, Calcium und Magnesium in und aus der Zelle. Bei Insulinresistenz ist der Transportmechanismus oft verschlechtert.
- Taurin hilft, die Nervenimpulse zu stabilisieren – wichtig bei Krämpfen.
- Für die Augen ist Taurin erforderlich, weil es zum einen pathobiochemische Veränderungen der Retina verbessert und zum anderen dem Katarakt vorbeugen kann.
- Diabetiker haben häufig verminderte Taurin-Serumspiegel, aufgrund der intrazellulären Sorbitolbildung. Ein Taurin-Mangel fördert diabetische Spätkomplikationen.
- Die Thrombozyten beim Typ 2-Diabetiker haben verminderte Taurinkonzentrationen.
Cystein – ein starkes Antioxidans gegen Freie Radikale
Cystein
- ist ein starkes Antioxidans; diabetische Schäden an Haut und Nieren konnte in Experimenten durch Gaben von N-Acetyl-Cystein und Taurin verhindert werden.
- sollte in Form von N-Acetyl-Cystein eingenommen werden, weil dieses chemisch stabiler ist.
- Eine Gabe von N-Acetyl-Cystein kann weiße Blutkörperchen, die in ihrer Struktur geschädigt sind, wieder regenerieren.
Glutathionmangel - ein Risikofaktor für diabetische Spätschäden
- Ausreichende zelluläre Glutathionspiegel sind unerlässlich, um diabetischen Nierenschä-den entgegenzuwirken.
- Bei älteren Typ 2-Diabetikern wurden deutlich verminderte intrazelluläre GSH-Spiegel festgestellt, die zur Aktivierung von Entzündungsreaktionen führten und die mit erhöhten Eiweißverlusten (Mikroalbuminurie) über den Urin assoziiert waren.