Depressionen bei Kindern und Jugendlichen: Mikronährstoffstatus optimieren

Kind DepressionenImmer mehr Kinder und Jugendliche leiden in Deutschland an Depressionen. In einer von der DAK veröffentlichen Studie hat sich die Anzahl der jungen Patienten, die aufgrund einer depressiven Erkrankung stationär behandelt wurden, innerhalb von drei Jahren verdreifacht. Waren es bundesweit im Jahr 2004 noch 4.176 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 20 Jahren, die diesbezüglich in Kliniken behandelt wurden, zählte man im Jahr 2012 bereits 12.567 Fälle.

Die Gesundheitskasse beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Dem Pressebericht der DAK zufolge geht auch hervor, dass im Jugendalter Mädchen doppelt so häufig an einer Depression betroffen sind als Jungen. Im Kindesalter hingegen ist der Anteil der Betroffenen von beiden Geschlechtern gleich groß.

Nach Aussagen von Experten ist es nicht so einfach, eine entsprechende Diagnose bei Kindern und Jugendlichen zu stellen. Kinder äußern sich weniger über ihre Stimmungslagen. Hinweise können aber ein auffälliges Verhalten sein, wie ständiges Weinen, Lustlosigkeit, Teilnahmslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Ängstlichkeit etc. Bei Kindern treten bei Depressionen auch gerne somatische Beschwerden wie Bauch- und Kopfschmerzen in den Vordergrund.


Bei älteren Kindern oder Jugendlichen könnten langanhaltende Traurigkeit, ein vermindertes Selbstwertgefühl, sozialer Rückzug, aggressives Verhalten oder vermehrter Konsum von Drogen und Alkohol ein Indiz auf eine psychische Erkrankung sein. Letztlich muss aber ein Facharzt abwägen, ob dem Verhaltensmuster z.B. eine altersbedingte Ursache zugrunde liegt und als harmlos und vorübergehend einzustufen ist, oder ob eine schwerwiegende seelische Erkrankung zu diagnostizieren ist.
Insbesondere in der Pubertät ist nicht jedes Stimmungstief und jede Verhaltensauffälligkeit als pathologisch einzustufen. Schließlich ist dies die Lebensphase, in der viele körperliche und seelische Veränderungen stattfinden, die nicht selten mit trotzigem, aggressivem Verhalten, mit Gemütsschwankungen u.ä. einhergehen.

Auch ein Mangel an bestimmten Mikronährstoffen kann die psychische Befindlichkeit erheblich beeinträchtigen, das gilt für Erwachsene wie auch für Kinder und Jugendliche gleichermaßen. Bei einem Defizit an bestimmten Aminosäuren, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen kann der Botenstoffwechsel und der Energiestoffwechsel gestört werden. Die Folgen können sein: Depressionen, Angststörungen, Hirnleistungsstörungen etc.

Kinder und Jugendliche haben einen sehr hohen Bedarf an Mikronährstoffen, der in unserer schnelllebigen Zeit nicht immer ausreichend über die Nahrung gedeckt wird, zudem ernähren sich viele Teenager schlecht. Das geht aus der KISS-Studie von 2008 hervor. Die Datenerhebung des Robert-Koch-Instituts über die Versorgungslage von Kindern und Jugendlichen zeigt auf, dass eine ungesunde Ernährungsweise in dieser Altersgruppe sehr verbreitet ist: Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen haben gesundheitlich vorteilhafte Kohlenhydratlieferanten wie Brot, Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln nicht oder nur unzureichend auf ihrem Speiseplan. In allen Altersgruppen wird zu wenig Obst und Gemüse gegessen. Nicht einmal ein Drittel der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen drei und siebzehn Jahren nimmt die empfohlene Menge an Obst und Gemüse zu sich. Demgegenüber essen die Kinder und Jugendliche zu viel Fleisch und Wurst, insbesondere die Jungen im Alter von 16 bis 17 Jahren. In dieser Altersklasse isst jeder Zweite mehr als das Doppelte der empfohlenen Tagesmenge.

Die Autoren der Studie stufen die Versorgung der Jüngeren mit den meisten Vitaminen und Mineralstoffen eigentlich als ausreichend ein. Allerdings wurde der Vitamin-D-Status bei allen Altersgruppen als lediglich suboptimal bewertet, Folsäure entspricht nicht den empfohlnen Vorgaben. Die Zufuhr mit Calcium und Vitamin E ist bei den 6- bis 11-Jährigen unzureichend, und auch die Versorgung mit Eisen ist ungenügend, insbesondere bei den Mädchen.

