Supplementierung von Vitaminen bei Alzheimererkrankung

Demenz 320Im August 2016 wurde von pakistanischen Wissenschaftlern ein Fachartikel zum Thema Vitamin-Supplementierung als adjuvante Therapie bei Morbus Alzheimer publiziert. Die Autoren des Fachartikels betonen, dass oxidativer Stress und freie Radikale ein bedeutender Faktor für die Entstehung der Alzheimererkrankung sind. Außerdem sei die Art der Ernährung ein wichtiger Faktor, der zur Entstehung oder Vermeidung von Morbus Alzheimer beitragen könne. Eine wichtige therapeutische Maßnahme sei eine vermehrte Zufuhr von Antioxidantien zur Verminderung des oxidativen Stresses.

Bei Alzheimerpatienten wurden häufig Veränderungen der Mikronährstoffkonzentrationen nachgewiesen, z.B. waren die Spiegel von Vitamin A und Beta-Carotin bei Alzheimerpatienten im Vergleich zu Kontrollpersonen signifikant niedriger. Bei den B-Vitaminen spielen insbesondere die Vitamine B6, B12 und Folsäure eine Rolle, weil sie die Homocysteinspiegel senken. Studien bei Alzheimerpatienten hätten gezeigt, dass bei niedrigen Vitamin-B6-Spiegeln vermehrt Läsionen der weißen Hirnsubstanz nachweisbar waren.

Niedrige Serumspiegel von Folsäure sind ein weiterer Prognosefaktor für die Entstehung der Alzheimererkrankung. Bei einem Mangel an Folsäure kommt es nicht nur zu einer Erhöhung von Homocystein, sondern auch zu einer signifikanten Schrumpfung des cerebralen Cortexes. Auch andere pathophysiologische Mechanismen werden durch niedrige Folsäurekonzentrationen in Gang gesetzt.

Es ist hinreichend bekannt, dass ein Vitamin-B12-Mangel verschiedene Aspekte der Alzheimererkrankung auslöst, einschließlich kognitiven Abbau und Demenzsymptome. Bei Alzheimerpatienten sind auch die Vitamin-C-Spiegel signifikant niedriger als bei Kontrollpersonen. Es gibt immer mehr Hinweise, dass eine Vitamin-D-Supplementierung bei Alzheimerpatienten von Nutzen sein könnte. Ein Vitamin-D-Mangel kann die Entzündungsaktivität und hirnatrophische Prozesse verstärken.

In einigen Studien zeigte sich auch ein Zusammenhang zwischen der Alzheimererkrankung und Vitamin K, wobei diesbezüglich die exakte Rolle des Vitamin K noch nicht ausreichend geklärt ist. Wahrscheinlich hat Vitamin K deshalb einen Nutzen, weil es den oxidativen Stress reduziert. In vielen Untersuchungen zeigte auch Vitamin E einen günstigen Effekt bei der Alzheimererkrankung.

Die Autoren dieses Fachartikels kommen zu dem Schluss, dass bisher die Verwendung verschiedener antioxidativer Vitamine als adjuvante Therapie bei Morbus Alzheimer unterschätzt wurde.

Referenz:
Adnan Bashir Bhatti, Muhammad Usman et al.: Vitamin Supplementation as an Adjuvant Treatment for Alzheimer’s Disease; Journal of Clinical and Diagnostic Research, 2016 Aug. Vol-10(8): OE07-OE11