Zudem stellt sich natürlich auch die Frage, ob eine als ausreichend bewertete Versorgungslage mit Mikronährstoffen auch optimal ist, insbesondere dann, wenn psychische Befindlichkeitsstörungen auftreten und/oder Kinder und Jugendliche einer besonderen Belastungssituation ausgesetzt sind, z.B. Verlust, Scheidung der Eltern, Leistungsdruck in der Schule, Mobbing etc.

Schon der Mangel eines Mikronährstoffes kann die Biochemie des Nervenbotenstoffes erheblich beeinträchtigen. Das wurde weltweit in vielen Studien herausgefunden, und das bestätigt auch diese Studie:

In einer japanischen Querschnittstudie wurde der Einfluss der B-Vitamine auf das Depressionsrisiko untersucht. Studienteilnehmer waren 3067 Schüler und 3450 Schülerinnen im Alter von 12 bis 15 Jahren, die öffentliche Mittelschulen in Naha City und Nago besuchten. Abgefragt wurden die Nahrungsaufnahme und die depressiven Symptome. Im Schnitt zeigten 22,5 Prozent der Jungen und 31,2 Prozent der Mädchen depressive Symptome. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Vitamin-B2-Aufnahme invers mit dem Auftreten von depressiven Symptomen bei den Mädchen verbunden war. Die Folsäureaufnahme und die Vitamin-B6-Versorgung war sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen invers mit dem Auftreten von depressiven Symptomen verbunden.

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass eine höhere Aufnahme von B-Vitaminen, insbesondere von Folsäure und Vitamin-B6, mit einem geringeren Depressionsrisiko in der frühen Jugend verbunden ist.

Auch ein Eisenmangel in jungen Jahren ist keineswegs zu unterschätzen. Eisen spielt eine Schlüsselrolle in der Entwicklung des Gehirns, einschließlich Myelinisierung der weißen Substanz und die Entwicklung und Funktion verschiedener Neurotransmittersysteme, wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin - Botenstoffe, die allesamt auch einen Einfluss auf die Stimmung, auf das Denken und auf die Wahrnehmung ausüben. Eine taiwanesische Studie, an der die Daten von 15.000 Kindern und Jugendlichen ausgewertet wurden, brachte folgendes Ergebnis ans Licht: Ein niedriger Eisenspiegel erhöhte das Risiko für eine bipolare Störung um 580 Prozent, das Risiko für eine Depression um 234 Prozent. Die Kinder und Jugendliche mit einem geringen Eisenspiegel hatten ein größeres Risiko für die Entwicklung einer Aufmerksamkeitsdefizits-Störung im Vergleich zu Gleichaltrigen mit normalen Eisenspiegeln.

Neben den B-Vitaminen und Eisen gibt es eine ganze Palette an Mikronährstoffen, die für den Nervenstoffwechsel sehr wesentlich sind und auch auf die psychische Befindlichkeit einen großen Einfluss ausüben, zu diesen gehören u.a. Aminosäuren wie Tryptophan, Glycin, Taurin, Serin, Glutamin, die Spurenelemente Zink und Magnesium, die Vitamine D, C, aber auch Carnitin, Coenzym Q10 und viele weitere Mikronährstoffe. Eine Optimierung der Mikronährstoffversorgung wirkt sich in vielen Fällen unmittelbar auf den Nervenstoffwechsel aus. Das können wir aufgrund unserer langjährigen Erfahrung in der Mikronährstoffmedizin bestätigen. Die Voraussetzung für eine effektive Therapie mit Mikronährstoffen ist immer eine Mikronährstoffanalyse des Blutes, wie der DCMS-Neuro-Check. Nur so lässt sich herausfinden, welche Mikronährstoffe fehlen und in welcher Menge diese ergänzt werden müssen.

 

Referenzen:

  • DAK.de, 19.02.2014: Immer mehr depressive Jugendliche im Krankenhaus
  • Murakami K et al.: Dietary folate, riboflavin, vitamin B-6, and vitamin B-12 and depressive symptoms in early adolescence: the Ryukyus Child Health Study; Psychosom Med. 2010 Oct;72(8):763-8
  • Mu-Hong Chen et al.: Association between psychiatric disorders and iron deficiency anemia among children and adolescents: a nationwide population-based study; BMC Psychiatry 2013, 13:161

Unsere Empfehlung für eine Mikronährstoffanalyse:

DCMS-Neuro-Check

Neuro Check 200

Für eine zielgerichtete Mikronährstofftherapie:

  • bei neurologischen Erkrankungen
  • bei psychischen Erkrankungen
  • zur Verbesserung der psychischen Befindlichkeit
  • bei Hirnleistungsstörungen
  • bei Energiemangel, Erschöpfung etc....

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